Fussball allgemein

    • Offizieller Beitrag

    Wie lange noch bis zum Ende des Geldes?

    Schwarze FCB-Woche

    Den FC Basel trifft es härter als jeden anderen Club

    Nachdem bereits der Grossteil der Mannschaft in Quarantäne weilt, sorgt das kantonale Verbot von Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen für bange Fragen in ohnehin stürmischen rotblauen Zeiten.


    Oliver Gut (TA)

    Es musste erwartet werden. Doch es gibt Schläge, die sich abfedern lassen, weil man sie erwartet. Und es gibt Schläge, die hauen einen auch dann um, wenn man sie hat kommen sehen. So einen Schlag hat der FC Basel nun kassiert: Der Beschluss des Kantons Basel-Stadt, nun wieder die 1000er-Grenze für Grossanlässe einzuführen, schmettert den FCB in einer Woche zu Boden, in dem er durch die verordnete Quarantäne seiner Profi-Mannschaft zuvor schon in den Seilen hing. Und man darf nun gespannt sein, wie lange es dauert, bis er wieder aufsteht.

    Zwar ist es zuvor schon den Berner Grossclubs in Fussball und Eishockey so ergangen, als sie am Sonntag zur Kenntnis nehmen mussten, dass ihre kantonalen Behörden vorpreschten und ein temporäres Verbot für Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen aussprachen. Aber den FC Basel trifft dieses Verbot derzeit härter als alle anderen Schweizer Sportclubs.

    Logische Gründe, um dies festzustellen, gibt es mehrere. Da ist zum einen der Apparat, der nirgends so viel kostet wie beim FCB und der schon unter normalen Umständen ein strukturelles Defizit mit Europacup- und Transfereinnahmen auszugleichen hatte, das sich – zumindest per Ende 2019 – jenseits der 20-Millionen-Franken-Grenze bewegte. Zum anderen ist da die Zuschauer-Thematik: Gemeinsam mit YB ist das Potenzial beim FCB mit einem Schnitt von leicht über 20 000 Besuchern pro Match das grösste der Schweiz. Was vor Corona zählte, hat auch mit Corona und Schutzkonzept Gültigkeit, denn das grösste Stadion des Landes erlaubte den Baslern bis zum jüngsten Entscheid, rund 17 000 Besucher zuzulassen.

    Bei vielen Stammkunden läuft das Abo aus

    Auch wenn gegen den FC Luzern beim einzigen Corona-Heimspiel jenseits der 1000er-Grenze nur 9257 Zuschauer kamen, so ist die Diskrepanz doch enorm, welche die neuerliche Einschränkung bedeutet. Hinzu kommt aber im Spätherbst ein ganz anderes Problem, von dem befürchtet werden muss, dass es tief greifende Folgen hat: Mit dem Ansteigen der Covid-19-Fallzahlen und dem neuerlichen Kurswechsel des Kantons hin zur Restriktion wird der im Dezember startende Halbjahreskarten-Verkauf zur grossen Unbekannten und zur extremen Herausforderung. Der FCB hat sein System erst per Sommer auf Saison-Abonnemente umgestellt; beim Grossteil seiner Stammkundschaft läuft per Ende 2020 das Abo aus und müsste vorerst für ein halbes Jahr erneuert werden.

    Wenn man als Fan bis auf weiteres keine Gewissheit hat, dass man den Platz dann auch besetzen darf, den man im Voraus bezahlt, dann werden sich viele Menschen fragen, ob sie sich primär aus Solidarität mit dem FC Basel dieses Abo leisten – oder ob sie nicht zumindest bis im Sommer zuwarten, um erst dann auf ein Saison-Abo umzusteigen. Dem FCB droht folglich – zumindest zwischenzeitlich – ein markanter Einbruch der Einnahmen. Und diese Gefahr steht umso deutlicher im Raum, als dass im und um Rotblau seit Monaten Unruhe herrscht, immer wieder von einer Entfremdung zwischen der Clubführung um Präsident Bernhard Burgener und der Basis die Rede ist. Es ist sehr fraglich, ob dies der Boden ist, auf dem die grosse Solidarität gedeiht.

    Man darf gespannt sein, wie Präsident Bernhard Burgener diesen Herausforderungen begegnet. Die Ausgangslage auf finanzieller Seite ist bekannt und hat er kürzlich wiederholt: Nach diversen Abgängen und Zukäufen ist der FC Basel bis in den Februar liquid. Es wartet ein strenger Winter …

  • Viel anders als wie es ab Mitte März war, erscheint mir das nicht mehr!?

    habe ich auch gedacht! evtl. noch der Coiffeur & Detailhändler, die noch offen bleiben dürfen, aber sonst?

    verstehe ich nicht, schon gar nicht in Bezug auf den Sport, wo Konzepte vorhanden sind und sich 99,5% (oder mehr) daran halten und wissen, wie man die Maske korrekt trägt, etc...

  • stimmt, habe falsch gerechnet & nicht daran gedacht, dass Du noch mehr mit Zahlen zu tun hast als ich :)
    95-97 % würde wahrsch eher hinkommen, vermute ich mal.
    ich habe mich im Stadion nicht gross umgesehen, aber wenn, dann wirklich nur ganz wenige Ausnahmen gesehen & die wurden meist noch darauf hingewiesen, dass sie die Maske bitte korrekt anziehen sollen.

    Aber diese komischen Typen trifft man täglich an, wenn man (mal) draussen ist. Keine Ahnung ob sie einfach zu dumm sind oder rebellieren wollen?

  • Ziemlich unfair wie mit dem Profi Sport gerade umgegangen wird! Es gibt keine Anzeichen das dort Leute sich angesteckt haben! Reine Aktionitis, leider aber mit dem Applaus von sehr vielen, für mich die wahren Covidioten!

    Profi Sport ist halt nicht mehrheitsfähig!

    Wie lange noch bis zum Ende des Geldes?

    Ich bin auch kein Freund davon, die Grossanlässe wieder zu verbieten. Aber man hat immer gesagt, die Grossanlässe werden erlaubt weil sich die epidemiologische Lage gut entwickelt hat. Das kann man aktuell definitiv nicht mehr sagen. Es geht zudem nicht um den Profi Sport an sich, sondern um die etwas abgehobenen Fussballer und Eishockeyaner, wo grosse Saläre und millionenschwere TV-Verträge im Raum sind. Mit dem können sich halt viele auch nicht mehr wirklich identifizieren.

    Man muss halt schon auch die Verhältnisse sehen... Wenn überall Einschränkungen gemacht werden, sich nur noch 15 Personen draussen treffen dürfen etc., ist es halt schon etwas speziell wenn im Sport teilweise über 10'000 Zuschauer erlaubt sind, wo man sich vor dem Stadion usw. auch in viel grösseren Gruppen trifft. Ebenso müssen auch Bars und Restaurants ganz oder früher als normal schliessen, obwohl auch die teilweise tausende von Franken in Schutzmassnahmen investiert haben und bei 95% nichts passiert ist.

    Und es gibt definitiv Anzeichen, dass sich Leute im Profi Sport anstecken, nämlich die Spieler selber. Wenn es dort schon passiert, obwohl man dort sicher pingelig genau auf Schutz achten sollte, wieso soll es dann über längere Zeit bei tausenden von Zuschauern klappen?

  • Genau so wie es bei HomeOffice nicht nur darum geht, dass die Angestellten sich im Büro nicht zu nahe kommen, sondern eben die Bewegung der Bevölkerung in der Öffentlichkeit eingeschränkt wird (Zug, Bahnhof, Fahrgemeinschaften, Mittagessen zusammen usw.), genauso geht es im Sport nicht nur um das Verhalten im Stadion! Ist das so schwer zu verstehen? Natürlich treffen sich Leute vor und nach den Spielen! Natürlich sitzen sie zusammen, essen zusammen vielleicht vor dem Spiel, trinken ein Bier nach dem Spiel, fahren mit dem Zug oder zusammen im Auto hin.

    Finde es auch nicht super, aber verständlich allemal!

    • Offizieller Beitrag

    Genau so wie es bei HomeOffice nicht nur darum geht, dass die Angestellten sich im Büro nicht zu nahe kommen, sondern eben die Bewegung der Bevölkerung in der Öffentlichkeit eingeschränkt wird (Zug, Bahnhof, Fahrgemeinschaften, Mittagessen zusammen usw.), genauso geht es im Sport nicht nur um das Verhalten im Stadion! Ist das so schwer zu verstehen? Natürlich treffen sich Leute vor und nach den Spielen! Natürlich sitzen sie zusammen, essen zusammen vielleicht vor dem Spiel, trinken ein Bier nach dem Spiel, fahren mit dem Zug oder zusammen im Auto hin.

    Finde es auch nicht super, aber verständlich allemal!

    Sorry, aber wenn man nicht will dass sich die Leute vor oder nach dem Spiel ein Bier trinken, dann sollen sie DIESEN Issue lösen.

    Mal am FR oder am SA an der Langstrasse gewesen??? Meiner Meinung nach ist es einfach populistisch diese Anlässe, wo alle

    Leute Masken tragen und fast nur sitzen, zu verbieten.

    Und wenn man mit dem Auto hinfährt, so what? Gibt wohl kein "Corona-Sicheres" Verkehrsmittel, dass jetzt besser passt.

  • <woltlab-quote data-author="ZSColin" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/1282-fussball-allgemein/?postID=127745#post127745"><p>Sorry, aber wenn man nicht will dass sich die Leute vor oder nach dem Spiel ein Bier trinken, dann sollen sie DIESEN Issue lösen.</p><p>Mal am FR oder am SA an der Langstrasse gewesen??? Meiner Meinung nach ist es einfach populistisch diese Anlässe, wo alle</p><p>Leute Masken tragen und fast nur sitzen, zu verbieten.</p><p>Und wenn man mit dem Auto hinfährt, so what? Gibt wohl kein "Corona-Sicheres" Verkehrsmittel, dass jetzt besser passt.</p></woltlab-quote><p>100% korrekt!</p><p><br></p><p>die hotspots sind ja bekannt: bars, clubs, familienfeiern und amateursport! konsequenterweise müsste man jetzt bars und clubs schliessen, den amateur(mannschafts-)sport für ein paar wochen unterbrechen. vorschriften für familienfeiern? na ja, alles was hinter verschlossenen türen stattfindet ist kaum kontrollierbar, daher kann man da nur appellieren.</p><p><br></p><p>da aber im moment der lemming dass wappentier der politikergilde ist, weltweit, gebe ich den grossveranstaltungen noch max. 2-3 wochen bis alle nachziehen. auch wenn der medizinische nutzen in etwa gleich gross ist, wie wenn ich ein bein breche, aber den arm eingipse...hauptsache gehandelt!</p><p><br></p><p>und natürlich gilt auch weiterhin: locker blibe! solange die krankheitsquote der positiv getesten um 1,5%-2% ist, ist panik und blinder aktionismus kontraproduktiv und vor allem unnötig!</p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (22. Oktober 2020 um 16:48)

  • nzz am sunntig:

    Ist Barça noch regierbar?

    Der FC Barcelona verliert nicht nur den Clásico. Der Präsident soll gestürzt werden, die Schuldenlast drückt. Und doch ist der Verein Kitt für eine disparate Gesellschaft. Von Florian Haupt

    Beim FC Barcelona wird man in den nächsten Tagen viel über die Schiedsrichter schimpfen. Ein umstrittener Videobeweis beim Stand von 1:1 entschied am Samstag den Clásico zugunsten von Real Madrid. Sergio Ramos verwandelte den Elfmeter, am Ende siegte Real 3:1. Nach dem 0:1 in Getafe vorige Woche verlor Barça erstmals seit 2016 zwei Ligaspiele am Stück. Der Weg zur Renaissance unter dem neuen Trainer Ronald Koeman ist noch weit.

    Parallel zu den sportlichen Abenteuern – am Mittwoch in der Champions League bei Juventus – spielt Barça dieser Tage aber noch einen zweiten Match: um die Zukunft. Nach monatelangem Chaos hat eine Revolte von unten ein Referendum über Vereinschef Josep Maria Bartomeu erzwungen. Eine Zweidrittelmehrheit der Mitglieder würde ihn des Amtes entheben, es wäre ein Novum selbst in diesem streitlustigen Klub.

    «Més que un club», wie sein Motto sagt, «Mehr als ein Klub». Im Guten wie im Schlechten. Der Verein ist das Kronjuwel Kataloniens, emotionaler Kitt für eine disparate Gesellschaft, umso mehr angesichts der politischen Spaltung beim Thema einer Unabhängigkeit von Spanien; Spielbrett der lokalen Eliten; Repräsentant einer aufsässigen Stadt mit basisdemokratischer Tradition. Krisen sind hier selten nur Fussballkrisen. Und Meinungen beschränken sich nicht auf Aufstellung oder taktisches System. Für einen wichtigen Teil der 150000 Mitglieder ist der Verein auch Abbild für den Zustand der Dinge.

    Niemand zahlt besser

    Und um dieses metaphysische Wesen wird nun also gerungen. Nach dem infamen 2:8 gegen Bayern München und dem Kündigungsversuch von Lionel Messi hatte das Klubmitglied Jordi Farré eine Unterschriftenaktion gegen die Führungsriege angestrengt. 16520 Mitglieder brauchte es, um das Referendum herbeizuführen, über 20000 unterzeichneten. Das Votum muss gemäss den Statuten bald stattfinden, eigentlich nächste Woche. Aber es könnte Mitte November werden. Wegen der sanitären Lage, heisst es vom Klub. Die Opposition vermutet ein weiteres Verschleppungsmanöver, nachdem Bar­tomeus Leute zunächst Anzeige wegen gefälschter Unterschriften erstattet hatten. Wie in der spanischen Politik oft beklagt, läuft es auch bei Barça seit Jahren bevorzugt über Klagen, Prozesse und schmutzige Tricks.

    Angesichts täglicher Volten gilt aber auch als möglich, dass der bisher resistente Bartomeu bei einer Vorstandssitzung am Montag freiwillig aufgibt. Zumal Abwehrchef Gerard Piqué der Renommierzeitung «La Vanguardia» am Freitag ein vernichtendes Interview gab: «Wenn wir Spieler in bestimmten Momenten die Macht hatten, dann nur, weil andere sie nicht ausüben wollten», so Piqué. Zu Messi habe er gesagt, er solle durchhalten: «Ein Jahr, dann kommen neue Leute.» Piqué ist selbst Unternehmer (Davis Cup), Klubinhaber (FC Andorra), Enkel eines Barça-Direktors und lebenslanges Mitglied. Man darf davon ausgehen, dass seine Worte wohlbedacht waren.

    Die Probleme des Vereins gehen tiefer als Messis Frust, ständige Personalrochaden oder eine unausgegorene Transferpolitik. Sie sind auch moralischer Natur, wie die Affäre «Barçagate» verdeutlichte: Ein vom Klub beauftragtes Social-Media-Unternehmen diskreditierte Oppositionelle, Legenden wie Pep Guardiola und sogar aktive Stars wie Messi und Piqué. Die Polizei ermittelt in dem Fall noch wegen Korruptionsverdacht, «jemand hat die Hand in die Kasse gelegt», sagte Vizepräsident Emili Rousaud, der aus Protest zurücktrat. Piqué kann es bis heute nicht fassen: Eine «Barbarei» nennt er, «dass mein Klub Geld bezahlt hat, um uns zu kritisieren».

    Geld, das knapp ist. 97 Millionen Euro Verlust wurden für letzte Saison vermeldet, auf 488 Millionen verdoppelten sich die Nettoschulden. Der 2014 per Referendum beschlossene Umbau des Stadions konnte bisher nicht einmal beginnen. Selbst ohne Pandemie wurden 2018/19 bei Rekordeinnahmen von 990 Millionen nur dank Last-Minute-Kunstgriffen am Transfermarkt schmale vier Millionen Gewinn erzielt. Das grösste Problem sind die Lohnkosten der Fussballer: Nirgendwo sonst im Weltsport wird so gut bezahlt.

    Nun wird um Covid-Rabatte gefeilscht. Piqué und drei weitere Profis verzichten für Vertragsverlängerungen auf 30 bis 50 Prozent des Salärs für diese Saison. Der Rest ziert sich noch. «Das Vorgehen des Klubs ist peinlich», hiess es in einem von den Anwälten aufgesetzten Schreiben. Wo bei anderen Vereinen diskret gemeinsame Lösungen erarbeitet wurden, zankt Barça öffentlich, und wo anderswo wirklich verzichtet wird, schichtet man bei Barça nur um: Die Profis stunden das Geld. Eine weitere Hypothek für die Zukunft.

    Víctor Font will trotzdem Barça-Präsident werden. Der Unternehmer trägt Manschettenknöpfe in den Vereinsfarben und empfängt zum informellen Gespräch in seinem Büro im modernistischen Geschäftsviertel Eixample. Grosse Fensterfront, gläserner Konferenztisch. Selbst wenn Bartomeus Riege das Referendum über die Amtsenthebung gewinnt, stehen spätestens im März ordnungsgemässe Wahlen an. Font ist einer von fünf Kandidaten. Seit sieben Jahren bereitet er diesen Schritt vor. Font spricht über modernen Führungsstil. Sein grösster Trumpf jedoch heisst Xavi Hernández, der mythische Ex-Regisseur steht für ihn als Trainer bereit. Würde heute gewählt werden, wäre Font der Favorit.

    Aber es geht ja gerade erst los. Stimmungen werden getestet, Allianzen geschmiedet, Nachrichten gestreut. Das klingt nicht nur nach Politik, das ist Politik. «Ein Supermarkt der Demagogie», wie die Sportzeitung «As» schreibt. Aber eben auch eine demokratische Unternehmung, wie sie im Fussball ihresgleichen sucht. Soweit es die Pandemie zulässt, werden die Kandidaten im Wahlkampf durch Katalonien tingeln. Slogans, Kampagnen und Plakate entwerfen. Zur besten Sendezeit im Staatsfernsehen diskutieren. Mit Transfers werben. Sich zum einzigen Retter erklären.

    «Das ist typisch katalanisch: Jeder will seine Sicht der Dinge durchdrücken», sagte das Klubmitglied Farré, nachdem sich die Oppositionsgruppen schon beim Prozedere der Unterschriftenaktion in die Haare kriegten. Ihre strategische Allianz wird nach dem Referendum zerbrechen, auch Farré kandidiert. Vor allem aber werden sich dann zwei Ex-Präsidenten bewegen, deren lange Schatten harte Bandagen erwarten lassen. Joan Laporta (2003–2010) und Sandro Rosell (2010–2014) waren einmal Verbündete. Doch seit über einem Jahrzehnt bilden sie die Antipoden des Barça-Kosmos. Quasi die Volksparteien.

    Demokratie ist schwierig

    Als Rosell an die Macht kam, wurde er von einem biblischen Revanchismus angetrieben. Um Laporta zu vernichten, strengte er einen Prozess gegen dessen Buchführung an. Ironischerweise waren es dann aber seine Scheinverträge bei der Verpflichtung Neymars, wegen deren der Verein verurteilt wurde. Das Verfahren auf Anzeige eines Mitglieds kostete ihn ausserdem den Job, ihm folgte 2014 sein Kronprinz Bartomeu, der von Beginn an auf so ziemlich jede Mine treten sollte. Rosell wurde später wegen des Verdachts auf Geldwäsche zwei Jahre lang in Untersuchungshaft gehalten, am Ende stand ein Freispruch, das überzogene Vorgehen der Justiz brachte ihm Sympathien zurück. Dass er öffentlich ankündigte, die Barça-Wahlen «mit meinen Sichtweisen beeinflussen» zu wollen, stösst hingegen nicht überall auf Begeisterung. Laporta flirtet derweil damit, selbst noch einmal anzutreten. Er hätte gute Chancen, denn die Geschichte hat dem Freund von Johan Cruyff und Förderer von Pep Guardiola recht gegeben, auch wenn viele ihm als selbstherrlichem Alphatier misstrauen.

    Ist so ein Klub überhaupt regierbar? Barça muss wie ein Unternehmen geführt werden, unterliegt dabei aber nicht nur der Emotionalität des Fussballs, sondern auch einer Zersplitterung wie in der Politik und dem ewigen Schisma zwischen Siegern und Besiegten. Es gibt immer eine Opposition, die jede Unruhe auszunutzen bereit ist, und sie findet immer Lautsprecher in den Sportzeitungen und Radiodebatten. Aber wer sagt schon, dass Demokratie einfach ist? Hergeben will sie keiner. Piqué sieht das Referendum als Zeichen: «Der Verein ist lebendiger denn je.»

    Aus dem NZZ-E-Paper vom 25.10.2020


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    NieUsenandGah

  • Nach massiver Kritik
    Machtwechsel beim FC Barcelona: Präsident Bartomeu tritt zurück

    Barça-Präsident Josep Bartomeu wird in Zukunft nicht mehr Präsident der Katalanen sein. Dies vermeldet der FC Barcelona auf seinen offiziellen Kanälen.

    Bartomeu amtete sechs Jahre als Präsident des FC Barcelona. Im Sommer stand der 57-Jährige massiv in der Kritik, nach dem er sich mit dem wechselwilligen Lionel Messi zerstritten haben soll. Auch der restliche Teil des Vorstands wird den Verein verlassen.

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Schweizer Fussball in Sorge

    Jetzt geht es darum, die Hoffnung und die Fans nicht zu verlieren

    Corona hinterlässt tiefe Spuren in der Super League. Exponenten machen sich Gedanken über die Verschiebung von Spielen und die Zukunft.


    Thomas Schifferle, Peter Birrer, Florian Raz (TA)

    Es war erst Mittwoch, als Claudius Schäfer Alarm schlug. Dabei waren da für dieses Wochenende immerhin noch drei von fünf Spielen der Super League angesetzt. Trotzdem blickte der CEO der Swiss Football League bereits sorgenvoll auf die Zahl der Mannschaften, die in Quarantäne gesetzt wurden: «Wenn wir hier keine Lösung finden, kann das den Meisterschaftsbetrieb vor grössere Probleme stellen.»


    Zwei Tage später waren neben Sion und Vaduz auch Lugano und Servette auf die Liste jener Teams gekommen, die vorerst keine Spiele bestreiten können. Vier von fünf Partien sind damit verschoben. Spätestens jetzt ist klar: Die Ausweichdaten bis Weihnachten gehen schneller weg als Smarties am Kindergeburtstag.

    Schäfer stört sich vor allem an den Kantonsärzten, die seiner Meinung nach zu häufig eine zu grosse Zahl an Spielern in Quarantäne schicken: «Es ist für mich unverständlich, wie das hierzulande trotz anderslautender Absprache mit den Gesundheitsbehörden im Vergleich mit anderen Ländern gehandhabt wird.» Ihm schwebt eine Lösung vor, wie sie in Österreich trotz eines Lockdowns ab kommendem Dienstag gilt. Dort werden nur positiv getestete Spieler isoliert. Der Rest des Teams kommt in eine spezielle Quarantäne, die Trainings und Matchs erlaubt.

    Ob ein «Modell Österreich» auch in der Schweiz denkbar ist?

    Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren sagt auf Anfrage dazu nichts Konkretes und verweist auf die zuständigen Kantonsärzte. Für diese hält Thomas Steffen, Kantonsarzt von Basel-Stadt, fest: «Ein Schutzkonzept per se bedeutet keine Quarantänebefreiung.»

    Steffen benennt auch ein Problem in den Konzepten der Clubs: «Oft ist das gemeinsame Essen ein Schwachpunkt.» So sind derzeit mehrere Luganesi in Quarantäne, weil sie gemäss Kantonsarzt beim Mittagessen zu nahe nebeneinander gesessen haben. Inzwischen hat die Liga in ihrem Schutzkonzept neue Vorgaben für die Mahlzeiten festgeschrieben.

    Wenn Steffen jedoch erklärt, warum er vor zwei Wochen fast das ganze Team des FC Basel in Quarantäne schickte, wird ein grundsätzliches Problem sichtbar: «Es fanden mehrere gemeinsame mindestens einstündige Trainings mit engem Körperkontakt statt.» Um das zu verhindern, müsste die Liga eigentlich in die Trainingsgestaltung ihrer Clubs eingreifen.

    Trainer Maurizio Jacobacci: Mit Feuereifer gegen die Sorgen

    Im Hotel gleich beim Bahnhof Bellinzona sitzt Maurizio Jacobacci. Er trägt ein kurzärmliges Leibchen, weil es ein wunderbarer Sonnentag ist ennet des Gotthards. Mit dem Velo ist er vorgefahren, seine Wohnung liegt nur ein paar Minuten entfernt.

    Eigentlich sitzt er da, um über sein Trainerleben zu erzählen, die vielen Stationen, die er bisher gehabt hat, das lange Warten, bis er endlich die Chance bekommen hat, Cheftrainer in der Super League zu sein. 55 musste er werden, bis es Anfang 2018 bei Sion so weit war. Sieben Monate dauerte das Intermezzo.

    Seit genau zwölf Monaten ist er beim FC Lugano. Jacobacci erledigt seine Arbeit unaufgeregt und erfolgreich. Als er am Donnerstag hinter seinem Cappuccino sitzt, müsste er sich normalerweise auf den Sonntag freuen: Lugano gegen YB, unbesiegter Dritter gegen unbesiegten Leader.

    Aber er kann es wegen Mattia Bottani nicht. Sein Stürmer meldete sich am Montag mit Fieber und Rückenschmerzen beim Verein, er wurde auf Corona getestet und war positiv; es stellte sich heraus, dass er sich am Sonntag bei einem Familientreffen angesteckt haben musste. Aber damit war es nicht getan. Weil die Kantonsärzte 48 Stunden ab dem Moment zurückrechnen, ab dem jemand Symptome verspürt, wurden auch Bottanis Kontakte am Samstag überprüft.

    WEITER NACH DER WERBUNG

    Da sass er vor dem Spiel gegen St. Gallen beim Essen mit Noam Baumann, Jens Odgaard und Jonathan Sabbatini am Tisch – «an einem grossen runden Tisch», sagt Jacobacci, «wo acht Leute Platz haben, sitzen bei uns immer nur vier». Den Kantonsarzt hat das offensichtlich nicht beruhigt. Er schickt die drei Tischnachbarn Bottanis ebenfalls in Quarantäne.

    Das erfährt Jacobacci am Donnerstag, als er das Handy stets griffbereit vor sich auf dem Tisch hat. Da vernimmt er auch, dass Sebastian Osigwe, sein Goalie, positiv ist, ohne dass er Symptome hat. Und weil Marcis Oss mit ihm am Dienstag beim Training kurz engeren Kontakt hatte, muss er ebenfalls in Isolation. Das gilt ebenso für zwei Nachwuchsspieler, die mit der 1. Mannschaft trainieren, aber am Samstag mit der U-21 gespielt hatten, wo einer ihrer Kollegen positiv getestet wurde. «Das ist alles kompliziert», sagt Jacobacci. Er ist froh, dass Baumann, Odgaard und Sabbatini wenigstens in einer Blase trainieren können, bis sie am Dienstag wieder zur Mannschaft stossen dürfen.

    In Lugano tun sie alles, um die Schutzmassnahmen einzuhalten. Davon erzählt Jacobacci im Detail. Er tut das mit dem Feuereifer, der ihm eigen ist. Und weil er den hat, will er trotz allem positiv denken. «Ich würde zugrunde gehen, wenn ich Pessimist wäre», sagt er, «darum versuche ich, so optimistisch wie möglich durchs Leben zu gehen.» Eine Sorge hat er trotzdem: Die betrifft seine Eltern, 85 und 83 Jahre alt, sie leben drei Autostunden von Bellinzona weg in Vicenza. Er hätte sie gerne zu sich in die Schweiz geholt. Bürokratische Hindernisse haben das verhindert.

    Goalie David Zibung: Vertrauen in den Bundesrat

    Am Mittwochnachmittag sass David Zibung daheim vor dem Fernseher, als in Bern über die neuen Beschlüsse informiert wurde. Für Zibung ist der Bundesrat nicht irgendein Gremium, sondern die Instanz, die Verantwortung trägt in der Krise. Er sagt sich: «Dem Bundesrat vertraue ich. Was er erzählt, nehme ich ernst. Trotzdem habe ich jetzt nicht das Gefühl, dass mein Leben total eingeschränkt ist.» Und: «Ich wüsste nicht, wieso ich mich über Massnahmen aufregen sollte. Die werden ja nicht zum Spass erlassen.»

    Zibung ist 36, der Goalie steht in seiner 18. Profi-Saison beim FC Luzern, mehr als 500 Spiele hat er bestritten. Jetzt ist er hinter Marius Müller zwar nur die Nummer 2, aber Einfluss im Team hat er auch in dieser Rolle. Es ist nicht so, dass er Spass daran hätte, in der Garderobe die Maske zu tragen, «aber wenn ich von den Behörden eine Vorgabe erhalte, befolge ich sie. Das mag für einige bünzlihaft klingen, für mich ist das normal.» Er bemüht sich, das Bewusstsein bei Kollegen zu schärfen, indem er vereinzelt auf die Maskenpflicht aufmerksam macht: «Es muss jetzt einfach sein.»

    Für den Luzerner hat sich der Alltag verändert, er ist vorsichtiger geworden. In seinen Worten: «Ich plane mein Handeln bewusster.» Das hat vor allem damit zu tun, dass er auf keinen Fall derjenige sein will, der mit einem positiven Corona-Befund den Betrieb beim FC Luzern zum Erliegen bringt. «Die Mannschaft in Quarantäne wegen mir, möglicherweise eine Spielverschiebung – das ist wahrlich keine schöne Vorstellung», sagt Zibung. «Darum versuche ich alles, um das Risiko zu minimieren.» Konkret: soziale Kontakte via Handy pflegen, Einkäufe nur höchst selten erledigen «und wenn, dann eile ich durch den Laden, dazu desinfiziere ich vor- und nachher die Hände».

    Er verzichtet auch darauf, die Jüngere seiner zwei Töchter zum Turnen zu begleiten wie sonst. Das übernimmt nun die Frau. «Natürlich schliesst das eine Ansteckung nicht komplett aus», sagt er, «aber wir verhalten uns so, dass ich guten Gewissens behaupten kann: Viel mehr kann ich nicht mehr tun.»

    Präsident Matthias Hüppi: Die Fans im Rücken

    Als der Bundesrat Anfang Oktober die Stadien wieder zu zwei Dritteln öffnete, gab es in St. Gallen gleich ein erstes Fest. 9244 Zuschauer kehrten in den Kybunpark zurück. Nach dem Sieg gegen Servette rannten die Spieler auf die gut besetzte Fankurve los, um sich für die lautstarke Unterstützung zu bedanken. An der Seitenlinie filmte Präsident Matthias Hüppi die Szene. Über sieben Monate hatte auch er auf einen solchen Moment warten müssen, darum wollte er ihn festhalten.

    Am Sonntag ist die Tristesse zurück, nur 50 Leute dürfen für den Match gegen Basel noch ins Stadion. Wenigstens kann in St. Gallen noch gespielt werden. «Wenn die Spieler auf dem Platz stehen, ist Corona kein Thema», sagt Trainer Peter Zeidler, «der Fussball hat die Kraft, das kurz zu vergessen.»

    Auch in St. Gallen tun sie alles, die Vorschriften einzuhalten. Die Spieler ziehen sich in verschiedenen Kabinen um, auch wenn dadurch das gemeinsame Leben, das für eine Mannschaft wichtig ist, kaum mehr stattfindet. «Das Bewusstsein ist vorhanden, dass sie sich in dieser Lage vorsichtig verhalten müssen», sagt Simon Storm, Leiter Physiotherapie und Athletik in St. Gallen.

    Wer Symptome hat oder sich nicht gut fühlt, muss sich umgehend bei Storm melden. Dann darf er auch nicht ins Stadion kommen, sondern muss einen Corona-Test machen. Anfang dieser Woche war das bei drei Spielern der Fall, sie sind alle negativ.

    In St. Gallen ist der Rückhalt der Fans auch in dieser schwierigen Zeit ungebrochen. Präsident Matthias Hüppi erzählt von der Solidarität, die er bei ihnen spürt: «Dabei geht es nicht um Franken und Rappen. Es geht um Vertrauen. Das bringt emotional enorm viel und sorgt für Sicherheit.»

    0:5 verlor St. Gallen Ende Juli daheim gegen Basel und damit die Hoffnung auf den Meistertitel. Zeidler will deshalb jetzt nicht von Revanche reden, er sagt lieber: «Wir wollen kämpfen, fighten, alles reinlegen.» Er redet, als wären die Zeiten normal.

  • Deadline läuft nur noch wenige Tage

    Alarmstufe Rot! FC Barcelona droht der Bankrott

    Alarmstufe Rot beim FC Barcelona! Dem spanischen Spitzenklub droht laut übereinstimmenden Medienberichten schon bald die Insolvenz. Nur drastische und schnell durchgeführte Sparmaßnahmen können den GAU angeblich noch verhindern.

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    Wie die großen Zeitungen "Marca" und "AS" unter Berufung auf "RAC1"-Informationen berichten, bleiben dem FC Barcelona nur noch wenige Tage, um eine mögliche Insolvenz im Januar 2021 abzuwenden.

    Die Katalanen haben demnach nur noch bis zum 5. November Zeit, um sich mit den Profis auf eine Gehaltskürzung in Höhe von 30 Prozent zu einigen.

    Dadurch sollen die Bücher um insgesamt 190 Millionen Euro entlastet werden. Gelingt dies nicht, könnte der Klub schon in wenigen Monaten Bankrott gehen, heißt es.

    Messi könnte Barca Millionen kosten

    Interimspräsident Carles Tusquets hatte bereits in der letzten Woche angedeutet, wie ernst die Situation für den Verein ist. "Unsere größte Sorge sind die Finanzen. Die Pandemie hat Barcelona besonders hart getroffen. Wir sind vom Tourismus abhängig. Diese Einnehmen sind verloren. Die Situation ist nicht sehr angenehm", sagte Tusquets nach der Amtsübernahme vom zurückgetretenen Josep Maria Bartomeu.

    Besonders pikant ist die aktuelle Situation mit Blick auf die Zukunft von Lionel Messi. Der Vertrag des Superstars läuft im Sommer 2021 aus. Verlässt der Argentinier den Klub dann, müsste Barca ihm dem Vernehmen nach einen Millionen-Bonus für die Erfüllung seines Kontrakts zahlen. Millionen, die Barca derzeit nicht hat.

    Dass Messi ablösefrei wechseln würde und der Transfer dementsprechend kein Geld in die leeren Kassen spült, verschärft die finanziellen Sorgen noch zusätzlich.

    Die Anwälte des Klubs haben sich am Freitag bereits mit den Vertretern der Spieler getroffen, um über mögliche Gehaltskürzungen zu verhandeln. Der Ausgang der Gespräche ist Stand heute allerdings noch völlig offen.

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    sowas finde ich halt krank, da sind die Löhne im Hockey bei uns ein Trinkgeld....

    Klar, kann man unsere Liga nicht mit dem Standing von Barcelona vergleichen, aber die Löhne in diesen Klubs sind einfach nur noch Krank!

    mal schauen, ob die Masse von China/Indien die Superliga wirklich bezahlen kann und ob diese Klubs dann in den bisherigen Ländern bleiben, sprich ihre Fanbase behalten.

    Wer von den normalen Fans kann sich schon dauerhaft Auswärtsspiele ausserhalb von seinem Land leisten: von der Zeit und Geld das es dafür benötigt? (und zu Corona Zeiten kommen noch andere Einschränkungen dazu...)

    Was machen diese Klubs, wenn das TV Geld ausbleibt?

    Ich hoffe schon, dass es nicht umgesetzt wird, aber da Geld regiert und gierig macht, gehe ich davon aus, dass eine Superliga bald Realität wird.

  • https://www.sport1.de/fussball/bunde…d-alaba-zurueck

    zwar schlecht für die Mannschaft, aber mir gefällt die Entscheidung, weil sie einfach konsequent ist; Vor allem in diesen (finanziell) ungewissen Zeiten!

    Bei diesen Beträgen habe ich absolut kein Verständnis, wenn man die Geldgier über das sportliche setzt. Aber es sich wird bestimmt schnell ein neuer Verein finden, da auf dieser Position Spieler seiner Qualität & Erfahrung eher rar sind.

  • <woltlab-quote data-author="larlf" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/1282-fussball-allgemein/?postID=128087#post128087"><p><a href="https://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2020/11/herbert-hainer-fc-baxern-zieht-angebot-fuer-david-alaba-zurueck">https://www.sport1.de/fussball/bunde…d-alaba-zurueck</a></p><p><br></p><p>zwar schlecht für die Mannschaft, aber mir gefällt die Entscheidung, weil sie einfach konsequent ist; Vor allem in diesen (finanziell) ungewissen Zeiten!</p><p><br></p><p>Bei diesen Beträgen habe ich absolut kein Verständnis, wenn man die Geldgier über das sportliche setzt. Aber es sich wird bestimmt schnell ein neuer Verein finden, da auf dieser Position Spieler seiner Qualität &amp; Erfahrung eher rar sind.</p></woltlab-quote><p></p><p>die bauern handeln hier absolut richtig! alaba, eigentlich ein sympathischer zeitgenosse, verspielt sich im moment ziemlich viel goodwill in der öffentlichkeit. aber vielleicht lebt er halt doch nicht, wie immer beteuert, nur für tschisäs, sondern eben doch fürs geld...</p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

  • nzz am sunntig:

    «Wir dürfen nicht die hohle Hand machen»

    Der Schweizer Fussball sei ohne Fans gefährdet, sagt Roland Heri, CEO des FC Basel. Es brauche staatliche Hilfe, aber jetzt müssten auch die Klubs ihre Ausgaben hinterfragen. Er lässt durchblicken, dass der FCB zuletzt Lohnkosten von rund zehn Millionen Franken einsparte. Interview: Benjamin Steffen und Stephan Ramming

    NZZ am Sonntag:

    In Fussball und Eishockey wird landauf, landab vor etlichen Konkursen im Profisport gewarnt. Warnen Sie auch?

    Roland Heri:

    Fussball in der Schweiz ist nie ein gewinnbringendes Geschäft. Sofern ein Klub nicht in einem internationalen Wettbewerb mitspielt, ist immer eine Art Mäzenatentum gefragt. Wenn wir die Saison planen und die sportlichen Ambitionen definieren, sitzen wir immer auch ein wenig am Roulettetisch. Und ja, ich glaube, dass der Mannschaftssport in der Schweiz momentan eine gefährdete Branche ist.

    Nun stehen auf unabsehbare Zeit Geisterspiele bevor. Vorausgesetzt, der FCB bekommt kein frisches Geld: Wann geht der FCB in Konkurs?

    Ich rede von einer existenziellen Gefährdung, weil der Sport ohne Fans in den Stadien nicht denkbar ist. Wie lange wir ohne Publikum durchhalten, ist schwer vorauszusagen. Im FCB haben wir die Liquidität bis auf weiteres im Griff.

    Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Krise zu überstehen?

    Nicht zu Unrecht haben der Bundesrat und die vorbereitenden Kommissionen die Ausgabenseite der Klubs genau angeschaut, als es um mögliche Darlehen und Stützungsgelder für den Profisport ging. Der Fussball ist dazu aufgefordert, sich kritisch zu hinterfragen und die Füsse wieder auf den Boden zu kriegen, was die Ausgaben betrifft. Man kann nicht nur darauf hinweisen, dass eine Branche in Gefahr ist, ohne selber an der Kostenseite zu arbeiten.

    Ab Dezember sollten die Covid-19-Kredite des Bundes zur Auszahlung kommen. Wird der FCB einen Antrag stellen?

    Das kann ich nicht abschliessend sagen. Wir bereiten uns darauf vor, dass wir transparent dokumentiert sind für den Zeitpunkt, wenn Kredite beantragt werden könnten.

    Hier und da werden bereits A-fonds-perdu-Beiträge gefordert – was halten Sie grundsätzlich davon?

    Wir dürfen nicht einfach die hohle Hand machen und quasi «so weitermachen wie bisher», wie es eine breite Öffentlichkeit womöglich formuliert. Am wichtigsten ist, dass wir unsere unternehmerischen Hausaufgaben machen und verständlich erklären, warum es so weit kommt, dass der Fussball Hilfe braucht.

    Aus Eishockey- und Fussballkreisen heisst es, dass es keine andere Lösung gebe als A-fonds-perdu-Beiträge, falls mittelfristig keine Veränderung eintrete – sehen Sie es auch so?

    Bisher hat der FCB keine Schulden, die es abzuzahlen gilt. Danach strebt ein Unternehmen bekanntlich. Eine Verschuldung über ein Darlehen wäre halt an Bedingungen geknüpft. Sollte es noch viel, viel schlimmer werden, müsste man vielleicht sagen: Ein Darlehen ist nicht mehr sinnvoll, weil die Bedingungen zu sehr belasten. Es brauchte ein gesellschaftspolitisches Übereinkommen, dass uns der Spitzensport eine gewisse A-fonds-perdu-Unterstützung wert ist.

    Wie gross schätzen Sie den politischen Rückhalt dafür ein?

    Ich glaube, in den letzten Monaten hat sich etwas verändert. Der Fussball hatte in politischen Kreisen nicht unbedingt eine grosse Lobby. Aber die integrative Strahlkraft unseres Sports wird nicht genügend wahrgenommen. An einem Fussballmatch ist vom Universitätsprofessor über den Büezer bis zum Philosophie- und Religionsstudenten Krethi und Plethi im Stadion, Mütter und Väter, Omas und kleine Kinder. Und wenn Sie sehen, wie viele Kinder aus Migranten- und Flüchtlingsfamilien im Sport integriert werden, bietet er sehr wohl etwas, wozu es nicht viele Alternativen gibt. Wenn jetzt über Sport oder Fussball als Kulturgut geredet wird, ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit diese gesellschaftlichen Leistungen des Sports besser wahrnimmt.

    Was ist für Sie ein «Kulturgut?»

    Kultur ist für mich all das, was die Menschen bewegt. Ob ich vor einem schönen Bild im Beyeler-Museum stehe, oder ob ich am Rhein die Installation einer unbekannten Künstlerin bewundere, oder ob ich im ­Stadion mit vielen Menschen die Emotionen des Sports erlebe: Das ist für mich Kultur – was bewegt die Menschen, was bringt sie zusammen, was regt sie an oder auf?

    Was die Leute aufregt: Wirtschaftlich ist der FCB in Schieflage – gleichzeitig übernimmt er Spieler wie Cabral oder Zhegrova, zahlt hohe Löhne für Klose und Kasami und verlängert Verträge mit Stocker, Xhaka und van Wolfswinkel. Sparen geht anders.

    Mindestens genauso viele, wie sich darüber aufregten, haben sich über diese Transfers gefreut. Saläre oder Transferkosten der erwähnten Spieler sind absolut budgetverträglich, jedenfalls in dem Rahmen, wie sich das Budget im Frühherbst 2020 präsentiert hatte. Es geht stets um eine Balance von sportlicher Attraktivität und unternehmerischer Sicherheit – und es liegt auf der Hand, dass diese Balance in dieser Saison besonders schwierig zu halten ist. Mit dem jüngsten Entscheid, dass vorläufig nur noch Geisterspiele stattfinden, ist diese Balance noch einmal angegriffen worden. Aber bei der Kaderzusammenstellung hatten wir vorsichtig und budgetverträglich verhandelt.

    Was heisst denn budgetverträglich? Warum werden die Ausgaben immer ausgereizt? Warum wird nicht Spielraum eingebaut und etwa auf Klose oder Kasami verzichtet?

    Es ist unser Auftrag und unser Kerngeschäft, sportliche Attraktivität auf den Platz zu bringen. Und es ist unsere Aufgabe, auch ein Stück weit positiv in die Zukunft

    zu schauen – dass die Pandemie irgendwann überwunden ist. Ist es so weit, möchte der FCB unter Wahrung der unternehmerischen Stabilität sportlich noch dabei sein.

    Wer sagt, dass es einen Auftrag zum Erfolg gibt? Viele Leute liebten den FCB auch, als er in der zweithöchsten Liga spielte.

    Ja, in Basel ist der FCB fast Liga-unab­hängig in aller Munde und in aller Herzen. Trotzdem sollten wir uns nicht selber ­an­schwindeln: Die Erfolge der letzten

    Jahre veränderten die Sicht auf den FCB,

    in Basel, aber auch im Rest der Schweiz.

    Wir spüren definitiv die Erwartungshaltung, dass sportlicher Erfolg auf unserem Zettel stehen muss.

    Sie sagten aber auch, dass die Hausaufgaben gemacht werden müssen. Verdienen die FCB-Spieler jetzt weniger?

    Sie verstehen, dass ich nicht aus Vertragsverhandlungen berichten kann. Aber ja,

    wir haben auch rund um die erste Mannschaft Kostensenkungen in beträchtlicher Höhe erreicht.

    Was heisst «in beträchtlicher Höhe»?

    Es geht um einen substanziellen Betrag in der Höhe von mehreren Millionen.

    Claudius Schäfer, der CEO der Swiss Football League, sagte in der NZZ, die Liga habe

    die Löhne der letzten Saison mit den neu eingereichten Verträgen verglichen – und die Mehrheit der 20 SFL-Klubs habe die Löhne «zwischen 20 und 50 Prozent gesenkt».

    Fällt der FCB auch in die Kategorie?

    Ja, der FCB liegt am unteren Rand.

    Im Jahresbericht 2019 wies der FCB Lohnkosten von 50,816 Millionen Franken aus.

    Wir rechnen: Der FCB spart bei den Löhnen gut zehn Millionen Franken?

    Ihre Rechnung trifft etwa die Grössenordnung.

    Und wie erreichten Sie eine derart beträchtliche Einsparung von rund zehn Millionen?

    Entweder bei Vertragsverlängerungen oder bei Neuverhandlungen. Es betrifft

    aber nicht nur die Löhne von Spielern, sondern auch allgemeine Ausgaben rund um die erste Mannschaft, Staff, Infrastruktur, Kürzungen diverser Dienstleistungen.

    Und das Erfolgsmoment wird bei sämtlichen Leistungsträgern deutlich stärker gewichtet. Die Zeiten der hohen Fix-Saläre sind beim FCB vorbei.

    Kürzten Sie auch bestehende Spielerverträge?

    Nein, das gab es nicht.

    Trotzdem kann es dem FCB nicht so schlecht gehen, wenn er beispielsweise für Kasami den Lohn, Handgeld und so weiter zahlt.

    Ich wiederhole: Wir zahlen den Spielern für den FCB vernünftige Löhne, die grossmehrheitlich leistungsabhängig sind.

    Haben Sie auch Leute entlassen?

    Nein, bisher glücklicherweise nicht. Der FCB ist auch ein KMU mit rund 240 Angestellten, die in einer gefährdeten Branche arbeiten und sich Sorgen machen um die Arbeitsplätze.

    Was unternehmen Sie, um mit dem Publikum in Kontakt zu bleiben?

    Das ist Teil der existenziellen Frage. Matthias Hüppi, der Präsident im FC St. Gallen, hat das unlängst auf den Punkt gebracht: Der Kontakt zwischen Klub und Fans darf nicht abbrechen. Die Leidenschaft und die Hinwendung der Fans zum Klub und zum Team muss bestehen bleiben. Meine Beobachtung ist, dass unsere Fans nach wie vor grosses Interesse haben an Klub und Spielern.

    Was unternehmen Sie konkret?

    Mit Social Media etwa gibt es Möglichkeiten: Spieler berichten aus der Quarantäne, stellen Nähe her. Wir stehen auch in der ­Verantwortung gegenüber den 11 000 Menschen, die eine Halbjahreskarte gekauft haben und sich solidarisch zeigen. Nur: Wie lange können wir an diese Solidarität appellieren? Auch im Publikum leiden Menschen finanziell. Wir stehen vor demselben ­Problem wie alle Unternehmen, die eine verkaufte Dienstleistung nicht anbieten können. Wir wollen Fairness, Verständnis und zugleich den Interessen des Klubs gerecht werden.

    Auch ohne Corona stehen Sie im Gegenwind: Sie und der Präsident Bernhard Burgener werden kritisiert, die Aktion «Yystoo für e FCB» fordert eine Neuausrichtung. Kommt man sich in der Krise näher? Oder verschärft sie die Entzweiung?

    Ich habe Verständnis für kritische ­Stimmen. Der CEO ist verantwortlich für

    die Kommunikation und hat sie nicht im Griff – okay. Der CEO macht das und das falsch – okay. Wofür ich aber kein Verständnis habe, ist die Forderung an Bernhard ­Burgener, seinen Besitz aufzugeben.

    Herr Burgener engagiert sich im Fussball, Fussball durchaus im Sinne eines Kulturgutes. Er hat sich ­verpflichtet, den Klub finanziell mit seinem privaten Vermögen abzusichern. Ihn anzugreifen und sogar zu fordern, er müsse gehen und seinen Besitz verkaufen, dafür habe ich gar kein Verständnis. Ich begrüsse die «Yystoo»-Bewegung, weil sie auf den Klub zugeht. Fans dürfen den Klub durch ihr Herz sehen. Wir dürfen das auch, gleichzeitig müssen wir die Fragestellungen auf der Sachebene ruhig und ­vernünftig bearbeiten.

    Mit Blick auf die GV im November tritt Bernhard Burgener als Vereinspräsident zurück. Ist der Rücktritt mehr als ein Zeichen, dass Burgener eine Beruhigungspille verabreicht?

    Beruhigungspille? Das lehne ich völlig ab. Bernhard Burgener hat an der GV 2019 die Entflechtung von Verein, AG und Holding angestossen. Wir begrüssen es sehr, dass sich neue Leute im Verein FC Basel 1893 enga­gieren. Die Stärkung des Vereins soll besser abbilden, dass der FCB für eine Stadt und Region steht.

    Das letzte Wort hat aber weiter Burgener.

    Ja, er bleibt Präsident der AG und der ­Holding. Wir freuen uns, mit der neuen Vereinsführung ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, wie sie sich einbringen will. Trotz gegenteiligen Behauptungen können wir sehr gut andere Meinungen aufnehmen und umsetzen, was sinnvoll ist für die Weiter­entwicklung des FCB.

    Die Stimmung ist nicht mehr angespannt wie Ende August. Plötzlich verlängerten Sie ­Spielerverträge und engagierten grosse Namen – um die Lage zu beruhigen und die Laune zu heben? Stichwort: Beruhigungspille.

    Fragen Sie das im Ernst? – Wir wären schlechte Unternehmer, wenn wir uns die Agenda in Transferfragen von irgendwelchen Medienberichten diktieren liessen. Ich habe doch erklärt, dass es um die Balance geht zwischen sportlicher Attraktivität und unternehmerischer Sicherheit. Mich persönlich freut es, dass beispielsweise Pajtim Kasami bei uns ist. Ich mag den Spieler seit vielen Jahren, er interpretiert meiner Meinung nach die Rolle auf seiner Position wie kein anderer in der Schweiz. Aber deswegen haben wir

    ihn nicht verpflichtet. Sondern weil der ­Trainer Ciriaco Sforza in der Sportkommission um Verstärkung auf Kasamis Position gebeten hat.

    Nochmals: In Sachen Löhne und Geldflüsse hat der Fussball wenig Glaubwürdigkeit. Wie wollen Sie Vertrauen gewinnen, gerade mit Blick auf eine gesellschaftliche und politische Diskussion über Unterstützung?

    Die Klubs müssen ja der Liga die Bücher offenlegen, auch der FCB. Vor allem aber müssen wir unsere Hausaufgaben als Unternehmen bestmöglich erledigen. Daran ­arbeiten wir, auch jetzt, unter den schwierigen Bedingungen, mit denen nicht nur

    wir als Sportklub zu kämpfen haben. Die Krise hat auch den Fussball als Teil der Gesellschaft gezwungen, innezuhalten und über sein Selbstverständnis, den Umgang mit Ressourcen oder Gerechtigkeit nach­zudenken.

    Aus dem NZZ-E-Paper vom 01.11.2020


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