• Man kann den Spiess ja auch umdrehen. Jetzt haben alle Auswärtsheinis mal die Halle gesehen. Sprich der Auswärtssektor wird mutmasslich deutlich weniger gut besucht sein (meine Hypothese). Nimm also auch in der finanzielle Relevanz ab.

    Also einfach die Fans der "Schikanen Clubs" auch aussperren. Kann man ja einfach begründen. Hat immer sehr viele Ambri Fans in ZH beispielsweise. Die würden sich dann zwar beklagen und jammern. Aber man könnte damit schon auch aufzeigen, dass man sich als Club nicht alle gefallen lassen muss. Sprich Zug, Lausanne und Ambri kann dann zu Hause bleiben. ;)

  • Ich bin überzeugt, unsere Gästesektoren bleiben für die nächsten zehn Jahre noch offen. Fast jeder Verein stellt genug Fans, denen es gehörig auf den Sack gehen würde, wenn anständige Auswärtsfahrten nicht mehr möglich sind. Um im Gegensatz zu "Topspiel um 20:00" und bisschen ID-Kontrolle dürfte das 14x interne Vereinsunruhe geben, wenn sich die eigenen Klubs gegen Gästesektoren einsetzen.

    Unsere 14 Klubs sind zu stark vom zahlenden Publikum in der Halle abhängig, um einfach Fussball-Like anstellen was einem gerade gefällt.

    Aus der Begründung erschliesst sich für mich auch, dass Kindergarten-Taktiken nicht zwingend verkehrt sind. Gegen Ambri (und Lausanne) wird unser Gästesektor einfach geschlossen. Wegen den 5.- Stutz Aufschlag/Ungleichbehandlung, und weil die Gästesektoren sowohl in der pseudomodernen Leventinahalle als auch in Prilly einfach unter aller Sau sind.

    Wenn das die Klubführung von Bellinzona-Nord nicht interessiert, dann sei es so. Und dann werden die Ambridioten halt unschuldig bestraft, darum kommst du nicht herum.

  • Ich bin überzeugt, unsere Gästesektoren bleiben für die nächsten zehn Jahre noch offen. Fast jeder Verein stellt genug Fans, denen es gehörig auf den Sack gehen würde, wenn anständige Auswärtsfahrten nicht mehr möglich sind. Um im Gegensatz zu "Topspiel um 20:00" und bisschen ID-Kontrolle dürfte das 14x interne Vereinsunruhe geben, wenn sich die eigenen Klubs gegen Gästesektoren einsetzen.

    Unsere 14 Klubs sind zu stark vom zahlenden Publikum in der Halle abhängig, um einfach Fussball-Like anstellen was einem gerade gefällt.

    Aus der Begründung erschliesst sich für mich auch, dass Kindergarten-Taktiken nicht zwingend verkehrt sind. Gegen Ambri (und Lausanne) wird unser Gästesektor einfach geschlossen. Wegen den 5.- Stutz Aufschlag/Ungleichbehandlung, und weil die Gästesektoren sowohl in der pseudomodernen Leventinahalle als auch in Prilly einfach unter aller Sau sind.

    Wenn das die Klubführung von Bellinzona-Nord nicht interessiert, dann sei es so. Und dann werden die Ambridioten halt unschuldig bestraft, darum kommst du nicht herum.

    Wäre ein schönes Zeichen, wenn sie dies so machen würden. Traue ich unserer aktuellen Führung aber nicht mal im Ansatz zu.

  • Die Jahresrechnung zeigt ein positives Ergebnis für die Leventiner
    Der HCAP betont, dass eine Erhöhung der Abo- und Mitgliederbeiträge unumgänglich ist

    In Anwesenheit von rund siebzig Teilnehmern, wobei 224'467 von insgesamt 369'763 Aktien vertreten waren, hat die HCAP SA am Donnerstagabend in der Gotthard-Arena während ihrer ordentlichen und ausserordentlichen Generalversammlung 2023 die Jahresrechnung für das Geschäftsjahr 2022/23 vorgelegt.

    Die Jahresrechnung zeigt ein positives Ergebnis für die HCAP SA: Gegenüber einem Betriebsverlust von CHF 720'000 im schwierigen Jahr 2021/22 - dem Jahr des Übergangs von der alten zur neuen Eishalle - weist die abgelaufene Saison einen Betriebsgewinn von CHF 206'086 aus, was (nach Abzug von Steuern, Unvorhergesehenem und finanziellen Belastungen) einen Reingewinn von CHF 36'962 bedeutet.

    Zu Informationszwecken wurden erstmals auch die Betriebsergebnisse aller anderen Gesellschaften der HCAP-Gruppe (Valascia Immobiliare, Gottardo Catering, HCAP Servizi, Giovani und Girls) vorgelegt, die alle leicht positiv ausfielen, sodass die Gruppe einen konsolidierten Betriebsgewinn von CHF 604'000. -, das nach Steuern, Unvorhergesehenem und finanziellen Belastungen zu einem Nettogewinn von CHF 222'000 führt, wofür in erster Linie den Abonnenten und Fans, aber auch den stets treuen Spendern und Unterstützern zu danken ist.

    Die HCAP SA allein verzeichnete Einnahmen von 16'086'710 CHF und Kosten von 15'880'624 CHF, während die konsolidierte Gruppe Einnahmen und Kosten von rund 21 Millionen CHF hatte. Die Jahresrechnung der HCAP SA wurde von der ordentlichen Versammlung einstimmig genehmigt.

    Präsident Filippo Lombardi betonte die positive Entwicklung der letzten Jahre und die Tatsache, dass der HCAP endlich einen Betriebsgewinn erwirtschaften kann. Gleichzeitig verhehlte er nicht, dass die Hauptsorge die Verschuldung der Gruppe bleibt, die in den kommenden Jahren durch die Zahlung der Raten für die verschiedenen Mietverträge für die Infrastrukturen der Eishalle, die Rückzahlung der wichtigen Covid-Finanzierung (ohne die der Club nicht überlebt hätte) und die Rückzahlung der für die Gotthard-Arena aufgenommenen Darlehen, die durch die Explosion der Zinssätze noch verschärft wird, besonders spürbar sein wird. Die angespannte Situation wird noch einige Jahre lang Aufmerksamkeit erfordern, sollte sich dann aber wieder ausgleichen.

    Um einen Beitrag zum Ausgleich der Verschuldung zu leisten, hat die ausserordentliche Generalversammlung den Verwaltungsrat ermächtigt, das Aktienkapital in den nächsten fünf Jahren zu verändern (Erhöhung oder Herabsetzung um bis zu 50% des aktuellen Kapitals).

    Auf Anfrage der Versammlung wurde erneut erklärt, dass die Erhöhung der Eintrittskarten- und Mitgliedsbeiträge unumgänglich sei, um der Liga trotz der erwähnten Schulden ein ausgeglichenes Budget für den Erhalt der Spiellizenz 2023/24 zu präsentieren. Die erwarteten Mehreinnahmen von rund CHF 600'000 werden in vier mehr oder weniger gleichen Teilen für die Bezahlung der mit der Gemeinde vereinbarten Parkgebühren, für die Verstärkung des Personals der ersten Mannschaft, für die Verstärkung des Personals der HCAP-Jugend und der HCAP-Mädchen, um ihre jeweiligen Meisterschaften mit guten Aussichten in Angriff nehmen zu können, und für die allgemeine Kostensteigerung (Energie, Lieferanten und Nicht Management-Personal) verwendet.

    Anschliessend bestätigte die Versammlung einstimmig den HCAP-Vorstand (der als Verwaltungsrat der gesamten Gruppe fungiert) und nahm mit Genugtuung die Zusammenlegung der HCAP Giovani Sagl und der HCAP Girls Sagl zu einer neuen 'HCAP Future Sagl' zur Kenntnis, deren Präsident Gabriele Fransioli ist.

    https://sport.ch/hc-ambri-piott…umgaenglich-ist

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Wobei es hier ja ums Prinzip geht und nicht um den Franken zwei mal umdrehen. Die, die jeden Franken zwei mal drehen müssen gehen kaum an Auswärtsspiele, da nebst dem Eintritt noch der Car, Getränke, Essen und je nach Wochentag noch Taxi/Uber nach Hause zusätzlich aufkommen. Ein Ambri Auswärtsspiel kostet Dich so oder so 100.— (Eintritt 40.—, Car 40.—, Verpflegung/Getränke minimum 20.—) oder mehr, egal ob jetzt noch 5 Franken extra dazukommen oder nicht.

    Ja und nein.

    Aus Prinzip habe ich es letztes Jahr schon beschissen gefunden, dass wir in unserem Stehplatzsektor mehr zahlen als die Heimmannschaft.

    Wo und wann hört das dann auf?

    Aber nochmals 40.-- für ein Stehplatzticket? Frag mal Blacky was er bezahlt wenn er mit seinen zwei Söhnen diesen Trip macht. Ich empfinde

    es als totalen Affront.

    Und auch wenn man dies in gewissen Kreisen nicht hören/lesen mag: Ich kenne auch Leute für die sind 5 Franken quasi "mehr Wert" als für

    dich und mich (Annahme) - weil sie wirklich schauen müssen wie sie über die Runden kommen. Nicht wirklich einfach - überhaupt nicht!

  • Jetzt mal egal wie man persönlich zum Thema Auswärtsspiel, ID Pflicht usw steht. Aber das Gästefans mehr für ihren Stehplatz bezahlen müssen als die heimfans , tschuldigung aber ist ne sauerei! Punkt! Klar persönlich finde ich auswärts Fahrten mit was vom geilsten, ob beim Z oder aber beim Fussball, es ist nur geil wenn du ein ganzes Stadion gegen dich hast. Also Hockeytechnisch kommt bei mir eigentlich nichts an die alte Herti (und den schluef) ran wo man sich richtig mit den Sitzplätzen anlegen konnte und diese auch schön auf jede Provokation aufgesprungen sind .... Leider, ÜBERALL das gleiche,neues Stadion = neues Klientel mehr Vorschriften mehr Kontrolle mehr "Schikane" ..... Der grosse Teil der Zuschauer möchte konsumieren,bespasst werden und hat keinen Bock auf einen (lauten) auswärtsmob.... Die Zeiten haben sich (schleichend) geändert und Besserung ist nicht in Sicht

  • [quote='Simms','https://forum.zscfans.ch/thread/1534-hockey-allgemein/?postID=164156#post164156']

    Ich bin überzeugt, unsere Gästesektoren bleiben für die nächsten zehn Jahre noch offen. Fast jeder Verein stellt genug Fans, denen es gehörig auf den Sack gehen würde, wenn anständige Auswärtsfahrten nicht mehr möglich sind. Um im Gegensatz zu "Topspiel um 20:00" und bisschen ID-Kontrolle dürfte das 14x interne Vereinsunruhe geben, wenn sich die eigenen Klubs gegen Gästesektoren einsetzen.

    Unsere 14 Klubs sind zu stark vom zahlenden Publikum in der Halle abhängig, um einfach Fussball-Like anstellen was einem gerade gefällt.

    Aus der Begründung erschliesst sich für mich auch, dass Kindergarten-Taktiken nicht zwingend verkehrt sind. Gegen Ambri (und Lausanne) wird unser Gästesektor einfach geschlossen. Wegen den 5.- Stutz Aufschlag/Ungleichbehandlung, und weil die Gästesektoren sowohl in der pseudomodernen Leventinahalle als auch in Prilly einfach unter aller Sau sind.

    Wenn das die Klubführung von Bellinzona-Nord nicht interessiert, dann sei es so. Und dann werden die Ambridioten halt unschuldig bestraft, darum kommst du nicht herum.

    Wäre ein schönes Zeichen, wenn sie dies so machen würden. Traue ich unserer aktuellen Führung aber nicht mal im Ansatz zu.

    [/quote]

    Sind jetzt Kollektivstrafen verpönt, oder ein denkenswerter/moderater Akt?

    Oder i.O. sofern es einem nicht betrifft?

  • Sind jetzt Kollektivstrafen verpönt, oder ein denkenswerter/moderater Akt?

    Oder i.O. sofern es einem nicht betrifft?

    Guter Einwand. Nur Lombardi aus der VIP-Lounge schmeissen wird aber wenig Effekt zeigen.

    Hast du eine andere Idee? Oder einfach still hinnehmen?

  • Filipo der ewige Jammerlappen! Keine Kohle, kein Erfolg aber immer einen auf Methos machen und noch kurz alle Ticketpreise anpassen.

  • Sind jetzt Kollektivstrafen verpönt, oder ein denkenswerter/moderater Akt?

    Oder i.O. sofern es einem nicht betrifft?

    Natürlich kann man das am Ende nicht machen. Wäre ja iwie Willkürlich. Und wir möchten dem Pöbbel aus Ambri und Co. nicht auch noch die Vorbereitungsspiele für den SC vermiesen.

  • In Nordamerika ist man von den Qualitäten des Schweizers überzeugt
    Pius Suter wird mit einem neuen NHL-Club in Verbindung gebracht

    Noch hat Pius Suter seine Zukunft nicht geklärt. Wo er seine vierte Saison in der besten Liga der Welt absolvieren wird, wird sich wohl in den kommenden Wochen klären.

    In einem Podcast auf dem Twitter-Kanal Sekeres and Price unterhalten sich drei Herren um Sportjournalist Rob Williams über mögliche Verstärkungen für die Vancouver Canucks. Dabei fällt auch der Name von Pius Suter. Seine Qualitäten hat der Schweizer bereits in seinen ersten drei Saisons in Nordamerika gezeigt. Der Center, der auch defensiv äusserst stark ist, hat bisher für die Chicago Blackhawks und die Detroit Red Wings gespielt. In der abgelaufenen Saison sammelte Suter in 79 Partien 24 Scorerpunkte. Noch wartet er auf einen neuen Vertrag in der NHL. Ob die Herren im Podcast Recht behalten werden, muss sich in den kommenden Wochen zeigen.
    https://sport.ch/nhl/1149310/pi…indung-gebracht

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Ach komm. Wenn man schauen muss, dass und wie man über die Runden kommt, geht man definitiv nicht an Auswärtsspiele.

    Da gibt es hoffentlich andere Prioritäten (wie z.B. ein Päckli Zigaretten pro Tag usw.)

    • Offizieller Beitrag

    Ach komm. Wenn man schauen muss, dass und wie man über die Runden kommt, geht man definitiv nicht an Auswärtsspiele.

    Da gibt es hoffentlich andere Prioritäten (wie z.B. ein Päckli Zigaretten pro Tag usw.)

    Je nachdem WAS dir wichtig(er) ist. Ein Hockey-Game schauen, evtl. mal wieder in ein Restaurant gehen, eine neue Jacke kaufen ......

    Und nochmals, kenne Leute die sich solche Fragen effektiv stellen! Schön dass die meisten diese Frage nicht für sich und seine Familie

    beantworten müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Aus aktuellem Anlass in diesem Fred. Werde mich dazu jetzt nicht mehr äussern:

    Zentrale Güter wie haben sich verteuert und Betreibungen nehmen zu - Blick

    So, mehr sag ich zu dem Artikel aber nicht mehr:

    Endlich alt! Und fünf Gründe, warum das eine gute Nachricht ist

    Soll man sich etwa fürchten vor dem Alter? Wozu auch! Es kommt, was kommen wird. Bis dahin kann man sich freuen, dass man fast nichts mehr muss.

    Roman Bucheli31.07.2023, 05.30 Uhr

    6 min

    Das Alter verschafft einem neue Freiheiten. Man muss nun vieles nicht mehr tun, darf hingegen vieles wollen, sofern man noch kann. Diese Engländerin kann es sogar noch sehr gut.

    Das Alter verschafft einem neue Freiheiten. Man muss nun vieles nicht mehr tun, darf hingegen vieles wollen, sofern man noch kann. Diese Engländerin kann es sogar noch sehr gut.

    Ian Berry / Magnum

    Eigentlich waren wir schon alt, als wir noch Kinder waren. Entweder hiess es, wir seien jetzt zu alt, um noch zu heulen, wenn wir hinfielen, oder dann waren wir zu alt, um einfach sinnlos herumzublödeln. Zugleich waren wir immer für alles noch zu jung. Zu jung fürs Kino, zu jung zum Rauchen oder fürs Trinken. Immer kamen wir zu früh oder zu spät. Das Leben ging an uns vorüber, der Faltenwurf der Zeit schien uns zu verschlucken.

    Und nun geht das im gleichen Stil weiter. Irgendwann wird man mir sagen, ich sei zu alt, um noch arbeiten zu müssen, aber ich weiss auch, dass ich noch lange zu jung bin, um aufzuhören. Man ist also stets auf der falschen Seite, sei es als vorzeitig gealtertes Kind, sei es als kindischer Alter. Und verblüfft stelle ich fest, wie sich die Dinge spiegelbildlich wiederholen. Als Kind wollte und sollte ich älter sein, als ich war, jetzt, da ich alt werde, kann ich es auch nicht glauben: In ein paar Tagen bin ich 63. Ist das schon alt?

    Mit André Gide könnte ich nun gestehen, was der Schriftsteller schon mit 61 seinem Tagebuch anvertraute: «Nur mit grosser Anstrengung kann ich mich davon überzeugen, dass ich selbst so alt bin wie jene, die mir in meiner Jugend so alt erschienen.» Meinen Vater möchte ich davon ausnehmen. Als er in meinem Alter war, blieben ihm noch zehn Jahre zu leben. Doch nie, auch im Tod nicht, kam er mir alt vor, nicht so alt jedenfalls wie andere Männer in seinem Alter. Wieso sollte es mir anders gehen?

    Die Rückkehr der Langeweile

    Vielleicht kann ich darum ganz entspannt und ohne jeden Zynismus sagen: Endlich alt! Und sofern man das Alter daran erkennt, dass man am Morgen mit Hingabe den Vögeln zuschaut und bloss noch mit halbem Ohr die Frühnachrichten hört, dann, ja, kann ich nur zustimmen: Ich bin auf dem besten Weg, alt zu werden. Während die verbliebene Lebensfrist kürzer wird, schwindet das Interesse an flüchtigen Dingen.

    Was sind dagegen die Vögel! Federleicht zwar, verletzlich, hypernervöse Wesen, immer auf der Hut vor drohenden Gefahren. Sie waren hier, lange bevor der erste Mensch auf zwei Beinen zu gehen lernte, und sie werden noch hier sein, wenn der letzte Mensch längst gegangen sein wird. Spiegelbildlich kehrt mit dem Interesse an den Vögeln zurück, was wir als Kinder erlebten. Langeweile hiess der furchterregend schöne Zustand, wenn wir an Regentagen faul herumlagen und nichts mit uns und noch weniger mit der Welt anzufangen wussten. Die Zeit dehnte sich zur klebrigen Masse.

    Im Alter hört die Langeweile auf den vornehmen Namen Musse. Es ist beides fast dasselbe, nur gibt sich Letzteres einen würdevollen Anschein. Wer allerdings den Vögeln zuschaut, dem kann gar nicht langweilig werden, vielmehr verkörpert er die Langeweile. Denn seine stille Leidenschaft verlangt nur Zeit und Nichtstun. Sie ist nur Bewunderung und Staunen, auch wenn die Vögel jeden Tag fliegen, wie sie an allen Tagen zuvor geflogen sind. Glücklich darum der Alte, der schon als Kind eine Begabung für die Langeweile hatte.

    Neue Freiheiten

    Die Philosophin Hannah Arendt gab dem Gedanken einmal eine schlichte, dafür umso einleuchtendere Form: «Einer der grössten Vorteile des Älterwerdens ist doch, dass man endlich sich reguläre Rechte auf Bequemlichkeit erwirbt.» Es ist schön, wie sie dem Satz ganz nebenbei ein merkantiles Kalkül unterschiebt. Als sei der Vorzug des Alters ein Tauschgeschäft wie jedes andere und also kein Privileg, das man sich anmasst oder das einem gönnerhaft gewährt wird.

    Zu dieser Bequemlichkeit gehört zuallererst, dass man nicht mehr arbeiten muss, bestenfalls noch kann, noch lieber jedoch den anderen dabei zuschaut. Nirgendwo wird Arbeit so anschaulich wie auf Baustellen. Darum sieht man die alten Männer an den Absperrungen stehen, wo sie konzentriert beobachten und fachmännisch murmelnd das Geschehen kommentieren. Ich gestehe, so oft ich kann, geselle ich mich zu ihnen, denn ich übe längst für später.

    Das Alter verschafft einem neue Freiheiten. Man wird vieles nicht mehr tun müssen. Im Umkehrschluss heisst das natürlich auch, dass man nicht mehr gebraucht wird. Das wiederum ist ärgerlich und kränkend, weil man gerne glaubt, man sei unentbehrlich. In Wahrheit zeigt sich nun vor allem die Ersetzbarkeit eines jeden. Ein kurzes Ruckeln, und schon läuft alles wieder wie geschmiert.

    Immerhin, die neuen Freiheiten bleiben. Kein Wecker reisst einen aus dem Tiefschlaf, keine Sitzungen zerhacken den Tag, das Wochenende ist endlich frei und alle übrigen Tage sowieso. Und weil man vieles nicht mehr muss, darf man umso mehr wollen. Das wiederum setzt mindestens voraus, dass man über die Mittel und die Fähigkeiten verfügt, um das, was man will, auch tun zu können. Man sollte darum vorsichtigerweise nur wollen, was man auch (noch) kann.

    Wie immer im Leben, und da macht es keinen Unterschied, ob man jung ist oder alt, gibt es Komplikationen. Simone de Beauvoir hat dafür ein Wort gefunden, das genauso heimtückisch klingt, wie es der Sachverhalt ist, den es beschreibt: «Feindseligkeits-Koeffizient der Dinge». Dieser nimmt allerdings im Alter zu. Die Welt sei, so de Beauvoir, plötzlich voller Hindernisse und gespickt mit Bedrohungen, die es zuvor nicht gegeben hat, weil sie bis dahin keine Hindernisse oder Bedrohungen darstellten.

    Zum äusseren Feind kommt der eigene Körper, der sich in unvorteilhafter Weise verselbständigt: Tränensäcke hängen, wo sie nicht hingehören; Zähne fallen aus, obwohl man sie noch braucht; die Knochen schmerzen, wenn man sie bewegt, und bald auch sonst. Und das sind nur die harmloseren Gebresten, die einen Vorgeschmack darauf geben, was erst noch kommt.

    Es ist wie mit dem Wein

    Eines der schönsten Zeugnisse dafür, wie körperlicher Unbill zu trotzen wäre, wird von Juliette Drouet überliefert. Sie war ein halbes Leben lang die Geliebte und Muse von Victor Hugo. Mit 71 Jahren hat sie in einem von Tausenden von Briefen, die sie dem Schriftsteller geschrieben hatte, die Unverbrüchlichkeit ihrer Liebe beschworen: «Alles, was das Alter meinem Körper mit Gewalt nimmt, gewinnt meine Seele an unsterblicher Jugend und strahlender Liebe.»

    Auch sie macht also, wie Hannah Arendt, eine Art Rechnung auf, vielleicht möchte sie den Ernst und das Pathos ein wenig verwischen. In ihrer doppelten Buchhaltung von Körper und Seele geht nichts verloren. Was auf der einen Seite im Soll steht, figuriert auf der anderen im Haben. Aber ach, wäre es doch nur so einfach. Es war auch für Juliette Drouet nicht so einfach. Wenig später beklagte sie den körperlichen Verfall, da «kann ich mich noch so viel an meine Liebe stützen». Allerdings litt auch die Treue des Geliebten mehr, als es ihr lieb war.

    Soll ich mich also fürchten vor dem Alter? Ich wüsste nicht, wieso ich müsste. Fürs Erste bleibe ich dabei: Endlich alt! Und ich habe mindestens fünf Gründe, warum das eine gute Nachricht ist. 1: Ich bin kein Kind mehr. Es war nicht schrecklich, aber unangenehm genug. 2: Ich bin kein Teenager mehr. Es war schrecklich. 3: Ich muss nicht mehr studieren. Es dauerte zu lang. 4: Das Schreiben ist noch immer und stets aufs Neue ein grandioses Abenteuer mit ungewissem Ausgang. 5: Irgendwann werde ich nicht mehr lesen müssen, was andere twittern.

    Ich gehöre nicht zu den Menschen, die dem Vergangenen nachtrauern. Mit jedem Lebensalter, das ich hinter mir liess, wurde ich froher. Wieder etwas überstanden, dachte ich. Das Leben wurde immer besser. Es ist wie beim Wein, der braucht auch Zeit. Lerne ich noch? Kann sein. Lieber halte ich es mit Roland Barthes, der 61-jährig seine Antrittsvorlesung hielt am Collège de France und sie mit dieser schönen Beobachtung beendete: «Es kommt jetzt vielleicht das Alter einer anderen Erfahrung: der des Verlernens.» Da hatte er noch genau drei Jahre zu leben.

    Die Einübung in die Kunst des Verlernens ist allerdings eine zwielichtige Sache. Allzu weit möchte man sich nicht vorwagen in diese Sphären. Wo also die Zuversicht finden? Vielleicht in den Briefen von Juliette Drouet. Dann in den Gedichten des grossen Philippe Jaccottet. In seinem «Livre des morts» beginnt ein Gedicht mit diesem Vers: «Wer sie betreten hat, die Ländereien des Alters . . .» Mehr weiss ich nicht von dem Gedicht. Solange ich solche Gedichte noch entdecken kann, brauche ich nichts zu fürchten.

    Für alles andere und Spätere zähle ich auf die Vögel.

  • Sehr schöner Text, danke dafür :thumbup:

    Obwohl, seit dem Pinnwandtreffen fühle ich mich also nicht mehr so alt wie noch anfangs Jahr, dafür danke ich ebenfalls 8o

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