- Offizieller Beitrag
na ja, känned wohl nur eltere und göttis/gottis.
na ja, känned wohl nur eltere und göttis/gottis.
Bob wird bleiben.
Er hat sich hier was aufgebaut, ob er in Montreal auch so in Ruhe arbeiten könnte wie hier?
Zitat von Ali BengaliBob wird bleiben.
Er hat sich hier was aufgebaut, ob er in Montreal auch so in Ruhe arbeiten könnte wie hier?
Ist Mark Streit geblieben?? Er hat sich als Captain hier auch "etwas aufgebaut" und hat verständlicherweise in die NHL gewechselt. Es ist doch für jeden Hockeyaner das Grösste in der NHL zu spielen oder zu coachen - und das zu Recht. Und Ausnahmen (Sulo) bestätigen die Regel.
Hartley zu den Habs ist wie wenn du einem Spanier (d.h. kein Baske oder Katalane) den Job als Real Madrid - Coach anbietest: er wird annehmen!
Je nachdem was die Rahmenbedingungen sind natürlich.
Der Vergleich mit Streit hinkt m.E., da Hartley ja schon in der NHL ge-coached und den Stanley-Cup gewonnen hat...
Aber klar, für einen Frankokanadier sind die Habs schon was Spezielles... Schaun' mer mal.
Im Moment ist mir das egal. Der Zeitpunkt für ein solches Gerücht stimmt, die Habs auf dem letzten Platz der Eastern Conference, wir im Final. Die nächsten 2-3 Wochen stehen auch für Hartley nur im Zeichen des Playoff-Finals.
Zuerst muss mal Roy GM werden, dann muss er auch noch Hartley wollen. Über Nacht wird nichts passieren und nach der Saison ist vor der Saison - wenn er wirklich ein solches Angebot haben sollte, dann wird er es sich überlegen. Aber vorher interessiert mich und sicher auch Hartley nur der Final!!
Zitat von ZSColinIst Mark Streit geblieben?? Er hat sich als Captain hier auch "etwas aufgebaut" und hat verständlicherweise in die NHL gewechselt. Es ist doch für jeden Hockeyaner das Grösste in der NHL zu spielen oder zu coachen - und das zu Recht. Und Ausnahmen (Sulo) bestätigen die Regel.
Hartley zu den Habs ist wie wenn du einem Spanier (d.h. kein Baske oder Katalane) den Job als Real Madrid - Coach anbietest: er wird annehmen!
Je nachdem was die Rahmenbedingungen sind natürlich.
Ich verstehe schon was du meinst, aber Streit kam ja auch als „gescheiterter“ zurück in die Schweiz. Und hat sich dann „aufgebaut“
Hartley hat schon alles gerissen in NA – aber eben , die Habs sind ne Religion.
Das ist doch wie bei einem Jobwechsel in einem gewissen Alter, man überlegt sich wohl lieber zweimal ob man sich das so nochmals antun will.
Wobei dies wohl eher die schweizer Mentalität wiederspiegelt.
Wobei, es handelt sich hier lediglich um eine Kolumne im Blick und wir sollten die Play Offs in vollen Zügen geniessen.
Das gerücht von Honegger im Blick ist übrigens eine Twitter Message eines ehemaligen NHL Spielers!
"Roy not as coach, but as GM?
TheFourthPeriod.com
According to former NHL executive Sean Simpson, who now works for Team 1200 radio in Ottawa, Montreal's front office next season could still include Hall of Famer Patrick Roy.
Earlier this week, Roy denied a report of becoming the Canadiens' new head coach.
"Getting from good sources. Patrick Roy will be the next GM of the Montreal Canadiens and close friend Bob Hartley will be coach!!!" Simpson posted on his Twitter account.
Roy, currently the GM, co-owner and head coach of the QMJHL's Quebec Remparts, and Hartley, who has been coaching in Europe, won the Stanley Cup together with the Colorado Avalanche in 2001 with Roy in between the pipes and Hartley behind the bench.
Rumors have been swirling for several months that the Habs are likely to dismiss interim coach Randy Cunneyworth once the season is over, while TFP has reported as far back as December that GM Pierre Gauthier's tenure with the club is coming to its end.
Roy has denied speculation that he would take over behind the Habs' bench, stating the rumors were "ridiculous" though flattering. The former star netminder has yet to comment on the possibility of becoming the team's next GM.
The Canadiens currently sit in last place of the Eastern Conference with 69 points, which provides them with good chances of getting at least a top-three pick in the 2012 NHL Entry Draft this June. "
mier egal wämmer meischter werded!
genauso isch es! nonig emal klar, dass de roy gm wird...
und momentan gitz nur eis: FINALE!!!!!!!!
alles andere gsehmer dänn no.
Wie die Vergangenheit zeigt müssten wir eigentlich froh sein, wenn noch vor Ende der Saison klar wird, dass es Hartley's Abschiedsvorstellung bei uns ist
ich spüre es im urin, er bleibt bei uns
Der weiche Kern des Schleifers
ZSC-Coach Bob Hartley hat Prinzipien – und Gefühle
VON SIMON GRAF
ZÜRICH Bob Hartley erzählt gerne aus seinem bewegten Leben. Wie kurz vor seinem 18. Geburtstag sein Vater starb und ihm der Chef der Papierfabrik, für welche dieser gearbeitet hatte, dessen Job anbot. Wie er acht Jahre lang am Fliessband stand und wie sehr ihn das geprägt hat. Wie er mit 26 aus Zufall zum Coaching kam und aus ihm, der als Goalietrainer eines Juniorenteams begann, ein Stanley-Cup-Sieger wurde. Er sagt: «Alles, was ich habe, verdanke ich dem Eishockey. Auch meine Frau. Ich traf sie, als ich 16 war. Mein damaliger Coach ist nun mein Schwager.»
Hartley heiratete mit 19 und wurde bald Vater. Seine Kinder Christine und Steve sind inzwischen 30 und 26 und leben in Atlanta und Halifax. Der Kanadier spricht, wenn es um die ZSC Lions geht, oft von einer Familie. Für die Routiniers sei er wie der grosse Bruder, sagt er schmunzelnd. Für die Jungen vielleicht schon so etwas wie ein Vater. Ein strenger Vater. So schickte er Neuling Ronalds Kenins einmal nach Hause, als dieser bei den Linienläufen abgekürzt hatte. Hartley mag Prinzipien und setzt diese durch.
Er sei wie ein alter, sturer Koch in einem Restaurant, erläuterte der 51-Jährige jüngst. «Ich habe mein Rezeptbuch und halte mich daran. Ich weiss nach all diesen Jahren, was funktioniert und was nicht.» Nicht nur auf dem Eis legt er Wert auf Details. Das Buffet an Matchtagen muss immer Lachs und Fleisch beinhalten, aber auf keinen Fall Truthahn. An Auswärtsspiele werden Hometrainer mitgenommen, weil die Vorbereitung so sein soll wie zu Hause. Und als ihm einmal die Garderobe in Davos zu wenig sauber erschien, wischte er sie eigenhändig.
Die traumatische Erfahrung in Atlanta mit dem Tod Dan Snyders
Die Sympathien der Spieler flogen ihm, dem Mann mit der harten Hand, der immer fordert, in Zürich nicht auf Anhieb zu. Aber indem er vorlebt, was er predigt, verschaffte er sich den Respekt des Teams. Spätestens um sechs Uhr steht er an Arbeitstagen auf, er ist immer der Erste in der Eishalle. Und hinter seiner etwas steifen Fassade versteckt sich durchaus ein Mann mit Gefühlen. Kürzlich sprach er über Dan Snyder, der in Atlanta nach einem Autounfall sein Leben verlor. Täglich besuchte er seinen Spieler im Spital, als er im Koma lag, redete auf Wunsch der Eltern auf ihn ein.
Als sich leichte Besserung abzeichnete, besuchte Hartley ein Baseballspiel der Braves, um sich abzulenken. Während des dritten Innings rief ihn Snyders Mutter an – ihr Sohn war verstorben. Auch deshalb reagiere er so heftig, wenn er auf dem Eis gefährliche Angriffe sehe, erklärt Hartley. Und er sagt: «Am Tag, an dem ein Spieler meines Teams oder des Gegners im Rollstuhl landet, ist es für mich vorbei.»
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Lachs oder Poulet (aus der "NZZ Online" vom 2.4.2012)
ZSC Lions vollziehen eine erstaunliche Entwicklung vom Sorgenkind zum TitelaspirantenAm Dienstag beginnt der Play-off-Final. Der SC Bern trifft auf die ZSC Lions – auf ein Team, in dem zuletzt ein Wandel sichtbar geworden ist. Dahinter stehen persönliche Geschichten von Anpassung und Beharrlichkeit.
Von Ulrich Pickel
Bob Hartley ist nicht im Zweifel, ob er ein gerechter Mensch ist. Und er weiss auch immer, was für seine Spieler am besten ist. An den von ihm eingeführten gemeinsamen Mittagsmahlzeiten vor jeder Partie lässt er ihnen die Wahl zwischen Lachs und Pouletbrust. Etwas anderes will Hartley nicht serviert haben. Einmal erdreistete sich der Küchenchef des Hallenstadions, zur Abwechslung einen Zander aufzutischen. Die Standpauke des Trainers liess nicht lange auf sich warten.
So ist Hartley. Seine Anweisungen sind nicht mit Eigeninitiative anzureichern. Einer seiner Leitsätze lautet: «Ich gebe die Linie vor. Danach müssen die Spieler entscheiden, was sie daraus machen.» Es geht dabei um mehr als Fisch und Geflügel. Diese Worte sind eine versteckte Drohung: Wer nicht bereit ist, restlos auf seine Linie einzuschwenken, hat keine Chance.
Wenn sich Hartley an einem Ort verpflichtet, dann «mit vollem Einsatz oder gar nicht», wie er selber sagt. Die Lions sind sein erster Klub in Europa. Aber das interessierte ihn nicht. Er machte sich nie die geringste Mühe, auf die neue Umgebung und Mentalität Rücksicht zu nehmen. Er ist seit 1987 im Trainergeschäft, gewann in Nordamerika auf jeder Stufe, im Junioren- und im Profi-Eishockey, zumindest einen Titel, als Krönung den Stanley-Cup 2001. Daraus hat er eine Erkenntnis gezogen: Seine Linie funktioniert immer. Weil sie die richtige ist. Auch die durchzogene Qualifikation brachte ihn nie vom Kurs ab. Mit Ratschlägen musste dem 51-Jährigen keiner kommen.
Doch sosehr nun Besserwisser im Offside stehen, so sehr erleben die Willigen, was Hartley mit «vollem Einsatz» meint. Sei es in körperlicher, technischer oder taktischer Hinsicht: Im ZSC hat noch nie zuvor ein Trainer so sorgfältig und intensiv mit den Spielern gearbeitet. Über jenen, die mitziehen, schüttet er mit nie erlahmender Energie jeden Tag seinen ganzen Erfahrungsschatz aus den letzten 25 Jahren aus. Für sie beginnt er täglich um sieben Uhr morgens zu arbeiten, bereitet die Trainings und die berühmt-berüchtigten Video-Sitzungen vor, analysiert die Gegner und überlässt nichts dem Zufall.
Der Wandel vom Verliererteam zum Titelkandidaten hat viel mit Hartleys Sturheit zu tun, immer auf der Linie zu bleiben. Und er hat damit zu tun, dass es viele Willige gab. Die meisten von ihnen waren wie Seger und taten sich lange schwer. Jetzt, im Erfolg, ist das Zutrauen gewachsen. Mehr verlangt Hartley nicht. Man muss nur glauben, dass er immer weiss, was das Beste ist.
Der irritierte Captain Seger
Mathias Seger spielt seit 1999 im Hallenstadion und ist in dieser Zeit zum präzisen Seismografen des Teams geworden. Wer wissen will, wie es um die Befindlichkeit in der Kabine steht, muss ihm nur genau ins Gesicht blicken.
Seger ist der Captain, und er verhält sich wie eine Mutter, die sich alles, was im Klub geschieht, zu Herzen nimmt. Seger mag Harmonie, bemüht sich immer um Verständnis für alle Positionen. Das Autoritäre, Hierarchische liegt ihm gar nicht. Das musste Konflikte geben, als ihm Bob Hartley vor die Nase gesetzt wurde. Der Kanadier kam, um eine neue Leistungskultur zu etablieren. Und wie alle anderen bekam Seger vom ersten Tag an zu spüren, dass Hartley ein umfassendes Verständnis seines Auftrages mitbrachte. Die Pflege des für Seger so wichtigen demokratischen Miteinanders gehört allerdings nicht dazu.
Der 34-jährige Ostschweizer steht stellvertretend für die meisten in der Mannschaft, von denen jeder seinen ganz persönlichen, mühsamen Anpassungsprozess durchmachte. Anfang Saison war er verletzt und musste dem miserablen Start mit sechs Heimniederlagen in Serie tatenlos zusehen.
Der Verteidiger Seger hatte danach mit dem Trainer Hartley keine ernsthaften Probleme, wurde nie wie andere in den vierten Block oder auf die Ersatzbank strafversetzt. Trotzdem lief nichts wie gewünscht. Seger war sich bewusst, dass im stagnierenden Stadtklub frischer Wind nötig war. Aber wie die über Jahre auch von ihm aufgebaute Hierarchie rücksichtslos umgestossen wurde, irritierte ihn. Und wie Adrian Wichser, der gesundheitlich angeschlagen war, unsentimental ausgemustert wurde, irritierte Seger auch.
Die Gewöhnung an den harten Trainingsbetrieb und die Umstellung auf das neue System weg von der simplen Manndeckung hin zu einer anspruchsvollen Zonen-Verteidigung brauchten Zeit. Die meisten Spieler kamen an ihre Grenzen, die Angst vor Fehlern grassierte. Mit seiner ewigen Kritik und dem ständigen Fordern nach noch mehr Einsatz wurde der Trainer von Seger zunehmend als Bedrohung für den inneren Zusammenhalt wahrgenommen. Nach aussen blieb er immer Profi, flüchtete sich in Floskeln und Durchhalteparolen. Ein Captain hat loyal zu sein. Sträusse werden nur intern ausgefochten. Aber es war sichtbar: So hatte sich Seger den frischen Wind nicht vorgestellt.
Zum Bruch kam es trotz allem nie. Seger merkte allmählich, dass ihn die ungeliebte Schinderei topfit und widerstandsfähiger machte. In seinem zur Rundlichkeit tendierenden Gesicht sind jetzt mehr Kanten als auch schon zu sehen. Und dann gab es auch positive Signale, die mit dem Begriff Gerechtigkeit zu tun haben, der in Segers Werteordnung eine zentrale Rolle spielt.
«Gerechtigkeit ist, wenn alle gleich behandelt werden», sagt er. Seger sah, wie auch der ehemalige NHL-Star Michael Nylander beim ehemaligen NHL-Trainer Hartley keinen Bonus hatte und bald ebenso unsentimental wie Wichser verabschiedet wurde. Und Seger sah, wie der ehemalige NLA-Topskorer Juraj Kolnik wochenlang wie der letzte Junior übers Eis gejagt wurde, bis er fit genug war. Jetzt weiss Seger: Hartleys Kurs muss nicht unbedingt zum Schiffbruch führen. Man kann wachsen unter ihm, wenn man sich anpasst. Ein liebenswerter Chef ist er für ihn noch immer nicht. Aber wenigstens ein gerechter.
Der anspruchslose Lieblingsschüler Ambühl
Andres Ambühl hatte nie Mühe, den Trainer so anzunehmen, wie er ist. Er repräsentiert damit die Minderheit, zu der noch die von Hartley zu Hauptdarstellern beförderten Jungen wie Cunti, Schäppi und Kenins sowie die Kanadier Tambellini und McCarthy gehören. Sie verfügen ebenso wie der 28-jährige Bündner über ein sonniges Gemüt. Ambühl aber ist Hartleys erklärter Lieblingsschüler. Das liegt nicht nur daran, dass er bei Tisch anspruchslos ist.
Er verfügt in Hartleys Augen auch über die richtige Herkunft. Ambühl wuchs in einer Bergbauernfamilie im Sertigtal auf. «Bauern arbeiten immer», schwärmt Hartley. Da ist es unerheblich, dass Ambühl nach dem Training immer zu den Ersten gehört, die vom Eis gehen. Solches Gebaren registriert Hartley normalerweise mit Missfallen. Er sieht es lieber, wenn die Spieler freiwillige Zusatzarbeit leisten – was mittlerweile auch ziemlich viele tun.
Dafür zeigt Ambühl im Ernstkampf genau den vollen Einsatz, der Hartley vorschwebt. Ob ihm ein Gegner einen Zahn ausschlägt oder ein blaues Auge verpasst, Ambühl kämpft weiter. Natürlich setzte die magere Qualifikation auch ihm zu. Aber grundsätzliche Sorgen wie Seger machte er sich nicht. Und den Trainer sah er schon gar nie als Problem an. Hartley war für Ambühl auch deshalb keine besondere Herausforderung, weil er schon wusste, wie man mit einem fordernden Chef auskommt. Unter Arno Del Curto entwickelte er sich in neun Jahren mit dem HCD prächtig.
In seinem Fall sind es keine Worthülsen, wenn er sagt: «Es ist jetzt ähnlich wie in Davos. Man hat einen Trainer, der bestimmt, wo es langgeht. Das finde ich gut, dafür wird er schliesslich bezahlt. Hartley hat es hier unbedingt gebraucht.» Seine mentalen Hürden hatte Ambühl im Jahr davor zu überwinden, als er nach einem missglückten Nordamerika-Abstecher nach Zürich gekommen war. Fast das ganze Leben hatte er im Bündnerland verbracht, er musste sich erst an das neue Umfeld gewöhnen. In dieser Saison reifte der Center in Ruhe zum grössten Leader der Zürcher. Bei so viel Routine, Kampfgeist und spielerischer Klasse war diese Entwicklung programmiert.
Jene der ZSC Lions vom Verlierer-Team zum Meisterkandidaten hingegen nicht. Klar ist: Viele Krämpfe zwischen Trainer und Spielern haben sich nunmehr gelöst. Warum aber die Zürcher ausgerechnet auf die Play-offs hin ihr Gesicht so deutlich erkennbar verändert haben, kann auch Ambühl nicht bis ins letzte Detail erklären. Seger auch nicht. Und selbst Hartley, der ja sonst alles weiss, kann es nicht. Aber warum sollten sie auch? Die Lions können jetzt um den Titel kämpfen. Nur das zählt.
Der Name Bob Hartley ist in aller Munde. Während er in Nordamerika immer wieder als Trainerkandidat auftaucht, will man in Zürich längerfristig auf ihn setzen. Mit der erfolgreichen Playoff-Kampagne nach einer miserablen Qualifikation macht der einstige Stanley-Cup-Sieger beste Werbung in eigener Sache und steht ab Dienstag im Finale dem SC Bern gegenüber.
Seit Beginn der NHL-Saison 2011/12 wird darüber spekuliert, zu welchem Klub Bob Hartley wechseln wird. Sein Zweijahresvertrag mit den ZSC Lions wird in Nordamerika nicht wirklich ernst genommen. Er sei in den europäischen Ferien, wird hinter vorgehaltener Hand getuschelt.
Scott Burnside von ESPN bringt Hartley immer wieder mit den Calgary Flames in Verbindung, da mit Jay Feaster ein guter Freund des ZSC-Trainers bei den Flames General Manager ist. Feaster und Hartley kennen sich aus der gemeinsamen Zeit bei den Hershey Bears. 1997 gewannen sie zusammen, Feaster als General Manager und Hartley als Head Coach, den Calder Cup. Zum Team von Hershey zählten damals auch Josef Marha, Christian Matte und Yves Sarault.
Ob Jay Feaster jedoch in der nächsten Saison noch General Manager der Calgary Flames sein wird, steht in den Sternen. Nach einer enttäuschenden Saison werden im Westen Kanadas Veränderungen nötig. Doch die Flames sind nicht der einzige mögliche Abnehmer von Bob Hartley. Im Umfeld der Montréal Canadiens wird über das Interesse an den Diensten des Lions-Coachs spekuliert. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass Hartley Französisch spricht. Ein Trainer ohne Französischkenntnisse ist in Montréal nicht denkbar und Hartley ist einer der wenigen fähigen Leute mit dieser Qualifikation, der noch nicht in Montréal gearbeitet hat.
Fakt ist aber: Bob Hartley ist noch ein weiteres Jahr in Zürich unter Vertrag. Eine Ausstiegsklausel gibt es nicht und die Zürcher Führung will ihn unbedingt behalten. Trotzdem wird es ein heisser Sommer in Oerlikon.
Wie gefällt es Bob Hartley in der Schweiz?
„Sehr gut“, sagt der in Ontario geborene Frankokanadier. „Alles war natürlich völlig neu für mich. Ich hatte keine grosse Ahnung von der Schweiz und der Hockeyszene hier. Ich habe nur ein paar Spieler gekannt. 2005 wurde ich als Ehrenpräsident zum Piccolo Turnier in Fribourg eingeladen. Wir hatten ein paar Tage Zeit, die Gegend zu erforschen. Damals habe ich mich in die Schweiz verliebt. Jean-Pierre Vigier, Serge Aubin und David Aebischer, die ich alle gecoacht hatte, haben mir erzählt, wie schön es hier sei. Nun habe ich selber viel von diesem grossartigen Land und der Liga kennen gelernt. Es ist eine sehr schöne Erfahrung für mich.“
Auch über das Schweizer Eishockey weiss Hartley nur Gutes zu berichten: „Die National League A ist wohl eines der bestgehüteten Geheimnisse der Welt. Es ist eine unglaubliche Liga. Die Fans sind fantastisch. Es wird auf einem hohen Niveau Eishockey gespielt.“
In der NHL hat Bob Hartley schon alles gewonnen. Dazu holte er auch die Meistertrophäen in der AHL und QMJHL.
Nun will er bereits in seinem ersten Jahr in der Schweiz den Meistertitel nach Zürich holen. Seit ihrem letzten Titel 2008 haben es die Lions nie mehr in den Halbfinal geschafft. Überzeugen konnten sie auf nationalem Eis nicht, während sie gegen internationale Gegner brillierten und die Champions Hockey League und den Victoria Cup gewannen.
Mit Bob Hartley wollten die Zürcher endlich wieder in der NLA Glanzpunkte setzen. Doch die Auftritte in der Qualifikation blieben dürftig. Oft wurden die Spieler vom eigenen Publikum ausgepfiffen und beschimpft. Wenige Runden vor den Playoffs deutete nichts auf einen Sieg der Lions in einem Spiel in den Viertelfinals hin. Die Angriffe waren planlos und ohne Druck. Gegen den späteren Viertelfinalgegner HC Davos verloren sie zu Hause nach einer 3:0-Führung noch 3:4.
Mit dem ersten Puckeinwurf in den Playoffs wurde alles anders. Die Lions stehen ohne Niederlage im Final. Bob Hartley hat es rechtzeitig geschafft, aus dem Hühnerhaufen eine Mannschaft zu bilden, in der jeder seine Rolle perfekt ausübt.
Grund genug, ihn nach den Unterschieden zwischen der NHL und der NLA zu fragen: „Die Geschwindigkeit und die Stocktechnik sind sehr ähnlich. Das körperbetonte Spiel macht den Unterschied aus. Die Spieler in der NHL sind im Durchschnitt grösser und kräftiger. Vielleicht hängt es auch mit der Grösse der Eisfelder zusammen. Bei weniger Platz gibt es mehr Kontakt. In Nordamerika werden schon die Junioren dazu erzogen, körperlich zu spielen.“
Einen Unterschied liess er unerwähnt. Die Fights – die Faustkämpfe Mann gegen Mann. Vermisst er die gar nicht? „Nein, überhaupt nicht. Ich habe nichts gegen Fights, wenn sie aus einem Grund passieren, nach einem üblen Foul oder nach versteckten Fouls. Ein Fight kann eine Rache durch einen hohen Stock verhindern. Kleinere Spieler sind vielleicht etwas mutiger, wenn sie keinen Fight fürchten müssen. Trotzdem finde ich, dass es im Hockey auch ohne Fights geht.“
Bob Hartley entschuldigt sich, dass er sich nicht mehr Zeit für uns nehmen kann. „Wir trainieren viel, um den Rythmus hoch zu halten und haben jede Menge Sitzungen. Es ist momentan nicht leicht, mich zu erreichen.“
Die ZSC Lions werden sehr gut vorbereitet in die Finalserie mit dem SC Bern steigen. Sie haben zuerst die beste Verteidigung der Qualifikation und den Titelverteidiger mit 4:0-Siegen in die Ferien geschickt und danach den besten Sturm der Qualifikation zum Verzweifeln gebracht. Der HC Davos konnte 4 Tore erzielen und erhielt 13. Der EV Zug kam auf ein Tor mehr, musste aber 17 Gegentore hinnehmen.
Die Bilanz der ZSC Lions aus zwei Runden Playoffs ist beeindruckend: 8:0 Siege, 30:9 Tore.
Bisher haben es zwei Mannschaften ohne Niederlage in die Playoffs geschafft. Die Kloten Flyers (33:13 Tore) scheiterten 2009 im Final an Davos in sieben Spielen. Der HC Davos (36:10 Tore) gewann 2011 den Final gegen Kloten in sechs Spielen.
hockeyfans.ch
Super letschte Satz ;o)
öhm ja. Drittletschte Satz ;o)
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