Diskussion um Sicherheitsmassnahmen in Zug (1/2-Final)

  • Zitat von Eierchopf

    Tut mir Leid dass ich anscheinend, bei vielen von Euch, die Hoffnungen auf eine Rosettenkontrolle erweckt habe. Scheinen einige sehr erpicht darauf zu sein. Kann mich nicht daran erinnern dass ich, oder sonst jemand hier, erwähnt haben soll, dass es in Zug Intimkontrollen geben wird. Es tut mir darum aufrichtig Leid euch mitteilen zu müssen, dass ihr wohl keine sinnlichen Berührungen in Zug erwarten könnt.


    wirklich schade. für leute in meinem alter eine der ganz wenigen möglichkeiten zu etwas gratis sex zu kommen! wollte darum am donnerstag unbedingt nach zug. muss ich halt trotzdem ins globe und wohl oder übel zahlen...

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat


    wirklich schade. für leute in meinem alter eine der ganz wenigen möglichkeiten zu etwas gratis sex zu kommen! wollte darum am donnerstag unbedingt nach zug. muss ich halt trotzdem ins globe und wohl oder übel zahlen...

    gruess roli c.

    versuechs doch mal binere ominöse autobahnraststätt, det muesch au nüt zahle :mrgreen:

  • Zitat von snowcat


    wirklich schade. für leute in meinem alter eine der ganz wenigen möglichkeiten zu etwas gratis sex zu kommen! wollte darum am donnerstag unbedingt nach zug. muss ich halt trotzdem ins globe und wohl oder übel zahlen...

    gruess roli c.


    Muesch nume chli blöd gege dä Sicherheitsheini vo Zug rüefe und scho häsch dini Kontrolle :-).

  • Zitat von Caro


    versuechs doch mal binere ominöse autobahnraststätt, det muesch au nüt zahle :mrgreen:

    du häsch da öppis falsch verstande, liebi caro!

    selbstverständlich bestah ich druff, dass e securitasine mich undersuecht!! :nick:

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat

    du häsch da öppis falsch verstande, liebi caro!

    selbstverständlich bestah ich druff, dass e securitasine mich undersuecht!! :nick:

    gruess roli c.

    Tja, ich habs bei einer "Securitasine" versucht. Sie hat mir auch klar signalisiert, dass sie mich sehr gerne untersuchen würde (okay, ich hab nur das Abtasten gemeint, nicht das was hier sonst noch geschrieben wurde). Sie dürfe aber aus rechtlichen nicht ....... Shit.
    Rules are made to be broken!

  • Zitat von ZSColin

    Tja, ich habs bei einer "Securitasine" versucht. Sie hat mir auch klar signalisiert, dass sie mich sehr gerne untersuchen würde (okay, ich hab nur das Abtasten gemeint, nicht das was hier sonst noch geschrieben wurde). Sie dürfe aber aus rechtlichen nicht ....... Shit.
    Rules are made to be broken!

    En riese Schuss isch das gsi....die Securitasine....

  • Zitat von snowcat

    du häsch da öppis falsch verstande, liebi caro!

    selbstverständlich bestah ich druff, dass e securitasine mich undersuecht!! :nick:

    gruess roli c.

    Das war an der WM in Jonköping anno 2002 toll. Da wurde man noch von einer hübschen Schwedin kontrolliert.

  • Stellungnahme/Diskussionsbeitrag der Sektion Uruguay 2002 zur aktuellen Situation bei den Auswärtsspielen in Zug

    Wir haben uns aus zwei verschiedenen Gründen dazu entschieden, dieses ausführliche Statement zu verfassen. Erstens, weil wir von verschiedenen Seiten auf unser Verhalten angesprochen wurden. Zweitens – und das erscheint uns längerfristig noch wichtiger – weil wir damit eine Diskussion beleben möchten, die es sich zu führen lohnt.

    Wir haben lange gezögert und diskutiert, wie wir mit der Situation in Zug umgehen möchten und wir haben dabei eine Entscheidung treffen müssen, wie sie wohl noch nie so schwierig war. Die Ausgangslage ist so komplex, dass es dabei kein objektives Richtig oder Falsch gibt. Wir bewegen uns nämlich zwischen verschiedenen Dimensionen, zu denen sich jeder einzelne mehr oder weniger hingezogen fühlt. Und so hat sich jeder für sich persönlich selbst entschieden, wie weit er gehen möchte, um ein Hockeyspiel zu sehen.

    Ausgangslage
    Auf der einen Seite stehen die Massnahmen des EV Zug und der Zuger Kantonspolizei. Der EV Zug hat seit Beginn der Playoffs einen Scanner aufgestellt, bei dem alle willkürlich ausgewählten Auswärtsfans gescannt werden; heisst: Sie werden fotografiert und ihre ID wird gescannt. Die Zuger Kantonspolizei stellte ein – bei Auswärtsspielen des ZSC in Zug – noch nie dagewesenes Dispositiv auf. 45'000 Schweizerfranken liess man sich das kosten (wobei der EV Zug rund die Hälfte der Kosten übernahm).
    Auf der anderen Seite steht der ZSC im Halbfinal der Playoffs in einer Form wie wir sie wohl seit der Champions Hockey League nicht mehr gesehen haben. Wir sind es gewohnt diesen ZSC überall bedingungslos zu unterstützen und mit ihm Zürich als Stadt zu repräsentieren.

    Unsere Entscheidung
    Es gibt niemanden bei uns, der nicht zwischen diesen beiden Dimensionen hin- und hergerissen ist. Wir konnten uns bis zuletzt nicht zu einer einstimmigen Lösung durchringen und haben es jedem selbst überlassen sich zu entscheiden. Klar ist aber, dass wir unter diesen Umständen nicht als geschlossene Gruppe auftreten können. Es herrscht Einigkeit darüber, dass wir gegen die Massnahmen des EV Zug und der Kantonspolizei sind (Begründungen dazu führen wir weiter unten aus) – nicht aber darüber, wie wir darauf reagieren. Dem Geschehen einfach lautlos fern zu bleiben ist für uns keine Lösung, weil der EVZ/die Polizei damit ihr Ziel erreicht hätte: Unliebsame Fans, die sich nicht einfach so in den kommerzialisierten Sport einfügen, auszusperren. Alle diese Massnahmen einfach lautlos zu schlucken, können wir auch nicht mit uns vereinbaren. Also haben wir uns dafür entschieden, nach Zug zu fahren und ohne die Verwendung pyrotechnischem Materials zum Stadion zu gehen. Dort präsentierten wir zwei Spruchbänder („Fanarbet statt Stasistaat“ und „Polizischte händ in Zug nüt ztue“). Wir sahen das als Lösung, weil wir der Polizei und dem EV Zug nicht die Schlagzeilen liefern wollten, welche sie damit provozierten: „Polizei kontrollierte und verzeigte Dutzenden von gewalttätigen Eishockeyfans. Es kam zu mehreren Verhaftungen.“ – Oder so ähnlich. Dass die Polizei nur darauf wartete, dass jemand das kleinste Vergehen begeht und sie einschreiten können, zeigte sich an der Gewaltbereitschaft der Beamten in Vollmontur und an den Vorfällen nach dem Spiel (an denen keine Mitglieder der SU02 beteiligt waren), die aus den Medienmitteilung zu entnehmen sind: „Ein 22-jähriger Mann zündete seine verbotenen Pyro-Artikel auf dem Bahnhofperron (...) Weiter verzeigte die Zuger Polizei zwei Personen auf dem Rückweg zum Bahnhof wegen Übertretungen gegen das Polizeigesetz, verhinderte eine handgreifliche Konfrontation in Ansatz und führte über ein Dutzend Personenkontrollen durch.“ – Über die Gründe der verzeigten und kontrollierten Personen informiert die Polizei nicht, es dürften jedoch Bagatellen gewesen sein.

    Fans schliessen sich uns an – Mannschaft versteht unseren Entscheid
    Ein Grossteil von uns begab sich auf jeden Fall zurück nach Oerlikon um das Spiel da in der KEBO zu verfolgen. Besonders freute uns die Solidarität einiger ZSC-Fans, die sich uns spontan anschlossen.
    Wie weiter oben beschrieben, war und ist das für uns alle eine äusserst schwere Entscheidung und niemand war und ist damit vollends zufrieden. Erleichtert haben uns diese Entscheidung allerdings auch unsere Spieler: Aus den Gesprächen mit ihnen ergab sich, dass sie uns verstehen und uns in unserem Vorgehen unterstützen.
    Sie half uns natürlich auch insofern, als dass sie eine unglaubliche Leistung an den Tag legte und Zug demontierte. So empfingen wir die Mannschaft bei ihrer Ankunft bei der KEBO angemessen.
    Wie wir weiter vorgehen, ist noch nicht bestimmt. Wir werden auf jeden Fall diese Zustände in Zug nicht einfach stillschweigend hinnehmen und uns mit verschiedenen Aktionen dagegen wehren.

    Fichierungen?
    Im Folgenden möchten wir noch unsere Bedenken zu den Massnahmen des EV Zug und der Kantonspolizei Zug ausführen.
    Erstens möchten wir festhalten, dass uns kein Fall bekannt ist, bei dem jemand beim Marsch der ZSC-Fans durch die Verwendung von pyrotechnischem Material verletzt worden ist. In Zug im Stadion ist es – mit Ausnahme des einen prominenten und bedauerlichen Vorfalls, als das Spiel wegen dem Zünden von Rauchpulver abgebrochen werden musste – zu keinem nennenswerten Vorfall gekommen. Schon gar keiner, der oben beschriebene Massnahmen rechtfertigen würden.
    Wir halten das willkürliche Scannen der Auswärtsfans für äusserst fragwürdig und gefährlich. Fragwürdig, weil wir es nicht als adäquate Reaktion auf die Vorkommnisse sehen, weil nur die Gästefans und davon nur ein ausgewählter Teil betroffen ist.
    Gefährlich, weil hier ohne erkenntlichen Grund Daten registriert werden. Bekannt sind wir unserem Sicherheitsdienst alle. Sammelt der Staat im grossen Stil persönliche Daten führt das zu Problemen. Dies zeigte der Fichenskandal der späten 1980er-Jahren (http://www.nzz.ch/nachrichten/ku…_1.3015643.html), aber auch jüngste Vorfälle (http://www.woz.ch/d/fichenskandal-20). Sammelt nun gar eine privater Verein wie der EV Zug solche Daten ist das noch weitaus gefährlicher.
    Dieser Gefahr wollten sich diejenigen entziehen, welche vor den Stadiontoren blieben. Ausserdem erinnert das willkürliche Fichieren von Personen und die Ungleichbehandlung an Zeiten, die wir hinter uns glaubten.

    Polizeistaat?
    Ebenfalls hinter uns glauben wir hierzulande Zeiten totalitärer Polizeistaaten und natürlich wollen wir hier keine falschen Vergleiche herstellen. Es wird einem allerdings schon sehr mulmig, wenn man sieht, mit was für einem Grossaufgebot die Polizei in Zug aufgetreten ist. Wir sind der Überzeugung, dass dieser repressive Weg nicht zu einem Ziel führt und im Gegenteil unnütze Kosten verursacht. Gestern wurde alleine für diesen Polizeieinsatz 45'000 CHF ausgegeben. Damit hat man maximal verhindert, dass wir – wie in den zahlreichen Spielen zuvor auch – singend, feiernd und mit brennenden Fackeln zum Stadion gegangen sind, ohne dass dabei jemals irgendjemand verletzt worden wäre. Das Geld würde viel lieber in Fanarbeit investiert, sodass man Fans nicht aussperrt, sondern miteinbezieht um Probleme - die es selbstverständlich auch gibt - zu lösen. Verschiedene Beispiele im Fussball und Eishockey zeigen, dass sich Fankurven durchaus sehr gut selbstregulieren können.

    Im Endeffekt haben uns all diese Massnahmen bloss die Freude am Sport und unserem Fandasein getrübt. Das bedauern wir ausserordentlich und gegen diese Entwicklung des Sports möchten wir ankämpfen.

    Sektion Uruguay 2002, im März 2012


    PS: Diese Stellungnahme stellt die Sichtweise der Sektion Uruguay dar. Die Crew Eleven hat sich zu diesem Thema bereits vorgängig wie folgt geäussert:

  • Zitat von SU02/C11

    Das Geld würde viel lieber in Fanarbeit investiert, sodass man Fans nicht aussperrt, sondern miteinbezieht um Probleme - die es selbstverständlich auch gibt - zu lösen. Verschiedene Beispiele im Fussball und Eishockey zeigen, dass sich Fankurven durchaus sehr gut selbstregulieren können.


    in der regel stimmt das sogar. aber keine regel ohne ausnahme. und diese ausnahmen rechtfertigen durchaus repressive massnahmen. logischerweise müssen diese im vorfeld eines spiels stattfinden und daher ist es leider nicht zu vermeiden, dass auch willkürlich ausgesuchte zuschauer in den "genuss" dieser massnahmen kommen. aber in für mich durchaus tolerierbarem mass. ich sehe daher keinen grund, mich dagegen zu wehren. im gegenteil...

    gruess roli c.

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat


    in der regel stimmt das sogar. aber keine regel ohne ausnahme. und diese ausnahmen rechtfertigen durchaus repressive massnahmen. logischerweise müssen diese im vorfeld eines spiels stattfinden und daher ist es leider nicht zu vermeiden, dass auch willkürlich ausgesuchte zuschauer in den "genuss" dieser massnahmen kommen. aber in für mich durchaus tolerierbarem mass. ich sehe daher keinen grund, mich dagegen zu wehren. im gegenteil...

    gruess roli c.

    Oder eine Ausnahme bestätigt die Regel...

    Lieber snowcat, werde doch mal Konkret welche "Ausnahmen", deiner Meinung nach, die schweizweit einzigartigen Repressiven Massnahmen in Zug rechtfertigen. Legen wir doch mal die Fakten auf den Tisch und gehen in die Details.

    Ebenfalls wäre es für eine konstruktive Diskussion vorteilhaft, wenn die Befürworter der zuger Datensammlung mal erklären, was sie sich aus dieser Massnahme genau erhoffen. Soll damit Gewalt verhindert werden? Wenn ja, wie und welche? Ich werde einfach nicht schlau, was dieser ID-Scan und das fotografieren der Matchbesucher bewirken soll.

    Ich bin gespannt.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Eierchopf


    Ebenfalls wäre es für eine konstruktive Diskussion vorteilhaft, wenn die Befürworter der zuger Datensammlung mal erklären, was sie sich aus dieser Massnahme genau erhoffen. Soll damit Gewalt verhindert werden? Wenn ja, wie und welche? Ich werde einfach nicht schlau, was dieser ID-Scan und das fotografieren der Matchbesucher bewirken soll.
    Ich bin gespannt.

    OK, ich glaube, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es - vorallem in Fussbalstadien - in der letzten Zeit Bilder gegeben hat, welche wir nicht sehen wollen. Es hatte (und hat) vorallem mit Pyros zu tun, und mit unserer Fankultur unter den verschiedenen Fangruppen. Es hatte aber auch mit Saubannerzügen auf dem Weg zum Stadion zu tun. Und ja; die Situation in Eishockeystadien ist derzeit tatsächlich wesentlich "entspannter"; derzeit ...

    Und ganz viel hat damit zu tun, dass sich ein (leider immer grösserer werdender) Teil von Subjekten in diesem Gruppierungen ANONYM auszutoben gedenkt, und das alles geil findet.

    ANONYM ist das Schlagwort.
    Gesucht werden Lösungen, um die Anonymität aufzuheben.

    Und da sind halt Kameras und persönliche Ausweise/Tickets schon eine Möglichkeit, welche in Betracht gezogen werden kann ...

    Und nun erklär du mir, weshalb es hier offenbar Fans gibt, die auf Teufel komm heraus anonym bleiben wollen, wenn sie eine öffentliche Veranstaltung besuchen.

  • Zitat von Mushu

    OK, ich glaube, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es - vorallem in Fussbalstadien - in der letzten Zeit Bilder gegeben hat, welche wir nicht sehen wollen. Es hatte (und hat) vorallem mit Pyros zu tun, und mit unserer Fankultur unter den verschiedenen Fangruppen. Es hatte aber auch mit Saubannerzügen auf dem Weg zum Stadion zu tun. Und ja; die Situation in Eishockeystadien ist derzeit tatsächlich wesentlich "entspannter"; derzeit ...

    Und ganz viel hat damit zu tun, dass sich ein (leider immer grösserer werdender) Teil von Subjekten in diesem Gruppierungen ANONYM auszutoben gedenkt, und das alles geil findet.

    ANONYM ist das Schlagwort.
    Gesucht werden Lösungen, um die Anonymität aufzuheben.

    Und da sind halt Kameras und persönliche Ausweise/Tickets schon eine Möglichkeit, welche in Betracht gezogen werden kann ...

    Und nun erklär du mir, weshalb es hier offenbar Fans gibt, die auf Teufel komm heraus anonym bleiben wollen, wenn sie eine öffentliche Veranstaltung besuchen.


    natürlich geht es nur um die aufhebung der anonymität und die damit verbundene identifikation im falle eines relevanten ereignisses und um nichts anderes. und damit erfüllt es seinen zweck. jeder, der randaliert, riskiert nun, für sein verhalten in rechenschaft gezogen zu werden und damit wird das problem sicherlich eingedämmt werden. wer einfach als zuschauer an solche veranstaltungen geht, riskiert nichts.

    was hier unter dem deckmäntelchen von (selbst)gerechter empörung offenbar bis zum geht nicht mehr verteidigt wird, ist das recht auf rechtsfreiheit und krawall, und das kann ja nicht sein. bin schon auch etwas erstaunt, wie sehr das hier verteidigt wird.

    und nochmals, ich bin überzeugt, dass die meisten facebook accounts und coopkarten etc. haben und bei alledem werden persönliche daten gesammelt, interpretiert, weiter gegeben und kommerziell verwertet, was bei solchen kontrollen kaum der fall sein dürfte. weshalb auch?

    es müsste eigentlich sogar im interesse der fangruppierungen sein, dass - zitat - üble einzelfälle aus der masse heraus identifiziert werden können, denn nur so ist die möglichkei gegeben, die drohende kollektivschuld und kollektive massnahmen zu vermeiden. irgendwie scheint es mir aber, das ein rechter anteil dieser fangruppierungen genau das nicht will. die gründe dafür kann sich der geneigte beobachter recht einfach selbst ausrechnen. um den sport selbst geht es denen aber mit sicherheit nicht!

  • Zitat von Mushu


    OK, ich glaube, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es - vorallem in Fussbalstadien - in der letzten Zeit Bilder gegeben hat, welche wir nicht sehen wollen. Es hatte (und hat) vorallem mit Pyros zu tun, und mit unserer Fankultur unter den verschiedenen Fangruppen. Es hatte aber auch mit Saubannerzügen auf dem Weg zum Stadion zu tun. Und ja; die Situation in Eishockeystadien ist derzeit tatsächlich wesentlich "entspannter"; derzeit ...

    Und ganz viel hat damit zu tun, dass sich ein (leider immer grösserer werdender) Teil von Subjekten in diesem Gruppierungen ANONYM auszutoben gedenkt, und das alles geil findet.

    ANONYM ist das Schlagwort.
    Gesucht werden Lösungen, um die Anonymität aufzuheben.

    Und da sind halt Kameras und persönliche Ausweise/Tickets schon eine Möglichkeit, welche in Betracht gezogen werden kann ...

    Und nun erklär du mir, weshalb es hier offenbar Fans gibt, die auf Teufel komm heraus anonym bleiben wollen, wenn sie eine öffentliche Veranstaltung besuchen.

    Richtig, im Fussball gabs einen Pyrovorfall, der unentschuldbar ist und allen, die sich für friedliches abbrennen von Pyros einsetzen, gehörig in die Suppe geschissen hat. Wenn man nun beim FCZ auf solche Massnahmen zurückgreifen würde, könnte man es vielleicht halbwegs verstehen, man hätte einen Grund dafür. Zug hat aber schlichtweg keinen Grund dazu, weil es in Zug (und allgemein im Hockey) keine Gewalttaten IM STADION gibt. Du sprichst in Zug aber die "Saubannerzüge" an, die ausserhalb des Stadions stattfinden. Also müsste man eigentlich am Bahnhof diese ID-Kontrolle machen. Das ist mal das eine. Das andere ist noch, dass ich nicht verstehe, inwiefern diese Daten bei Gewaltverhinderung helfen sollen. Jene die Gewalt ausüben oder zünden müssen ja irgendwie verhaftet werden. Und da diese Akte, wie schon angesprochen, im Hockey ausserhalb des Stadions passieren (Und natürlich auch von solchen verübt werden könnten, welche gar nicht ins Stadion gehen...) müsste man doch "einfach" diejenigen verhaften und schon hat man die Daten. Aber warum man alle Daten der Gast-Matchbesucher aufnehmen muss, obwohl es in den Stadien kaum zu Gewalttaten oder Pyros gibt, ist mir, und hoffentlich jetzt auch dir, absolut schleierhaft.

    Und es geht doch keiner anonym an die Spiele... Jeder der an ein Auswärtsspiel nach Zug geht, kommt meinen Beobachtungen nach, ohne jegliche Vermummung zum Spiel und führt ein Portmonnaie mit sich, aus dem jeder aufgeweckte Polizist, bei einer Straftat, zumindest den Namen auf einer der zig mitgeführten Karten (und seis nur ein Schülerausweis oder eine EC-Karte) ablesen kann (und somit auch seine Daten abrufen kann). Die Polizei ist in der Lage problemlos die Daten jeder verhafteten Person ausfindig zu machen, auch wenn sie sich nicht ausweisen kann. Dann gehst du nämlich sowieso mit Ihnen auf den Posten...

    Und sollte wieder jemand in Zug auf die Idee kommen wieder Rauch zu zünden, wird es keine 24 Stunden dauern, bis diejenige Person wieder (zurecht) von den eigenen Fans verraten wird. Das nennt man übrigens auch Selbstregulierung.

    Und keiner der an eine ÖFFENTLICHE Veranstaltung geht ist anonym. Anonym wird man erst, wenn man sich vermummt. Und wenn man sich vermummt, nützen auch Kameras nichts. Weil man ist ja vermummt und unerkennbar. Vorallem nützen einem auch die Daten und Fotos nichts, weil derjenige ja vermummt ist, ergo zuerst verhaftet werden müsste um an seine Identität ranzukommen - ob man seine Daten nun hat oder nicht, spielt keine Rolle, denn man weiss nicht zu wem die Daten gehören. Darum verstehe ich nicht warum ich einem Hockeyclub meine Daten geben sollte und als "Du willsch doch eifach anonym bliibe"-Hooligan beschuldigt werde.

    Und ja, warst du überhaupt mal an so einem "Saubannerzug" in Zug? Ich nehme an nicht, denn das Wort "Saubannerzug" verfehlt die Realität massiv...

  • Zitat von sloggi


    natürlich geht es nur um die aufhebung der anonymität und die damit verbundene identifikation im falle eines relevanten ereignisses und um nichts anderes. und damit erfüllt es seinen zweck. jeder, der randaliert, riskiert nun, für sein verhalten in rechenschaft gezogen zu werden und damit wird das problem sicherlich eingedämmt werden. wer einfach als zuschauer an solche veranstaltungen geht, riskiert nichts.

    was hier unter dem deckmäntelchen von (selbst)gerechter empörung offenbar bis zum geht nicht mehr verteidigt wird, ist das recht auf rechtsfreiheit und krawall, und das kann ja nicht sein. bin schon auch etwas erstaunt, wie sehr das hier verteidigt wird.

    und nochmals, ich bin überzeugt, dass die meisten facebook accounts und coopkarten etc. haben und bei alledem werden persönliche daten gesammelt, interpretiert, weiter gegeben und kommerziell verwertet, was bei solchen kontrollen kaum der fall sein dürfte. weshalb auch?

    es müsste eigentlich sogar im interesse der fangruppierungen sein, dass - zitat - üble einzelfälle aus der masse heraus identifiziert werden können, denn nur so ist die möglichkei gegeben, die drohende kollektivschuld und kollektive massnahmen zu vermeiden. irgendwie scheint es mir aber, das ein rechter anteil dieser fangruppierungen genau das nicht will. die gründe dafür kann sich der geneigte beobachter recht einfach selbst ausrechnen. um den sport selbst geht es denen aber mit sicherheit nicht!

    Ich habe eine einzige Frage an dich: Welche Einzelfälle wurden noch nicht geklärt und die Täter zur Rechenschaft gezogen? Gemäss deiner Argumentation müsste es ja unmengen von ungelösten Fälle im Raum Zug geben. Komm schon, fangen wir mal an Fakten auf den Tisch zu legen!

  • Zitat von Mushu

    OK, ich glaube, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass es - vorallem in Fussbalstadien - in der letzten Zeit Bilder gegeben hat, welche wir nicht sehen wollen. Es hatte (und hat) vorallem mit Pyros zu tun, und mit unserer Fankultur unter den verschiedenen Fangruppen. Es hatte aber auch mit Saubannerzügen auf dem Weg zum Stadion zu tun. Und ja; die Situation in Eishockeystadien ist derzeit tatsächlich wesentlich "entspannter"; derzeit ...

    Und ganz viel hat damit zu tun, dass sich ein (leider immer grösserer werdender) Teil von Subjekten in diesem Gruppierungen ANONYM auszutoben gedenkt, und das alles geil findet.

    ANONYM ist das Schlagwort.
    Gesucht werden Lösungen, um die Anonymität aufzuheben.

    Und da sind halt Kameras und persönliche Ausweise/Tickets schon eine Möglichkeit, welche in Betracht gezogen werden kann ...

    Und nun erklär du mir, weshalb es hier offenbar Fans gibt, die auf Teufel komm heraus anonym bleiben wollen, wenn sie eine öffentliche Veranstaltung besuchen.

    Es ist unbestritten, dass es bei Sportveranstaltungen vereinzelt zu Problemen kommt. Es wäre auch blauäugig zu meinen, dass es nie Probleme gibt, wenn sich Wochenende für Wochenende tausende von Menschen zu Grossevents treffen. Das bestreitet auch niemand. Die Frage ist bloss, wie man dagegen vorgeht. Mit repressiven Massnahmen (wie man das seit Jahren versucht) oder mit integrativen Massnahmen, wie das erste einige wenige Vereine konsequent anwenden.

    Warst Du denn schon einmal bei einem solchen von uns veranstalteten "Saubannerzug" dabei. Wie viele Verletzte hat es da gegegen? Wie viele Sachen wurden denn da beschädigt? Wie viele Menschen sind da in irendeiner Weise zu Schaden gekommen. Wenn man mit solchen Schlagwörtern argumentiert, sollte man sie doch zumindest mit Fakten stützen können.

    Es gibt zwischen "totaler Anonymität" und dem "gläsernen Bürger" auch noch ein Dazwischen. Beides sind Schlagwörter, die für eine konstruktive Diskussion bloss hinderlich sind. Dass wir uns gegen das willkürliche Sammeln von unseren Daten wehren, hat viel mehr mit unserem historischen Bewusstsein zu tun. Zu diesem Thema hast Du Dich leider nicht geäussert, obwohl Du zur Zeit des Fichenskandals bestimmt schon gelebt hast. Es ist schade, dass Du auf diese Argumente gar nicht erst eingehst.
    Zudem missfällt es uns, dass wir als Gästefans unter einen Generalverdacht gestellt werden und uns wie Verbrecher behandeln lassen müssen, obwohl wir uns keines Verbrechens bewusst sind.

    • Offizieller Beitrag

    Das mit der Kopie der ID und dem Foto verstehe ich persönlich auch nicht. Was soll das bringen? Es werden ja nur vereinzelt Leute dafür eingeladen und sollte jemand doch tatsächlich vorgehabt haben, sich am Spiel gegen die Gesetze oder Regeln auszutoben, dann wird er das nach dieser Aktion bestimmt lassen, doch wie wahrscheinlich ist das? Und wenn dem so ist, dann hat diese Person halt "Pech" gehabt. Wird er aber nicht ausgewählt, hat er immernoch freie Hand, wobei auch das übertrieben ist, denn wie man im SF Beitrag sieht, steht die ganze Kurve unter stetiger Kamerabeobachtung. Fällt also irgendwas vor, werden die Kamerabilder konsultiert. Und darauf werden dann die gesuchten Personen aus der Kurve geholt. Für was also das Kopieren der ID und das Foto?

    Auch im Hallenstadion hat es Kameras, doch werden die Bilder davon, meines Wissens nach (aber ich weiss es halt eben nicht so genau), erst konsultiert, wenn nach dem Spiel festgestellt wird, dass ein Sitz oder was auch immer defekt ist. Zudem ist mit der Sitznummer und der Saisonkarte bzw. dieser anderen Karte, mit der man Tickets kaufen kann, schon ziemlich klar, wer dafür in Frage kommen wird. Wahrscheindlich werden auch in anderen Fällen diese Bilder angeschaut, ich glaube aber nicht, dass dies während dem Spiel passiert, ich weiss es aber nicht.

    Trotzdem, mit all diesen Kameras, gegen die sich wohl niemand mehr wehrt oder wehren will und kann, ist doch das Ganze schon genug überwacht, was bringt also diese Aktion in Zug bei den Auswärtsfäns?

    Dieses "ihr habt ja Facebook und ne Cumuluskarte" giltet einfach nicht, dafür melde ich mich freiwillig an, wenn ich es will, kann aber auch ohne Facebook im Internet surfen und in die Migros einkaufen gehen, hier muss ich das mit machen oder ich komme nicht ins Stadion.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Eierchopf

    Und ja, warst du überhaupt mal an so einem "Saubannerzug" in Zug? Ich nehme an nicht, denn das Wort "Saubannerzug" verfehlt die Realität massiv...

    Spreche ich von Zug? Wo?

    Ich spreche von Problemen, welche derzeit im Fussball öfters vorkommen, als im Hockey; derzeit ...
    Und im Fussball gibt es nicht "1 Pyro-Vorkommnis", da hast du offenbar ein sehr erfolgreiches Verdrängungsdenken ...

    Mir kommen da in den Sinn (gefährlicher und weniger gefährlich; grundsätzlich sind Pyros in der Masse nie ungefährlich):
    - Zürich
    - Basel
    - Rom
    - Luzern
    - Thun
    usw.

    Hockey ist derzeit ruhiger. Ich war aber auch schon vor Ort, als in Bern brennende Fackeln in die gegnerischen Sektoren geworfen wurden und wie du sagst, ist Zug ja ein "gebranntes" (nein verrauchtes) Kind.

    Zug macht heute das, was morgen fast alle im Bereich Hockey/Fussball machen werden (müssen). Daher müssen wir uns nicht so sehr auf Zug fokusieren in dieser Diskussion. Und überhaupt; müssen wir beide gar nicht miteinander diskutieren. Wir werden uns da nie annähern; und verbales Ping-Pong bringt weder mich noch dich weiter ...

    SU02/C11:
    Es geht nicht um euch, es geht nicht gegen euch! Nehmt euch nicht so wichtig ...

    Es geht um eine unhaltbare Situation und um (schwierige) Lösungen. Vielleicht gibt es derzeit auch keine schnellen Lösungen, sondern nur viele Teilschritte, von welchen auch einige scheitern werden. Aber nichts tun ist keine Lösung.

    Betreffend Vichenskandel:
    Das ist mittlerweile auch zwei, drei Jährchen her. Und auch gegen diese massiven Fehler des Staates hat der Gesetzgeber Massnahmen ergriffen. Und der heutige Datenschutz hat bereits einen Umfang erreicht, dass er bereits schon fast wieder ein Täterschutz ist. Irgendwann ist ein Ereignis, auf welches man sich bei seinem Standpunkt darauf beruft einfach zu alt, um wirklich noch ernst genommen zu werden.

    Und wie sloggi korrekt bemerkt. Ihr alle gebt viel mehr Daten von euch freiwillig der Allgemeinheit preis, als der Staat je aufnehmen kann. Denn die Daten der Überwachungen werden zwingend laufend gelöscht und können/dürfen nur bei einem unmittelbaren Ereignis eingesehen und ausgewertet werden.

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