ZSC - Biel 14.10.12 / 80 Jahre Walter Scheibli

    • Offizieller Beitrag

    Kolumne Werner Schweizer

    Ovationen für einen Reporter

    Es ist ein Jubeljahr für die Organisation der ZSC Lions. Im letzten Frühling galt es, das Jubiläum des gloriosen Triumphs gegen Lugano von 1992 zu würdigen. Es folgte der Meistertitel. Vor zwei Wochen verabschiedete sich Ari Sulander in grossem Rahmen. Am kommenden Sonntag steht das Spiel gegen den EHC Biel ganz im Zeichen des 80. Geburtstages von Walter Scheibli. Danach wird auch die GC-Eishockeysektion so alt wie die Stimme des ZSC.

    Zu Ehren von Walter Scheibli treten die ZSC-Spieler in Retroshirts aus der Saison 1982/83 auf, als die unendliche Reportage ihres bekanntesten Begleiters auf Radio 24 begann. Das Merchandising bringt zu diesem Anlass Shirts mit dem Aufdruck des jubelnden Jubilars in den Verkauf. Scheibli wird in seinem kanariengelben Pullover auftreten, die Huldigungen von den Rängen so strahlend entgegennehmen wie in den vergangenen 30 Jahren. Und am Ende des Nachmittags auf ein Happy End hoffen, das etwa so tönen könnte oder sollte: «ZSC föif. Biel null.»

    Vor der Einführung des Teletextes, vor dem Live-Fernsehen, vor dem Internet machte sich der Anhänger sein erstes Bild von einem Spiel oder einem Rennen durch das Radio. Die Schweiz wartete auf die Einschaltungen von Sepp Renggli oder Jean-Pierre Gerwig. Die eishockeyverrückten Kanadier auf Foster Hewitt, der den Satz prägte: «He shoots, he scores.» Und die Zürcher nach Roger Schawinskis Erfindung des Lokalradios auf «öise» Walter mit seinem ZSC.

    Er ist ein Urzürcher, nur zwei Saisons jünger als der ZSC. Er wuchs im Milchbuck-Quartier etwa in der Mitte zwischen dem Hallenstadion und dem Dolder auf, wo alles begann. Sein Vater Walter war Oberturner im TV Oberstrass gewesen. Scheibli verschlug es beruflich auch ins Welschland. In Genf schaffte er es als Fussballtorhüter bis in die Nationalliga. Heute lebt er mit Frau Margrit wieder in seinem angestammten Zürcher Revier.

    Scheibli wurde zur Kultfigur des Clubs, der in den 80er-Jahren mehr schlecht als recht über die Runden kam. Er war mitfeiernd, mitleidend, immer mitfiebernd. Parteiisch, aber nie fanatisch. Sein Platz im alten Hallenstadion war eine Bank neben dem Abgang in die Katakomben, wo auch der ehemalige Direktor Sepp Voegeli die Spiele zu beobachten pflegte. Wenn die Sicht vernebelt war und es niemanden auf den Stühlen hielt, stellte sich Scheibli auf sein Pult und erzählte weiter vom Sturm und Drang des ZSC, der manchmal so schnell verflog.

    Zu den Auswärtsspielen fuhr er anfänglich im Mannschaftscar mit. Dann fanden sich verschiedene Chauffeure für den Reporter. Der frühere Präsident Fredy Duttweiler steuerte ihn im Lamborghini (Edit: Es war ein Ferrari) in die Ajoie oder in den Wilden Westen der Nationalliga B. Unvergessen bleibt auch der letzte Aufstieg 1989, der das Ende des Liftdaseins für den Club und Scheibli bedeutete. Oder: die Serie gegen Lugano, die viele eingefleischte ZSCFans über alles stellen. Seit diesen Abenden ist Arno Del Curto der bevorzugte Interviewpartner Scheiblis. Schliesslich der Zusammenschluss des ZSC mit dem finanzstarken B-Club GC 1997. Scheibli hatte gemischte Gefühle, fand sich aber mit der Situation ab und wehrte sich mit andern erfolgreich gegen den vorgesehenen Namen der

    Konstruktion, Zürich Lions. Bis heute sind die ZSC Lions für ihn und Radio 24 «de Zett-Äss-Cee» geblieben. Der ZSC wurde zum Erfolgsmodell und sammelte Titel. Scheibli fand seinen Platz in der neuen Halle. Die Einschaltungen sind in jüngster Vergangenheit spärlicher geworden. Die Neuen Medien sind eine starke Konkurrenz. Was sich nicht geändert hat: Bis heute ist er wohl weltweit der einzige Reporter geblieben, der von den Rängen Ovationen erhält – «Waaalter Scheibli».

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  • Weiss man eigentlich schon, wann Shannon wieder spielen wird? Im Medical Report steht bei Ausfallzeit "kurz", was ja irgendwie darauf hindeutet, dass man es nicht genau weiss, wenn man keine Angabe in ungefähren Zahlen machen kann, da ansonsten jeweils die Anzahl Wochen angegeben wird?!

    • Offizieller Beitrag

    Viele Leute, schöne Leibchen, und es macht Spass Leuten wie Cunti, Wick oder T-Bo zuzuschauen. :cool:

    Wenn man sich noch vorstellt dass ein Tyler Seguin bei uns spielen würde.....

    Wenn man das Spiel am DI gegen Kloten gewinnt, wovon ich ausgehe, ist der Z wieder auf Platz 2.

    Unsere "Probleme" (natürlich ist längst nicht alles top!) möchten die anderen Teams haben!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Mitsch 2006

    finde auch, dass die linie mit wick, bärtsch und cunti sowie die welsche mit bastl, monet und trachsler top sind... fragt sich nur, wo unsere ausländer sind...zumbrüele spielte sogar nur in der 4. linie

    Möchte hier mal eine Lanze brechen: Die grösste Pfeiffe des letzten Jahres ist nun ein solider, wenn nicht sogar guter Spieler unseres Teams: John Gobbi. Dass er von Crawford soviel Eiszeit erhält ist nicht von ungefähr! Tja, so kann's gehen. Letztes Jahr wollten ihn ca. 95% dieses Board "loswerden" und haben ihn als absoluten Fehleinkauf tituliert...........

    • Offizieller Beitrag

    Ein perfekter ZSC-Nachmittag für den Jubilar

    Zum 80. Geburtstag von Radiolegende Walter Scheibli gab es ein 4:1 gegen Biel. Aber noch ist bei den Lions vieles nicht meisterlich.

    Von Silvan Schweizer, Zürich

    Der Mann in Gelb lachte herzhaft, lauschte zufrieden den Gratulationen. Immer wieder erhob er sich, streckte die Arme in die Luft und winkte ins Rund – so, wie er das immer tut, wenn die Zürcher Fans seinen Namen skandieren. Und in den Pausen plauderte er gewohnt leidenschaftlich in die Mikrofone. Walter Scheibli konnte seinen 80. Geburtstag unbeschwert geniessen. Sein ZSC machte der Radiolegende, dessen markante Stimme den Club seit 30 Jahren begleitet, das perfekte Geschenk: ein stilvolles Retrotrikot aus seiner ersten Saison 1982/83 mit allen Unterschriften und der Nummer 80 auf dem Rücken – eines, wie es die Spieler an diesem Nachmittag zu seinen Ehren trugen. Vor allem aber schenkten sie ihm einen 4:1-Heimsieg gegen Biel.

    Und sie kontrollierten Spiel und Gegner schon so früh so klar, dass nach den Danksagungen vor dem ersten Bully auch während der Partie dem Publikum genügend Zeit für Huldigungen an Scheibli blieb. Die Lions erhöhten nach dem 2:1 zur ersten Pause im Mittelabschnitt innert 24 Sekunden auf 4:1. Von da an waren weder sie noch die Bieler gewillt, allzu viele Kräfte zu investieren. «Es war nicht viel, dass man heute nicht hätte mögen können», bilanzierte Coach Marc Crawford deshalb nach einem ungefährdeten Erfolg.

    Der Kanadier sah «eine der besten Leistungen» in seiner noch jungen Amtszeit. Vor allem defensiv waren die Zürcher tatsächlich stabiler und konzentrierter als noch zuletzt gegen Fribourg (3:4 n. P.) und Servette (2:4), sie halfen Goalie Flüeler mit unzähligen blockierten Schüssen. Und im Angriff kreierten sie selbst genügend Chancen für einen noch höheren Sieg. «Es gibt sicher einige, die frustriert sind, weil sie keine Tore erzielen. Aber ich bin sicher, dass jeder Spieler etwas Positives für sich aus diesem Match ziehen kann», sagte Crawford.

    Seger bereits mit dem 5. Tor

    Nach zwölf Partien haben die ZSC Lions gegen alle NLA-Teams mindestens einmal gespielt; nur mit den Lakers gab es bereits zwei Duelle. Die Titelverteidiger befinden sich als Fünfte im Pulk jener fünf Mannschaften, die sich um Platz 2 hinter dem unangefochtenen Leader Servette streiten. Sie haben schon mehrmals angedeutet, dass vor allem in der Offensive gar noch mehr Talent und Potenzial da sind als in der letztjährigen Meistersaison. Abgesehen vom 4:0 in Rapperswil konnten sie bisher aber noch keines der Spitzenteams bezwingen.

    Noch ist das Leistungsgefälle innerhalb des Teams zu stark, um auch in jenen Partien dominant auftreten zu können. Auf der einen Seite der Formskala sind die selbstbewussten Verteidiger Geering und vor allem Captain Seger, der gestern bereits sein fünftes Tor erzielte. Auch Wick setzte zuletzt an der Seite Cuntis wieder vermehrt Akzente. Und Monnet sammelte schon mehr als doppelt so viele Skorerpunkte (9) wie zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

    Brulés Nuller im Abschluss

    Dafür haben die Ausländer noch nicht den Einfluss, der von ihnen zu erwarten ist. «Ein paar von ihnen bekundeten zu Beginn Mühe, ein paar sind auf dem grösseren Feld noch am Lernen», sagt Crawford vorsichtig. Verteidiger Lashoff etwa zeigt sich in seinem Stellungsspiel oft unbeholfen und eingeschränkt in seiner Angriffsauslösung. Tambellini ist noch längst nicht der Antreiber aus dem Playoff. Und Brulé, als Torjäger verpflichtet, scheint immer mehr an sich zu verzweifeln – gegen Biel verpasste er seinen ersten Treffer sogar, als er das offene Tor vor sich hatte. Weil Shannon zuletzt drei Partien wegen Adduktorenproblemen verpasste, sucht Crawford auch weiter nach den besten Linienkombinationen. Der Auftritt gegen Biel gab ihm zumindest die Gewissheit, dass er «auf dem richtigen Weg» sei. Der nächste Test folgt morgen im Derby gegen Kloten. Auch dann mit der Unterstützung des Manns in Gelb.

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  • Zitat von ZSColin

    Möchte hier mal eine Lanze brechen: Die grösste Pfeiffe des letzten Jahres ist nun ein solider, wenn nicht sogar guter Spieler unseres Teams: John Gobbi. Dass er von Crawford soviel Eiszeit erhält ist nicht von ungefähr! Tja, so kann's gehen. Letztes Jahr wollten ihn ca. 95% dieses Board "loswerden" und haben ihn als absoluten Fehleinkauf tituliert...........

    Hat sich enorm gesteigert stimmt.

  • Der Gobbi hat es letzte Saison nicht einfach gehabt nach etwa 8 jahren in Genf. Er war aber immer ein Teamplayer, und das er geblieben ist und sich durchbeisst spricht für ihn. Zudem, ein sehr sympatischer Typ!

  • Die Mischung stimmt. Die Ausländer kommen schon noch besser in Fahrt, da bin ich sicher.
    Einzige zwei Makel (die aber schon seit vielen Jahren bestehen): 1. Zu viele Chancen für ein Tor, 2. In Bedrängnis bringen unsere Spieler die Scheibe jeweils kaum aus dem eigenen Drittel raus
    Kämpferisch stimmts und spielerisch zumindest ab und zu.
    Da war bei Hartley alles genau auch so und ich bin daher gespannt, ob es ähnlich wie letztes Jahr läuft, indem die Mannschaft einen Steigerungslauf hinlegt.

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