• Offizieller Beitrag

    Die ZSC Lions haben in Rapperswil-Jona nicht nur die dritte NLA-Partie in Serie verloren, sondern auch ihren zweitbesten Skorer. Luca Cunti erlitt bei einem Zusammenprall eine Verletzung im Schulterbereich und musste sich im Spital näheren Abklärungen unterziehen. Das medizinische Bulletin des Meisters umfasst derzeit prominente Namen: Patrick Geering fehlt schon länger, und seit Donnerstag ist klar, dass Power-Flügel Mark Bastl mindestens vier Wochen lang ausfallen wird. Wann Cunti zurückkehren wird, ist ungewiss. Es ist wohl mit einem längeren Out zu rechnen. (NZZ)

  • Vielleicht geht so ja ein Ruck durch die Mannschaft, weil jeder mehr bringen muss. Gerade wenn wir Absenzen hatten, haben wir oft sehr gut gespielt.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Bin mal gespannt, wann und wie sich die Spieler für einen neuen Vertrag empfehlen wollen?!

    Gemäss meinem Wissensstand laufen folgende Verträge aus:

    Seger (kein Thema)
    Stoffel
    Siegenthaler (verlängern!)
    Bastl
    Trachsler
    Neuenschwander

    Ausländer:
    Smith
    Shannon
    Keller
    Tabacek

  • Seger und Trachsler werden wohl bleiben. Hört man. Bastl darf man auch gerne behalten.
    Siegenthaler auch. Wobei er wohl gedraftet wird. Wann wird er nach Übersee gehen ? Bei Stoffel und Neueschwander muss man nicht zwingend verlängern.

    Shannon würde ich auch gerne halten. Bei Smith und Keller bin ich gespalten.
    Tabecek war ja eh nur die Ergänzung für CL und falls einer ausfällt.

    • Offizieller Beitrag

    Wicks Spiellust, Nilssons Trägheit

    Die Zwischenzeugnisse der ZSC-Spieler zur Halbzeit der Qualifikation.

    Silvan Schweizer

    Der Meister dominiert nicht mehr so wie im letzten November. Aber er gewinnt dann, wenn es für ihn und die Grundstimmung im Team besonders wichtig ist: So liessen die ZSC Lions am Samstag auf drei Niederlagen in Serie ein 3:0 gegen Leader Davos folgen und hievten sich wieder auf Platz 2. Der Sieg unterstrich ihre grosse Stärke der ersten Saisonphase: die Defensivarbeit. Flüeler sicherte sich seinen dritten Shutout; kein Team erhält weniger Gegentore.

    Das schlägt sich auch in den Zwischenzeugnissen des TA bei Halbzeit der Qualifikation nieder. Von den 25 Spielern, die regelmässig zum Einsatz kamen und bewertet wurden, erhalten vier die Note 5–6. Drei davon sind Torhüter, einer ist Roman Wick, der von den Stürmern herausragte. Weniger überzeugend waren die Leistungen der Ausländer. Im Schnitt erhielten die Zürcher eine 4,8.

    Tor (3)

    Luca Boltshauser: Der Jüngling, der aus Schweden zum ZSC zurückkehrte, bewies in drei Spielen, dass er ein valabler Stellvertreter Flüelers ist. Note 5–6

    Lukas Flüeler: Der Meistergoalie führt die Liga mit der traumhaften Fangquote von 94,3 Prozent an. Einzige Schwachstelle: seine Adduktoren. Note 5–6

    Niklas Schlegel: Auch der zweite junge Torhüter, sonst bei den GCK Lions, meisterte seine beiden Einsätze in Abwesenheit Flüelers mit Bravour. Note 5–6

    Verteidigung (7)

    Marc-André Bergeron: Nach wie vor hat der Kanadier zu viele folgenschwere Aussetzer. Und die Punkteproduktion ist auch rückläufig. Note 3–4

    Severin Blindenbacher: Dank cleverem Stellungsspiel und Härte der solideste Verteidiger. Mit Plus 12 neben Seger die beste Bilanz. Note 5

    Patrick Geering: Bis zu seiner Gehirnerschütterung ein gewohnt sicherer Wert. Viele geblockte Schüsse zeugen von seiner Aufopferung. Note 5

    Daniel Schnyder: Durch die Beförderung Siegenthalers musste der Routinier auch schon als Überzähliger aussetzen. Unauffällig in seiner Spielweise. Note 4

    Mathias Seger: Der 36-Jährige weiss seine Energie richtig einzusetzen. Als Leader sehr wertvoll. Die Vertragsverlängerung ist nur eine Frage der Zeit. Note 5

    Jonas Siegenthaler: Für einen Junior ist er körperlich sehr weit. In der Spieleröffnung dürfte er sich aber mehr zutrauen. Kassiert noch zu viele Strafen. Note 4–5

    Derek Smith: Offensiv zeigt er weniger als in der AHL, und defensiv muss er erst noch beweisen, dass er besser ist als sein Vorgänger McCarthy. Note 4

    Andri Stoffel: Im 12. ZSC-Jahr weiss man, was man von ihm bekommt: solides, unaufgeregtes Defensivspiel. Sichert meist für Bergeron ab. Note 4–5

    Angriff (15)

    Chris Baltisberger: Der Powerflügel begann stark, wurde ins Edmonton-Camp eingeladen. Zuletzt etwas weniger dynamisch, sein Stil benötigt viel Kraft. Note 5

    Mark Bastl: Der Allrounder erfüllte die Pflicht, nun fällt er bis Januar mit einer Knieverletzung aus. Bleibt er oder zieht es ihn nach acht Saisons weg? Note 4–5

    Patrik Bärtschi: Erst 5 Tore, 2013 hatte er zum gleichen Zeitpunkt 12. Immerhin zeigte er zuletzt eine Reaktion auf die Kritik von Coach Crawford. Note 4

    Luca Cunti: Nicht mehr so dominant wie im Vorjahr, aber der Techniker kann stets Entscheidendes beitragen. Sein Ausfall von 6 Wochen schmerzt. Note 5

    Dan Fritsche: Sein Revier ist der Bullykreis, seine Domäne das Boxplay. Nach vorn bewirkt der US-Schweizer hingegen weniger als einst in Genf. Note 4–5

    Ryan Keller: Der Kanadier zeigt solides Handwerk, ist aber nicht mehr so treffsicher wie im Playoff. Seine Zeit dürfte wieder im Frühling kommen. Note 4–5

    Mike Künzle: Der kräftige Torjäger (20) hat einen grossen Schritt in seiner Entwicklung getan. Schon 6 Tore, 13 Punkte sowie erste Länderspiele. Note 5

    Denis Malgin: Erstaunlich, wie furchtlos und selbstbewusst der 17-jährige Spielmacher und NHL-Aspirant schon auftritt. Gegen Davos traf er erstmals. Note 5

    Jan Neuenschwander: Crawford schätzt den Center im Boxplay. Sonst erhielt er wenig Auslauf, pendelt zwischen NLA und NLB. Derzeit verletzt. Note 4

    Robert Nilsson: Die Enttäuschung – bloss 12 Punkte und viele Abspielfehler. Wäre der Schwede auf dem Eis nur halb so lebhaft wie daneben . . . Note 3–4

    Reto Schäppi: Der Center spielt meistens am Flügel, wo er sich im Zweikampf oft durchsetzt. Punktemässig hat sich das noch nicht ausbezahlt. Note 4–5

    Sven Senteler: Der Aufsteiger der letzten Saison ist in Crawfords Gunst gefallen. Kam kaum zum Einsatz und konnte wenig Energie einbringen. Note 3–4

    Ryan Shannon: Der Amerikaner ist kein grosser Punktelieferant, aber überzeugt mit Einsatz und Verlässlichkeit. Solche Leute braucht es im Playoff. Note 5

    Morris Trachsler: Der Defensivcenter begann punktereich. Zuletzt kaum mehr Einfluss aufs Spiel. Beschäftigt ihn die offene Vertragssituation? Note 4–5

    Roman Wick: Der einzige Stürmer, der konstant Topleistung bringt. Mit seinen Vorstössen zumeist erster Antreiber. Schon 12 Tore und 26 Punkte. Note 5–6

    Nicht bewertet: Urban Leimbacher, Fredrik Sitje, Jan Tabacek, Sandro Zangger.

    © Tages Anzeiger

    • Offizieller Beitrag

    Zurück auf Feld 1

    Silvan Schweizer Zürich

    Verletzungen gehören zum Eishockey-Alltag. Sie sind mentale Prüfung und Chance zugleich, wie das Beispiel von ZSC-Stürmer Luca Cunti zeigt.

    Es passierte beim Match in RapperswilJona. ZSC-Stürmer Luca Cunti war einen Moment unachtsam und prallte wuchtig mit Gegenspieler Marco Pedretti zusammen. In den ersten Sekunden waren da nur Schmerzen, er krümmte sich auf dem Eis. Dann kochte die Wut hoch. Cunti schleuderte in einem Adrenalinschub seinen linken Handschuh in die Höhe. «Irgendwie musste ich Dampf ablassen», erzählt er. «Ich war nicht sauer auf Pedretti, es war eine korrekte Aktion. Ich war sauer auf die Situation.»

    Cunti wusste sofort, dass er für einige Zeit ausfallen würde: «Die rechte Schulter hing nur noch runter. Und ich kenne meinen Körper. Ich weiss, wie es sich anfühlt, einen Check sauber zu absorbieren. Diesmal fühlte es sich anders an.» In der Garderobe konnte er das Trikot und den Brustpanzer zunächst nicht ausziehen. Zu starr war die Schulter, zu stark waren die Schmerzen. Erst Medikamente halfen. ZSC-Teamarzt Gerry Büsser stellte rasch fest, dass erst eine MRI- und Röntgenuntersuchung am nächsten Tag eine genaue Diagnose ermöglichen würde.

    In der Nacht schlief Cunti miserabel. Wer wie er gewohnt ist, in Seitenlage zu schlafen, findet auf dem Rücken keine Ruhe. Und die Gedanken kreisten um das mögliche Ausmass der Verletzung. Eine Operation hätte mindestens vier Monate Pause zur Folge gehabt. Was für ein Rückfall! Am Morgen im Spital dann die Entwarnung: kein Eingriff nötig. Nicht der ganze Schulterapparat ist zerstört, nur die Bänder sind gerissen. Das bedeutet: sechs Wochen Pause. Anfang 2015 sollte Cunti zurückkehren.

    Lieber Schulter als Kopf

    Verletzungen gehören zum Alltag der Eishockeyaner wie Tore und Assists. Besonders häufig betroffen sind Leiste, Adduktoren, Rücken, Knie, Schulter und Kopf. Cunti sagt: «Ich nehme lieber diese Schulterverletzung als eine Gehirnerschütterung. Da habe ich wenigstens einen klaren Zeithorizont für meine Rückkehr. Aber bei den Kopfsachen muss man immer wieder mit Rückschlägen rechnen.» Es mutet seltsam an, wenn er sagt, dass er im Vergleich zu anderen Spielern verschont wurde: Immerhin stehen für die letzten Jahren Dinge wie Innenbandriss im Knie, Knorpelschaden im Knie oder Rippenquetschung in seiner Krankenakte.

    Ein Programm extra für ihn

    Jeder wisse um das Risiko, trotzdem werde er sich nie an solche Ausfälle gewöhnen können, sagt der 25-Jährige. Frust und Motivation wechseln sich in seinem Heilungsprozess jeweils ab. «Am einen Tag kann ich mich voll auf den Wiederaufbau konzentrieren, strotze vor Energie, glaube fest daran, dass es besser wird», sagt er. «Am nächsten Tag denke ich wieder: ‹Ach, was soll der Mist?› Und habe auf nichts Lust.»

    Ab nächster Woche wird Cunti in ein eigens für ihn konzipiertes Programm einsteigen, das die Medizinabteilung um Büsser erstellt hat. Zunächst ist Physiotherapie für die havarierte Schulter vorgesehen, dann kommt Ausdauer auf dem Velo dazu, dann Kraftübungen und schliesslich Einheiten auf dem Eis für die Schnellkraft. Nach zwei langen Saisons, zu deren Ende er noch die WM bestritt und sich so die Sommerpause verkürzte, findet Cunti in seiner Verletzung auch einen positiven Aspekt: «Vielleicht tut es meinem Körper gut, jetzt einen frischen Aufbau zu machen. Ich werde mit viel Energie zurückkommen.»

    Und weil er seine Genesung im Olymp, dem Leistungszentrum der ZSC Lions nahe dem Hallenstadion, vorantreibt, verliert er auch den Anschluss ans Team nicht. Er sieht die Kollegen täglich, doch bemerkt auch: «Wenn man nicht spielen kann, verfolgt man zwar die Heimspiele im Stadion. Richtig beteiligt fühlt man sich aber nicht. Man ist irgendwie nicht mehr am Puls des Garderobenlebens. Das fehlt mir.»

    Bessere Noten im Studium

    Die zusätzliche Freizeit, die sich unverhofft ergeben hat, will Cunti in sein Fernstudium in Psychologie investieren. Dieses vernachlässigte er in den letzten Jahren, in denen er vom Ergänzungszum Meisterspieler aufstieg. Mehr Module kann er zwar mitten im Semester nicht mehr dazubuchen – «aber eine bessere Note wäre nicht schlecht».

    Und er hat im vorweihnachtlichen Trubel genügend Zeit, um die Geschenke frühzeitig zu besorgen. Allerdings warnt Cunti seine Verlobte Ariane schon einmal: «Sorry, ich darf leider keine schweren Einkaufstaschen tragen.»


    © Tages Anzeiger

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    Der Klassenprimus

    ZSC-Goalie Lukas Flüeler feiert Shutout um Shutout. Und hat bald den Bachelor.

    Von Simon Graf

    Shutouts sind bei den ZSC Lions schon fast an der Tagesordnung. Beim 2:0-Derbysieg vom Samstag feierte Lukas Flüeler den dritten in den letzten sechs ­Spielen. Da empfiehlt es sich aus ernährungstechnischer Sicht, das Ritual, dass der Goalie danach eine Runde Pizza spendieren muss, zu modifizieren. «Wir machen es nun so, dass Mathias Seger zusammenzählt, wie viel die Pizzas ­gekostet hätten, und diesen Betrag zahle ich dann jeweils, wenn wir mit dem Team essen gehen», erklärt Flüeler. In diesem Winter dürfte schon einiges ­zusammengekommen sein, wenn man pro Pizza mit 15 Franken rechnet, mal 22 Spieler, mal 6 Saison-Shutouts. Das dürfte sogar für ein Teamessen bei Jacky Donatz im ­Sonnenberg reichen.

    6 Shutouts, 94,44 % Fangquote

    Je mehr Shutouts, desto besser werden auch Flüelers andere Werte. Er hat bisher 94,44 Prozent der Schüsse abgewehrt – seine Fangquote ist stetig gestiegen, seit er ZSC-Stammgoalie ist. Von 89,2 auf 91,5 auf 91,8 auf 92,8 auf nun über 94 Prozent. Noch wichtiger ist ihm, dass sein Team am wenigsten Gegentore zulässt, im Schnitt knapp unter zwei. «Das gibt uns die Chance, die meisten Spiele zu gewinnen. Und das ist vor ­allem im Hinblick aufs Playoff ein gutes Zeichen.» Es war denn auch kein offensives Feuerwerk, sondern die defensive Stabilität, die den Stadtzürchern den neunten Derbysieg in Serie bescherte.

    Am Samstag sass im Hallenstadion wie in dieser Saison üblich ein Dutzend NHL-Scouts auf der Tribüne, die jede Bewegung der immer selbstbewusster aufspielenden Draftkandidaten Jonas Siegenthaler und Denis Malgin beobachteten. Und vielleicht fällt dem einen oder anderen ja auch auf, dass der Mann im ZSC-Tor kaum einen Schuss passieren lässt. «Natürlich ist die NHL ein Traum», sagt Flüeler. «Aber im Moment gibt es keine konkreten Kontakte.» Und der 26-Jährige, der in Zürich einen Vertrag bis 2017 hat, stellt klar: «Auf ein Abenteuer lasse ich mich nicht ein. Ich gehe nicht nach Übersee, um in einer Organisation die Nummer 4 zu sein und in der AHL zu spielen. Ich gebe meine Position in Zürich nicht leichtfertig preis. Dazu ist sie mir viel zu wichtig.»

    Die WM in Prag im Visier

    Flüeler war schon einmal ein Jahr in Nordamerika, 2006/07 mit 18 bei Ottawa in der OHL. Menschlich habe er viel profitiert: «Ich lernte gut Englisch und lebte bei einer Familie aus bescheidenen ­Verhältnissen, die sehr herzlich war.» Sportlich hingegen sei es ein Winter zum Vergessen gewesen: «Ich startete als Nummer 1, spielte anfangs miserabel und war danach Ersatzgoalie.» Flüeler verfolgt die Schweizer Goalies in Nordamerika aufmerksam, sein nächster Karriereschritt soll aber ein anderer sein: Er würde im Frühling in Prag gern seine erste A-WM spielen. An der Arosa Challenge kann er sich dem neuen Nationalcoach Glen Hanlon empfehlen.

    Die WM in Minsk verpasste er, der Meistergoalie, wegen eines Risses im Meniskus, den er im Playoff erlitten hatte. Aber dem mag er nicht mehr nachtrauern. Flüeler scheint ohnehin ein Typ zu sein, dem grosse Gefühlsschwan­kungen fremd sind. «Ich kann mich schon ärgern», sagt er. «Aber meist bin ich recht ausgeglichen.» Dabei helfe ihm, dass er sich neben dem Eishockey beschäftige. Bald hat er den Bachelor in Betriebsökonomie, er muss nur noch seine Abschlussarbeit fertigstellen mit dem Thema: «Emotionale Bindung im Sport-Sponsoring.»

    An seinen Studienkollegen Leonardo Genoni komme er mit seinen Noten nicht heran, verrät Flüeler. Dafür ist er derzeit auf Schweizer Eis der Klassenprimus.

    (Tages-Anzeiger)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Larry

    Flüeler scheint ohnehin ein Typ zu sein, dem grosse Gefühlsschwan­kungen fremd sind. «Ich kann mich schon ärgern», sagt er. «Aber meist bin ich recht ausgeglichen.» Dabei helfe ihm, dass er sich neben dem Eishockey beschäftige.

    Ausser er bekommt von Kurmann eine sehr, sehr harte 2 Min. Strafe aufgebrummt ......... :nick:

    • Offizieller Beitrag

    Scheibenwischer

    Der Doktor als Chauffeur

    Derek Smith verbrachte eine lange Nacht im Freiburger Unispital, nachdem er am Freitag im Spiel gegen Gottéron bei einem Checkversuch heftig rückwärts gegen die Bande geprallt war und sich den ersten Lendenwirbel gebrochen hatte. Der ZSC-Verteidiger wurde von den Ärzten angewiesen, sich nicht zu bewegen, und erlebte so auf dem Rücken liegend bange Stunden im Spitalbett in einem Viererzimmer. Natürlich wollte er nicht riskieren, etwas zu verschlimmern, und verzichtete auch auf Toilettenbesuche. Bis am Samstag Teamarzt Gery Büsser in Freiburg eintraf und ihn im Privatauto – die Sitze nach unten geklappt, damit Smith liegen konnte – nach Zürich chauffierte. Als er das vertraute Gesicht sah, verbesserte sich die Laune des Kanadiers schlagartig. Er hatte Glück im Unglück. Weil beim Zerbersten des Knochens keine Splitter ins Rückenmark gelangt waren, hat er keine Lähmungserscheinungen und muss keine bleibenden Schäden befürchten. Dass er in dieser Saison nochmals für den ZSC spielt, scheint indes unwahrscheinlich. Da sind nun die Kollegen gefragt, um ihn aufzumuntern. Am Dienstag steht das Weihnachtsessen an, und Smith soll auch dabei sein. Wenn nötig liegend. (sg.)

  • us de hütige schweiz am sonntag:


    Ein Riesentalent «made in Olten»

    Dennis Malgin will mit der Schweizer Nationalmannschaft an der U20-WM in Kanada für Furore sorgen

    Er ist erst 17 Jahre alt, trotzdem gehört er im Team von U20-Nationaltrainer John Fust schon zu den designierten Leistungsträgern: Denis Malgin – in Olten geboren und bereits Stammgast in der NLA bei den ZSC Lions. Von Marcel Kuchta

    Am Freitag flog die Schweizer U20-Auswahl nach Toronto, wo sie in den kommenden zwei Wochen ihr Basislager aufgeschlagen hat. Mit im Flieger sass auch Denis Malgin. Mit seinen erst 17 Jahren ist er eigentlich viel zu jung für das WM-Turnier, an dem sich die besten Junioren der Welt über den Jahreswechsel jeweils zu messen pflegen. Aber der junge Mann ist eben schon so gut, dass ihn U20-Nationaltrainer John Fust unmöglich hätte übergehen können.

    Am Anfang der Eishockey-Karriere des jüngeren Sohns von Ex-EHC-Olten-Söldner Albert Malgin steht eine kuriose Episode, die sich im Oltner Kleinholz-Sta dion zugetragen hat. Klein Denis stand erstmals auf den Schlittschuhen, als er sah, wie eine Frau auf dem Eisfeld stürzte und sich wehtat. In der Folge weigerte sich der Malgin-Spross eine Woche lang standhaft, das glatte Parkett zu betreten. «Er hatte Angst, stand in seinen Schlittschuhen an der Bande und schaute dem Treiben auf dem Eis zu», erinnert sich Papa Malgin lächelnd.

    Zum Glück überwand er seine Angst bald einmal und lernte schnell, sich elegant auf den Kufen fortzubewegen. Denis Malgin ist mittlerweile ein exzellenter Schlittschuhläufer geworden. Der Schweizer NHL-Scout Thomas Roost vergleicht ihn vom Bewegungsablauf mit ZSC-Nationalspieler Luca Cunti, dem Mann, der so geschmeidig wie kaum ein Zweiter auf dem Eis unterwegs ist. Doch der Teenager hat noch viele andere Vorzüge: «Er ist ein Ausnahmetalent. Er hat sehr gute Hände, ist ein toller Spielmacher mit gutem Passtiming», fasst Roost die Vorzüge zusammen. Simon Schenk, der starke Mann bei den GCK Lions, wo Malgin in der NLB in der vergangenen Saison ans Erwachsenen-Eishockey herangeführt wurde, kommt ebenfalls ins Schwärmen, wenn er über das Juwel aus dem ZSC-Lions-Nachwuchs spricht: «Er hat eine geniale Spielübersicht. Dank seiner Beinkraft verfügt er über einen starken Antritt. Seine Technik ist exzellent. Er hat ausserdem eine sehr gute Einstellung im Training, seine Arbeitsmoral ist top.»

    Sucht man bei Denis Malgin nach einer Schwäche, dann findet man sie höchstens im Zusammenhang mit seiner Körpergrösse. Momentan misst er nur 1,72 Meter. Die Ärzte haben herausgefunden, dass er noch fünf Zentimeter wachsen dürfte. Trotzdem verkörpert er von seiner Physis her sicher nicht den Prototyp eines Eishockeyspielers. Doch auch in dieser Beziehung sehen die Experten keinen entscheidenden Nachteil. Simon Schenk sagt: «Denis ist nicht sehr gross, dafür aber kräftig. Mit seiner Cleverness und seiner Übersicht kann er ausserdem sein Handicap in Sachen Körpergrösse wettmachen.» Auch Thomas Roost ist überzeugt, dass Malgin sein körperliches Defizit kompensieren kann: «Er ist nicht zerbrechlich. Denis hat extrem viel Kraft im unteren Körperbereich, verfügt deshalb über eine gute Balance und einen tiefen Körperschwerpunkt. Er ist sehr stabil und explosiv auf den Schlittschuhen.»

    Dass er sich auch gegen physisch stärkere Konkurrenz durchzusetzen vermag, bewies Denis Malgin in den letzten Wochen auf höchstem Level. Nach der Verletzung von Luca Cunti erhielt er von ZSC-Lions-Coach Marc Crawford viel Vertrauen und Verantwortung. Malgin agierte in seinen 19 NLA-Auftritten (2 Tore, 5 Assists) so, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hätte. «Seine Fortschritte überraschen mich nicht. Er hat bei den GCK Lions in der NLB einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Dort hat er sich etabliert. Der Schritt in die NLA war vorgesehen. Aber dass er sich so gut schlägt, konnte man nicht erwarten», zeigt sich auch Simon Schenk beeindruckt von Malgins Performance.

    Für Albert Malgin hängt die rasante Entwicklung seines Sohnes eng damit zusammen, dass er von den Trainern in der Organisation der ZSC Lions exzellent gefördert wurde. «Es gehört vieles dazu, dass er solche Fortschritte gemacht hat. Vor allem das Vertrauen der Trainer ist wichtig. Die Zusammenarbeit mit der ZSC-Organisation ist in dieser Beziehung hervorragend.»

    In Zürich macht man sich deshalb Hoffnungen, dass Denis Malgin, der im kommenden Sommer im NHL-Draft wohl in der zweiten oder dritten Runde gezogen wird, eine weitere Saison in der Schweiz bleibt. Auch wenn das Riesentalent seit geraumer Zeit englisch büffelt. «Wenn er diese Eiszeit bei den ZSC Lions behält, soll er in der Schweiz bleiben. Das Niveau der NLA ist sicher höher als in der kanadischen Juniorenliga. Wenn er nur in der NLB spielt, dann empfehle ich einen Wechsel nach Nordamerika», sagt Thomas Roost. Malgin hätte schon im vergangenen Sommer nach Kanada wechseln können, fühlte sich aber noch nicht bereit für den Schritt. Auch Vater Malgin glaubt, «dass es für Denis besser wäre, noch ein weiteres Jahr beim ZSC zu bleiben». Und Simon Schenk meint, natürlich nicht ganz ohne eigennützige Hintergedanken: «Insgeheim hoffe ich auf ein weiteres Jahr in der Schweiz. Nordamerika wäre meiner Meinung nach nicht vernünftig. Die NLA würde ihm sicher guttun.»

    Wegweisend werden unter anderem die kommenden zwei Wochen in Toronto sein: Wenn Malgin auch an der U20-WM glänzt, dann wird das seiner Karriere weiteren Auftrieb verleihen.

    NieUsenandGah

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    Zürcher Eishockeyderby Kloten Flyers und ZSC Lions treten morgen erstmals mit ihren neuen ausländischen Verteidigern gegeneinander an

    Der Pflichtbewusste


    Henrik Tallinder stand den Schweizern vor dem WM-Gold. Nun sollen die ZSC Lions von seiner Ruhe und Routine profitieren.

    Simon Graf Zürich

    Henrik Tallinder hat in jüngerer Zeit einiges erlebt: den StanleyCup-Final 2012 mit New Jersey, den Weltmeistertitel 2013 in seiner Heimatstadt Stockholm, das Olympiaendspiel 2014 in Sotschi gegen Kanada. Und nun ist er, der schwedische Hüne, also bei den ZSC Lions gelandet auf der Suche nach weiteren grossen Erlebnissen. «Ich kann noch nicht aufhören, das Eishockey macht mir noch viel zu viel Spass», sagt er, der heute 36 wird, fast entschuldigend. Kurz vor Weihnachten traf er mit seiner Familie in Zürich ein, er bezog ein Zimmer im Swissôtel am Bahnhof Oerlikon, staunte an Silvester über das Feuerwerk am Züricher Seebecken und hat inzwischen auch schon drei Spiele in den Beinen.

    Thornton/Nash zu gut

    Je mehr es noch werden, desto besser, findet er. Denn als er 2005 das NLA-Playoff mit dem SCB bestritt, ging ihm das zu schnell vorbei. Seine Berner fanden im Halbfinal kein Rezept, um die Davoser Lockout-Stars Joe Thornton und Rick Nash zu stoppen. «Wir lieferten ihnen einen Kampf, aber sie waren einen Tick besser», erinnert sich Tallinder. Jenes Berner Intermezzo, ausgelöst dadurch, dass er wegen einer angeblichen Sexaffäre bei Linköping weggeschickt worden war (die Anklage wurde später fallen gelassen), machte bei Tallinder Appetit auf mehr. Nachdem sich im Dezember die Hoffnung auf einen NHL-Vertrag zerschlagen hatte, war für ihn klar, dass die Schweiz seine erste Destination sein würde.

    Einer von 16 Schweden

    «Ich wollte nochmals etwas Neues erleben», sagt er. «Und die Schweiz liegt vom Lebensstil her nah.» Mit Tallinder spielen nun 16 Schweden in der National League A – so viele wie noch nie. Der Abwehrrecke kennt die meisten nicht so gut, weil sich seine Karriere in diesem Jahrtausend meist in Nordamerika abspielte. Für Buffalo und New Jersey, zwei Organisationen, die gepflegtes Defensivspiel schätzen, bestritt er über 700 Spiele. «Ich war schon als kleiner Junge pflichtbewusst, achtete zuerst auf die Defensive», sagt Tallinder. «Dem verdanke ich meine Karriere.»

    Und die fand 2013 an der WM vor seiner Haustür ihre Krönung. Als Routinier in der Abwehr bewältigte er am zweitmeisten Eiszeit und stand mit seinen 1,93 Metern den Schweizern vor dem Gold. «Sie waren das Team, das es zu schlagen galt», blickt er zurück. «Die Sedin-Zwillinge, die nach der Gruppenphase zu uns stiessen, waren natürlich eine grosse Hilfe.» Mit Tallinder, Fransson, Axelsson, Danielsson, Persson und Pettersson spielen nun schon sechs aus dem schwedischen Weltmeisterteam in der Schweiz. Von ihnen ist Tallinder der Älteste, entsprechend mag er momentan keine langfristigen Pläne schmieden.

    Seine Frau ist mit dem Sohn (9) und der Tochter (8) inzwischen zurück in New Jersey. Er sagt: «Ich bin offen für alles. Ich bin hier, um die Saison fertig zu spielen und hoffentlich Erfolg zu haben. Dann schaue ich weiter.» Wenn man ihn reden hört, wird einem klar: Es braucht wohl einiges, um diesen schwedischen Hünen aus der Ruhe zu bringen. Und das soll den ZSC Lions helfen, ihm auch 2015 ein sportliches Highlight zu bescheren.

    © Tages Anzeiger

  • Auch wenn sich sein Wert nicht nur mit Skorerpunkten messen laesst, so spielt er auch statistisch seine produktivste Saison, bereits 19 Punkte in 37 Spielen. Bestwert in Genf waren 17 Punkte in 49 Spielen, sonst meistens 10 - 15 Punkte. Well done, Edgar und Morris!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von 007

    Auch wenn sich sein Wert nicht nur mit Skorerpunkten messen laesst, so spielt er auch statistisch seine produktivste Saison, bereits 19 Punkte in 37 Spielen. Bestwert in Genf waren 17 Punkte in 49 Spielen, sonst meistens 10 - 15 Punkte. Well done, Edgar und Morris!

    sehe ich auch so. und für ein entscheidendes tor alle 15 spiele ist er noch immer gut. im boxplay (das beste der liga) spielt er auch immer - tiptop.

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