• Zitat von ZüriBueb

    Deutschland wollte alles aufs Mal gut machen und die Franzosen überrennen. Die Franzosen haben dies ausgenutzt, die Deutschen auflaufen lassen (=Deutschland ist halt nicht so viel besser als FRA) und selbst äusserst konzentriert angegriffen. Es ist nichts Neues, dass man genau so Spiele gegen gute Mannschaften gewinnt. Deutschland hat sich selbst überschätzt. Man ist zwar gut aber nicht so gut, um FRA an die Wand zu spielen. Frankreich war klüger. Solche Spiele gibt es zu tausenden und auch beim ZSC wünschte ich mir oft, man spielte eher wie FRA (oder halt bern in den letzten Playoffs).

    Wenn das nicht an die Wand spielen ist, wann dann ? Es fehlten halt die Tore und da war man bei diesem Turnier nicht gut aufgestellt. 1-2 Tore zwischen der 10 und 45. Minute und alle hätten den neuen Stern gesehen. Manchmal liegt das alles halt auch eng beieinander. Wie auch immer. Man kann auch sagen, sujektive Wahrnehmung, das glaube ich der Herr Sutter der diesen treffenden Kommentar vor einigen Monaten von sich gab. Heute ist die Euro Geschichte und auf gehts zum Confed Cup nächstes Jahr. :wink:

    ZSC/DEGShanahan

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  • Top Interview von L. Favre. Ein Top Trainer, den ich damals gerne in Bochum gesehen hätte. Nun ja, er ist nach Gladbach gewechselt und hat den Kader wieder so in Tritt gebracht, daß der VfL knapp in der Relegation unterlag. Der VfL hängt seitdem in der 2. Liga fest und Gladbach spielt CL. So eng kann es manchmal zugehen.

    Dem Interview ist nicht hinzuzufügen. Danke snowcat für dieses interessante Interview. :wink:

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  • Zitat von ZSC/DEGShanahan

    Wenn das nicht an die Wand spielen ist, wann dann ?


    heute ist dein glückstag, nicht nur favre auch die nzz am sonntag ist auf deiner seite! :wink:

    "Und es gab die neunzig Minuten von Marseille, als der Weltmeister den Gastgeber teilweise an die Wand spielte und trotzdem verlor".


    Aufgeblasenes Turnier

    Diese EM war eine der schwächsten überhaupt. Das hat mit dem Modus zu tun, der die Vorrunde zur verlängerten Qualifikation macht.

    Ein Monat ist vergangen, seit das Turnier angepfiffen wurde; ein Monat, in dem der Fussball seine Schlagzeilen selbst dann bekam, als die Briten sich entschieden, nicht mehr zu Europa zu gehören. In diesen vier Wochen wurden mehr als 50 Spiele ausgetragen, es war ein Turnier, das die Dimensionen im europäischen Fussball einmal mehr verschob.

    Die EM umfasst ziemlich genau die Zeitspanne einer Weltmeisterschaft. Man mag darin einen Zufall oder Absicht erkennen – sicher ist, dass die sportliche Substanz auf dem Kontinent nicht genügt, um ein Turnier auf hohem Niveau zu garantieren, vielmehr ist die Endrunde des Jahres 2016 eine der schwächsten in der Geschichte des Wettbewerbs. Zwar gefiel sich die Uefa darin, von einem Turnier mit gutem Fussball zu sprechen, doch wenn dies hochklassiger Fussball gewesen sein soll, dann möge die Technische Kommission darlegen, wie mittelmässiger Fussball aussieht.

    Man muss kein Purist sein, kein Nostalgiker und erst recht kein Reaktionär, um sich den Status quo ante mit 16 Teams zurückzuwünschen – jene Grösse, die für den europäischen Fussball genau richtig ist. Klein genug, um einen harten Wettbewerb zu garantieren, aber noch gross genug, dass auch ein guter Aussenseiter den Weg an die Endrunde findet. So wurde die EM zum attraktivsten Fussballturnier, und deshalb genügt es, einfach nur guten Fussball zu mögen, um den Wunsch nach Rückkehr zum alten Modus zu rechtfertigen.

    Man blicke einmal zurück auf jene Spiele, die von der EM 2016 in Erinnerung bleiben werden. Da gab es den Match von Belgiern und Italienern; den der Italiener gegen die Spanier. Sie waren intensiv, sie hatten Thrill, Finesse und Klasse. Da gab es das Elfmeterverschiessen der Deutschen und der Italiener, eine Darbietung, die in ihrer Melange aus Tragik und Komik Erinnerungswert weit über das Turnier hinaus haben wird. Und es gab die neunzig Minuten von Marseille, als der Weltmeister den Gastgeber teilweise an die Wand spielte und trotzdem verlor. Ein paar wenige Augenblicke von einem Turnier, das berechenbarer war als jedes zuvor. Selten war es einfacher, einem Gastgeberteam die Favoritenrolle zuzuschieben, selten lag dies aber weniger an der sportlichen Qualität einer Equipe als am Modus: Der Weg in den Final über Aussenseiter und mit nur einer ernsten Prüfung war gewissermassen vorgezeichnet.

    Den Favoriten war ein frühes Ausscheiden so gut wie unmöglich. Selbst ein Fehlstart war wegen der Qualifikation von vier Gruppendritten für den Achtelfinal mühelos reparierbar. Die Vorrunde wurde deshalb zur verlängerten Qualifikation. So gehörten die Momente des Zitterns den Aussenseitern. Es gibt jene Fussballfreunde, die die Endrunde als ein Partizipationsmodell sehen. Stellt man allerdings die Frage, für wen dieses Modell gedacht sein soll, dann gerät die Gegenseite plötzlich in Erklärungsnot.

    Auch gibt es Verfechter, die einwenden, dass hier wenigstens noch Aussenseiter für Überraschungen sorgen können, anders als in der Champions League. Wenn aber so argumentiert wird, dann ist es kein Fussballturnier mehr, sondern eine Folklore-Veranstaltung. Und man könnte sich auch fragen, ob nicht einmal über die Champions League nachgedacht werden sollte – und was deren Dominanz für nationale Ligen und somit die Substanz des europäischen Fussballs bedeutet. Eine EM sollte mehr sein als ein Heilmittel für einen langweilig gewordenen Klubwettbewerb.

    Manchmal verdeutlichen Anekdoten, wie es um eine Sache bestellt ist. So empörte sich neulich im Pressezelt ein Journalist, die Kollegen sollten endlich einmal kritisch an die Franzosen herangehen. Es könne doch nicht sein, dass diese den Isländern in einer Halbzeit vier Tore einschenkten, wo die Nordmänner doch so viel für das Image dieser EM getan hätten. Das Netz sei empört darüber, wie die Gastgeber mit den Isländern umgesprungen seien. Man muss nur einen Augenblick innehalten, um zu verstehen: Es muss weit gekommen sein, dass so etwas passieren kann.

    NieUsenandGah

  • Und die Gerechtigkeit hat wenigstens etwas gesiegt. Gewinnt man mal nicht wie gegen Rumänien mit einem Weitschuss oder gegen Albanien mit Glück und dann noch gegen Irland mit einem knappen Ergebnis sowie bleiben die Elfmeter und ein Fehler von einem Torwart aus, dann gibt es die längst verdiente Niederlage der Franzosen. Aber auf der anderen Seite, dem Modus geschuldet ist jetzt der Vorrunden Dritte einer schwachen Gruppe mit Nullnummern und schwachen Ländern Europameister.

    Ich kann mich dem Journalisten nur anschliessen mit dem Bericht dort oben. Ganz ganz schwaches Turnier.

    ZSC/DEGShanahan

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  • Zitat von ZSC/DEGShanahan

    Und die Gerechtigkeit hat wenigstens etwas gesiegt. Gewinnt man mal nicht wie gegen Rumänien mit einem Weitschuss oder gegen Albanien mit Glück und dann noch gegen Irland mit einem knappen Ergebnis sowie bleiben die Elfmeter und ein Fehler von einem Torwart aus, dann gibt es die längst verdiente Niederlage der Franzosen. Aber auf der anderen Seite, dem Modus geschuldet ist jetzt der Vorrunden Dritte einer schwachen Gruppe mit Nullnummern und schwachen Ländern Europameister.

    Ich kann mich dem Journalisten nur anschliessen mit dem Bericht dort oben. Ganz ganz schwaches Turnier.

    ZSC/DEGShanahan


    sehe ich in etwa so wie du. ausser vielleicht den franzman penalty gegen deutschland. dieser gehört ja klar in die kategorie "kann man geben". die hand war am ball...und penalties aus dieser kategorie sind nun mal nicht vom schiri erfunden, sondern vom spieler - ob gewollt oder nicht - provoziert oder zumindest (mit-)verschuldet!

    womit wir bei meinem persönlichen highlight dieser spiele sind: die schieds- und linienrichter. schlicht überragend! mit einer derart tiefen fehlerquote die kein einziger fussballer auch nur annähernd erreicht!

    mein zweites highlight: oliver kahn! während seiner aktivzeit einer meiner grössten feindbilder im fussball, als analytiker aber ebenso überragend wie die schiris. und seine selbstironie mit der er die spiele analysiert, isch schlicht und einfach sympathisch. hilft natürlich sicher, einen comedian an der seite zu haben.

    aber es mutet schon sehr speziell an, wenn eine mannschaft in einem turnier von 7 spielen gerade mal ein einziges spiel nach 90 minuten, aber trotzdem das turnier gewinnt!

    aber ich könnte nicht mal sagen, dass die portugiesen den titel nicht verdient haben. ich kann allerdings auch nicht von einem verdienten titel sprechen. wahrscheinlich ist es einfach der sieger, der so einem turnier würdig ist! der sieger, den dieses turnier verdient hat!

    aber solche antifussballer wie die griechen 2004 sind dann die portugiesen glücklicherweise doch nicht.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

  • Zitat von Mushu

    Wenn man auf dieses "fussballerisch eher schwache" Turnier zurückschaut, fragt man sich als Schweizer automatisch: "Was wäre, wenn das Polenspiel ...."

    Ohhhhhh ja..... Ich habe das schon geschrieben als ich direkt nach dem Schweizer Aus Kroatien - Portugal geschaut habe... und diese Portugiesen wurden nun Europameister...

  • Zitat von Mushu

    Wenn man auf dieses "fussballerisch eher schwache" Turnier zurückschaut, fragt man sich als Schweizer automatisch: "Was wäre, wenn das Polenspiel ...."

    Stimmt. Aber diese Polen musst einfach rauskugeln. Und sei es im Elferschiessen. So einfach :suff: .

    • Offizieller Beitrag

    So sind wir halt, wir Schweizer.
    Und genau deshalb wird es immer und ewig so sein, dass viele Ewiggestrige über die Deutschen herziehen und deren Spiele nicht objektiv sehen können.
    Die erste Halbzeit im Halbfinale war sicherlich eine der besten einer Mannschaft im ganzen Turnier, wenn nicht die besten 45 Minuten überhaupt an dieser EM. Die Deutschen haben meiner Meinung nach genial gespielt, bis auf den einen Fehler von Boateng, wo er sich bei einem aufprallenden Ball verschätzt und dafür Höwedes mit Hammer-Einsatz die Chance zu Nichte macht (wobei der Neuer den auch gehalten hätte ;o) und eben beim Elfmeter von Schweini, bzw noch 30 Sekunden vorher, wo Hector den Ball komplett sinnlos zur Ecke "rettet", wo das überhaupt nicht nötig gewesen wäre. Kommt vor, sollte aber nicht und schlussendlich hat Deutschland wohl deshalb nicht mehr aufholen können, weil sie doch zu viele Ausfälle hatten. Etwas, wovon Frankreich (am Turnier) verschont geblieben ist und im Finale haben sie dann noch den Star des Gegners eliminiert ziemlich zu Beginn des Spiels.

    Von den beiden Teams im Finale war's mir auch recht, dass Portugal gewonnen hat. Die Franzosen hätten es nicht wirklich viel mehr verdient gehabt und zudem haben die auch schon genug gewonnen an solchen Turnieren. Mich freut's dann halt doch immer, wenn man ein anderes Team gewinnt. Genau so, wie ich im Schweizer Eishockey eher mal Servette einen Finaleinzug oder einen Meistertitel gönnen würde, wenn es denn nicht der ZSC ist. Ist doch allgemein schade für jeden Sport oder jede Liga, wenn immer die Gleichen die Titel absahnen.

    Und nochmals zu Deutschland und zu DEG Shanahan:
    Ganz so schlimm ist es übrigens nicht mehr. Zumindest die nächste Generation trägt doch schon ab und zu auch mal ein Deutschland-Shirt und ist Fan von Müller, Götze, Neuer, Hummels oder Schweinsteiger. Unsere Jungs haben hier in den Ferien alle ein Deutschland-Trikot angezogen um das Halbfinale mit den anderen Touris zu schauen und mich hat's nicht mal gestört.
    Das sind übrigens die gleichen, denen es in 6-10 Jahren, wenn sie dann alleine ins Hallenstadion an die Spiele gehen, absolut scheissegal ist, wenn jemand von den ZSC Lions redet. Und das ist auch gut so!


    Ach ja: Und zur EM selber: Trotz Grottenkicks und auch aus meiner Sicht zu einfacher Möglichkeit, die Vorrunde bei dieser EM überstehen zu können oder viel zu früh sicher zu sein, konnte man auch mit dieser EM den Nachwuchs vom Fussball begeistern. Meine Jungs sind komplett im Fussballfieber und wenn das Niveau so schlecht war, dann kann's ja eigentlich nur noch besser werden und sie werden sich auch in Zukunft freuen. Niveau hin oder her ist es halt einfach Tatsache, dass bei Wettkämpfen zwischen Nationen stärkere Emotionen mit im Spiel sein können (und damit meine ich die positiven Emotionen)! Und vor Ort war's bei fast allen Spielen sicher auch ziemlich cool!

    Am Ende bin ich persönlich auch froh, dass terrormässig nichts passiert ist, an der EM. Da hätte man sich ja alles Mögliche ausmalen können und möglich wäre trotz Sicherheitsvorkehrungen sicher auch vieles gewesen.

  • Schlussendlich ist die Diskussion über die Aufblähung eh müssig. Die Uefa wird aus finanziellen Gründen an dem festhalten. Je mehr Länder dabei desto mehr Kohle. Rein sportlich habt ihr alle Recht. Wenig guten Fussball gesehen. Hat aber nicht rein mit dem Modus zu tun sondern auch das die Profis aus den starken Ligen schlicht totgespielt waren oder sind. Sonst hat es der EM nur gut getan. Die sogenannt Kleinen. Stimmungsmässig auf jedenfall.
    Und die FIFA denkt an eine WM mit 40ig Mannschaften. Da würde das Niveau dann da noch tiefer sein...

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