• Hier im Forum zählen ja jeweils nur Titel. Wenn man die Statistik von Crawford so anschaut, holte er in seiner Trainerkarriere seit Anfang der 1990er Jahre gerade einmal zwei Meistertitel (1x Stanley Cup, 1x CH-Meisterschaft) und wurde schon mehrfach entlassen... Ist das jetzt wirklich das Profil eines Heilsbringers?

    + Cupsieg :)

  • Nach 3 1/2 Saisons unter Grönborg, unter welchem man nie die gesteckten Ziele erreichte, wurde nun der Schlusstrich gezogen. Für mich die richtige Entscheidung.

    Natürlich muss Crawford beweisen, dass er die richtige Wahl ist. Meines Wissens wurde er damals nicht entlassen, sondern sein auslaufender Vertrag nicht verlängert. Im Gegensatz zu Hartley hatte er offen kommuniziert, dass er in die NHL zurück möchte.

    Dort war er seither immerhin weitere 6 Saisons tätig. Als Auslaufmodell kann man ihn nicht bezeichnen.

    Ich freue mich darauf, wenn ich daran denke, wie wir unter ihm gespielt haben damals (mit Ausnahme der Matthews Episode..).

    Und die Spieler wissen, dass es keine Zwischenlösung ist. Kann mir durchaus vorstellen, dass der eine oder andere aufblüht. Zuletzt gab es leider kaum Spieler, die sich unter Grönborg weiterentwickelt haben.

    Warten wir mal den Januar ab!

  • Interview mit Sven Leuenberger zum Trainerwechsel

    Mittwoch, 28. Dezember 2022, 14:50 - Roman Badertscher

    Rikard Grönborg und seine Assistenten sind per sofort nicht mehr Trainer bei den ZSC Lions. Sie wurden per sofort von ihren Aufgaben entbunden. Mit Marc Crawford kehrt ein einstiger ZSC-Meistertrainer zurück an die Bande. Wir sprachen mit General Manager Sven Leuenberger.

    Sven Leuenberger, warum kam der Trainerwechsel gerade jetzt?

    "Wir haben uns gefragt, für welchen Trainer wir uns für die kommende Saison entscheiden. Die Wahl fiel letzte Woche auf Marc Crawford und seinen Assistenten Rob Cookson. Dann haben wir uns gefragt, wie und wann wir das kommunizieren wollen. Die Punkte (56 Punkte in 30 Spielen und aktuell Drittplatzierter) sprechen grundsätzlich für sich und sind nahe an den Erwartungen, die wir haben. Die letzten paar Spiele waren aber nicht so gut wie zuvor, und um keinen Rohrkrepierer zu generieren, haben wir nun die Reissleine gezogen, um der Mannschaft bereits jetzt neue Impulse zu geben."

    Woran ist Rikard Grönborg gescheitert?

    "Das mit dem "Gescheitert" ist immer so eine Frage. Letztes Jahr haben wir den Playoff-Final verloren, das Jahr zuvor den Cup-Final und im ersten Jahr waren wir zwar an der Spitze der National League, allerdings fanden dann keine Playoffs statt. Es wäre nicht fair, gegenüber Rikard Grönborg ihn für die verpassten Finalspiele alleine verantwortlich zu machen. Aus unserer Sicht braucht die Mannschaft nun neue Impulse für den weiteren Verlauf der Saison. Deshalb haben wir so entschieden".

    Wie sieht es mit der Einbindung von jungen Spielern aus?

    "Wir als Organisation haben den Wunsch, weiterhin eigene junge Spieler zu integrieren. Die letzten Jahre kamen aber keine Kaliber wie ein Jonas Siegenthaler oder Pius Suter heraus. Und doch haben wir nach wie vor viele Spieler im Kader, die ursprünglich aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Die letzten Jahre konnten wir mit Tim Berni, Justin Sigrist oder Willy Riedi weitere eigene Spieler integrieren, die vielleicht in einem anderen Team heute nicht auf diesem Niveau spielen würden."

    Was wird sich am Spiel der ZSC Lions durch Marc Crawford aus deiner Sicht ändern?

    "Ich gehe davon aus, dass wir mehr nach vorne spielen, dass wir in der Mittelzone kompakter stehen und allgemein strukturierter agieren werden".

    Vielen Dank, Sven, für das Gespräch.

  • Mittwoch, 28. Dezember 2022, 14:50 - Roman Badertscher

    Was wird sich am Spiel der ZSC Lions durch Marc Crawford aus deiner Sicht ändern?

    "Ich gehe davon aus, dass wir mehr nach vorne spielen, dass wir in der Mittelzone kompakter stehen und allgemein strukturierter agieren werden".

    Vielen Dank, Sven, für das Gespräch.

    Interessant, das wollte doch RG auch?!

    • Offizieller Beitrag

    Wie sieht es mit der Einbindung von jungen Spielern aus?

    "Wir als Organisation haben den Wunsch, weiterhin eigene junge Spieler zu integrieren. Die letzten Jahre kamen aber keine Kaliber wie ein Jonas Siegenthaler oder Pius Suter heraus. Und doch haben wir nach wie vor viele Spieler im Kader, die ursprünglich aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Die letzten Jahre konnten wir mit Tim Berni, Justin Sigrist oder Willy Riedi weitere eigene Spieler integrieren, die vielleicht in einem anderen Team heute nicht auf diesem Niveau spielen würden."

    Man kann diese Aussage - auch hier - gebetsmühlenartig wiederholen. Aber es bringt nix. Wie viele Male habe ich genau diese Aussage/Argumentation

    gebraucht um den RG - Kritikern beizubringen, dass man auch Qualität bei den Junioren haben muss um diese ins Fanionteam einzubauen.

    Anders gesagt: Soooo viele ehem. GCK - Lions Spieler, dies bei uns nicht geschafft haben sind nicht in anderen TOP-TEAMS und haben eine tragende

    oder zumindest gute Rolle!! Warum wohl ?????

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst dann Junioren einbinden wenn es läuft, du stehst vorne in der Tabelle und hast genügend Punkte. Läuft es aber nicht so gut wird kein Coach unnötige Niederlagen in Kauf nehmen die seinen Job gefährden nur um einen Jungen laufen zu lassen.

    Beispiel Meier: RG lies ihn in Ajoie letzte Saison laufen, er schiesst einen riesen Bock, wir verlieren, RG wird massiv kritisiert. Seither ist Meier bei RG gestorben, diese Saison hat er noch kein Spiel gemacht!

  • Man kann diese Aussage - auch hier - gebetsmühlenartig wiederholen. Aber es bringt nix. Wie viele Male habe ich genau diese Aussage/Argumentation

    gebraucht um den RG - Kritikern beizubringen, dass man auch Qualität bei den Junioren haben muss um diese ins Fanionteam einzubauen.

    Anders gesagt: Soooo viele ehem. GCK - Lions Spieler, dies bei uns nicht geschafft haben sind nicht in anderen TOP-TEAMS und haben eine tragende

    oder zumindest gute Rolle!! Warum wohl ?????

    Korrekt. Wer der „ehemaligen“ wäre eine echte Verstärkung? Künzle, Karrer?

  • Aber ein Künzle, Karrer und Miranda haben uns vor RG verlassen ........

    Also nix böser RG der die (guten!) Jungen nicht fördert.

    Habe ich auch nicht behauptet, mir ging es nicht um RG sondern um Rückkehrer, die dir als Mannschaft weiterhelfen KÖNNTEN.

    Ich würde sie allesamt zurücknehmen, wenn auch nicht gleich alle miteinander. 3 Jungs mit mächtig Wasserverdrängung, keine Zwerge und ein solider Verteidiger, alle aus der eigenen Organisation.

    Bei allen dreien waren glaube ich interne Geschichten der Grund, warum sie den Verein verliessen/verlassen mussten.

    Wallson-Ära war sicher auch darunter.

    Genau so wie bei Kenins auch. Da waren aber verschiedene Trainer an der Bande..

    Nachtrag: Karrer, Küenzle, Kenins, Hächler und Miranda verliessen uns alle während/nach der Wallson Zeit (Klar Kossmann Meistertitel..., aber da war der Mist schon geführt resp. die Verträge andernorts schon unterschrieben).

    Russki standart!!

    2 Mal editiert, zuletzt von Sbornaja (30. Dezember 2022 um 10:02)

  • Hächler kriegte keinen Vertrag mehr. Spielt wie Kenins unterdessen in der SL 😏. Karrer hätte ich gerne zurück.

  • Unterschiedliche Hockeykultur – Warum die Schweden in der Schweiz immer wieder scheitern
    Fünf Jahre vor Rikard Grönborg wurde Hans Wallson beim ZSC entlassen. Er erinnert sich an Herausforderungen, die auch der beim SCB gefeuerte Johan Lundskog…
    www.tagesanzeiger.ch

    Warum die Schweden in der Schweiz immer wieder scheitern

    Fünf Jahre vor Rikard Grönborg wurde Hans Wallson beim ZSC entlassen. Er erinnert sich an Herausforderungen, die auch der beim SCB gefeuerte Johan Lundskog nennt.

    Es kann manchmal so einfach sein. Die ZSC Lions haben am 28. Dezember Rikard Grönborg in dessen vierter Saison als Cheftrainer entlassen, bei der Nachfolge an die Vergangenheit gedacht und den 61-jährigen Kanadier Marc Crawford verpflichtet, der bereits vor zehn Jahren die Zürcher coachte. Wenn der Schwede nicht funktioniert, dann muss ein Nordamerikaner her.

    Dieser Gedankengang ist nicht neu, auch rund um den SC Bern schwärmten die Anhänger während der letzten beiden Saisons unter Johan Lundskog von den guten alten Zeiten mit Kanadiern an der Bande. Nicht alle sportlichen Führungen ticken genau gleich, Lundskog wurde zwar ersetzt, aber durch den Finnen Toni Söderholm.

    Im Meisterjahr entlassen

    Warum aber sollen schwedische Trainer in der Schweiz nicht funktionieren? Oder wo liegen zumindest die Probleme? Fast auf den Tag genau fünf Jahre vor Grönborg, am 29. Dezember 2017, war schon Hans Wallson bei den ZSC Lions entlassen worden. Der Kanadier Hans Kossmann übernahm und feierte am Ende der Saison den bisher letzten Meistertitel für die Zürcher.

    Wallson hatte die Lions in seiner zweiten Saison verlassen müssen, aktuell ist er bei Spengler-Cup-Teilnehmer Sparta Prag angestellt, er ist damit der erste schwedische Trainer überhaupt in Tschechien. Wallson erinnert sich an seine Entlassung, die für ihn nicht ganz überraschend gekommen sei: «Ich nahm in der zweiten Saison eine grundsätzlich gestresstere Stimmung im Club wahr als in der ersten.»

    «Ich war in der Schweiz gefasst auf Unterschiede. Ich war aber überrascht, wie gross diese dann waren.»
    Hans Wallson zum Start in Zürich 2016

    Er erinnert sich aber vor allem an seinen Start in Zürich. Er kam aus Skelleftea, dem Vorzeige-Ausbildungsclub Schwedens, in dem auch Wallson selbst gross geworden und via Junioren-Teams zum Cheftrainer aufgestiegen war. Seine Bilanz in den vier Saisons in der SHL: viermal Rang 1 in der Qualifikation, zwei Meistertitel, zwei weitere Finalteilnahmen. Kein Wunder, ist da ein Trainer überzeugt von seiner Arbeitsweise.

    Und es sei nicht so, dass er sich nicht über die Schweiz und das NL-Eishockey erkundigt habe: «Ich war gefasst auf Unterschiede», sagt Wallson, «ich war aber überrascht, wie gross diese dann waren.» Er erzählt von seiner Herangehensweise, die nicht unähnlich tönt, wenn Grönborg oder Lundskog sprechen: «Ich kam aus einer Umgebung, in der du Spieler auch lehrst, Teil des Prozesses zu sein.» Könnte er die Zeit zurückdrehen und 2017 nochmals in Zürich starten: Würde er die Aufgabe anders angehen? Wallson lacht und sagt: «Ich würde komplett anders starten.»

    Zum Beispiel? «Weniger kommunizieren bei den Anweisungen, weniger involvieren. Sagen: So ist es und fertig.» Wallson betont, dass seine Zeit in der Schweiz schon fünf Jahre her sei und er darum keine Schlüsse auf die heutige Situation ziehen wolle. Aber damals habe er klare Hierarchien gespürt: «Headcoach, Assistenzcoach, Spieler. In Schweden arbeiteten wir mehr zusammen – der Cheftrainer war vielleicht bloss häufiger in den Medien.» Interessant: Lundskog sagte letzten Sommer nach seinem ersten Jahr in Bern betreffend Dinge, die er anders hätte machen sollen, Ähnliches: «Ich muss direkter werden. Du musst hier auch permanent antreiben.»

    Die Generationenfrage will Wallson auch nicht ausblenden – und da ist vielleicht auch in der Schweiz ein klitzekleiner Unterschied bereits festzustellen im Vergleich zu seinem Start in Zürich im Sommer 2016: «Wir sehen auch in Schweden, dass die jüngeren Spieler eine andere Mentalität haben, wissbegieriger sind, grösser träumen und immer härter für diese Träume arbeiten. Sie wollen auch Wege finden, wie sie besser werden, und nicht nur darauf warten, dass ihnen alles gesagt wird.»

    Die Hilfe für den Start in Prag

    Wallson betont, dass er die Erfahrung in Zürich keinesfalls bereue: «Du kannst nicht dein ganzes Leben gewinnen, du lernst so viel aus Niederlagen, auch aus Entlassungen.» Als er zu Beginn dieser Saison bei Sparta Prag anheuerte, halfen ihm seine Erfahrungen aus den ZSC-Zeiten bereits: «Die tschechischen Spieler sind bezüglich ihrer Mentalität den Schweizern näher als den Schweden. Zwar diskutieren wir bei Sparta auch mit ihnen, aber wir entscheiden eher klarer.»

    Er sagt nicht ohne Grund «wir», denn Wallson ist bei Sparta Prag nicht Headcoach im klassischen Sinn, sondern gemeinsam mit Miloslav Horava Co-Trainer. Die beiden teilen sich sogar die Auftritte an den Medienkonferenzen auf, mal geht der eine, mal der andere. «Die gemeinsame Arbeit war der Wunsch von Milo», sagt Wallson. «Es ist für die Spieler gut, wenn sie nicht immer nur die gleiche Stimme hören.»

    Von seinem schwedischen Ansatz ist er nicht ganz abgewichen: «Wir versuchen ein Stück weit schon, die Spieler in die Entscheide miteinzubeziehen.» Weil er sicher ist: «Wenn du in der Organisation vom wirklich grossen Bild sprichst und nicht nur von der Aktualität, dann kannst du nur so erfolgreich sein.»

    «Teil des Prozesses zu sein, bedeutet für den Spieler auch, Verantwortung bei Niederlagen zu übernehmen und nicht nur auf die Trainer zu zeigen.»
    Hans Wallson, Co-Trainer Sparta Prag

    Vielleicht scheiterten in der Schweiz in den letzten Jahren auffallend oft skandinavische Trainer aus ähnlichen Gründen. Die Begründungen waren jeweils ähnlich: Sie hätten das Team mit ihren Methoden nicht mehr erreicht, die Entwicklung der Mannschaft sei in Gefahr gewesen. Doch bei all diesen häufig auch pauschalisierenden Erklärungen wird oft vergessen, dass es viele Gegenbeispiele gibt. Und zwar nicht nur für nicht funktionierende Nordamerikaner von früher.

    Der SCB feierte seine letzten grossen Erfolge mit dem Finnen Kari Jalonen unter einem Nordländer. Der EV Zug wurde zuletzt zweimal unter dem Norweger Dan Tangnes Meister, der in seinen Methoden als Schwede durchgeht: Sein ganzes Handwerk hat er in seiner zweiten Heimat gelernt. Und die Rapperswil-Jona Lakers spielen unter Stefan Hedlund schon die zweite Saison auf einem höheren Level, als man es angesichts der Kaderstärke vermuten würde.

    Es könnte also dann und wann auch andere Gründe für unbefriedigende Resultate geben als bloss den schwedischen Coach und seine von Zynikern auch als «sozialistisch» bezeichneten Methoden. Oder wie es Wallson sagt: «Teil des Prozesses zu sein, bedeutet für den Spieler auch, Verantwortung bei Niederlagen zu übernehmen und nicht nur auf die Trainer zu zeigen – auch wenn das natürlich sehr einfach ist.»

    • Offizieller Beitrag

    Passt irgendwie auch ins Bild. Kein Wort von Grönborg zu hören, kein Adieu gar nix.

    Ich glaube er hat den Stecker für sich schon seit einiger Zeit gezogen.

    Du meinst so wie Aubin? Oder Muller? Oder Ruhnke beim 1. Mal? Oder Larry Huras zweimal?

    Kann mich nicht erinnern, dass von diesen Trainern noch irgend etwas "Adieu-mässiges" kam als sie entlassen wurden.........

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