Corona und anderi Biersorte

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von snowcat


    bin zu lange auf der welt um noch so romantische vorstellungen zu haben, sprich: natürlich glaube ich auch nicht daran! die leute ändern sich erfahrungsgemäss erst dann, wenn es nicht mehr anders geht. aber diesen virus wird man früher oder später in den griff bekommen. also gehts auch (wieder) anders. die globalisierung kann auch trump nicht mehr rückgängig machen. obwohl ich bei dieser idee, sogar teilweise bei ihm bin.

    aber ich finde es jeweils interessant, zu allen möglichen themen, die unterschiedlichsten meinungen zu lesen. politisch gesprochen, die meinungen rechts und links der politskala.


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Was sind "die Leute"?

    Jedes einzelne Individium?
    Die Mehrheit?
    Die Minderheit?

    Ich, für mich stelle fest, dass "die Leute" "im Allgemeinen" plus/minus in Ordnung sind. Wobei es schon erschreckend viele Idioten gibt ...

  • Du sagst es ja: ein gewisser Prozentsatz sind Idioten, egal ob egoistisch, rassistisch, auf "fame" aus, geldgeil oder sontwas das die "Leute im Allgemeinen" nicht brauchten.
    um Gewohnheiten zu ändern braucht es auch eine gewisse Selbsteinschätzung und vor allem der Wille dazu, manchmal reicht auch das nicht und man fällt trotzdem in alte Muster zurück. Deshalb stimme ich mit der Aussage von Snowcat überein, dass sich viele erst dann ändern, wenn es eigentlich schon zu spät ist und es nicht mehr anders geht.

    zudem finde ich den Aspekt der Vielfalt gut, egal ob beim Austausch mit anderen Personen oder Essen, Kultur, etc., aus meiner Sicht macht die Abwechslung das Leben erst interessant (und trotzdem hängt man selber mehr an den Gewohnheiten, im Alltagstrott fest, als einem lieb ist...)

    einen Vorteil hat die aktuelle Situation: es wird hier wieder vermehrt geschrieben, diskutiert und man mag sich schon fast nicht mehr an das Nörgelforum erinnern :mrgreen:

    • Offizieller Beitrag


    Du sagst es ja: ein gewisser Prozentsatz sind Idioten, egal ob egoistisch, rassistisch, auf "fame" aus, geldgeil oder sontwas das die "Leute im Allgemeinen" nicht brauchten.
    um Gewohnheiten zu ändern braucht es auch eine gewisse Selbsteinschätzung und vor allem der Wille dazu, manchmal reicht auch das nicht und man fällt trotzdem in alte Muster zurück. Deshalb stimme ich mit der Aussage von Snowcat überein, dass sich viele erst dann ändern, wenn es eigentlich schon zu spät ist und es nicht mehr anders geht.

    zudem finde ich den Aspekt der Vielfalt gut, egal ob beim Austausch mit anderen Personen oder Essen, Kultur, etc., aus meiner Sicht macht die Abwechslung das Leben erst interessant (und trotzdem hängt man selber mehr an den Gewohnheiten, im Alltagstrott fest, als einem lieb ist...)

    einen Vorteil hat die aktuelle Situation: es wird hier wieder vermehrt geschrieben, diskutiert und man mag sich schon fast nicht mehr an das Nörgelforum erinnern :mrgreen:

    Was definitiv nicht der Fall wäre, hätten wir die Quali von Rang 8 bis 5 abgeschlossen, seien wir ehrlich!

  • Zitat von Mushu

    Was sind "die Leute"?


    jedes einzelne mitglied der gesellschaft. erst wenn man druck (gesetze) auf die gesellschaft macht, ändert sie sich bzw. ändern sich eben „die leute“!


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat

    Aus dem Tagi von heute;

    Sterberate? Ansteckungs­gefahr? Über­tragungs­wege? Das ist der aktuelle Stand der Wissenschaft

    Vor allem das Unbekannte an Covid-19 beunruhigt uns. Forscher rund um die Welt arbeiten daran, der neuen Krankheit ein Gesicht zu geben. Wir tragen hier die neuesten Erkenntnisse zusammen.
    M. Brupbacher, T. Plattner, A. Moor
    Stand 7. März 2020
    Wir befinden uns immer noch am Anfang der Sars-CoV-2-Epidemie. Die Forscher passen bei neuen Daten jeweils ihre Ergebnisse und Erkenntnisse an. Das ist der aktuelle Stand der Wissenschaft:
    Sterblichkeit

    Die Sterberate von Covid-19 beträgt laut neuesten Berechnungen über alle Altersgruppen 1,1% bei Fällen mit Symptomen (Case Fatality Rate). Wenn man auch die Fälle ohne Symptome miteinbezieht, sind es 0,5% (Infection Fatality Rate). Diese Werte hat Adam Kucharski, Mathematiker und Epidemiologe an der London School of Hygiene & Tropical Medicine, aktuell berechnet. Bei jüngeren Personen nehme der Wert ab (0,1%), bei älteren nehme er zu (5 bis 10%), wie er gegenüber der «New York Times» erklärt. Diese Werte bestätigt auch der Schweizer Epidemienforscher Christian Althaus auf Twitter, auch wenn seine berechnete Sterberate über alle Altersgruppen mit 1.6% etwas höher liegt. Damit bleibt es dabei, was ein grosser Teil der Wissenschaftler nun schon länger sagt: Covid-19 ist fünf- bis fünfzehnmal so gefährlich wie die saisonale Grippe, was die Sterblichkeit betrifft. Bei Influenza beträgt die Sterberate 0,02 bis 0,1 Prozent. Influenzafälle gibt es pro Jahr weltweit bis zu 90 Millionen, dabei sterben 200'000 bis 650'000 Personen, in der Schweiz sterben zwischen 300 und 2500 Personen jährlich.
    Gefährlichkeit

    Besonders gefährdet sind ältere Personen. Ab 65 Jahren steigt das Risiko für Komplikationen deutlich. Auch Menschen mit Vorerkrankungen gilt es zu schützen. In Italien lag gemäss der Gesundheitsbehörde das Durchschnittsalter bei den ersten 105 Toten bei 81 Jahren, die meisten waren chronisch krank und männlich. Das mittlere Alter der an Covid-19 Verstorbenen in China wurde in einer in «The Lancet» publizierten Studie mit 70 Jahre angegeben. «Daten zeigen, dass ungefähr die Hälfte der Verstorbenen weitere Erkrankungen wie Diabetes oder einen hohen Blutdruck aufwies. Aber umgekehrt waren auch 30 bis 50 Prozent der Verstorbenen gesund», sagt Manuel Battegay, Professor für Infektiologie an der Universität Basel. Ein Wissenschaftsteam um Christian Althaus hat aktuell in einer Studie die Sterberate nach Altersgruppen berechnet. Es handelt sich hier um Falldaten aus der chinesischen Krisenprovinz Hubei.


    Die Berechnungen von Althaus und seinen Kollegen decken sich mit der bisher grössten Untersuchung zum Aspekt des Alters und den Todesraten: Über die im chinesischen Fachblatt «Chinese Journal of Epidemiology» publizierte Studie von 44'672 bestätigten Covid-19-Fällen in Festlandchina bis zum 11. Februar 2020, berichteten wir detailliert.

    LESEN SIE AUCH
    Für wen Covid-19 gefährlich ist
    Krankheitsverlauf

    80% der Covid-19-Erkrankungen verlaufen mild. Der allergrösste Teil der Bevölkerung wird bei einer Infektion die Krankheit sehr gut überstehen, manche werden nicht einmal etwas bemerken. Aber was heisst mild konkret? WHO-Epidemie-Experte Bruce Aylward sagt, es seien nicht immer nur leichte Erkältungssymptome. «Mild kann auch Fieber, Husten – vielleicht sogar eine Lungenentzündung bedeuten, aber ohne der Notwendigkeit einer künstlichen Sauerstoffzufuhr. Bei den 20% schweren Fällen ist die Atemfrequenz erhöht und die Sauerstoffsättigung sinkt, so dass ein Sauerstoff- oder Beatmungsgerät nötig wird. Kritisch (5%) bedeutet Atemversagen oder Multiorganversagen.» Ärzte in Norditalien teilen in einem Schreiben mit, dass 10% der Fälle intensive medizinische Betreuung benötigen.
    Kinder und Schwangere

    Kinder können sich auch infizieren, entwickeln aber in den meisten Fällen keine oder nur sehr milde Symptome. Noch ist unklar, ob sie das Virus weitergeben können. WHO-Epidemie-Experte Aylward sagte nach einem Studien-Besuch in China: «Ich habe Dutzende von Ärzten gefragt: Haben Sie eine Übertragungskette gesehen, bei der ein Kind der Ursprung war? Die Antwort war nein.» Vorläufige Daten lassen demnach annehmen, dass Kinder sich vor allem bei Erwachsenen anstecken, Erwachsene aber umgekehrt kaum bei Kindern. Auch bei Sars und Mers waren Kinder weniger stark betroffen. «Eine Theorie ist, dass die Andockstellen in der Lunge für Sars-CoV-2 noch weniger ausgeprägt sind. Wir verstehen aber noch nicht, bei wem 2019-nCoV zu einer schweren Krankheit mit Lungenentzündung oder einem milden Verlauf führt», so Manuel Battegay, Professor für Infektiologie an der Universität Basel. Anders bei der Grippe: Als besonders von schweren Verläufen betroffene Risikogruppen gelten bei Influenza auch Kinder. Und: Sie sind bedeutsame Treiber für die Übertragung von Influenzaviren in der Gemeinschaft. Die «New York Times» ging der Frage detaillierter nach, warum Kinder so selten und wenig schwer an Covid-19 erkranken. Klare Antworten gibt es noch nicht. Bei Covid-19 gehören gemäss WHO auch Schwangere nach derzeitigem Wissensstand NICHT zu den Risikogruppen.
    Verbreitung

    Covid-19 ist relativ einfach übertragbar. Infektionsmediziner Jeremy Farrar sagt: «Was wir gerade sehen, ist beispiellos. Ich weiss von keinem Ausbruch in den letzten 100 Jahren, der sich so schnell so weit ausgebreitet hat.» Die Ansteckungsgefahr eines Virus wird durch den sogenannten R0-Wert bestimmt, der angibt, wie viele ­weitere Menschen ein einzelner Infizierter ansteckt. Die ETH berechnete mit einem Computermodell, dass eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt zwischen 2 und 3,5 weitere Menschen ansteckt. Das Coronavirus ist ansteckender als die saisonale Grippe mit einem R0-Wert von 1,3 bis 3. Solange der R0-Wert eines Virus grösser als 1 ist, kann es sich weiter in der Bevölkerung ausbreiten. In der am stärksten betroffenen chinesischen Stadt Wuhan wurde laut einer Studie dieser Durchschnitt von 2,35 vor dem Reiseverbot am 29. Januar auf 1,05 gesenkt. «Aber ein solcher Wert lässt sich nur mit drastischen Massnahmen erreichen – in der Schweiz sind wir noch weit davon entfernt», sagt Marcel Salathé, Epidemiologie-Professor an der ETH in Lausanne. «Die aktuellsten R0-Werte in Wuhan werden mit 0,3 angegeben», sagt Christian Althaus, Epidemiologe an der Universität Bern. Sobald aber die gegenwärtigen Quarantäne-Massnahmen aufgehoben würden, könne die Ansteckungsrate wieder steigen.
    Inkubationszeit

    Die Inkubationszeit des neuen Coronavirus, das heisst die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt etwa drei bis sieben Tage. Sie kann jedoch bis zu 14 Tage dauern. Im Schnitt beträgt sie 5.5 Tage. Wenn man an einer viralen Atemwegserkrankung leidet, ist man in der Regel dann am ansteckendsten, wenn man die stärksten Symptome hat. Beim neuen Coronavirus könnte das anders sein. Man ist möglicherweise bereits vorher ansteckend: unmittelbar bevor Symptome auftreten. Eine neue Studie stützt diese These, gemäss ihr geschehen 25 bis 30% der Ansteckungen in der Phase, wo der Erkrankte keine Symptome hat. Die WHO sagt hingegen: Bei Covid-19 seien zwar Übertragungen 24 bis 48 Stunden vor dem Auftreten von Symptomen bekannt, sie seien aber nach derzeitigem Kenntnisstand anders als bei der Grippe selten und spielten für die Weiterverbreitung kaum eine Rolle. Eine Übertragung vor dem Auftreten von Symptomen lässt sich nur schwer kontrollieren. Bei Sars war das anders. Da passierte die Übertragung fast ausschliesslich von Menschen mit Symptomen.
    Ansteckungswege

    Die Übertragung erfolgt primär durch Tröpfchen: Niest oder hustet die erkrankte Person, können die Viren direkt auf die Schleimhäute von Nase, Mund oder Augen von anderen Menschen gelangen. Dies kann direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute geschehen oder auch indirekt über Hände.


    Eine Studie, die im US-Fachblatt «Journal of the American Medical Association» (Jama) veröffentlicht wurde, kommt zum Schluss, dass das neue Coronavirus auch über verunreinigte Flächen weitergegeben werden kann. In der gleichen Studie, in welcher die Zimmer von Covid-19-Patienten untersucht wurden, gibt es auch Hinweise, dass das Virus über Exkremente übertragen werden kann. In der Luft fanden sie keine Viren.

    LESEN SIE AUCH
    Wie sich das Coronavirus verbreitet — und wie nicht
    Infektionszahlen

    Der Epidemieforscher Marc Lipsitch von der Harvard University sagt, 20 bis 60% der Menschen werden sich mit Sars-CoV-2 infizieren. Die meisten seiner Kollegen stimmen ihm zu, die WHO spricht von 40 bis 80%. Auch der deutsche Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité erwartet hohe Infektionszahlen. «Es werden sich wahrscheinlich bis zu 70 Prozent infizieren, aber wir wissen nicht, in welcher Zeit», sagte er. «Das kann durchaus zwei Jahre dauern oder sogar noch länger.» Problematisch werde das Infektionsgeschehen nur, wenn es in komprimierter, kurzer Zeit auftrete. Die meisten Epidemiologen gehen davon aus, dass das Virus langfristig bei uns bleiben wird. Sars-CoV-2 wird sich in der menschlichen Population etablieren und über die nächsten Jahre mit uns bleiben. Zum Vergleich: Mit der Grippe stecken sich gemäss WHO weltweit jährlich 5 bis 20% an.
    Szenarien für die Schweiz

    Auch wenn das Bundesamt für Gesundheit (BAG) keine Szenarien durchspielen will, so gehört dies doch zum Alltag von Epidemiologen. Gerade zu Beginn eines Ausbruchs sei es wichtig, auch über Worst-Case-Szenarien zu sprechen, weil alle wissen sollten, was es zu verhindern gelte, sagt Marcel Salathé, Epidemiologie-Professor an der ETH Lausanne. Vor zwei Wochen bezifferte er beim schlimmsten Szenario ohne Massnahmen die Anzahl Toten mit 20’000 bis 35’000 in der Schweiz. Auch sein Kollege Christian Althaus von der Universität Bern hat solche Prognosen mit 30’000 Toten aufgezeigt. «Das Schwierige an dieser Rechnung ist, dass man diese Zahlen zu Beginn nur grob abschätzen kann», sagt Salathé. Aber würde man zu einem Zeitpunkt ohne Impfstoff oder Medikamente Sars-Cov-2 einfach durchlaufen lassen, dann müsste man ohne Gegenmassnahmen durchaus mit solchen Todeszahlen rechnen.

    «Wir haben keinen Impfstoff und keine Immunität wie bei der saisonalen Grippe, an welcher jedes Jahr dennoch etwa 10% der Bevölkerung erkranken und zwischen 500 und 2500 Personen sterben», so Salathé. «Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Verbreitung so gut wie möglich eindämmen. Aber nicht mit dem Konzept Hoffnung, sondern mit Massnahmen.» Um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und Zeit für die Entwicklung eines Impfstoffes zu gewinnen, müsse die Zunahme der Infektionen zeitlich möglichst lange hinausgezögert werden.

    Basierend auf dem sogenannten Modell SEIR, das Virologen weltweit anwenden um Prognosen zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten zu machen, haben wir eine Modellierung für die Schweiz gemacht. Für die Variablen wie Ansteckungsrate, Inkubationszeit und Dauer der Erkrankung haben wir Daten verwendet, von welchen die Forscher bisher ausgehen für Covid-19. Ohne Massnahmen würde sich die Epidemie extrem schnell verbreitet und einen Höhepunkt im Mai erreichen. Dabei würden über 100’000 Menschen in der Schweiz gleichzeitig erkranken. Der Basler Professor am Biozentrum der Universität Basel Gerhard Neher sieht es noch düsterer: «Es ist realistisch, dass 200'000 Personen in der Schweiz gleichzeitig krank sein könnten. Aber die Unsicherheit bei diesen Prognosen ist natürlich gross.»

    Viele werden mit milden Symptomen die Krankheit überstehen. Aber gemäss heutigen Annahmen werden auch 10% intensivmedizinische Pflege benötigen. Im Szenario ohne Massnahmen wären also im Mai 10’000 Spitalbetten nötig gewesen - die Schweiz verfügt über 40’000 Betten. Durch Versammlungsverbote, Hygieneregeln, Social Distancing, etc. kann aber die Verbreitung des Coronavirus stark gebremst werden. Die Anzahl Personen, die medizinische Hilfe benötigen, könnte um zwei Drittel gesenkt werden.


    Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagte Salathé: «Vielleicht können wir die Dynamik abbremsen, weil die Leute jetzt schon zu Hause bleiben und Social Distancing machen. Dementsprechend würde die Epi­demie in der Schweiz dann viel langsamer verlaufen, und es brauchte gar keine zusätzlichen drastischen Massnahmen. Das wäre der Idealfall. Aber man sollte sich zumindest psychologisch darauf vorbereiten, dass es ein aussergewöhnliches Jahr wird mit weniger Meetings, weniger Reisen und mehr Homeoffice. Das ist unvermeidbar.»
    Saisonalität

    US-Präsident Donald Trump behauptete in einem Meeting im Weissen Haus, dass das Coronavirus mit den wärmeren Tagen im April wieder verschwinden werde. «Es ist möglich, aber diese Analogie zur Grippe und Erkältungskrankheiten ist bisher noch reines Wunschdenken», sagt der Epidemiologe Stephen Morse von der Columbia University in New York. «Warten wir bis April, dann wissen wir, ob es wahr ist.» Was wir bis jetzt wissen: Andere Coronaviren treten durchaus nur in bestimmten Jahreszeiten auf, wie diese Studie eines schwedisch-schweizerischen Forschungsteams belegt. Es ist also zu hoffen, dass Sars-CoV-2 sich bald weniger stark verbreiten wird.

    Aber selbst wenn es so wäre, würde die Saisonalität des Virus die Pandemie nicht stoppen. Wie Marc Lipsitch, Professor für Epidemiologie an der Universität Harvard, schreibt, kann ein leichter Rückgang von Sars-CoV-2 in den nördlichen Hemisphären möglich sein. Es sei aber nicht vernünftig, zu hoffen, dass dies zu einem entscheidenden Rückgang führen werde. Ein aktuell erschienener Vorabdruck einer Studie, an welcher Lipsitch mitgearbeitet hat, legt nahe, dass eine Verbreitung des neuen Coronavirus in vielen verschiedenen Klimazonen stattfinden kann. So sei beispielsweise auch Singapur, das fast am Äquator liegt, von der Epidemie betroffen.

    Für Richard Neher, Professor am Biozentrum der Universität Basel und Experte für die Verbreitung von Viren ist klar: «Sars-CoV-19 wird im Frühling und Sommer nicht verschwinden, im besten Fall können wir mit weniger Ansteckungen rechnen. Falls es gelingt, den Ausbruch derart zu verzögern, dass sich bis im Sommer nur ein kleiner Teil der Bevölkerung infiziert, gewinnen wir Zeit, um uns auf eine zweite Welle im Herbst vorzubereiten.»

    Auch Epidemiologe Marcel Saltahé relativiert: «Man kann nicht davon ausgehen, dass das Virus im Frühling einfach verschwinden wird, wie dies gewisse Politiker auch jenseits des Atlantiks behauptet haben.» Das Virus breite sich ja auch in Ländern mit ganz anderen klimatischen Verhältnissen stark aus. «Wir rechnen damit, dass es uns die kommenden Wochen und Monate erhalten bleibt.»
    Medikamente

    Amerikanische und chinesische Forscher testen im Moment ein Medikament, das vor allem den Schwererkrankten helfen soll. Noch gibt es keine Substanz, die spezifisch gegen das neue ­Virus entwickelt worden ist, denn das dauert Jahre. Doch die Wissenschaftler greifen auf bestehende Medikamente zurück und testen, ob sie im Kampf gegen das Virus helfen. Ein erfolgversprechender Kandidat ist das Medikament Remdesivir, das in Einzelfällen bereits gewirkt hat. Die Forscher des Pharmaunternehmens ­Gilead Sciences haben es ursprünglich gegen Ebola entwickelt. Remdesivir schleicht sich in den Mechanismus ein, den sogenannte RNA-Viren zur Vermehrung nützen, und stört diesen. Sowohl das Ebola- wie auch das Coronavirus gehören zu den RNA-Viren. Ein 35-jähriger Mann, der schwer an Covid-19 erkrankt ist, konnte so in Seattle geheilt werden. Rechtlich gäbe es keine Hürden, um das Medikament auch in der Schweiz einzusetzen.

    Eine weitere Strategie: Schwererkrankte könnte man mit Blutplasma von Menschen behandeln, die die Krankheit erfolgreich überstanden haben. Die Antikörper der Genesenen würden dabei das Immunsystem der Neuinfizierten unterstützen. Das hat bei Ebola, Mers und Sars schon funktioniert.

    Zudem haben Norwegische Forscher letzte Woche in einer Literaturanalyse nach weiteren Substanzen gesucht und überprüften 120 bereits zugelassene Medikamente, die Ärzte gegen Viren einsetzen. Darunter auch die beiden HIV-Medikamente Lopinavir und Ritonavir. Zu diesen beiden Mitteln laufen in Hongkong und Guangdong ebenfalls bereits Studien. Auch das Antirheumatikum Actemra des Schweizer Pharmaherstellers Roche wollen chinesische Forscher testen. Es soll die Entzündungsreaktionen eindämmen.

    LESEN SIE AUCH
    Hoffnung im Kampf gegen Covid-19: Tests mit bestehendem Medikament
    Impfung

    Nach Angaben von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sind für den Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 jetzt 20 Impfstoffe in Entwicklung. Bei der WHO seien zudem Anträge auf Prüfung und Zulassung von 40 Tests eingegangen.

    Mitte Februar einigten sich 400 Experten auf einer Konferenz in Genf, die Suche nach einem Impfstoff zu beschleunigen. In vielen Ländern wird derzeit an der Entwicklung eines Impfstoffes gearbeitet. Doch wie schnell könnte er einsatzbereit sein? «Ich bin insgesamt sehr sicher, dass wir erste experimentelle Impfstoffe noch dieses Jahr sehen werden», sagt der Virologe Gerd Sutter von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ob und wann sie an Menschen getestet werden könnten, sei eine andere Sache. «Die Entwicklung eines Impfstoffs ist ein langwieriger, mühsamer Prozess, vor allem die Zulassung und die klinische Prüfung eines Kandidaten.»

    Optimistisch zeigt sich der Epidemiologe Salathé: «Mich würde es erstaunen, wenn man nicht bis Ende Jahr einen Impfstoff hätte. Dann wäre nächstes Jahr die Situation ­wieder normal. In den nächsten sechs Monaten müssen wir das Coronavirus aber mit nichtpharmazeutischen Massnahmen managen.»

  • Die Verhamlosung ist meiner Meinung nach noch immer ein Problem.

    Tun wir uns einen Gefallen, und stellen unsere eigenen Interessen mal hinten an, um unsere ältere Generation zu schützen und das Gesundheitssystem zu entlasten.

    Es geht hier schon lange nicht mehr darum, ob Corona gefährlicher ist als Grippe. Es geht darum, dass unser Gesundheistsystem am Anschlag ist. Sollten zuviele Menschen gleichzeitig Hilfe benötigen, ernsthafte Fälle, wirds kritisch.

    Das verstehen noch immer viele nicht und fühlen sich übergangen und eingeschränkt. Der Egoismus in unserer Gesellschaft macht mir Angst. Ich zb habe einen kranken Vater und mache alles, um ihn zu schützen. Wenn ich dann höre, dass Leute kein Verständnis haben für die Massnahmen des Bundes, na dann...

    Und was in Italien abgeht, wow. Die haben scheinbar zu spät reagiert und jetzt scheint es nur noch so zu gehen, mit Massnahmen ala China. Das Gesundheitssystem dort, ist eben nicht so gut wie das unsrige, darum um ein x faches schwieriger, diese Sache richtig zu handeln.

    Und noch was: Deutschland wird einen hohen Preis bezahlen für die lockeren Massnahmen. Das wird dann richtig lustig, wenn dann die Leute die Spitäler stürmen, da die Fallzahlen explodieren.

    Und dann USA: da haben sie am wenigsten Spitalbetten pro Kopf... was da los sein kann im schlimmsten Fall, wagt man sich nicht vorzustellen.

    Es gilt keine Panik zu machen, aber Verständnis zu zeigen und aufzuhören, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

    Ich denke, das wird uns leider noch monatelang beschäfdigen und je früher wir uns damit abfinden, desto besser.

    2 Mal editiert, zuletzt von The Fan (8. März 2020 um 10:44)


  • Das verstehen noch immer viele nicht und fühlen sich übergangen und eingeschränkt. Der Egoismus in unserer Gesellschaft macht mir Angst. Ich zb habe einen kranken Vater und mache alles, um ihn zu schützen. Wenn ich dann höre, dass Leute kein Verständnis haben für die Massnahmen des Bundes, na dann...

    Ja, der Egoismus in der Gesellschaft ist tatsächlich ein Problem. Deshalb wird Eigenverantwortung nie funktionieren. Der geneigte Sportfan oder Partygänger wird sicher nicht freiwillig auf den Besuch verzichten, sieht man ja in Deutschland.

    Jetzt muss man sich halt einmal einschränken. Ich kann aber verstehen, dass dies Leute deren Sinn im Leben ist so viel Sport wie möglich am Fernsehen oder im Stadion anzuschauen nicht lustig finden.

  • Bin absolut deiner Meinung,
    sehr guter Beitrag !
    [emoji838][emoji836]️[emoji837]


  • In Deutschland erwachen sie auch langsam.

    https://m.bild.de/news/inland/ne…bildMobile.html

    Zitat

    Bisher sei im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus aus seiner Sicht zu wenig geschehen, sagte Spahn. „Angesichts der dynamischen Entwicklung der letzten Tage sollte das schnell geändert werden.“

    Zitat

    Denn wir schützen mit dieser Vorsicht vor allem unsere älteren und chronisch kranken Mitbürger.

    • Offizieller Beitrag

    Guter Beitrag Amir. Wie ich bereits geschrieben habe und viele Experten ja kommunizieren: Es geht nicht um die Eindämmung des Virus', sondern darum
    die Verbreitung zu verlangsamen. Vielleicht sehe ich es (trotzdem) noch zu positiv - ich glaube nicht dass es einen "Massenansturm" geben wird.

    Oder sagen wir's mal so: Wäre ich in der Risikogruppe würde ich auf keinen Fall dort aufhalten wo viele Menschen sind. Mein Leben ist mir wichtiger
    als irgend ein Konzert oder ein PO-Spiel.


  • :applaus:


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

  • Zitat von The Fan

    Die Verhamlosung ist meiner Meinung nach noch immer ein Problem.
    Das wird dann richtig lustig, wenn dann die Leute die Spitäler stürmen, da die Fallzahlen explodieren.

    In der Schweiz versuchen sie dem offenbar schon entgegenzuwirken. Ich habe heute von meiner Krankenkasse folgende Meldung erhalten:

    Zitat

    Wenn Sie Symptome haben, bleiben Sie zu Hause und begeben Sie sich nicht mehr in die Öffentlichkeit. Bei milden Symptomen und wenn Sie nicht zur besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe (über 65 Jahr alt oder an chronischer Krankheit leidend) gehören, ist kein Arztbesuch notwendig. Kurieren Sie sich in diesem Fall zu Hause aus.

    Macht ja durchaus Sinn. Über kurz oder lang werden aber damit auch keine aussagekräftigen Fallzahlen mehr möglich sein.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!