Der Eindruck, dass "dreckig" gespielt wird, könnte in der Tat aufkommen. Denn währenddem gewisse Schiri-Entscheide offenbar nach dem "Krach-Faktor" gefällt werden (...je mehr es kracht an der Bande, desto näher eine Strafe...), so stellen sich andererseits nach der Thematisierung von Mehrfachtätern wie Herzog oder eben Barbeiro betreffend "dreckiger" Fouls schon Fragen.
Eine davon wäre, ob dies wirklich so neu oder vermehrt der Fall ist. Dreckige Fouls hat es grundsätzlich schon immer gegeben. Ich habe zudem den Eindruck, dass es "früher" - z.B. in den 70er und 80er Jahren - bei weitaus geringerem Tempo ebenfalls zu recht brutalen Aktionen kam. Allerdings - tempobedingt - nicht unbedingt zu so vielen Hirnerschütterungen wie heute, sondern zu ausgeschlagenen Zähnen, gebrochenen Knochen infolge Stockschlägen etc.. Checks gegen den Kopf waren (zumindest in meiner Erinnerung) nicht DAS Thema. Es hat sie vermutlich aber auch gegeben, nur mit weniger gravierenden Konsequenzen als heute. Wobei die Ausbildung damals schlechter war, aber trotzdem.
Man könnte dies statistisch vermutlich aufarbeiten, evtl. sind im Laufe der Zeit auch betreffend Strafen / Fouls so etwas wie "advanced stats" entstanden. Ob im allgemeinen dreckig(er) gespielt wird, ob die hochauflösende bildliche Dokumentation der Missetaten zu einer vermehrten "Wahrnehmung" führt, oder ob dreckige Fouls - entgegen dem aufgrund der jüngsten Ereignisse vermittelten Eindruck - evtl. sogar abgenommen haben, kann man vermutlich zahlenmässig belegen.
Aber selbst wenn insgesamt ein Rückgang erkennbar wäre, so müssen sich Klubs und Verband die Frage stellen, wie man mit chronischen Tätern umgeht.