• Der 62-Jährige, der die Jungen mit seinem Instinkt auf Trab hält

    Die Sturmlinien des ZSC sind derzeit eher etwas fürs Papier als für die Realität auf dem Eis. Das zeigt sich auch beim 3:1-Sieg im Spitzenkampf gegen Fribourg.

    Kristian Kapp
    Kristian Kapp
    Publiziert: 29.10.2023, 15:00

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    Chef der Zürcher Löwen: Unter Trainer Marc Crawford müssen auch die Grossen um einen Platz im Team kämpfen.


    Chef der Zürcher Löwen: Unter Trainer Marc Crawford müssen auch die Grossen um einen Platz im Team kämpfen. Foto: Urs Jaudas

    So schön der Samstag für die Spieler der ZSC Lions mit dem 3:1-Sieg in Freiburg endete, so unangenehm hatte er begonnen. Marc Crawford liess sie am Morgen nochmals deutlich hören, dass er mit dem Effort am Vorabend bei der 1:3-Heimniederlage gegen Lugano nicht zufrieden gewesen war. Der Cheftrainer tat danach das, was er zuletzt immer wieder schon während der Partien tat: Er stellte die Sturmlinien um, kreierte Neues wie auch bereits kurzfristig Ausprobiertes. Crawford, mit 62 Jahren ältester Coach der Liga, ist im Instinktmodus und hält alle auf Trab.

    Die Sturmlinien beim ZSC sind derzeit eher etwas fürs Papier als für die Realität auf dem Eis. Die 4. Linie? Wird aus vier rotierenden Spielern gebildet, die Center Reto Schäppi und Nicolas Baechler müssen dabei auch am Flügel ran oder werden hin und wieder in andere Linien hineingeworfen.


    Telegramm:


    Oder, wie es Willy Riedi, eigentlich linker Flügel der 4. Linie, in Freiburg erlebt: Er darf mit seiner Formation gar das Spiel beginnen, erzielt nach 17 Sekunden das 1:0 und wird drei Shifts später mit einer kurzen Beförderung in eine Linie mit Denis Malgin und Rudolfs Balcers belohnt, um neben den Stars im Forechecking Dampf zu machen. Die Aufsässigkeit zeichnet die Zürcher im hochstehenden und intensiven Spitzenspiel generell aus, sie ist ein Schlüssel zum 3:1-Sieg, der nur in einer kurzen Phase nach Gottérons Anschlusstor zu Beginn des Schlussdrittels ins Wanken gerät.


    Es gibt nicht nur Gewinner


    Crawfords Arbeit ist ein Balanceakt. Er soll trotz breitester Offensivabteilung der Liga regelmässig Jungen Eiszeit geben, dabei auch erfolgreich sein und bereits Symptome von Sättigung bekämpfen. Vor dem überzeugenden Auftritt in Freiburg hatte die Mannschaft trotz sechs Siegen in acht Spielen nicht nur ihren Trainer nicht immer glücklich gemacht. Dass es bei Crawfords Rotationen auch Verlierer gibt, versteht sich von selbst, wie auch der Fall Simon Bodenmanns zeigt.

    Der Stürmer ist mit 35 Jahren ältester Zürcher, er erhielt letzte Saison erst spät und nach scheinbar beschlossener Trennung eine Vertragsverlängerung und passt damit nicht wirklich zu den Bemühungen der Zürcher, vermehrt auf jüngere Spieler zu setzen. Und so findet sich der ehemalige Nationalstürmer erstmals seit seinem Profidebüt in Kloten vor 15 Jahren in einem Kampf nur schon um einen Platz im Team wieder. Viertlinienstürmer, Torschütze, kurzfristig Beförderter: Willy Riedis Abend in Freiburg ist vielseitig, hier nimmt er die Gratulation vom ehemaligen Teamkollegen Lucas Wallmark entgegen.


    Viertlinienstürmer, Torschütze, kurzfristig Beförderter: Willy Riedis Abend in Freiburg ist vielseitig, hier nimmt er die Gratulation vom ehemaligen Teamkollegen Lucas Wallmark entgegen. Foto: Claudio De Capitanin(Freshfocus)

    Lange war er diese Saison entweder Viertlinienstürmer, 13. Angreifer oder sogar überzählig. Bodenmann gesteht, dass er mit dieser Situation auch im mentalen Bereich zu kämpfen hatte: «Das Selbstvertrauen sinkt, und du musst plötzlich lernen, mit nur 9 statt 15 Minuten Eiszeit einen guten Match abzuliefern.» Die Degradierung habe ihn unerwartet getroffen, er sei mit einem guten Gefühl in die Saison gestartet.

    «Wir haben ein unglaubliches Kader, das habe ich so noch nie erlebt in der National League», sagt Bodenmann. Es trifft nicht nur ihn: Überzählig waren auch schon ebenso namhafte Spieler wie Justin Sigrist, Phil Baltisberger oder Neuzuzug Yannick Zehnder, der mit anderen Vorstellungen vom EV Zug zum ZSC gewechselt haben dürfte.

    Mittlerweile ist Bodenmann wieder Teil der Top 9 im Sturm, in Freiburg bildete er mit Denis Hollenstein (34), dem zweitältesten Stürmer, und dem neuerdings als Center agierenden Youngster Vinzenz Rohrer die 3. Linie – ausser, Crawford rotierte plötzlich jemanden aus der 4. Linie in diese Formation hinein … Eiszeit ist für ihn nicht mehr selbstverständlich: Simon Bodenmann findet sich in einer ungewohnten Rolle wieder.


    Eiszeit ist für ihn nicht mehr selbstverständlich: Simon Bodenmann findet sich in einer ungewohnten Rolle wieder. Foto: Pascal Muller (Freshfocus)

    Bodenmanns Rückkehr in die bessere Rolle war wortwörtlich ein Steigerungslauf. Schritt 1: «Akzeptieren, dass ich wieder von zuunterst aus angreifen muss.» Danach, als er die Spiele zumindest regelmässig als Viertlinien-Stürmer beginnen durfte, war es fast immer er, der bei Crawfords ständigen Umstellungen mitten im Spiel in eine bessere Rolle befördert wurde – Bodenmann als Schweizer Sackmesser des Kanadiers: «Bereits das gab mir Selbstvertrauen und das Wissen, dass ich bislang nicht alles falsch gemacht hatte.»

    Crawfords Rotationsprinzip fordert Opfer, es eröffnet gleichzeitig aber auch ständig neue Chancen. «Er will Output sehen, und ich muss es ihm so schwer wie möglich machen, nicht auf mich zu setzen», umschreibt es Bodenmann. Darum gesteht er, so ganz wider die Eishockey-Floskeln, dass er sich letzten Dienstag über sein (statistisches) Tor in Biel gefreut habe: Er lag nach einem Zweikampf auf dem Bauch, wurde von Teamkollege Riedi ungewollt angeschossen, worauf der Puck unmittelbar vor der Torlinie via Kufen Bodenmanns ins Tor gelenkt wurde. «Ein richtiges Scheiss-Tor – aber in so einer Situation tut dir auch so was gut.»

    • Offizieller Beitrag

    In dieser Phase der Saison kann ich Crawfords Philosophie sehr viel Gutes abgewinnen. Und mit Harrington hat er auch auf den Ausländischen Positionen

    immer eine zusätzliche Option wenn alle gesund sind. So sind/wären alle immer gefordert. Gelebter Konkurrenzkampf sozusagen.

    Irgendwann müssen dann aber auch mal Automatisem anfangen zu greiffen. Und diese Entschehen nur dann, wenn man sich zumindest gut oder

    im optimalen Fall sogar blind auf dem Eis versteht. Also wenn man reglmässig zusammen in einer Linie spielt .........

  • Der Trainer, der den ZSC Lions Beine macht

    Ob die ZSC Lions ihrer Favoritenrolle gerecht werden, hängt unter anderem auch davon ab, ob Trainer Marc Crawford (62) im Laufe der Saison Zeichen von Altersmilde zeigt.

    Der Trainer, der den ZSC Lions Beine macht
    Ob die ZSC Lions ihrer Favoritenrolle gerecht werden, hängt auch davon ab, ob Trainer Marc Crawford im Laufe der Saison Zeichen von Altersmilde zeigt.
    www.watson.ch
  • Ich bin noch immer froh wurde der Wechsel von Rikard Grönborg auf Marc Crawford vollzogen und man zum nordamerikanisch angehauchten Hockey zurückgekehrt ist.


    Ich finde er hat auch wirklich an sich gearbeitet und seine Fluchereien oder Verbalen Aussetzer haben, bis jetzt zumindest, massiv abgenommen.

    Ausserdem ist das Hockey bis auf eine Baisse Ende23/Anfangs24 viel attraktiver als unter fast all seinen Vorgängern.
    Das habe ich mir zwar gewünscht, aber dass es dann so rauskommt hätte ich nicht gedacht.

    Ob es jetzt zum Meistertitel reicht, steht in den Sternen und auf einem anderen Blatt Papier. Aber die Regularsaison hat auf Platz 1 abgeschlossen (ich bin jetzt mal so mutig…)


    Danke MC, Staff & Team!
    Ich fands ziemlich cool , nur das übertriebene und permanente Wechseln in den Linien hätte nicht sein müssen.
    Aber wer weiss, vielleicht strafen uns die Playoffs ja fürs gemotze und MC behält mit seiner Strategie recht :geil:

    Rest folgt im Saison 23/24 Thread

    Russki standart!!

    Einmal editiert, zuletzt von Sbornaja (29. Februar 2024 um 10:13)

  • Danke MC, Staff & Team!
    Ich fands ziemlich cool , nur das übertriebene und permanente Wechseln in den Linien hätte nicht sein müssen.
    Aber wer weiss, vielleicht strafen uns die Playoffs ja fürs gemotze und MC behält mit seiner Strategie recht :geil:

    Tabellenleader, 104 Punkte und noch 3 zu spielen, also Zahlenmässig hat MC bis jetzt recht bekommen. Wenn es zu einfach geht, bleibt die Motivation nicht per se hoch. Deshalb sehe ich durchaus Vorteile bei der Roatation und gehe davon aus, dass er genau weiss welche Duos in welcher Kombination über mehreren Varianten am besten performen. Insofern ist und bleibt der ZSC schwer zu berechnen. Was der Fahrplan betrifft, so hat der ZSC gegen Lausanne gezeigt, dass wenn es sein muss, die Mannschaft höher schalten kann.

  • Ich weiss nicht, ob die Mannschaft bewusst gegen Lausanne einen Gang höher geschaltet hat als gegen Ajoie. Es ist einfach mental eine andere Sache, auswärts gegen den Letzten in einem bedeutungslosen Spiel für beide zu kämpfen als gegen einen Gegner zuhause, der möglicherweise in den Halbfinals auf uns wartet. Von daher würde ich dem Höherschalten keine zu grosse Bedeutung beimessen. Quali ist Quali und Playoffs sind Playoffs. Was gegen Lausanne gilt, ist übrigens auch gegen Zug wahr. Gehe also davon aus, dass wir das "Vorplayoffgesicht" sehen heute. Die Pause von den Playoffs ist noch genug lang und heute können wir definitiv Rang 1 sicherstellen.

  • Ich weiss nicht, ob die Mannschaft bewusst gegen Lausanne einen Gang höher geschaltet hat als gegen Ajoie. Es ist einfach mental eine andere Sache, auswärts gegen den Letzten in einem bedeutungslosen Spiel für beide zu kämpfen als gegen einen Gegner zuhause, der möglicherweise in den Halbfinals auf uns wartet. Von daher würde ich dem Höherschalten keine zu grosse Bedeutung beimessen. Quali ist Quali und Playoffs sind Playoffs. Was gegen Lausanne gilt, ist übrigens auch gegen Zug wahr. Gehe also davon aus, dass wir das "Vorplayoffgesicht" sehen heute. Die Pause von den Playoffs ist noch genug lang und heute können wir definitiv Rang 1 sicherstellen.

    Gut geschrieben + mit 3 Punkten einen neuen Club-Punkterekord aufstellen, ist doch auch mal was!

    • Offizieller Beitrag

    Ich war letzte Saison nicht wirklich begeistert als Crawford (wieder) unser Coach wurde. Ein damals 62-jähriger Mann soll die Zukunft
    und das Gesicht des ZSC sein? Und nach der hochverdienten 0:4 Klatsche gegen Biel im HF dachte ich auch ..... hmmmm ......

    Aber was Crawford aus und mit diesem Team - bis jetzt - gemacht hat ist wirklich Klasse. Ganz ehrlich, hätte ich ihm nicht zugetraut.
    Daher ziehe ich meinen Hut und sage: Chapeau Mr. Craword! Ehre wem Ehre gebührt.

    Nur eines, das werde ich ihm nie verzeihen: Dass er im letzten Derby-Heimspiel auf Zumbi und nicht auf Horst gesetzt hat! Never ever.
    Aber ja, ist für die aller-aller-aller Meisten ein Sturm im Wasserglas - ich weiss.

    In den letzten 10 Saisons hat der ZSC nun 5 Mal den Quali-Sieg gehohlt. Und ein grosser Teil dieser Erfolgsgeschichte hat ganz klar
    mit Crawford zu tun. Dieser "Erfolg" ist jedoch nur gut, wenn du am Schluss auch den "echten Erfolg" vorweisen kannst. Nicht mehr,
    nicht weniger. Schaun' mer mal wie's kommt ........

  • Bin fast mit allem von dir einverstanden, ausser mit dem Schluss und der Zumbühl-Geschichte.


    Die Playoffs gehen irgendwie max. 21 Spiele (von Platz 1 aus) und die Regular geht 52 Spiele lang.

    Ich weiss, never ending Story und reine Ansichtssache, aber ich wurde meistens gut bis sehr gut unterhalten und das zählt für mich halt auch, nicht nur der Titel. Klar der Titel ist die Kirsche auf der Torte!

    Wenn du aber den Punkterekord der Organisation knackst, hat dies sicher auch in den Geschichtsbüchern Platz und ist ebenfalls etwas Wert. Kein Vergleich zu einem Meistertitel, logo! Aber der nächste Trainer muss das erst mal überbieten.

    Wenn ich sehe und höre, was gerade in Zug, Biel, Rappi, Bern, Kloten oder die letzten Jahre in Davos los war/ist, finde ich war das schon sehr solid von uns, auch ohne Titel.

    Jetzt die Krönung und da gehört auch etwas Glück dazu, zum Beispiel, dass unsere Leader gesund bleiben!

    Mal schauen was MC und sein Team/Staff noch für Karten im Ärmel haben.

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Gröni musste gehen weil er das 7. Spiel im Playoff-Final verloren hat. DAS ist die Messlatte. Nicht mehr - nicht weniger.
    Als wir in der "Matthews - Saison" Quali 1. wurden und dann mit ...... 0:4 den 1/4-Final gegen Bern verloren haben, war
    die Saison ganz einfach Scheisse. Egal wie cool die Quali gewesen ist. Okay, das ist jetzt natürlich das extreme Beispiel.
    Und nein, ich fordere grundsätzlich nie den Titel. Aber die schönste und geilste Quali ist nur auch etwas Wert, wenn es
    in den Playoffs auch weit geht. DAS ist mein Anspruch an den ZSC. Nicht der Titel. Und ja, die Quali war dieses Saison
    endlich wieder gut. Dank Crawford, dank Leuenberger und seinen tollen Transfers, dank unserem neuen Stadion. Aber
    wenn wir in den Halbfinals wieder sang- und klanglos untergehen, dann ist die Quali für Tonne.

  • Marc Crawford als Hoffnungsträger

    Übeerzeugende Lions und die bisherige Hypothek des Qualifikationssiegs

    Die ZSC Lions haben die Regular Season an höchster Position abgeschlossen. Die Gründe dafür sind vielseitig.

    Das Team von Marc Crawford hat bereits den persönlichen Punkterekord für die Regular Season geknackt. In der Saison 2013/14 sammelten die Zürcher 106 Zähler. In dieser Spielzeit kam beim Zett sehr viel zusammen. Defensiv läuft es hervorragend. Mit 105 Gegentoren liegen sie nur knapp über zwei Gegentreffern pro Partie. Das liegt einerseits an Simon Hrubec, der eine herausragende Qualifikation absolviert hat und andererseits an der mehr als nur soliden Verteidigung. Die Lions kassierten nämlich auch am zweitwenigsten Zweiminutenstrafen und liessen am wenigsten Schüsse aus dem Slot zu.

    Weiter kann beim Team von Marc Crawford herausgestrichen werden, dass die Ausländer komplett eingeschlagen haben. Jesper Fröden, Derek Grant und Rudolfs Balcers liegen allesamt unter den Top-15 der Importspieler, was die Scorerpunkte anbelangt. Mikko Lehtonen, Simon Hrubec und Juho Lammikko waren bereits in der letzten Saison im Team und zeigten ebenfalls starke Leistungen. Aktuell ist es wirklich schwierig, bei den Lions eine Schwäche zu finden. Häufig konnten sie in den knappen Spielen noch einen Gang hochschalten. Das war zum Beispiel beim 7:3-Sieg gegen den EV Zug sichtbar. Können sie sich für die Playoffs noch steigern, wird es für die Konkurrenz ganz schwierig. Die einzige Schwäche waren die Verlängerung und das Penaltyschiessen, aber beide werden in den Playoffs so nicht durchgeführt werden.

    Einzig die Vergangenheit spricht gegen einen Titel der ZSC Lions

    Nach der Regular Season sind die ZSC Lions also das zu favorisierende Team, wenn es um den Gewinn des Schweizer Meistertitels geht. Auf dem Weg dorthin dürfte aber der eine oder andere Stolperstein warten. Ein Duell im Viertelfinal gegen den Genève-Servette HC wäre keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen.

    Blicken wir bis in die Saison 2000/01 zurück, dann haben sich nur in 40.9% der Fälle die Qualifikationssieger auch zum Meister gekürt. Seither standen die ZSC Lions sechsmal nach der Regular Season auf dem ersten Platz. In dieser Spielzeit kennen wir den Meister noch nicht und 2019/20 fanden aufgrund von COVID-19 keine Playoffs statt. Damit sind wir bei vier Qualifikationssiegen. Herausgeschaut hat ein Meistertitel. Der Qualifikationssieg ist für die ZSC Lions also nicht nur ein Segen. Fünfmal holte der Zett den Titel, wenn er in der Regular Season nicht die Top-Platzierung innehatte.

    Hoffnung geben dürfte den ZSC Lions aber neben der eigenen Stärke, dass beim einzigen Meistertitel nach Qualifikationssieg Marc Crawford an der Bande stand.

    SaisonQualifikationssiegerMeister
    2000/01HC LuganoZSC Lions
    2001/02HC DavosZSC Lions
    2002/03ZSC LionsHC Lugano
    2003/04HC LuganoSC Bern
    2004/05HC LuganoHC Davos
    2005/06SC BernHC Lugano
    2006/07HC DavosHC Davos
    2007/08SC BernZSC Lions
    2008/09SC BernHC Davos
    2009/10SC BernSC Bern
    2010/11HC DavosHC Davos
    2011/12EV ZugZSC Lions
    2012/13HC Fribourg-GottéronSC Bern
    2013/14ZSC LionsZSC Lions
    2014/15ZSC LionsHC Davos
    2015/16ZSC LionsSC Bern
    2016/17SC BernSC Bern
    2017/18SC BernZSC Lions
    2018/19SC BernSC Bern
    2019/20ZSC LionsKein Schweizer Meister
    2020/21EV ZugEV Zug
    2021/22EV ZugEV Zug
    2022/23Genève-Servette HCGenève-Servette HC
    2023/24ZSC LionsNoch nicht bekannt

    Russki standart!!

  • "Die einzige Schwäche waren die Verlängerung und das Penaltyschiessen, aber beide werden in den Playoffs so nicht durchgeführt werden."

    Und das noch so gerne, auch wenn hier deswegen (teilweise) genörgelt wurde. Huu käärs. :geil:

  • Gröni musste gehen weil er das 7. Spiel im Playoff-Final verloren hat. DAS ist die Messlatte. Nicht mehr - nicht weniger.

    Bin nicht 100%ig bei dir. Es war die Art und Weise wie er den Final verloren hat (vom 0:3 zum 4:3), welche das Fass zum überlaufen gebracht hat. Das war für mich absolut unentschuldbar und wir auch für jeden weiteren Coach gelten.

    Einen Final per se kann man mal verlieren , auch wenn es echt keinen Spass macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Supreme (1. März 2024 um 20:52)

  • Ich war letzte Saison nicht wirklich begeistert als Crawford (wieder) unser Coach wurde. Ein damals 62-jähriger Mann soll die Zukunft
    und das Gesicht des ZSC sein? Und nach der hochverdienten 0:4 Klatsche gegen Biel im HF dachte ich auch ..... hmmmm ......

    Aber was Crawford aus und mit diesem Team - bis jetzt - gemacht hat ist wirklich Klasse. Ganz ehrlich, hätte ich ihm nicht zugetraut.
    Daher ziehe ich meinen Hut und sage: Chapeau Mr. Craword! Ehre wem Ehre gebührt.

    Nur eines, das werde ich ihm nie verzeihen: Dass er im letzten Derby-Heimspiel auf Zumbi und nicht auf Horst gesetzt hat! Never ever.
    Aber ja, ist für die aller-aller-aller Meisten ein Sturm im Wasserglas - ich weiss.

    In den letzten 10 Saisons hat der ZSC nun 5 Mal den Quali-Sieg gehohlt. Und ein grosser Teil dieser Erfolgsgeschichte hat ganz klar
    mit Crawford zu tun. Dieser "Erfolg" ist jedoch nur gut, wenn du am Schluss auch den "echten Erfolg" vorweisen kannst. Nicht mehr,
    nicht weniger. Schaun' mer mal wie's kommt ........

    Vielleicht sind die alten weissen Männer doch nicht so schlecht wie manche behaupten ;)

    Aber wir werden sehen, jetzt gehts dann erst los.

    • Offizieller Beitrag

    Bin nicht 100%ig bei dir. Es war die Art und Weise wie er den Final verloren hat (vom 0:3 zum 4:3), welche das Fass zum überlaufen gebracht hat. Das war für mich absolut unentschuldbar und wir auch für jeden weiteren Coach gelten.

    Einen Final per se kann man mal verlieren , auch wenn es echt keinen Spass macht.

    Come on ..... Im letzten Spiel im Hallenstadion, also Spiel 6, haben wir die Zuger regelrecht an die Wand gespielt! Wir hatten Chancen
    für 10 - 12 Tore, LOCKER! Wenn der Puck nicht rein will, wenn ein Sigi das praktisch leere Tor verfehlt, wenn ein Weber im 7. Spiel die
    dümmste aller Strafen kassiert ...... dann hat das in etwa 0,1% mit dem Coaching zu tun. Ausserdem: Wir waren in den 3 Siegen zuvor
    überhaupt nicht die bessere Mannschaft. In 2 Spielen von den 3 hatten wir einfach nur Glück.

    Aber ganz klar und nochmals, die Quali hat unter Crawford x-Mal mehr Spass gemacht als die 1 1/2 letzten unter Gröni. Wobei
    Grönborgs 1. Saison mit dem Quali-Sieg (damals noch mit Papst Pius) war auch ziemlich geil. Man vergisst einfach schnell, schon klar.

    Egal, alles Schnee von gestern. Das Team inkl. Coaching-Staff MUSS diese Saison liefern! Wenn wir mit 3:4 im Halbfinale rausfliegen
    ist es eine Enttäuschung, keine Frage. Aber die Saison wäre trotzdem ganz ok gewesen. Klar, nicht mehr. Die Erwartung ist bei uns
    allen viel, viel grösser - keine Frage.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man das Kader betrachtet sind wir nochmals ein ganzes Stück besser. Dies darf man Grönni auch zu Gute halten.

    Absolut. Ganz sicher die besseren Ausländer inkl. Torhüter. Und wenn sich auch nur 1 Junge durchsetzen konnte,
    einen Rohner hatten wir damals nicht. Unser bester Junge war ein Riedi, der schon etwas mehr Jährchen auf dem
    Buckel hatte. KEINER der damaligen Jungen, welcher unter Gröni gar nicht zum Einsatz kam, hat es jetzt in unser,
    wie auch in einem anderen NL Team geschafft. Aber klar, Crawford hat das mit den Jungen ganz, ganz viel besser
    gehandled als dass der Schwede getan hat - kein Frage. Nur eben, wo nix ist - kann auch nicht viel daraus werden.

    Aber ganz offensichtlich: Die Jungen bekommen unter Crawford viel mehr Eiszeit und Einsatzmöglichkeiten wie
    das unter Grünburger der Fall war. Spannend wird's dann einfach - und das wollen wir alle nicht hoffen - wenn
    die Resultate in der Quali etwas mau sind, wir so um den 4. oder 5. Platz herumdümpeln. Ob Crawford dann immer
    noch konsequent junge Spieler einsetzt wie in dieser Saison? Wenn's darum geht den Job zu behalten, switchen
    viele - ja fast alle - Coaches zu den arrivierten Spielern. Aber klar, wenn er den Rückhalt des Mgmts hat, dann
    könnte ein Crawford sich das auch dann noch erlauben. Nur: Genau wie viel Geduld hat man in Zürich wenn die
    Resultate nicht stimmen? An welchem Trainer und seiner Philosophie hat man festgehalten und dem Druck der
    Presse, den Fans, den Sponsoren, den Zuschauern Stand gehalten und wie lange? Die Liste ist in den letzten
    Jahren seeeehr überschaubar. Frag mal Aubin oder eben einen Gröni.

    Darum, das Ganze mit "Grönborg hat die Jungen nicht eingebaut" ist ganz einfach ein Nebenkriegs-Schauplatz.
    Es gilt bei ALLEN TRAINERN beim ZSC: Hast du Erfolg (egal wie, z.B. wenn du deine Toplinie mit Nilsson und
    Matthews forcierst) - bist du ein guter Trainer und hast deinen Job. Hast du punktemässig kein Erfolg - bist
    du weg, asap. EGAL wie viele Junge du integriert hast. Isso weil isso.

  • Unsicherheit als Erfolgsrezept Tabellenführer ZSC spielt Linien-Roulette

    Die ZSC Lions stehen als Qualifikationssieger fest und befinden sich entsprechend in einem Vakuum. Coach Marc Crawford schürt die Unsicherheit mit System.


    Kristian Kapp

    Publiziert heute um 09:16 Uhr


    Das Logo im Mund: Chris Baltisberger mit dem ZSC-Zahnschutz.

    Das Logo im Mund: Chris Baltisberger mit dem ZSC-Zahnschutz.

    Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)

    Die ZSC Lions dürfen zum Abschluss der Regular Season zweimal mit identischer Ausgangslage üben: Während die Zürcher von Rang 1 nicht mehr verdrängt werden können, ist der Gegner auf einen Sieg angewiesen, um ins Playoff- respektive Play-in einziehen zu können. Teil eins am Samstag in Davos ging schief, der ZSC verlor gegen die Bündner, die sich einen Top-6-Rang sicherten, trotz früher 2:0-Führung mit 2:4. Am Montag reisen nun die SCL Tigers für ihr Spiel der letzten Chance zum ZSC.

    «Schade, haben wir diese Challenge nicht gepackt», sagte Patrick Geering in Davos. «Ein 2:3-Rückstand nach 40 Minuten, und du musst dich zurückkämpfen – das ist eine Situation, die es im Playoff auch geben wird, es war ein guter Test.» Als einziges Positivum konnte das Team damit nur das gute Startdrittel gegen zu Beginn nervöse Davoser notieren.

    Davos - ZSC 4:2 (0:2, 3:0, 1:0)

    6547 Zuschauer.

    Tore: 4. Weber (Rohrer, Balcers) 0:1. 6. Grant (Frödén) 0:2. 21. (20:52) Rasmussen (Ambühl, Corvi/Ausschluss Zehnder) 1:2. 28. (27:29) Rasmussen (Fora, Jung) 2:2. 38. Dominik Egli (Corvi, Stransky) 3:2. 59. (58:56) Nordström (Dominik Egli/ins leere Tor) 4:2.

    Strafen: Davos keine. ZSC 4-mal 2 Minuten.

    ZSC: Zumbühl; Weber, Phil Baltisberger; Lehtonen, Geering; Trutmann, Harrington; Kukan; Chris Baltisberger, Rohrer, Bodenmann; Riedi, Sigrist, Schäppi; Frödén, Grant, Hollenstein; Andrighetto, Malgin, Balcers; Zehnder.

    Bemerkungen: Davos ohne Mustonen (überzählig), Hammerer, Schneeberger, Knak, Prassl. ZSC ohne Marti, Lammikko (verletzt). – 16. Lattenschuss Trutmann. 29. (28:15) Lattenschuss Corvi. – 22. (21:53) Gredig verletzt ausgeschieden. – ZSC von 58:04 bis 58:56 und von 59:10 bis 60:00 ohne Goalie, mit 6. Feldspieler. 58:48 Time-out ZSC.

    «Wir spielten unbeschwert, während sie den Stock wohl etwas zu fest in den Händen hielten», fasste der ZSC-Captain die ersten zwanzig Minuten zusammen. Aus dem Rest müsse die Mannschaft lernen: «Danach gewährten wir zu viele Konter und liessen jene Intensität vermissen, die es gegen diesen HCD gebraucht hätte.»

    Und wieder wird alles umgestellt

    In solchen Situationen stellen sich stets Fragen: Wie weit sah man in Davos den wahren ZSC? Wie sehr wurde er von der unterschiedlichen Ausgangslage der beiden Teams beeinflusst? Einer, der das Spiel auch zu einem Test nutzte, war Marc Crawford. Wobei der ZSC-Trainer dieses Spielchen eigentlich seit Monaten spielt: Drei seiner vier Sturmlinien waren anders als auf dem Matchblatt angekündigt, wie immer erfuhren auch seine Angreifer erst im letzten Moment, wer mit wem spielt.

    Während bei Crawfords Linien meist zumindest drei Konstanten mit je einem Center/Flügel-Paar zu finden sind, gab es in Davos mit Malgin/Balcers nur eine. Grant und Rohrer nahm er auseinander – Lammikko/Frödén war nicht möglich, da sich der Finne am Donnerstag in Zug beim Warm-up verletzt hatte. Ob er fürs Playoff bereit sein wird, ist genauso offen wie bei Verteidiger Marti, der sich im selben Spiel eine Verletzung an der Hand zuzog.


    Nach einem Slapshot von EVZ-Stürmer Andreas Eder trifft der Puck den ZSC-Verteidiger an der Hand.

    Video: Mysports

    Einer der vielen weiteren ZSC-Stürmer, die nie einem fixen Duo angehörten und entsprechend in der Aufstellung hin und her rotierten, ist Chris Baltisberger. Auf dem Matchblatt in Davos als 13. Stürmer aufgeführt, stand er dennoch beim ersten Bully auf dem Eis. Am Ende war es aber seine Linie mit Bodenmann und Rohrer, die am wenigsten Eiszeit erhielt – die Wege Crawfords sind unergründlich.

    Mit diesem unorthodoxen Coaching hat der Kanadier die Qualifikation souverän gewonnen – der Erfolg gibt ihm also recht. Selbstverständlich ist das nicht: Seit 2020 war der ZSC nie mehr Qualifikationssieger. Man könnte das Wirbeln der Linien durch Crawford als Mittel betrachten, damit die Spieler stets auf Trab bleiben.

    Den Gegner gestoppt: ZSC-Captain Patrick Geering verhindert gemeinsam mit Goalie Robin Zumbühl einen Treffer des Davosers Joakim Nordström.

    Den Gegner gestoppt: ZSC-Captain Patrick Geering verhindert gemeinsam mit Goalie Robin Zumbühl einen Treffer des Davosers Joakim Nordström.

    Foto: Roger Albrecht (Freshfocus)

    Baltisberger will dieses Argument nicht gelten lassen: «Als ambitionierter Athlet, der sich stetig verbessern will, solltest du dich selbst auf Trab halten können, das ist eine rein mentale Angelegenheit.» Aus der Sicht eines «Betroffenen» beschreibt er die ständigen Wechsel so: «Du musst stets gefasst sein auf alles und dich auf dein Spiel konzentrieren. Alles andere kannst du nicht beeinflussen. Das ist eine rein mentale Leistung, sie hat nichts mit der Physis zu tun.»

    Es gibt dabei nicht nur Vorteile: Automatismen einzelner Linien entstehen so kaum, und die Spieler stehen unter zusätzlichem Druck, keine Wechselfehler zu begehen – gegen Davos klappte Letzteres nicht, der HCD schoss sein erstes Tor im Powerplay, das wegen zu vielen Zürchern auf dem Eis zustande gekommen war. «Mit diesem zusätzlichen Stress umgehen zu können, musst du zunächst lernen», sagt Baltisberger.

    Ob Crawford im Playoff auf fixe Linien umstellen wird? Dies wird man erst zu Beginn des zweiten Viertelfinalspiels herausfinden. Die Antwort kennt nur der Trainer, auch seine Spieler lässt er weiterhin in der Schwebe. In einem Gespräch mit dieser Redaktion sagte er vor gut einem Monat: «Ich habe mir keine exakte Deadline notiert, nach der ich auf fixe Linien umstelle.»

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