• Ja, das finde ich auch. Mich würde aber bei unserem Verband nichts wundern...

    Immerhin hat man jetzt die Natitermine im November abgesagt, dort hätte man also wieder etwas "Luft" im Spielplan. Wobei ich denke, dass bald die Meisterschaft pausiert wird.

    Mich nimmt auch Wunder wie es im Amateursport weitergeht, kann mir nicht vorstellen dass dieser über den Winter durchgezogen wird. Bei den Profis bringt man sicher eine einigermassen gute Disziplin hin. Im Amateursport sieht es doch ganz anders aus, da sitzt man weiterhin gedrängt in Garderoben, gibt sich die Hand, klatscht sich ab etc. Auch wenn das alle Schutzkonzepte der Verbände natürlich nicht mehr vorsehen würden, wirklich daran halten tut man sich nicht...

    Sollte es einen Unterbruch geben im November nützt der Raum da auch nichts :suff:

    Schlussendlich wird die Tabelle eine Farce sein. Werden Spiele gestrichen, werden die einen Mannschaften profitiert haben indem sie Punkte erspielten gegen schwächere Teams, andere halt eher Punkte verlieren. Auch die Quarantäne verschfälscht schon den Verlauf immens.

    Im Amateursport gehts halt weniger um Geld. Kenne aus dem privaten Umfeld jemanden, der die Saison freiwillig pausiert. In diesem Team, sogar im ganzen Verein, scheint eine egal Stimmung zu herrschen, wenn man dazu beiträgt Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Das Konzept ist da um nicht verwendet zu werden, macht es den Eindruck.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns im Unihockey kommen die Leute auch "freiwillig" nicht mehr ins Training, obwohl sie könnten.

    Einige haben "Pause bis Ende Jahr" angekündigt. Mal schauen, wie das rauskommt.

    Es zeigt aber, dass es einigen doch wichtiger ist, sich nicht anzustecken (vielleicht auch nur, weil sie es sich nicht leisten können oder wollen, 10 Tage in der Isolation zu sitzen und die Arbeit zu vernachlässigen), als etwas Spass und Spiel im Training zu erleben.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns im Unihockey kommen die Leute auch "freiwillig" nicht mehr ins Training, obwohl sie könnten.

    Einige haben "Pause bis Ende Jahr" angekündigt. Mal schauen, wie das rauskommt.

    Es zeigt aber, dass es einigen doch wichtiger ist, sich nicht anzustecken (vielleicht auch nur, weil sie es sich nicht leisten können oder wollen, 10 Tage in der Isolation zu sitzen und die Arbeit zu vernachlässigen), als etwas Spass und Spiel im Training zu erleben.

    Ja, das finde ich auch. Mich würde aber bei unserem Verband nichts wundern...

    Immerhin hat man jetzt die Natitermine im November abgesagt, dort hätte man also wieder etwas "Luft" im Spielplan. Wobei ich denke, dass bald die Meisterschaft pausiert wird.

    Mich nimmt auch Wunder wie es im Amateursport weitergeht, kann mir nicht vorstellen dass dieser über den Winter durchgezogen wird. Bei den Profis bringt man sicher eine einigermassen gute Disziplin hin. Im Amateursport sieht es doch ganz anders aus, da sitzt man weiterhin gedrängt in Garderoben, gibt sich die Hand, klatscht sich ab etc. Auch wenn das alle Schutzkonzepte der Verbände natürlich nicht mehr vorsehen würden, wirklich daran halten tut man sich nicht...

    Also wir haben im Streethockey (draussen) eine Maskenpflicht bei den Zuschauern, welche Konsequent eingehalten wird. Auch dass Contact-Tracing wird effektiv - sogar mit Bändchen für das OK - durchgeführt. Die Teams geben sich nach dem Spiel nicht nur nicht mehr die Hand, auch auf das Abklatschen wird verzichtet. Aber klar, bei dieser Randsportart hat es natürlich auch nicht allzu viele Leute.

  • Nächste Entscheidung soll Anfang November fallen
    Vorerst kein NL-Unterbruch: Saison wird bis Nati-Pause fortgeführt

    Die National League hat entschieden, die Meisterschaft unabhängig von der kantonal bewilligten Anzahl Zuschauer vorderhand bis zum ordentlichen IIHF-Break am 2. November fortzusetzen.

    Die National League verfolgt die aktuelle Entwicklung aufmerksam und mit grosser Besorgnis. Sie wird insbesondere nach Vorliegen der Entscheidungen des Bundesrates anlässlich seiner Sitzung vom kommendem Mittwoch eine neue Lagebeurteilung vornehmen. Weitere Entscheidungen bezüglich weiterem Saisonverlauf erfolgen falls nötig frühestens während der Nationalmannschafts-Pause.

    Russki standart!!

  • <woltlab-quote data-author="Mirko" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/1534-hockey-allgemein/?postID=127769#post127769"><p>Der Kanton Zürich erlaubt Grossveranstaltungen weiterhin. Damit bleibt das zumindest bis nächsten Mittwoch, wenn der Bundesrat die nächsten Massnahmen verkünden will...</p></woltlab-quote>
    <p>ausser blindem aktionismus und/oder druck von den zeugen coronas, gibts für den br keinen grund grossveranstaltungen zu verbieten!</p><p><br></p><p>mario fehr erklärt es soeben sehr gut! mario fehr übrigens sehr souverän heute! wären nur alle politiker so unterwegs, chapeau!</p><p><br></p><p>Zürcher Sicherheitsdirektor teilt gegen Kantone aus</p><p><br></p><p><a href="https://www.20min.ch/video/eine-jodelmesse-ohne-schutzkonzept-haetten-wir-nie-toleriert-191281332803">https://www.20min.ch/video/eine-jod…rt-191281332803</a></p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

    7 Mal editiert, zuletzt von snowcat (23. Oktober 2020 um 14:27)

  • Jetzt gehts los...

    Gar keine Zuschauer mehr zugelassen im Kanton Bern

    Um die Übertragung der Corona-Infektionen zu minimieren, hat der Regierungsrat des Kantons Bern umfassende Massnahmen beschlossen. Unter anderem sind Veranstaltungen mit mehr als 15 Personen sowie Verkaufsmessen und Gewerbeausstellungen untersagt. Bars, Clubs, Diskotheken, Tanzlokale sowie öffentlich zugängliche Einrichtungen wie Museen, Kinos, Sport- und Fitnesscenter werden geschlossen. Wettkämpfe und Trainings von Mannschaftssportarten unterer Ligen sind wie auch die Ausübung von Einzelsportarten mit engem Körperkontakt nicht mehr gestattet. Die neuen Regeln gelten ab heute um Mitternacht.

  • scheint auch für zürich ab mittwoch gelaufen! die politiker sind im moment nicht zu halten...:nixwiss:


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Auch wenn du das vermutlich nicht verstehen kannst, aber wenn zu einem Spitzenspiel wie gestern gerade mal noch 3‘000 Zuschauer und damit in etwa 4‘000 Saisonkarteninhaber freiwillig zu Hause bleiben, dann scheint das Virus doch einen gewissen Respekt in der Bevölkerung zu geniessen...

  • ich war auch nicht im Stadion, musste noch Palettenweise WC-Papier in den Keller bringen...

    im Ernst:

    Angst habe ich keine, Respekt halt wie vor jeder anderen Krankheit auch, aber wieso ich nicht im Stadion war, hat damit nichts zu tun.

    Es sind die Rahmenbedingungen, welche mir nicht den Mehrwert gegenüber dem Spiel am TV schauen bringen.

    Die Halle ist fast leer, Essen/trinken nur am Platz (mit einem "Schuldgefühl", weil die Maske unten ist), die Stimmung ist lau: da spare ich mir die 2h Weg und schaue das Spiel am TV...

    • Offizieller Beitrag

    Es sind die Rahmenbedingungen, welche mir nicht den Mehrwert gegenüber dem Spiel am TV schauen bringen.

    Die Halle ist fast leer, Essen/trinken nur am Platz (mit einem "Schuldgefühl", weil die Maske unten ist), die Stimmung ist lau: da spare ich mir die 2h Weg und schaue das Spiel am TV...

    Genau so war es bei mir und ich denke noch bei vielen! Aufwand und Ertrag stimmen für viele im Moment nicht überein.

  • <woltlab-quote data-author="Mirko" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/1534-hockey-allgemein/?postID=127778#post127778">
    <p>Auch wenn du das vermutlich nicht verstehen kannst, aber wenn zu einem Spitzenspiel wie gestern gerade mal noch 3‘000 Zuschauer und damit in etwa 4‘000 Saisonkarteninhaber freiwillig zu Hause bleiben, dann scheint das Virus doch einen gewissen Respekt in der Bevölkerung zu geniessen...</p></woltlab-quote>
    <p>nein, verstehe ich tatsächlich nicht! habe auch eine sk und war nicht anwesend. aber keineswegs aus angst, sondern wegen den speziellen rahmenbedingungen, welche nicht mehr viel mit dem eishockeyerlebnis zu tun haben, welches ich schätze! ist vor dem tv definitiv gemütlicher! und so reden eigentlich alle, welche ich kenne und nicht anwesend waren.</p><p><br></p><p>wer bei solchen corona sicherheits massnahmen angst vor einer übertragung hat, hat definitiv ganz andere probleme und sollte vielleicht mit dem helm ins bett und sich angurten, man weiss ja nie! ich fahre oft mit dem velo in die halle, DAS kann einem durchaus angst machen und dürfte rein statistisch auch massiv gefährlicher/tödlicher sein als eine mögliche corona infektion.</p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

    3 Mal editiert, zuletzt von snowcat (23. Oktober 2020 um 20:46)

    • Offizieller Beitrag

    Heute hatten die Jungs noch ein Spiel und morgen gibt's mit den Kleinen noch ein Turnier im Hochrisikogebiet in Altstetten.

    In den letzten Tagen hat sich die Corona-Schlinge bei uns allerdings massiv zugezogen.

    In zwei von vier Schulklassen unserer Kindern gibt's positive Fälle und es ist schon erstaunlich, dass dies keinerlei Einfluss auf den Schulbesuch der Mitschüler hat.

    Zum Glück ist der blöde Virus nicht so schlimm, wie auch ich im März noch gedacht hätte, aber bei mir käme es definitiv nicht drauf an, ob ich mich irgendwo dem Virus-Risiko aussetzen würde oder nicht, so lange ich vier Kinder in die Schule schicke(n muss).

    Bei uns im Kaff hat es nun auch die ersten (namentlich bekannten) Fälle und genau bei dieser Familie gab's letzte Woche - nach dem Ansteckungstermin, aber vor den ersten Symptomen - noch eine Kindergeburtstagsparty. Auch wenn sich daraus (hoffentlich) keine schlimmen Fälle entwickeln, wird es wohl automatisch zu mehr Massnahmen führen, wenn dies überall so abgeht.

    Aufgeschnappt hat es bei uns im Dorf übrigens offenbar die Grossmutter einer Mitschülerin unseres Sohnes auf einem Seniorenausflug. Noch Fragen? ;)

  • nzz am sunntig:

    Lausanne HC

    Schlafender Riese ohne Balance

    Eigentlich besteht seit Jahren Konsens darüber, dass der Lausanne HC in Bälde die Ehre der Romandie wiederherstellen wird. Die Westschweiz stellte im Schweizer Eishockey letztmals 1973 den Meister, das war lange vor der Einführung des Play-off-Modus. Lausanne hat alle Anlagen: ein begeisterungsfähiges, treues Publikum, eine moderne Infrastruktur. Es sind Grundvoraussetzungen, die den Amerikaner Ken Stickney im Herbst 2016 den Satz sagen liessen: «Eines Tages wird Lausanne der beste Klub Europas sein.» Momentan ist er noch nicht einmal die unumstrittene Nummer eins am Genfersee.

    Es war so etwas wie die An­trittsrede Stickneys gewesen, nachdem er den Klub vor dem Konkurs gerettet hatte – der Financier Hugh Quennec, in Genf wegen seiner fehlgeleiteten Servette-Intermezzi im Fussball und Eishockey Persona non grata, hatte sich wieder einmal verrannt. Doch Stickney verliess bald die Zahlungsmoral, wie kurz zuvor schon in Kloten, er musste einsehen, dass das Schweizer Eishockey ein schwieriger Nährboden für rentable Investments ist.

    Die Kapriolen und schwelenden Unruhen warfen den Klub zurück. Sie zeichnen verantwortlich dafür, dass Lausanne auch im achten Jahr nach dem Wiederaufstieg auf eine Finalteilnahme wartet. Aber immerhin: Man wähnt den Klub sportlich auf dem richtigen Weg, er hat sich in der erweiterten Elite etabliert. Der LHC beschäftigt Nationalspieler und lässt auf dem Transfermarkt regelmässig die Muskeln spielen. Der nächste Zuzug könnte das prestigeträchtige leihweise Engagement des Torhüters Joey Daccord sein, eines Talents aus der Organisation der Ottawa Senators. Daccord verfügt über den Schweizer Pass und würde das Ausländerkontingent nicht belasten, im schwierigen Torhütermarkt wäre seine Verpflichtung ein Coup.

    Um die Schlagkraft auf dem Eis muss man sich bei Lausanne nicht sorgen, sie ist grösser denn je, aber hinter den Kulissen sucht der Verein weiterhin seine Balance. Er ist in einer Umstrukturierung begriffen, die dem Vernehmen nach zur Folge haben wird, dass der langjährige CEO Sacha Weibel von seinem Posten abgezogen wird. Weibel hatte sich mit ungeschickten Äusserungen zur Maskenpflicht in den Eishockeystadien zuletzt keinen Gefallen getan.

    (nbr.)

    Aus dem NZZ-E-Paper vom 25.10.2020


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    NieUsenandGah

  • nzz am sunntig:

    König der Kontroverse

    Der Tscheche Petr Svoboda war Olympiasieger, Stanley-Cup-Champion und erfolgreicher Spieleragent. Seit dem Frühjahr ist er der starke Mann im Lausanne HC – und wirbelt die Branche durcheinander. Von Nicola Berger

    Nicht sauber! Er ist nicht sauber, glaub ihm kein Wort», sagt einer. Ein anderer berichtet von gebrochenen Versprechen, trotz Handshake-Übereinkunft. Ein Dritter sagt: «Der hat von Tuten und Blasen keine Ahnung.» Das Schweizer Eishockey steckt in einer existenzbedrohenden Krise, aber an Petr Svoboda können sich die Protagonisten der Branche leidenschaftlich abarbeiten, selbst in der Stunde der Not. Svoboda, 54, führt seit ein paar Monaten den Lausanne HC und ist in sehr kurzer Zeit zur vielleicht kontroversesten Figur der Liga aufgestiegen.

    Es ist Dienstagnachmittag, Svoboda empfängt in einer Loge des Lausanner Stadion-Bijous, ein jovialer Mann mit imposanter Vita. Er war Olympiasieger, Stanley-Cup-Champion, in der NHL bestritt er über 1000 Partien. Dann wurde er Agent, unter anderem von Jaromir Jagr. Im Frühjahr übernahm Svoboda mit seinen Partnern Zdenek Bakala, einem tschechischen Milliardär, der auch den Quick-Step-Rennstall im Radsport unterhält, und dem russisch-amerikanischen Financier Gregory Finger den Lausanne HC. Das Trio beglich die Verbindlichkeiten, für die der Vorbesitzer Ken Stickney nicht mehr aufkommen wollte, und baut den Verein seither in atemberaubendem Tempo um.

    Svoboda hat den Trainer entlassen, den Sportchef ebenfalls, seit Ende Mai verpflichtete er 19 Spieler und machte 4 Tauschgeschäfte in einer Liga, in der pro Saison normalerweise kaum eines realisiert wird. Svoboda lächelt und sagt: «Na ja, es waren halt ein paar Änderungen notwendig.» Man würde denken, dass dies Unruhe auslöst, Verunsicherung, gerade intern. Aber ein Kaderspieler sagt: «Es gab für jeden Trade Gründe, die Stimmung im Team ist besser als letzte Saison. Und die neuen Besitzer sind sehr offen, sie suchen den Dialog, sind präsent und haben bis jetzt jede Rechnung bezahlt. Das war in der Ära Stickney alles anders.»

    Mehr als Luftschlösser

    Wer im beschaulichen, fast inzestuösen Schweizer Eishockey, in dem Spieler zu Funktionären, Agenten, Trainern werden und ihre früheren Kollegen anstellen, aus dem Ausland stammt und sich nonkonformistisch verhält, muss mit Gegenwind rechnen. Svoboda sagt, die Meinung anderer interessiere ihn eigentlich nicht, er brauche keine Schulterklopfer.

    Svobodas Geschichte erzählt von Aufbruch, von Wagnissen. In den frühen 1980er Jahren floh er aus Tschechien und schloss sich den Montreal Canadiens an. Auf das damalige kommunistische Regime ist er bis heute schlecht zu sprechen, er sagt: «Ich wurde darum beraubt, eine normale Jugend mit meinen Eltern zu erleben.» In der NHL absolvierte er über 1000 Spiele, und auch nach der Karriere orientierte er sich gegen Westen als Agent. Die Klienten wurden in den letzten Jahren weniger, Svoboda sagt, er habe in diesem Geschäftsbereich ein bisschen die Magie verloren: «Die heutige Spielergeneration will keine ehrlichen Meinungen mehr hören, nur noch Komplimente.» Er suchte eine neue Herausforderung und fand sie in Lausanne. Der langjährige Coach von Genf/Servette, Chris McSorley, der im Schweizer Eishockey auffallend oft mitmischt, wenn es um Klubübernahmen geht, gab Svoboda den Tipp, dass Lausanne zu haben sei. Der Kontakt kam zustande, weil sich McSorley für Denis Malgin interessierte, den Schweizer Stürmer, den Svoboda vertrat.

    Svoboda verbrachte viele Monate in und um den LHC, er prüfte die Bücher, studierte den Klub und sein Umfeld. Es hat etwas Glühendes, wenn er über die Möglichkeiten des Vereins, des Standorts Lausanne spricht. Aber seine Vorgänger haben ähnlich argumentiert – oder eher: fabuliert. Am Ende bauten sie nur Luftschlösser. Svoboda ärgert die Frage nach der Nachhaltigkeit des Engagements nicht, er erträgt sie selbst jetzt geduldig, wo sie ihm zum 7000. Mal gestellt wird. Er sagt: «Wir werden lange hier sein.»

    Svoboda wirkt wie ein Mann, der nochmals eine Herausforderung sucht, vielleicht die letzte seines Berufslebens. Er ist ein gewiefter Kommunikator, im Auftreten erinnert er ein bisschen an Chris McSorley, den Genfer Menschenfänger. Svoboda erzählt, wie er in der NHL wertvolle Lektionen gelernt habe, von Lou ­Lamoriello etwa, dem legendären General Manager der New York Islanders. Und wie es ihm eine neue Sicht auf das Leben ­gegeben habe, als seine Tochter in die Drogensucht stürzte, fast zwei Jahre süchtig war, und es viel Geduld brauchte, sie aus dem Strudel zu ­befreien.

    Zu glatt, zu arrogant

    Es hat seinen Reiz, einen Klub nach eigenem Gutdünken zu führen. Und gerade in Nordamerika gibt es etliche Beispiele von Agenten, die erfolgreich ins Management gewechselt haben. Aber die Frage bleibt: Wieso Lausanne, wieso die Schweiz, wieso eine Liga, in der es ein Ungleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben gibt und die Spielerlöhne zu hoch sind? Svoboda spricht vom LHC als einer «einzigartigen Gelegenheit», aber der Grund ist, dass die Investoren Bakala und Finger seit vielen Jahren in der Region leben. Was die Auslagen betrifft, verspricht Svoboda Veränderungen, er sagt, die Löhne in der Liga seien 20 bis 30 Prozent zu hoch, er sehe Sparpotenzial. Was Svoboda sagt, klingt vernünftig, aber dann hört man, mit welchen Zahlen der Klub jongliert. Der im Sommer verpflichtete Stürmer Ken Jäger, ebenso talentiert wie unerfahren, wird im dritten Vertragsjahr 320000 Franken verdienen. Die Konkurrenz mokiert sich über solche Beträge – aber in fast allen Spitzenklubs findet man ähnliche Beispiele.

    Lausanne wird in dieser Saison viel Geld verlieren, mindestens fünf Millionen Franken, womöglich substanziell mehr. Und doch engagiert der Klub munter Spieler, man fragt sich, wie das zusammenpasst und ob sich der nächste Zusammenbruch anbahnt. Svoboda sagt: «Die Finanzierung ist langfristig gesichert, es muss sich niemand Sorgen machen.» Er wolle einen LHC aufbauen, den die Menschen innig liebten. Als er rekognoszierte, hätten ihm viele Fans gesagt, der Klub sei zu glatt, zu arrogant. Von diesem Image will Svoboda den Verein wegführen.

    Und wenn er dabei ein paar Funktionäre, Agenten und Journalisten vor den Kopf stösst, ist das ein Preis, den er gerne zahlt.

    Aus dem NZZ-E-Paper vom 25.10.2020


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    NieUsenandGah

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