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    Kolumne Werner Schweizer

    Der siebte Anlauf der Lausanner

    Der Lausanne HC ist einer der ältesten Eishockeyklubs der Schweiz und feiert in diesem Jahr das 90-Jahr-Jubiläum. Ausserdem liegen die europäischen Wurzeln des Sports ganz in der Nähe: in Les Avants oberhalb von Vevey. Einst gehörte der Traditionsverein zum festen Bestand der obersten Spielklasse. Seit 20 Jahren turnt er um die Schnittstelle zwischen den beiden Ligen. Seit 1995 bestritt er nur fünf Saisons in der Nationalliga A. 2005 musste er dem damaligen Emporkömmling EHC Basel Platz machen. Im Februar beginnt er seinen siebten Anlauf in Serie für eine Rückkehr in die Elite.

    Die Verankerung in der treuen Anhängerschaft liess ihn eine Serie von Nachlässen, Rückschlägen, Abgängen und Enttäuschungen überstehen. 2009 und 2010 scheiterte der Klub jeweils erst im siebten Spiel der Ligaqualifikation am EHC Biel. Kevin Schläpfer, der jeweils als Nothelfer an der Bande einsprang, als alles verloren schien, wurde zur Nemesis für die Lausanner.

    Der bald sprichwörtlichen Begeisterung der Lausanner für die Mannschaft tat dies keinen Abbruch. In der laufenden Saison hat der Klub trotz Gegnern mit schwacher Resonanz wie Thurgau oder die GCK Lions mit 4848 einen höheren Zuschauerschnitt als fünf A-Teams (Davos, Lugano, Biel, Ambri und die Lakers). Und der Höhepunkt folgt mit dem Playoff erst. Die Halle in Malley fasst über 9000 Besucher. Wenn Lausanne die Ligaqualifikation gegen den letzten A-Klub erreicht, kann es mit rund einem Dutzend Heimspielen und entsprechenden Einnahmen rechnen. Der Schweizer Aufsteiger hat wie der Stanley-Cup-Sieger in der NHL vier Playoff-Serien zu gewinnen.

    Aus dem sportlichen Scheitern der jüngeren Vergangenheit haben die Verantwortlichen ihre Schlüsse gezogen. Das Team stützt sich nicht mehr auf eine Ü-40-Fraktion, der in der entscheidenden Phase der Treibstoff fehlte. Jan Alston ist nur noch Sportchef, Igor Fedulow in der ersten Liga bei Verbier und Zarley Zalapski verschwunden. Lausanne ist auch dank dem überraschend guten Exilrussen Alexei Dostoinow (23) jünger und spielt dank schnellen Stürmern wie den A-erprobten Sven Helfenstein oder

    Florian Conz auf einem höheren Rhythmus. Und das Ausländerduo Setzinger-Genoway könnte man sich auch in einem A-Team vorstellen.

    Lausanne erscheint stark wie selten in seiner turbulenten jüngeren Geschichte. Es dominierte die B-Liga bisher so klar, dass sich der eine oder andere auf den Rängen statt leichten Siegen noch eine Niederlage oder einen starken Gegner in den Viertelfinals wünscht. Denn spätestens in der Ligaqualifikation gewinnen Defensive und der emotionale Faktor entscheidend an Bedeutung.

    Neben Lausanne dürften nur noch Langenthal und Visp als Aufstiegsanwärter infrage kommen. Im Oberaargau hat der Bieler Aufstiegscoach von 2007, Heinz Ehlers, eine Mannschaft mit der bisher besten Verteidigung zur Verfügung. Und in der Offensive war das Duo Kelly-Campbell, das deutlich am meisten Skorerpunkte sammelte, der Erfolgsgarant. Die Visper, die im letzten Frühling als B-Meister an Ambri scheiterten, wirkten allerdings zuletzt zu unkonstant. Dazu sind die Kanadier Forget und Tremblay im Herbst, wenn nicht schon im Winter ihrer Karrieren. Und Trainer Bob Mongrain hat seinen Abgang als Hallenchef nach Champéry angekündigt.

    Der grosse Abwesende im kommenden Playoff wird der einstige A-Klub Sierre sein. Der Klub, der im Sommer drei Schweizer Nationalspieler verpflichtete (Di Pietro, Wirz und Paterlini), stürzte im freien Fall bis auf den letzten Rang ab. Namen machen kein Team, auch wenn es «nur» die National League B ist.

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  • Gery Büsser, noch länger bei uns als Sulo! Müsste mal wieder mit ihm abmachen, die gemeinsamen Schulzeiten sind lange her... aber sein 230% Pensum plus Familie... Irgendwann wird es wieder soweit sein!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von 007

    Gery Büsser, noch länger bei uns als Sulo! Müsste mal wieder mit ihm abmachen, die gemeinsamen Schulzeiten sind lange her... aber sein 230% Pensum plus Familie... Irgendwann wird es wieder soweit sein!

    Als wir im November hier in Florida angekommen sind habe ich ihn auf dem Flugplatz in Fort Myers gesehen (Nati Pause).

    Er wurde abgeholt oder holte jemanden ab, auf jeden Fall ergab sich leider kein Gespräch.

    • Offizieller Beitrag

    Kloten: Nachfolger für Präsident Bircher?

    (ewu)

    Der Verwaltungsrat der Kloten Flyers informiert heute Mittag über die Zukunft des finanziell angeschlagenen Klubs. Aller Voraussicht nach stellt Präsident Jürg Bircher das neue Führungsteam vor, das die Flyers ab Mai übernimmt. Dem Vernehmen nach soll Adrian Fetscherin (37) bei den Kloten Flyers einsteigen. Der jetzige Chefredaktor von Teleclub verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Fetscherin war für den TA gestern nicht erreichbar – er liegt nach einer beim Sport erlittenen Verletzung im Spital.

    Bircher hatte in einem Interview mit dem TA Ende des letzten Jahres betont, dass er die Flyers nicht hängen lasse, bis das Weiterbestehen des Vereins gesichert ist. Zupass kommen ihm nun die positiven Signale einiger Geldgeber, die bereit sind, Aktien zu zeichnen. So steht der Kapitalerhöhung, die im Sommer beschlossen wurde, nichts mehr im Weg – die Flyers erhalten frisches Geld in der Höhe von 2,6 Millionen Franken.

    Auswirkungen hat dies auch auf die Kaderplanung. So bleibt Marcel Jenni für ein weiteres Jahr (Unterschrift ist Formsache). Und auch der Transfer von Verteidiger Patrick von Gunten lässt sich dank der neuen finanziellen Möglichkeiten realisieren.

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    Mein Senf:
    De Fetscherin? :rofl:
    Häd er s Sparsäuli gleert? :razz:

  • Zitat von Larry


    Mein Senf:
    De Fetscherin? :rofl:
    Häd er s Sparsäuli gleert? :razz:

    Sollte man wirklich verschiedene Geldgeber gefunden hat, begrüsse ich das natürlich. Die finanzielle Abhängigkeit eines einzelnen Mannes ist nie gut, ausser man hat unendlich Kohle wie Frey oder Montecazzo.

    Ein Vorteil hätte der Fetscherin. Zumindest in Sachen Medienarbeit und Kommunikationspolitik würde es besser aussehen als bisher.

    Von Gunten wird sich demnächst entscheiden. Bircher hat, wenn auch nicht zum ersten Mal, bestätigt, dass mit von Gunten auf einen 4. Ausländer verzichtet würde. Die Kostenreduktion per dieser Saison hat sich offenbar auch positiv aufs Budget 2011/2012 ausgewirkt. Man ist in Richtung einer glatten 0 unterwegs.

    Schauen wir mal was da rauskommt, es sieht auf jeden Fall besser aus als auch schon.

  • Ich kann mir schlicht nicht vorstellen dass Fetscherin die Finanziellen Möglichkeiten oder Beziehungen hat die es in dieser Funktion braucht.
    Ein Journalist ist noch lange kein guter Funktionär. Ist aber eine spannende Ausgangslage!

  • Wie Fetscherin die chronischen Finanzprobleme in Kloten lösen soll, ist mir nicht klar. Hat er bessere Kontakte als Bircher und der aktuelle Verwaltungsrat? Wegschnorren lassen sich die Sockeldefizite nämlich nicht. Auch wenn jetzt wieder Spargelöbnisse abgegeben werden (....gleichzeitig ist man aber an PvG dran...) so wird da - wie in vielen Staatshaushalten - wahrscheinlich ein vermindertes Ausgabenwachstum schon als "Sparen" interpretiert.

    Same procedure as every year....

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