Eishockey-Arena Zürich

  • Die Vorfreude ist riesig! Am liebsten würde ich schon am Nachmittag draussen herumstreunen

    so wie früener amigs vor em Tämpel: s‘2te mit viel Bier vor em Gitter, bis ändlich Türöffnig gsi isch & häsch chöne ine ränne, go s‘Bänkli reservierä 🍻

    Einmal editiert, zuletzt von larlf (17. Oktober 2022 um 21:09)

  • Zur Not gibt's den Trick, dass man noch eine Jacke mitnehmen könnte. Die kann man vor der Halle über den Pulli anziehen, sodass es gar keinen allzu grossen Aufwand bedeutet.

    Der mit den Parktickets ist auch geil mit dem Strichcode. Und beim Preis würde man fast erwarten, dass die Spiele inbegriffen sind...

    als "Online-Dienste MFA / Analytiker/Programmierer" hat er halt auch nicht so viel Erfahrung mit so neumodischen Sachen...

    aber die Preise sind shon derb: 1'800 pro Pp, d.h. bei 30 Heimspielen zahlt man 60.- pro Pp: ob man da nicht besser mit Uber kommt ?!?

    & danke für den Lifehack mit der Jacke :geil:

    • Offizieller Beitrag

    als "Online-Dienste MFA / Analytiker/Programmierer" hat er halt auch nicht so viel Erfahrung mit so neumodischen Sachen...

    aber die Preise sind shon derb: 1'800 pro Pp, d.h. bei 30 Heimspielen zahlt man 60.- pro Pp: ob man da nicht besser mit Uber kommt ?!?

    & danke für den Lifehack mit der Jacke :geil:

    :D

    Da isch sis zweite Agebot ja geradezue es Schnäpli!

    • Offizieller Beitrag

    Und zu guter letzt auch noch die NZZ zum Thema ;)

    Thomas Enderli

    Steile Tribünen und ein riesiger Videowürfel: So sieht das neue Eishockeystadion der ZSC Lions aus

    Steile Tribünen und ein riesiger Videowürfel: So sieht das neue Eishockeystadion der ZSC Lions aus

    Ein Rundgang durch die Swiss-Life-Arena.

    Linda Koponen, Matthias Niederberger, Nils Pfändler (Text), Annick Ramp (Bilder)18.10.2022, 05.00 Uhr

    Zürich hat ein Eishockeystadion. Endlich.

    Das Hallenstadion, 72 Jahre lang die Heimat des ZSC, war legendär – und als Austragungsort für Eishockey komplett ungeeignet. Zu Zeiten der alten Radrennbahn sassen die Fans auf roten Klappstühlen und Holzbänken weit weg vom Eis. Drinnen wurde geraucht und gekifft, durch den Qualm sahen Zuschauer in den oberen Reihen manchmal kaum den Puck. Was heute undenkbar wäre, wurde in der Halle geduldet, ja zelebriert. Der Rauch, die Klappstühle, die hölzerne Rennbahn – sie machten das Hallenstadion zu einem einzigartigen Ort. Bis das Stadion 2005 umgebaut wurde.

    Ab dann war es nur noch ungeeignet. Die Rennbahn musste einer Tribüne weichen, die so flach war, dass Zuschauer in den unteren Reihen an die Bande anstatt aufs Spielfeld schauten. Die Klappstühle wurden ersetzt durch sterile blaue Sitze, die an emotionalen Abenden regelmässig in die Brüche gingen. Der grösste Teil der Einnahmen aus dem Catering ging an die Betreiber des Stadions, da der ZSC nur Mieter war.

    In der neuen Arena kann es also nur besser werden.

    Auf dem ehemaligen Areal des Familiengartenvereins Altstetten-Albisrieden unweit des Bahnhofs Altstetten ist das «Theatre of Dreams» entstanden, oder kommerziell: die Swiss-Life-Arena. 170 Meter lang, 110 Meter breit und 33 Meter hoch ist der Betonkoloss, der als Hochhaus zählt und die neue Heimat der ZSC Lions ist.

    Bei der gewellten Fassade liess sich das Team um den Architekten Adam Caruso von Theatervorhängen und der Bekleidungsindustrie inspirieren. Die regelmässig angeordneten Bullaugenfenster an der Front- und der Rückseite erinnern an Pucks. e3615d6c-971c-40b5-bfd8-6a80277f3e47.jpeg?width=1280&height=853&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=5261,3507,x0,y0 e8bfea24-20c2-497c-bb19-c672c0213862.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3712,5541,x0,y0 2c442ad1-e167-472c-b138-5cce839ea229.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3561,5315,x0,y0

    Die Betonfassade der Swiss-Life-Arena fällt schon von weitem auf.

    Peter Zahner, CEO der ZSC Lions AG

    «Ich freue mich darauf, dass die gesamte Organisation der ZSC Lions – die Spieler und alle Mitarbeiter – in der neuen Arena endlich unter einem Dach ist. Stadionprojekte haben es in Zürich schwer. Umso schöner ist es, dass wir die Swiss-Life-Arena realisieren konnten. Der grosse Videowürfel ist ein Eyecatcher. Er hat die perfekte Grösse und eine super Auflösung. Auch die steilen Rampen gefallen mir sehr. ca9450a0-dff9-442e-b713-ecc4ad9e16eb.jpeg?width=480&height=648&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=225,305,x0,y0

    NZZ

    Im Hallenstadion waren wir nur zu Gast. Wenn es Terminkollisionen mit Konzerten oder Corporate Events gab, musste wir hinten anstehen. Jetzt werden wir selbst zum Gastgeber und haben auch die Catering-Rechte. Etwas wehmütig bin ich aber schon. Die Geschichte der ZSC Lions ist eng mit dem Hallenstadion verflochten.

    Wir haben 72 Mannschaften mit mehr als 1400 Spielerinnen und Spielern. Natürlich können wir sie nicht alle in der Swiss-Life-Arena unterbringen. Wir wollen es aber allen Teams – den Junioren wie den Frauen – ermöglichen, ab und zu in der Halle zu spielen. Gerade für die Jungen ist das eine grosse Motivation.»

    Einige Junioren durften bereits in der neuen Arena auflaufen. Für die Nachwuchsspieler ein unvergesslicher Moment.

    Severin Casanova, Feldspieler und Goalie bei der U-9-Mannschaft der ZSC Lions

    «Am besten gefällt mir in der neuen Halle der grosse Videowürfel – es ist der grösste in Europa. Und von aussen sieht das Stadion schön aus. Letzte Woche hatten wir eine Intensivtrainingswoche und spielten auch mehrmals in der Swiss-Life-Arena. 0dcbe39e-fd05-49e0-9f27-b36ead9d0627.jpeg?width=480&height=640&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=436,581,x0,y0

    PD

    Es hat mega viele Türen in der Halle, das ist etwas verwirrend. Praktisch finde ich, dass die Türe zur Trainingshalle auf Knopfdruck aufgeht und dass es hinter der Spielerbank Getränkehalter hat. Die Duschen sind aber nicht so gut, weil es lange dauert, bis das Wasser warm wird. Und es hat keine Sitze in der Trainingshalle. Die Zuschauer müssen auf den Betonstufen sitzen, und ihr Füdli wird kalt.

    Es ist aber gut, dass wir viel mehr Platz haben als in der Kunsteisbahn Oerlikon. Und es ist cool mit der 1. Mannschaft in derselben Halle zu spielen. Segi (Mathias Seger, A. d. R.) und Geering habe ich schon gesehen. Segi und Sulo (Ari Sulander, A. d. R.) sind meine Lieblingsspieler. Und Patrick Geering auch. Ich weiss aber noch nicht, ob ich Goalie oder Feldspieler werden will.» ed2e1d64-fc80-4da3-9bec-5598caea8ba3.jpeg?width=1280&height=853&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=5432,3621,x0,y0 c739fc53-401f-461b-8054-96ee99f227de.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=2475,3695,x1801,y0 7a06083d-fb89-48c4-8b2b-36b0a4ba0f4a.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3019,4506,x0,y0

    Am Dienstagabend stehen die ZSC Lions zum ersten Mal in der neuen Arena auf dem Eis. Tickets gibt es keine mehr.

    Das erste Spiel in der neuen Swiss-Life-Arena findet am Dienstag vor 12 000 Zuschauerinnen und Zuschauern statt. Jede Person in der ausverkauften Halle wird eine Sicht auf das Spielgeschehen haben. Die Tribünen sind so steil konstruiert, dass sich der CEO der ZSC Lions AG, Peter Zahner, beim ersten Besuch fragte, ob es sich um einen Planungsfehler handle. «Nein», versicherte Michael Schneider, einer der zuständigen Architekten vom Büro Caruso St. John, bei einem Rundgang wenige Tage vor der grossen Eröffnung, «alle Normen wurden eingehalten.»

    Die besten und teuersten Plätze findet man in den vierzehn Logen. Besonders sticht jene des Verwaltungsratspräsidenten Walter Frey hervor. Die Betonwände hat er mit dunklem Holz verkleiden lassen. In der Mitte des Raumes steht eine massive Bartheke, sie erinnert an ein englisches Pub.

    Freuen dürfen sich aber auch Fans mit kleinerem Portemonnaie. Sowohl die Heim- als auch die Gästefans bekommen in der neuen Arena eine richtige Stehkurve – etwas, was im Hallenstadion gefehlt hat. b2def1ff-6f10-44f9-b6bd-f8ece2e697b3.jpeg?width=1280&height=853&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=5568,3712,x0,y0 1d2084bd-36ff-49de-b8e0-d6c4fa3e8bf5.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=2933,4378,x430,y362 f26cbadc-06e2-4669-aa5f-ce2ad42cbf89.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3511,5241,x0,y0

    12 000 Personen haben in der Swiss-Life-Arena Platz. Die Zuschauerränge sind steil angelegt.

    Sven Treichl, Mitglied der Fankurve

    «Endlich bekommt der ZSC eine eigene Heimat, einen Ort, mit dem wir uns identifizieren können, wo wir nicht nur Gast sind, sondern der uns gehört. Die neue Arena ist ein reines Hockeystadion. Die Zuschauer sind viel näher am Eis, und es gibt eine richtige, steile Stehkurve ohne Sitze. Wenn die Leute kompakter zusammenstehen, wird sich das auch auf die Stimmung auswirken. f31e0a1c-c774-408d-9dc1-0a70eba5491c.jpeg?width=480&height=640&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=561,748,x0,y0

    PD

    Wir durften insbesondere dort, wo es uns direkt betrifft, mitsprechen und konnten aktiv mitgestalten. Natürlich ist der Sektor beim Eröffnungsspiel noch wie eine fast leere Wohnung. In den nächsten Monaten und Jahren wird sich das weiterentwickeln. Wir haben viele Ideen, die wir gerne umsetzen würden. So zum Beispiel einen Stand, welcher auch als Begegnungs- und Informationspunkt während der Spiele fungieren soll.

    Natürlich stimmt mich der Umzug auch etwas wehmütig. Der ZSC hat seit 1950 in Oerlikon gespielt. Das Hallenstadion werde ich nicht vermissen, aber es wird sicher etwas dauern, bis wir uns in Altstetten eingelebt haben. Die Freude über das neue Stadion überwiegt aber auf jeden Fall.»

    An einer Wand vor der Spielergarderobe stehen in den Klubfarben neun Jahreszahlen von 1936 bis 2018, die an die gewonnenen Meistertitel erinnern. Vor dem Eingang zum Eisfeld erinnern Worte in blau-weiss-roter Schrift an die wichtigsten Tugenden eines jeden Spielers: Respect, Passion, Discipline, Pride.

    Patrick Geering, Captain der ZSC Lions

    «Seit Anfang September sind wir in Altstetten zu Hause. Und langsam füllt sich alles mit Leben, es beginnt sich heimelig anzufühlen. Höchste Zeit also, vor unseren Fans zu spielen. 320cea86-e217-474c-9f23-e1617c03d9da.jpeg?width=480&height=640&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=1758,2344,x0,y0

    Keystone

    Die Arena ist imposant. Ich ertappe mich häufig dabei, dass ich im Training in einer kurzen Verschnaufpause die Ränge emporblicke. Dabei entdecke ich fast jeden Tag etwas Neues. Mit jedem gefundenen Detail steigt die Vorfreude auf das erste Heimspiel.

    Die Rahmenbedingungen für uns Spieler sind perfekt: Von unserer Garderobe bin ich in wenigen Schritten in der Spielerlounge, im Kraftraum, in der Trainingshalle oder auf dem Spielfeld. Das haben wir in Oerlikon schmerzlich vermisst.

    Der grösste Unterschied zum Hallenstadion ist aber, dass jeder weiss, wer hier zu Hause ist. Überall prangen ZSC-Logos, das Restaurant heisst «Zett», und sogar auf dem Grill findet man eine Zett-Wurst, welche ich übrigens empfehlen kann. Nun liegt es an uns, das Feuer auf dem Eis zu entfachen und die neue Arena gemeinsam mit unseren Fans in einen Hexenkessel zu verwandeln.» 1ad00292-7bea-4b7a-b70a-6a231a3602eb.jpeg?width=1280&height=853&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=5109,3406,x0,y0 03c87f85-cfa3-4ed8-8070-ff135bfd17f0.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3712,5541,x0,y0 444e3537-d97c-4e48-bb34-041db00c70f0.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3712,5541,x0,y0

    Die ZSC Lions haben eine eigene, ovale Garderobe. Im Hallenstadion war die Mannschaft nur eingemietet.

    Lisa Rüedi, Stürmerin bei den ZSC Lions Frauen

    «Endlich bekommt der ZSC ein eigenes Stadion, einen Löwenkäfig. Die Swiss-Life-Arena ist in erster Linie auf Eishockey ausgelegt, das wird sich auf die Stimmung auswirken. Als Zuschauer ist man näher am Spielfeld. Die Atmosphäre wird rauer sein als im Hallenstadion. Ich denke, es werden vermehrt Leute aus dem Raum Altstetten Spiele besuchen, die nicht extra nach Oerlikon gekommen wären. 7785fa97-5364-480c-b992-8c22faf61473.jpeg?width=480&height=640&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=817,1090,x51,y33

    PD

    Ich besuche nur drei, vier Spiele pro Saison. Mitglied der Fankurve bin ich nicht, dafür fehlt mir die Zeit. Oft haben wir Trainings oder Spiele, wenn die Männer auf dem Eis stehen. Leider auch am Dienstagabend, wenn das Eröffnungsspiel stattfindet.

    Natürlich wäre es schön, wenn die Swiss-Life-Arena auch die Homebase der Frauen wäre. Leider ist das zurzeit nicht realistisch. Aber wir werden hoffentlich ein paar Mal in der neuen Arena spielen können. So oder so wirkt sie sich positiv auf das Frauenteam aus: Unsere Heimat, das Sportzentrum Heuried, wird entlastet. So können wir unsere Trainings flexibler gestalten.»

    Mathias Seger, ZSC-Klublegende

    «Ich freue mich am meisten auf die Stimmung in der Swiss-Life-Arena. Sie wird bestimmt grossartig sein. Die Fans sind nahe am Spielfeld, die Akustik wird besser sein als im Hallenstadion. Das habe ich als Spieler etwas vermisst. d5651085-83aa-4b59-9d1a-aac1ae121069.jpeg?width=480&height=640&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=369,492,x0,y0

    PD

    Da ich in Oerlikon wohne, muss ich künftig etwas weiter reisen, um den ZSC zu sehen. Ich versuche möglichst viele Spiele zu besuchen. Am meisten werde ich wohl in der Trainingshalle sein, weil meine 9-jährige Tochter dort trainiert.

    Besonders schön finde ich, dass jetzt alles unter einem Dach ist: Garderobe, Fitnessraum, Materialraum, Aufenthaltsraum. Das macht es für die Spieler viel einfacher. Dass ich selbst nicht mehr in der Swiss-Life-Arena spielen kann, stört mich nicht. Ich freue mich für die gegenwärtigen ZSC-Spieler und für alle, die in Zukunft für den Zett spielen werden.»

    Das Spielfeld liegt quer im Gebäude, so dass auf seiner linken und seiner rechten Seite reichlich Platz für die Trainingshalle, die Gastronomie und für Büros bleibt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZSC Lions AG sitzen oberhalb der Logen und können durch bullaugenförmige Fenster direkt auf das Spielfeld blicken.

    Im Vergleich zur Hauptarena fällt die Trainingshalle deutlich ab. Der Architekt Michael Schneider bezeichnet den Raum wohlwollend als Rohbau. Die gemeine Betrachterin sieht einen Keller mit Eisfläche. Die Kargheit hat ihre Gründe: Dadurch, dass es kein Tageslicht gibt, das den Raum aufheizen würde, kann Energie gespart werden.

    Eine Attraktion des Stadions sind die zahlreichen Restaurants und Bars mit 2190 Plätzen, die von der SV Group betrieben werden. Im Angebot gibt es vor allem Klassiker wie Pommes, Würste, Pizza und Burger. Auch Vegetarierinnen und Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Die Swiss-Life-Arena will ein «civic building» sein, wie der Architekt Adam Caruso an der Führung betonte. Ein Gebäude also für die Menschen und die Stadt. Dazu passt es, dass das Restaurant «Zett» und die Sportsbar auch ohne Eintrittskarte besucht werden können. 5e83b0a9-1c02-4331-961e-51b62ae14221.jpeg?width=1280&height=853&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=5568,3712,x0,y0 39646dee-dbd2-4a59-a1e9-efa574a6dcdc.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3712,5541,x0,y0 e710d069-d051-4248-888e-735689b3d7ce.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=2049,3059,x2352,y0

    Oben: Wandmalereien erinnern an erfolgreiche Zeiten der ZSC Lions. Unten: In der Swiss-Life-Arena soll nicht nur Eishockey gespielt, sondern auch gegessen und getrunken werden.

    Die Eröffnung des Stadions fällt in eine Zeit, in der Strommangel droht und junge Menschen für Klimaschutzmassnahmen demonstrieren. Wie nachhaltig ist die Swiss-Life-Arena?

    Für das Energiekonzept ist das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) verantwortlich. Das Stadion sei ein «Vorzeigeobjekt», schreiben die Betreiber selbstbewusst. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Eishallen grundsätzlich viel Energie benötigen. Das EWZ setzt auf Energie aus erneuerbaren Quellen. Auf dem Dach der Swiss-Life-Arena befinden sich Solarzellen.

    Wichtig ist auch Effizienz: In der Swiss-Life-Arena soll keine Energie unnötig verpuffen. Überflüssige Abwärme wird zum Heizen benutzt, der Rest wird ins Energienetz eingespeist. Überflüssig produzierte Kälte kann von weiteren Gebäuden in der Umgebung genutzt werden. Das Eis wird mit Ammoniak gekühlt. Das Kältemittel gilt als umweltfreundlich und energieeffizient. c693f6cd-7423-491b-8fa5-b4a29556301c.jpeg?width=1280&height=853&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=4799,3199,x0,y0 7aaf72b3-303e-4e15-a97f-6736a915409c.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=2635,3933,x412,y0 34b3655f-87ce-488c-8b38-07a8381e9634.jpeg?width=624&height=931&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=3155,4709,x0,y0

    Eishallen brauchen viel Energie. Für die Betreiber handelt es sich dennoch um ein «Vorzeigeobjekt».

    Lara von Büren, Eismeisterin

    «So eine Chance hast du nur einmal im Leben, also nutze sie. Das dachte ich, als ich mich als Eismeisterin bei den ZSC Lions bewarb. Als Kind bekam ich von meinem Grosi ein ZSC-Trikot. Seither bin ich grosser Fan. f577b8a0-0ee6-4179-b6c7-bff9023dbd1b.jpeg?width=480&height=640&fit=bounds&quality=75&auto=webp&crop=375,500,x45,y12

    PD

    Im Sommer startete ich in meinem neuen Job. Zuerst war ich überfordert. Die Swiss-Life-Arena ist unglaublich gross. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Die Stimmung wird hervorragend sein, da bin ich mir sicher. Ich bin die einzige Frau im sechsköpfigen Eismeisterteam. Zuvor arbeitete ich in Dübendorf. Dort war mein Tätigkeitsfeld breiter. Hier kann ich mich komplett aufs Eis konzentrieren. Das gefällt mir.

    In den letzten Tagen waren alle sehr nervös. Das ist immer so, wenn es ernst gilt. Am Dienstagabend werde ich vor 12 000 Zuschauern auf dem Eisfeld sein und die Tore stellen. Bisher stand ich vor maximal 500 Zuschauern auf dem Eis. Ich hoffe, auch als Fan oft in der Swiss-Life-Arena sein zu dürfen.»

  • Nun macht Zürich sogar New York Konkurrenz

    Jahrzehnte träumten die ZSC Lions vom eigenen Zuhause, heute weihen sie es mit ihrer Heimpremiere ein. Die Arena zum Schwärmen – für die Spieler, aber auch die Fans.

    Die Stadt Zürich bewegt sich doch. Ihr Gesicht hat sich in den letzten 15 Jahren durch einige markante Bauten verändert. Der Prime Tower brachte Wolkenkratzer-Feeling an die Limmat, der neu gestaltete Sechseläutenplatz wurde zur Begegnungszone, beim Hauptbahnhof entstand mit der Europaallee gar ein neues Quartier, die Erweiterungsbauten des Kunsthauses und des Landesmuseums stechen ins Auge. Und nun wird an den Gleisen in Zürich-Altstetten tatsächlich ein Sportstadion eröffnet, das selbst europaweit Massstäbe setzt: die Swiss-Life-Arena, die neue Heimat der ZSC Lions.

    Man mag sich darüber streiten, ob man die gewellte Betonfassade mit den Bullaugen als Fenstern schön findet. Aber ist man erst mal im Innern der Arena, gerät man schnell ins Schwärmen. Von den geräumigen Umgängen, an deren Wänden die Geschichte des Clubs nachgezeichnet ist. Und natürlich ganz drinnen, wo Eishockey gespielt wird und einem sofort der riesige Videowürfel auffällt – mit 420 Quadratmetern Gesamtfläche der grösste in Europa. Überhaupt sind die Dimensionen dieser Halle eindrücklich.

    Bis zur Decke sind es 33 Meter», rechnet Bruno Vollmer vor. «Unser Volumen ist so gross wie das eines NHL-Stadions. Hätten wir den oberen Ring durchgehend genutzt, hätten wir über 20’000 Sitze reinbringen können.» Was indes nicht das Ziel war. Die Swiss-Life-Arena ist mit 12’000 Plätzen nicht das grösste Hockeystadion im Lande, das ist immer noch die Berner Postfinance-Arena (17’031). Aber Zürich hat nun die weitaus modernste und imposanteste Arena.

    Vollmer war von 1994 bis 1997 Captain des alten ZSC, nun koordiniert er als operativer Leiter den Bau der Swiss-Life-Arena. Der 55-Jährige absolvierte zahlreiche Weiterbildungen und weiss als langjähriger Spieler, was ein gutes Stadion ausmacht. Er studierte in den vergangenen 10 Jahren zahlreiche Arenen vor Ort, in Detroit, Montreal, London oder Mannheim.

    Die Erkenntnisse flossen in den Bau der Swiss-Life-Arena ein. Unter anderem beim Videowürfel, der eine Sonderanfertigung ist – eine Kombination aus jenen in Detroit und New York. Er ist etwa so gross wie jener im Madison Square Garden im Herzen Manhattans.

    Was waren die weiteren Erkenntnisse? «Innendrin sehen die meisten modernen Hockeyarenen ähnlich aus», sagt Vollmer. «Wichtig ist, dass es eine Kesselwirkung gibt. Was wir erreichen mit der Steilheit der Tribünen. Zudem sind die ersten Zuschauerreihen nur 1,5 Meter vom Eis entfernt. Und die Verpflegung ist essenziell. Die Leute sollen nicht lange anstehen müssen vor den Foodständen und den WCs, die Umgänge müssen genug Platz bieten.»

    Waren die ZSC Lions im Hallenstadion Mieter, sind sie in der Swiss-Life-Arena die Hausherren. Das heisst, dass sie am Catering verdienen, das sie an die SV Group vergaben. Dass sie Namensrechte verkaufen konnten (an die Swiss Life), die 14 Logen à 12 Plätze selber vermieten, ihren Business-Clubs viel mehr bieten können. Und dass sie nun den Terminplan selber bestimmen. Was ihnen in der Summe erlauben soll, künftig rentabel zu wirtschaften und nicht mehr auf den finanziellen Zustupf von Präsident Walter Frey angewiesen zu sein.

    Der Spielerrat mit Patrick Geering, Reto Schäppi und Chris Baltisberger wurde in die Ausgestaltung des Teambereichs mit einbezogen. «Wir wollten eine offene Lounge, in der man sich sofort wohlfühlt», sagt Geering. Das wurde umgesetzt. In Vancouver schauten die ZSC Lions die Idee mit der ovalen Team-Garderobe ab. Es gibt keine Ecken, jeder sieht jeden, das fördert die Kommunikation.

    «Jetzt müssen wir uns keine Gedanken mehr machen, wann wir unsere Sachen von der Trainingsstätte ins Hallenstadion zügeln müssen.»
    Captain Patrick Geering

    Nur schon eine eigene Kabine zu haben und diese nicht jedes Mal räumen zu müssen wie im Hallenstadion, fühlt sich für langjährige ZSC-Spieler wie Geering wie ein Luxus an. «Jetzt müssen wir uns keine Gedanken mehr machen, wann wir unsere Sachen für den Match von unserer Trainingsstätte ins Hallenstadion zügeln müssen», sagt der Captain.

    An diesem sonnigen Montag, am Tag vor dem heutigen Eröffnungsspiel gegen Fribourg, wird da und dort noch gewerkelt. Geering begibt sich nach dem Training in Badelatschen, Shorts und T-Shirt nochmals aufs Eis, macht einige Übungen mit dem Puck und saugt die Atmosphäre in der nigelnagelneuen Arena auf.


    Obschon zwischen dem Hallenstadion und der Swiss-Life-Arena nur sieben Kilometer liegen, dürfte der Auszug der ZSC Lions aus Zürich-Nord für manchen Fan mit Wehmut verbunden sein. Stefan Wälchli, Leiter Spielbetrieb bei den ZSC Lions, verschrieb sich nach der 2016 gewonnenen Volksabstimmung der Emotionalisierung der neuen Arena. André Bernhardsgrütter, eingefleischter ZSC-Fan und früherer Fanbeauftragter, machte sich auf die Suche nach Stücken aus der Geschichte wie die weissen Schlittschuhe von Michel Zeiter, dem Stock von Ari Sulander oder diversen Shirts aus verschiedenen Zeiten.

    Zeremonie um 18.55 Uhr

    Anlässlich der Premiere gegen Fribourg werden die Trikots des vierfachen Meistergoalies Ari Sulander (Nummer 31) und des langjährigen Captains Mathias Seger (15) unter das Dach gezogen. Die Eröffnungszeremonie beginnt bereits um 18.55 Uhr. Zudem werden auch die Meisterbanner für die Jahre 1936, 1949, 1961, 2000, 2001, 2008, 2012, 2014 und 2018 gehisst. Zahlreiche Exponenten reisten an, die Meistercoachs Marc Crawford und Hans Kossmann eigens aus Kanada.

    «Seit zwei Wochen trainieren wir nun in der grossen Halle», sagt Geering. «Es fühlt sich an wie an einer WM, wenn du in einer coolen Arena trainierst und spielst. Es macht mich stolz, dass wir in Zürich einen solchen Hockeytempel haben. Jetzt muss alles mit Leben gefüllt, müssen die Emotionen geweckt werden. Das liegt vor allem an uns. Jetzt müssen wir zeigen, wieso Zürich eine solche Halle gebraucht hat.»

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