1/2-Final: ZSC vs EV Zug

    • Offizieller Beitrag

    Mit einer Gala in den Final

    Die ZSC Lions liessen dem EVZ keine Chance mehr und greifen erstmals seit 2008 nach dem Titel

    VON SIMON GRAF

    ZÜRICH Und plötzlich ist Zürich zu einer Eishockeystadt geworden. 29 Heimspiele brauchte es, damit das Hallenstadion mit 11 200 Zuschauern erstmals in dieser Saison ausverkauft war. Doch jene, die sich zum ersten Mal an einen ZSC-Match verirrten, mussten es nicht bereuen. Spätestens ab dem Mitteldrittel setzte auf den Rängen Festlaune ein. Die Zürcher hatten mit drei Toren innert knapp sechs Minuten von 1:0 auf 4:0 erhöht, der EVZ fügte sich in die Niederlage und hatte nicht einmal mehr die Kraft oder Lust für Scharmützel.

    Zuletzt siegten die ZSC Lions 5:1 und zogen damit ohne Niederlage in den Final ein – etwas, das ihnen in den drei Jahren zuvor schon Davos, Bern und Kloten vorgemacht hatten.

    Der Unterschied ist, dass die Zürcher von Rang 7 aus als Aussenseiter und ohne viel Kredit ins Playoff gestiegen waren. Doch diese Mannschaft ist im März immer stärker geworden. Mit 13:4 Toren eliminierte sie zuerst Davos, gegen den EVZ erzielte sie nun ein Gesamtskore von 17:5. Die wohl besten Offensivteams der Liga fanden gegen die ZSC Lions im Playoff keinen Weg mehr zum Tor. Topskorer Brunner, der in den letzten Wochen intensiv von NHL-Scouts beobachtet wurde, brachte es im Halbfinal nur auf drei Assists, die Kanadier Holden und Metropolit auf je ein Zuspiel. Und in Spiel 4 wurde schnell klar, dass sich das Bild nicht mehr ändern würde. Die Zürcher hatten angekündigt, das Spiel mehr in die Hand zu nehmen, hielten Wort und brachten die Zuger oft schon in der eigenen Zone in Verlegenheit.

    Die Dämme brachen beim EVZ wieder im Mitteldrittel

    Das Unheil nahm für den EVZ in der 11. Minute seinen Anfang, als Helbling einen Konter lancieren wollte, mit seinem überhasteten Pass aber Kurmann traf und der Puck zu Bärtschi gelangte. Und der Flügel, der im März zu einer Hochform gefunden hat, traf mit seinem achten Playoff-Tor zum 1:0. Es war nicht die erste unglückliche Szene Helblings, der unter anderem in Spiel 3 Ambühls Overtimetor mit einem missglückten Befreiungsschlag vorbereitet hatte. Die Dämme brachen beim EVZ dann wie schon in Spiel 1 im Mittelabschnitt, als der erneut vor Tatendrang strotzende Ambühl (29.) und Schäppi (33./35.) auf 4:0 erhöhten. Für das Highlight des Spiels sorgte Jungcenter Schäppi mit seinem kühl verwandelten Penalty zum 3:0.

    Die Ausgeglichenheit sei das entscheidende Plus gegenüber dem EVZ gewesen, meinte Schäppi danach. Es sei eigentlich unerheblich gewesen, wer auf dem Eis gestanden sei. Bob Hartley geriet ins Schwärmen, wenn er auf die Leistungen seiner unerfahrenen Center Schäppi, Cunti und Baltisberger zu sprechen kam. «Sie machten einen hervorragenden Job. Und das gegen Gegner mit NHL-Vergangenheit.» Ein gutes Zeichen ist, dass sich bei den ZSC Lions ein starker Schweizer Kern herausgebildet hat. Von den 17 Toren im Halbfinal wurden nur deren 3 von Ausländern erzielt.

    Die ZSC Lions, die erstmals seit 2008 in den Final einzogen, haben im Playoff bislang eine der bemerkenswertesten Geschichten geschrieben. Doch abheben mochte ihr Trainer deswegen noch nicht. Auf die Frage, was er zu seinen Spielern nach dem Triumph gesagt habe, antwortete er trocken: «Dass sie nicht vergessen dürfen, die Uhr vorzustellen.»

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    BRENNPUNKT

    Die ZSC Lions wie 2008

    Simon Graf

    Die ZSC Lions orientierten sich im aktuellen Playoff an einem biblischen Sprichwort: «Die Letzten werden die Ersten sein.» Sie quälten sich durch die Qualifikation und landeten weit hinter den Erwartungen auf Rang 7. Doch nun, da der Titel ausgespielt wird, deklassierten sie die Topteams. Nach dem HC Davos eliminierten sie im Halbfinal auch den EV Zug mit 4:0 – und damit die Nummern 1 und 2 ohne Niederlage. Zwei solch spektakuläre Favoritenstürze nacheinander hatte zuvor noch niemand geschafft.

    Eigentlich pflegen Coaches zu mahnen, man könne im Playoff nicht einfach den Schalter umdrehen. Doch wie schafften es die Zürcher? Die Parallelen zu 2008, als sie von Rang 6 aus letztmals Meister geworden waren, sind augenfällig. Damals wie nun hatte ihre Aufwärtstendenz schon vorher eingesetzt. Auf leisen Kufen gewannen sie sieben der letzten zehn Spiele der Regular Season. Hatten sie sich vorher keine Mühe gegeben? Wer ihre verzweifelten Bemühungen beobachtet hatte, kommt zu einem anderen Schluss: Das Team hatte Zeit gebraucht, um sich an den Stil und das Konzept des neuen Coaches Bob Hartley zu gewöhnen.

    In den ersten Monaten wirkten die Spieler verunsichert

    und darauf bedacht, vor allem keine Fehler zu begehen. Doch allmählich verinnerlichten sie die Ideen ihres Chefs. Hartley ist kein angenehmer Trainer, sondern einer, der immer fordert. Die jüngste Entwicklung zeigt: Er war genau der Richtige, um die Leistungskultur wieder zu etablieren. In den Final dürfte den Zürchern der SC Bern folgen, der gestern seinen ersten Matchpuck verpasste. Es wäre eine neue Finalpaarung. Und eine attraktive.

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    He Sandro: Es isch morge am foifi und Du häsch de Matchbricht nonig gmacht???? Bisch am :suff: ???? ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Figment

    Larry hast den Flug schon gebucht ? Wolltest doch gehen bei einer Finalteilnahme. :wink:

    Nein, habe die Zeit schon verplant!

    Es kommt noch Besuch von der Pinnwand hier, gehen wir halt zum Playoff der Panthers!

    Werde weiterhin "Live" aus Florida dabei sein, nicht ganz das selbe, aber ich weiss ja wie es ist! :suff:

    Wünsche allen viel Spass im Final, und bringt Gopfertelli den Chübel nach Züri! :cool:

  • Zitat von Brave New World

    Die ZSC Lions müssen sich massiv steigern, wenn Sie im Halbfinal nur den Hauch einer Chance haben wollen. Aussert der Jussi spielt wieder solche Playoffs wie letzte Saison.

    Gnagnagna. :blabla:

    Ohne uns zu steigern, sondern einfach indem wir das sehr gute Niveau hielten konnten, hatten wir nicht nur den Hauch einer Chance, sondern besiegten auch den nächsten Gegner locker mit 4-0.

  • Zitat von Simms

    Gnagnagna. :blabla:

    Ohne uns zu steigern, sondern einfach indem wir das sehr gute Niveau hielten konnten, hatten wir nicht nur den Hauch einer Chance, sondern besiegten auch den nächsten Gegner locker mit 4-0.

    Sehr guet! :applaus:

  • Zitat von Reto

    Mindestens im ersten Spiel hatte BNW mit Jussi aber recht ;o)

    In welchem denn? Im ersten? Dort war man so überlegen, dass es nun wirkliche keine Rolle spielte, ob Jussi noch 1-2 hätte halten können.

  • Zitat von Simms

    Gnagnagna. :blabla:

    Ohne uns zu steigern, sondern einfach indem wir das sehr gute Niveau hielten konnten, hatten wir nicht nur den Hauch einer Chance, sondern besiegten auch den nächsten Gegner locker mit 4-0.

    Hat mich überrascht, dass Zug wieder so im Halbfinale untergeht. ABER der Zett hat sich gesteigert. Einige Fehlpässe weniger wie gegen Davos. Jussi hatte eine Fangquote von ca. 88 Prozent. Er konnte keinen Sieg klauen, was hingegen Flüeler gelang.

  • Naja, ich glaube auch nicht, dass Jussi ein entscheidender Faktor war. Vielmehr war wieder unsere hervorragende Defensive ausschlaggebend: wer hätte gedacht, dass Brunner, Holden und Metropolit kein Tor schiessen?

    Die Jammeriklubs sind draussen, what's next?

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