• Offizieller Beitrag

    ist schon jemanden, oder wie wir Ende 2023 sagen, jemensch, aufgefallen, dass unser Captian meistens am wenigsten Time on Ice hat von den Top-Verteidiger?

    Meistens nur Usti mit weniger.

    Isso. Unter Crawford hat sich das dramatisch verändert für ihn. Wobei es früher schon echt zu viel gewesen ist. Aber ja, auch Geering
    wird irgendwann eine Schippe drauf legen (müssen).

  • Überzählige ZSC-Routiniers«Das habe ich noch nie so erlebt»

    Der Leader reiht Sieg an Sieg, und Trainer Marc Crawford hat stets die Qual der Wahl. Während Stars überzählig zuschauen müssen, sorgen die Jungen für Aufsehen.

    Angelo Rocchinotti

    Publiziert heute um 12:50 Uhr


    Vinzenz Rohrer (ZSC) hat gut lachen: Der 19-jährige Erstrundendraft der Montreal Canadiens wird gegen Servette zum besten Spieler seines Teams ausgezeichnet.

    Vinzenz Rohrer (ZSC) hat gut lachen: Der 19-jährige Erstrundendraft der Montreal Canadiens wird gegen Servette zum besten Spieler seines Teams ausgezeichnet.

    Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)

    Sie strahlen übers ganze Gesicht. Ella und Anni, die beiden Töchter von ZSC-Stürmer Denis Hollenstein. Sechs und drei Jahre jung sind sie mittlerweile. Und belagern ihren Papa, kaum hat dieser das Eis verlassen. «Papi, Papi», tönt es wieder und wieder. «Jetzt müsst ihr noch kurz warten», entgegnet der 34-Jährige.

    Noch am vergangenen Freitag hatte Hollenstein alle Zeit der Welt, sich um seine Liebsten zu kümmern. Trainer Marc Crawford verzichtete darauf, den Flügel für das Auswärtsspiel in Biel zu nominieren. Durch die Rückkehr von Juho Lammikko und Jesper Frödén taten sich dem Coach wieder neue Möglichkeiten auf.

    «Sicher keine einfache Situation», konstatiert Hollenstein, der das Spiel vom Wohnzimmer aus verfolgte. «Ich habe das noch nie so erlebt, stand noch nie in einem Team, das so breit aufgestellt war. Als Profi musst du damit umgehen können.» Für Crawford sind Namen nur auf dem Trikot aufgenähte Buchstaben.

    Das zeigte sich auch am Samstag beim 4:2 gegen Meister Servette. Dieses Mal mussten die Routiniers Simon Bodenmann (35), Chris (32) und Phil Baltisberger (28), die gemeinsam sieben Meistertitel totalisieren, die Rolle als Zuschauer einnehmen.

    Für die Show sorgten andere. Derek Grant etwa. Am Freitag war er mit einem Ablenker für den 3:2-Erfolg in Biel besorgt gewesen. Einen Tag später lenkte der 1,91-Meter-Hüne mit der Zahnlücke das Spiel mit einer Doublette in entscheidende Bahnen. Zweimal glänzte Vinzenz Rohrer als Vorbereiter.

    Beim 1:0 setzte sich der Teenager an der Bande gegen den Genfer Topskorer Sami Vatanen durch. Vor dem 2:0 luchste er dem ehemaligen ZSC-Verteidiger Tim Berni an der eigenen blauen Linie die Scheibe ab. Weil Servette-Keeper Robert Mayer den beiden entgegenstürmte, den Puck aber verfehlte, hatte Grant mit einem Schuss ins leere Gehäuse leichtes Spiel.

    «Der Torhüter hat einen Fehler begangen. Ich denke nicht, dass ich noch an meinem Gegenspieler vorbeigekommen wäre», mutmasste Rohrer, der zunächst gedacht hatte, Grant hätte das 2:0 verfehlt. Der Österreicher mit Schweizer Lizenz wurde zurecht zum besten Spieler seines Teams ausgezeichnet. «Ich denke, ich konnte mich seit der Nationalmannschaftspause noch weiterentwickeln», freute sich der 19-Jährige.

    ZSC seit Crawfords Kritik ungeschlagen

    Unter Crawford vertraut man beim ZSC wieder vermehrt dem Nachwuchs. Ligaweit setzt kein anderes Team mehr junge Spieler ein. Und diese wissen zu gefallen. Gegen Servette leitete der erst 17-jährige Daniil Ustinkov mit einem weiten Pass auf Rohrer das 1:0 ein, brachte es letztlich auf 12 Minuten Eiszeit. «Dass wir von den Trainern so viel Vertrauen erhalten, hilft natürlich», so Rohrer.

    Der Draft der Montreal Canadiens kommt stets an der Seite Grants zum Einsatz. Sonst aber formiert Crawford seine Linien immer wieder neu, ruft während des Spiels auch mal drei Namen auf und schickt diese Spieler aufs Eis. «Mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf kann es von Vorteil sein, wenn man mit jedem schon einmal gespielt hat», sagt Hollenstein mit einem Augenzwinkern.

    Durfte gegen den Meister wieder mittun: ZSC-Stürmer Denis Hollenstein im Duell mit Servette-Topskorer Sami Vatanen.

    Durfte gegen den Meister wieder mittun: ZSC-Stürmer Denis Hollenstein im Duell mit Servette-Topskorer Sami Vatanen.

    Foto: Christian Merz (Keystone)

    Vor zwei Wochen monierte Crawford nach einem 0:3 in Davos noch die Arbeitsmoral seines Teams. Seither haben die Lions kein Spiel mehr verloren und am Samstag den fünfen Sieg en suite eingefahren. Der Erfolg stand nie in Gefahr. Dass die Gäste in den Schlussminuten noch auf 2:4 verkürzen konnten, ist Hollenstein jedoch ein Dorn im Auge. Er sagt: «Wir können noch viel besser spielen.» Es klingt fast wie eine Drohung.

    • Offizieller Beitrag

    Die ZSC Lions sind nach fünf Siegen in Serie souveräner Leader – auch weil sie einen verblüffenden Topskorer haben, der in der NHL ein Zerstörer war
    https://www.nzz.ch/sport/eishocke…itel-ld.1768733

    "......nicht allein das üppige Budget, um welches die Konkurrenz die Zürcher Organisation beneidet."

    Ausser Lausanne, Lugano, Zug ....... Also wieder einmal nicht ganz korrekt, was Nicola Berger schreibt.
    Wie immer. Schade.

    Aber ja, dass ein Hollenstein, Bodenmann, die Baltisbergers, Riedi, usw. immer wieder die Wolldecke fassen ist schon krass! Die Qualität
    der Jungen ist schon sehr sehr beachtlich und heizen diesen Konkurrenzkampf so richtig an! Gut für uns.

  • "......nicht allein das üppige Budget, um welches die Konkurrenz die Zürcher Organisation beneidet."

    Ausser Lausanne, Lugano, Zug ....... Also wieder einmal nicht ganz korrekt, was Nicola Berger schreibt.
    Wie immer. Schade.

    Aber ja, dass ein Hollenstein, Bodenmann, die Baltisbergers, Riedi, usw. immer wieder die Wolldecke fassen ist schon krass! Die Qualität
    der Jungen ist schon sehr sehr beachtlich und heizen diesen Konkurrenzkampf so richtig an! Gut für uns.

    Sali ZSColin!
    schön dich wieder in der Halle begrüssen zu dürfen und auf dem Videowürfel stalkst du jetzt auch noch alle :mrgreen:,
    auch wenn wir uns nicht persönlich getroffen haben: Schön dassd wieder da bisch :zsc:...

    Habs im anderen Treade kommentiert...

    Russki standart!!

  • "......nicht allein das üppige Budget, um welches die Konkurrenz die Zürcher Organisation beneidet."

    Ausser Lausanne, Lugano, Zug ....... Also wieder einmal nicht ganz korrekt, was Nicola Berger schreibt.
    Wie immer. Schade.

    Aber ja, dass ein Hollenstein, Bodenmann, die Baltisbergers, Riedi, usw. immer wieder die Wolldecke fassen ist schon krass! Die Qualität
    der Jungen ist schon sehr sehr beachtlich und heizen diesen Konkurrenzkampf so richtig an! Gut für uns.

    Naja, wir haben noch eine NLB Mannschaft, die 2-3 Mio im Jahr kostet. Also müsste Lausanne, Lugano, Zug eine deutlich teurere 1. Mannschaft haben um annähernd an unser Budget zu kommen.

  • Naja, wir haben noch eine NLB Mannschaft, die 2-3 Mio im Jahr kostet. Also müsste Lausanne, Lugano, Zug eine deutlich teurere 1. Mannschaft haben um annähernd an unser Budget zu kommen.

    Genau mein Gedanke!

    Mit 2-3 Mio bist du aber eher auf Bellinzona Niveau. Denke nicht, dass 3 Mio reichen! Aber egal...

    Russki standart!!

  • Naja, wir haben noch eine NLB Mannschaft, die 2-3 Mio im Jahr kostet. Also müsste Lausanne, Lugano, Zug eine deutlich teurere 1. Mannschaft haben um annähernd an unser Budget zu kommen.

    Wieso sollte im Bericht vom Budget der ganzen Organisation die Rede sein? Ich meine der Journi bezieht dies auf die erste Mannschaft.

  • Sie machten alles zusammen, jetzt wird sie Polizistin

    Shannon und Justin Sigrist vom ZSC: Ihre Leidenschaft fürs Eishockey schweisste sie zusammen. Die Geschichte über die besondere Beziehung zweier Geschwister, die so verschieden sind.

    Simon Graf

    Simon Graf

    Publiziert heute um 06:00 Uhr

    Sie war schon an Olympia, dafür kann er vom Eishockey leben: Shannon und Justin Sigrist in der Swiss-Life-Arena.

    Sie war schon an Olympia, dafür kann er vom Eishockey leben: Shannon und Justin Sigrist in der Swiss-Life-Arena.

    Foto: Melanie Duchene

    Justin Sigrist ist zwei Minuten älter als seine Zwillingsschwester Shannon. «Dieses Rennen habe ich gewonnen», sagt er schmunzelnd. Ist er auch der Reifere? Er winkt ab. «Nein, das kann man so nicht sagen. Shannon ist weiter als ich. Ich bin für mein Alter noch nicht so reif. Leider.» Sie nimmt ihren grossen Bruder aber sogleich in Schutz: «In einigen Bereichen bin ich weiter, in anderen er. Wir gleichen uns da recht gut aus.»

    Die beiden kamen am 20. April 1999 in Niederuzwil zur Welt und waren lange unzertrennlich. «Eineiige Zwillinge haben von Natur aus eine stärkere Bindung als zweieiige wie wir», sagt Shannon. «Aber wir haben wirklich alles geteilt. Und natürlich hat uns die gemeinsame Leidenschaft fürs Eishockey zusammengeschweisst.» Justin nickt: «Shannon hat das tipptopp gesagt. Wir haben wirklich extrem viel zusammen gemacht. Wir gingen gemeinsam ins Eishockey und in die Schule. Wir haben eine spezielle Beziehung.»

    Zitat

    «Ich gehe gern auf Menschen zu und bin eine Plaudertasche. Ihm ist es recht, wenn er im Hintergrund ist.»

    Shannon Sigrist

    So nah sie sich sind, so unterschiedlich sind sie. «Shannon ist sehr offen und immer happy», sagt Justin. «Ich bin eher introvertiert.» Sie nickt: «Das ist perfekt umschrieben. Ich gehe gern auf Menschen zu und bin ab und zu eine Plaudertasche. Ihm ist es recht, wenn er im Hintergrund ist und nicht gross reden muss.»

    Heute spielen sie, inzwischen 24-jährig, beide in der ersten Mannschaft der ZSC Lions – bei den Männern und den Frauen. Doch der Sport, dank dem sie so viel geteilt haben, trennt sie nun. Justin ist in seiner fünften Saison als Zürcher Stammspieler und hat einen Vertrag bis 2026, der ihm ein gutes Auskommen garantiert. Shannon hat vor zwei Monaten eine Ausbildung als Polizistin bei der Kantonspolizei Thurgau begonnen. Ob sich Eishockey auf Schweizer Topniveau auch nächstes Jahr mit ihrem Job vereinbaren lässt, wenn sie auf Patrouille geht, weiss sie noch nicht.

    Die 24-Jährige hat schon viel erlebt im Eishockey. Mit 15 bestritt sie 2015 in Malmö ihre erste WM, sechs weitere sind dazugekommen. Zudem verteidigte sie für die Schweizerinnen an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking. Mit den ZSC Lions wurde sie zweimal Meister (2016, 17). Nach zwei Jahren im schwedischen Linköping und einem bei den Thurgau Ladies ist sie zu den Zürcherinnen zurückgekehrt. Vor zwei Monaten hat sie ihre zweijährige Ausbildung bei der Kantonspolizei Thurgau begonnen. (sg.)

    Als Kinder verbrachten Shannon und Justin unzählige Stunden zusammen in der elterlichen Garage in Henau bei Uzwil. Sie schossen Tausende von Pucks an die Wand, trainierten zusammen Bullys und feilten an ihrer Stocktechnik. Bevor sie beim EHC Uzwil mit dem Eishockey beginnen durften, hatten die Eltern sie ins Eiskunstlaufen geschickt. «Justin hatte gar keine Lust darauf und machte anfangs nur Schneehäufchen am Boden», erzählt Shannon. «Doch sie sagten zu uns: Wer Eishockey spielen will, muss zuerst Schlittschuh fahren können.»

    Der filigrane Stürmer lernte sein Eishockey-Handwerk beim EHC Uzwil und wechselte mit zwölf in die ZSC-Organisation. Nach einem Jahr in der kanadischen Juniorenliga WHL bei den Kamloops Blazers debütierte er 2018 in der ersten Mannschaft der Zürcher. So verpasste er den vorerst letzten ZSC-Meistertitel. Nach zwei guten Jahren stagnierte er im vergangenen Winter. Inzwischen hat er wieder Fahrt aufgenommen. Die ZSC Lions verlängerten seinen Vertrag im September 2021 vorzeitig um vier Jahre bis 2026. (sg.)

    Als Justin mit fünf ins Eishockey wechseln durfte, weil er sich einigermassen auf den Schlittschuhen halten konnte, durfte ihn seine Zwillingsschwester zunächst nicht begleiten. «Uzwil nahm damals noch keine Mädchen. Aber irgendwann sah ich, dass ein Mädchen im Training war, und klopfte auch an.» Sie nahm den Hockeystock in die Hände und stellte die weissen Schlittschuhe in die Ecke.

    Das einzige Mädchen

    Damals war sie das einzige Mädchen im Team mit ihrem Bruder. «Ich war froh, hatte ich ihn. Ich wusste immer: Er glaubt an mich und unterstützt mich, egal, was ist. Und weil mein Bruder dabei war, war es völlig normal, dass ich auch mitspielte.» Sie habe es genossen, in einem Team voller Jungs gross zu werden, sagt sie. «Sie gaben immer Vollgas, und das trieb auch mich an. Es gibt sicher Mädchen, denen das nicht so behagt. Aber für mich war das perfekt.»

    Den Eishockey-Overall streifte sie jeweils in der Toilette über, ehe sie in der Kabine mit den Jungs noch die Ausrüstung und die Schlittschuhe anzog. Duschen konnte sie danach manchmal in der Schiedsrichterkabine. Sonst mussten die Jungs draussen auslaufen, wenn sie duschte. «Ich habe mich beeilt», sagt sie schmunzelnd. «Nach fünf, sechs Minuten war ich wieder draussen, damit sie nicht zu lange in der Kälte warten mussten. Sie haben auf mich Rücksicht genommen und ich auf sie.»

    So unterschiedlich sie sind, sie verstehen sich blendend: Shannon und Justin Sigrist.

    So unterschiedlich sie sind, sie verstehen sich blendend: Shannon und Justin Sigrist.

    Foto: Melanie Duchene

    Es sei schön gewesen, habe er immer seine Schwester dabeigehabt, sagt Justin. «Und sie hat es nicht schlecht gemacht. Sie ist weit gekommen», sagt er anerkennend. «Das musst du ja jetzt sagen», wirft sie lachend ein. Jahrelang spielten sie im gleichen Team und besuchten die gleiche Klasse. Vom Kindergarten bis zum Sport-KV an der United School of Sports in Zürich. Dann zog Justin 2017 mit 18 für eine Saison nach Kanada aus, spielte in der Western Hockey League auf höchster kanadischer Juniorenstufe für die Kamloops Blazers.

    Es war das erste Mal, dass sie für längere Zeit getrennt waren. «Es war ein hartes Jahr für mich», sagt Justin, der in einer Gastfamilie wohnte. «Ich hatte Heimweh und wollte nach Hause. Ich war es mich gewöhnt, dass immer jemand da ist. Shannon oder meine ältere Schwester Joana. Nun war ich oft ganz allein. Ich vermisste normale Dinge, zu Hause zusammen auf dem Sofa zu sitzen oder miteinander zu essen. Aber dann sagte ich mir: Jetzt bist du hier, jetzt ziehst du es durch.»

    Es seien einige Tränen geflossen, sagt seine Schwester. «Es war, als ob meine zweite Hälfte fehlen würde. Wir hatten vorher alles zusammen gemacht. Und dann sahen wir uns nur noch per Skype. Ich schaute per Stream jedes Spiel von ihm, damit ich noch eine Verbindung zu ihm hatte.» Da habe sie das erste Mal so realisiert, wie viel ihr Zwillingsbruder ihr bedeute. «Das schätzt du nicht so richtig, wenn du ihn jeden Tag hast.»

    Zitat

    «Neid ist das falsche Wort. Ich freue mich mega für Justin, dass er einen Profivertrag bekommen hat.»

    Shannon Sigrist

    Zwei Jahre nachdem Justin 2018 von seinem Kanada-Abenteuer zurückgekehrt war, brach Shannon auf: Sie wechselte für zwei Saisons zum schwedischen Linköping, um da semiprofessionell Eishockey zu spielen. Manchmal hatten sie zweimal täglich Training, für die Auswärtstrips in den hohen Norden war das Team manchmal zehn Tage unterwegs. Nebenbei absolvierte sie im Online-Fernkurs die Berufsmittelschule.

    In Schweden erfuhr Shannon, wie es ist, alles aufs Eishockey ausrichten zu können. So wie das ihr Bruder bei den ZSC Lions tun kann. Ist sie manchmal neidisch auf ihn? «Neid ist das falsche Wort», sagt sie. «Ich freue mich mega für ihn, dass er einen Profivertrag bekommen hat. Er hat so viel Zeit investiert ins Eishockey, hat auf so viel verzichtet. Klar fände ich es schön, könnte ich den Sport professioneller betreiben. Aber ich habe mir jetzt mit der Polizei und dem Eishockey eine Kombination aufgebaut, bei der ich das Gefühl habe: Das macht mich glücklich.»

    Weil die Thurgau Ladies, für die sie vergangene Saison noch gespielt hatte, vom HCD übernommen und nach Davos verpflanzt wurden, wurde für sie alles komplizierter. Sie entschied sich für die Rückkehr zu den ZSC Lions, obschon die vom heimischen Henau eine Autostunde entfernt sind. Von den drei Trainings in der Woche verpasst sie ab und zu eines, weil sich die Fahrt nach Zürich nach der Schule nicht mehr lohnt, weil sie zu spät käme.

    Seine Freundin spielt mit der Schwester

    Justin hat einen deutlich kürzeren Arbeitsweg: Früher bildete er mit Axel Simic, der inzwischen für den EHC Kloten die Tore schiesst, eine WG in Schwamendingen. Da die ZSC Lions nun in der Swiss-Life-Arena spielen, ist er nach Altstetten gezügelt. Dort lebt er mit seiner Freundin Skylar Fontaine, der letztjährigen Meisterschützin der ZSC-Frauen. Die 25-jährige Amerikanerin bildet oft ein Abwehrduo mit seiner Schwester. Sie habe die beiden aber nicht verkuppelt, betont diese schmunzelnd. «Sie haben sich selber gefunden.»

    Sosehr Shannon um ihre Passion fürs Eishockey kämpfen muss, etwas hat sie ihrem Bruder voraus: Sie hat bereits sieben Weltmeisterschaften bestritten, die erste 2015 noch vor ihrem 16. Geburtstag, und zwei Olympische Spiele erlebt: 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking. Olympia sei das Nonplusultra, sagt sie. «Es läuft rundherum so viel mehr als an der WM. Du triffst Athletinnen und Athleten, bei denen du dachtest: Wenn ich die mal live sehen würde, wäre das megacool.»

    Olympische Spiele als Highlight: Shannon Sigrist (vorne) in Peking 2022 im verlorenen Bronzespiel gegen Finnland.

    Olympische Spiele als Highlight: Shannon Sigrist (vorne) in Peking 2022 im verlorenen Bronzespiel gegen Finnland.

    Foto: Alex Plavevski (EPA)

    Sie plauderte mit Lindsey Vonn oder Shaun White und schoss natürlich Selfies mit ihnen. Die Eröffnungszeremonie in Pyeongchang sei für sie besonders eindrücklich gewesen: «Wir warteten vier Stunden, aber die gingen im Nu vorbei. Ich kam aus dem Staunen kaum heraus, weil überall so viele bekannte Sportlerinnen und Sportler waren.» Von Olympia habe ihm seine Schwester ab und zu eine Message oder ein Foto geschickt, sagt Justin schmunzelnd. Ich dachte: «Das wäre schon nicht so schlecht.»

    Für ihn wäre es nur schon ein Traum, eine A-WM zu erleben. In der U-18- und der U-20-Nationalmannschaft war er stets dabei, unter Patrick Fischer hat er bisher vier Länderspiele bestritten. Er ist ein Filigrantechniker, hat es bei den gut besetzten ZSC Lions aber schwer, eine offensive Rolle einzunehmen. Stagnierte er eine Weile, hat er nun wieder einen Schritt nach vorne gemacht: Am vergangenen Dienstag entschied er den Spitzenkampf gegen den EV Zug (4:2) mit zwei Toren.

    Im Aufwind: Justin Sigrist (Mitte) entschied den Spitzenkampf gegen Zug (4:2) mit zwei Toren.

    Im Aufwind: Justin Sigrist (Mitte) entschied den Spitzenkampf gegen Zug (4:2) mit zwei Toren.

    Foto: Philipp Schmidli (Keystone)

    Shannon wäre im Frauen-Nationalteam gesetzt für die WM 2024 in den USA. Doch sie sagte Nationalcoach Colin Muller schon vor der Saison, dass es für sie terminlich schwierig werde. Bei ihrer Ausbildung als Polizistin, die zwei Jahre dauert, darf sie höchstens 20 Prozent fehlen. «Sie ist eine wichtige Spielerin für uns: eine gute Defensiv-Verteidigerin, die hart spielen kann», sagt Muller. «Und ihre Einstellung ist hervorragend. Sie geht für den Sieg durch die Wand. Sie spielte auch schon mit gebrochenem Schlüsselbein, bis die Schmerzen zu gross wurden.»

    Ein Ziel ist für Shannon und Justin in dieser Saison gleichermassen realistisch: mit den ZSC Lions Meister zu werden. Die Frauen sind Titelverteidigerinnen und führen die Liga wieder an, die Männer haben nach einem durchzogenen Jahr zurück zu ihrem Tempoeishockey gefunden. Und weil Coach Marc Crawford die Kräfte besser verteilt, kommen auch Spieler wie Justin Sigrist wieder besser zur Geltung. «Eine gemeinsame Meisterparty wäre genial», sagt Shannon. Ihr Zwillingsbruder nickt.

  • Genau mein Gedanke!

    Mit 2-3 Mio bist du aber eher auf Bellinzona Niveau. Denke nicht, dass 3 Mio reichen! Aber egal...

    Ich frage mich sowieso, wieso immer viele aufschreien, wenn es heisst wir haben das grösste Budget, oder eines der grössten. Sonst will man sich ja auch immer brüsten mit wir haben den längsten, den grössten etc., bspw. wenn es ums Stadion geht...

  • Ich frage mich sowieso, wieso immer viele aufschreien, wenn es heisst wir haben das grösste Budget, oder eines der grössten. Sonst will man sich ja auch immer brüsten mit wir haben den längsten, den grössten etc., bspw. wenn es ums Stadion geht...

    Nur die Konkurrenz schreit auf. Oder die Fans der Konkurrenz. Aber wir kennen es ja von früher. Wer nichts (oder wenig Erfolg) hat muss sich auf Nebenschauplätze begeben (Geldsäcke, keine Stimmung, so ist einfach Erfolg zu haben, die neue Halle ist eine Betonklotz, Hockeyromantik) usw.

    Ja wir haben einen Mentor des uns viel geholfen hat (haben Genf, Zug, Lausanne, Langnau etc.) auch. Vielleicht in teilweise bescheideneren Dimensionen. Ja, wir haben die beste Infrastruktur in der CH (und das in einer Stadt die sonst alles verhindert in dieser Richtung) etc.

    Für einmal hat man in Zürich einfach auf verschiedenen Ebenen sehr viel richtig gemacht. So siehts aus.

    • Offizieller Beitrag

    Ich frage mich sowieso, wieso immer viele aufschreien, wenn es heisst wir haben das grösste Budget, oder eines der grössten. Sonst will man sich ja auch immer brüsten mit wir haben den längsten, den grössten etc., bspw. wenn es ums Stadion geht...

    Zur Präzisierung, ich habe nichts dagegen und habe auch nie etwas anderes behauptet, als dass wir sicher eines der grössten Budgets haben.
    Aber das wir das grösste Budget haben um das uns alle "beneiden"? Come on!! Wie Blacky geschrieben hat, "Neid" hat's ganz sicher viel. Weil:
    Anti-Züri Reflex (Komplex).

    Aber Eishockey-Züri hat ganz einfach auch viel richtig gemacht.
    Nur schon das der ZSC mit GC Hockey erfolgreich fusioniert hat - unglaublich eigentlich....... und die grösste Juniorenförderung, und ein eigenes Stadion,
    und am 6. meisten Zuschauer in Europa, und 6 Mal Meister seit dem neuen Jahrtausend, und Champions Hockey League Sieger (mit ALLEN europäischen
    Top-Clubs notabene!), und keine Schulden, etc. etc. etc.

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