EVZ vs. ZSC, Final Spiel 3, Samstag 23.4.2022

  • Es ist davon auszugehen, dass Zug die stärkste Leistung aller Zeiten auf die Kufen bringen wird. Sich bereits jetzt mit dem Pokal zu sehen ist der falsche Ansatz. Auf der Zielgerade zu schwächeln d.h. zu glauben bereits im Ziel zu sein ist ein krasser Anfängerfehler.

  • Sich bereits jetzt mit dem Pokal zu sehen ist der falsche Ansatz. Auf der Zielgerade zu schwächeln d.h. zu glauben bereits im Ziel zu sein ist ein krasser Anfängerfehler.

    Wetten, bei den Zugern haben sich nach den zwei Sweeps genau solche Gedanken irgendwo im Hinterstübli eingenistet? Und jetzt das Ruder nochmals herumzureissen wird brutal schwierig. Nicht unmöglich, aber schwierig.

    • Offizieller Beitrag

    Play-off-Final: Kann der EV Zug in der Stunde der Not gegen die ZSC Lions den Versuchungen widerstehen?

    Der Meister und Qualifikationssieger Zug steht nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel gegen die ZSC Lions mit dem Rücken zur Wand. Die Protagonisten predigen Geduld. Aber können sie sich auch an diese Maxime halten?

    Nicola Berger (NZZ)


    Demonstrative, stoische Gelassenheit: der EVZ-Trainer Dan Tangnes.

    Demonstrative, stoische Gelassenheit: der EVZ-Trainer Dan Tangnes.

    Samuel Golay / Keystone/TI-Press

    Oscar Wilde ist einmal zu dem Schluss gekommen, der Mensch sei ein Wesen, das immer dann die Ruhe verliere, wenn von ihm verlangt werde, nach den Gesetzen der Vernunft zu handeln. Die Weisheit des irischen Schriftstellers teilen sie im EV Zug, denn dort sind Umsicht und Wissenschaftshörigkeit die obersten Gebote, seit Hans-Peter Strebel 2015 die Präsidentschaft übernommen hat. Der Milliardär Strebel gibt vor, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, sondern mit kühlem Kopf das Richtige zu tun. Er hat ETH-Wissenschafter eingestellt, welche der Trainingslehre, Ernährung und Regeneration ein wissenschaftliches Fundament zu Grunde legen mit dem Ziel, das Element Zufall zu minimieren.

    Strebels Maxime hat den EVZ weit gebracht, 2021 zum ersten Meistertitel nach 23 Jahren beispielsweise. Aber es ist eine Sache, sich in der Stunde des Erfolgs eine noble Gelassenheit zu bewahren. Die Frage ist, ob es den Zugern auch jetzt gelingt, in dieser Play-off-Finalserie gegen die ZSC Lions, in der sie am Mittwoch im zweiten Vergleich die zweite Niederlage erlitten. Alle Vorteile liegen jetzt auf Zürcher Seite; die Dynamik der Serie hat sich radikal verändert, seit der EVZ am Montag im Schlussdrittel eine 2:0-Führung verspielte.

    Die Worte von Dan Tangnes dienen der Imprägnierung

    Zugs Trainer Dan Tangnes sagt, sein Team stehe vor einer grossen Prüfung, gerade was die mentale Stärke betreffe. Auch er wird mit Sorge konstatiert haben, dass die Nerven zu flattern beginnen, beim sonst oft fehlerfreien Torhüter Leonardo Genoni beispielsweise, der im Hallenstadion einen sehr haltbaren Treffer kassierte. Tangnes bemühte sich deshalb um fast demonstrative, staatsmännische Ruhe, er sagte: «Unser Weg ist nun ein bisschen weiter. Aber wir verfügen über gute Schuhe.» Der Norweger wirkte so, als wolle er das Zuger Schuhwerk mit seinen Worten zusätzlich imprägnieren.

    Der Stürmer Reto Suri sagte derweil, es gebe keinen Grund, die Spielweise zu verändern, denn: «Es ist die ausgeglichene, harte Serie, die wir erwartet haben. Wir erarbeiten uns genügend Chancen und hätten auch gewinnen können. Es sind wahnsinnig kleine Margen, die den Unterschied ausmachen.»

    Der ZSC sät Zweifel in den Köpfen der Zuger

    Das ist fraglos richtig. Wer zwei Mal mit nur einem Tor Unterschied verliert, muss sich keine grundsätzlichen Fragen stellen. Aber der ZSC hat am Mittwoch mit dem achten Sieg in Serie etwas in den Zuger Köpfen platziert, was dort länger keinen Platz mehr gefunden hat: Zweifel. Man kann den schönsten Schlafrhythmus, die beste Ernährung und das am cleversten ausgetüftelte Trainingsprogramm haben: Wenn man im Play-off einmal das Momentum verliert, ist es wahnsinnig schwer, seiner wieder habhaft zu werden.

    Nun ist Eishockey ein physisch intensiver, rasanter Kontaktsport. Das macht den Reiz gross, sich der Brechstange zu bedienen, um das Steuer herumzureissen. Da Emotionen statt kühle Effizienz, hier eine Abkürzung wählen, weil die Geduld abhandenkommt. Es ist ein gefährliches Spiel für den EVZ, körperliche Härte ist keine Stärke dieses Teams, schon gar nicht gegen ein Kollektiv wie den ZSC, bei dem Spieler wie Christian Marti oder Chris Baltisberger kräftig austeilen können. Es wäre ratsam, weiterhin spielerische Lösungen zu suchen, die Nerven nicht zu verlieren. Aber wie sagte schon Oscar Wilde: «Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.»

  • Tangnes bemühte sich deshalb um fast demonstrative, staatsmännische Ruhe, er sagte: «Unser Weg ist nun ein bisschen weiter. Aber wir verfügen über gute Schuhe.» Der Norweger wirkte so, als wolle er das Zuger Schuhwerk mit seinen Worten zusätzlich imprägnieren.

    Habs schon angedeutet, im letzten Drittel hat DT zunehmend beunruhigt und Ratlosigkeit (rotes und verkrampftes Gesicht) aussgestrahlt. Der ist nicht so cool und staatsmännisch wie viele meinen und schon gar nicht wenn er die Niederlage kommen sieht.

    • Offizieller Beitrag

    Play-off-Final: Kann der EV Zug in der Stunde der Not gegen die ZSC Lions den Versuchungen widerstehen?

    Der Meister und Qualifikationssieger Zug steht nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel gegen die ZSC Lions mit dem Rücken zur Wand. Die Protagonisten predigen Geduld. Aber können sie sich auch an diese Maxime halten?

    Nicola Berger22.04.2022, 05.00 Uhr


    Demonstrative, stoische Gelassenheit: der EVZ-Trainer Dan Tangnes.

    Demonstrative, stoische Gelassenheit: der EVZ-Trainer Dan Tangnes.

    Samuel Golay / Keystone

    Oscar Wilde ist einmal zu dem Schluss gekommen, der Mensch sei ein Wesen, das immer dann die Ruhe verliere, wenn von ihm verlangt werde, nach den Gesetzen der Vernunft zu handeln. Die Weisheit des irischen Schriftstellers zeigt sich jetzt beim EV Zug. Dort sind Umsicht und Wissenschaftshörigkeit die obersten Gebote, seit Hans-Peter Strebel 2015 die Präsidentschaft übernommen hat. Der Milliardär Strebel gibt vor, sich nicht von Emotionen leiten zu lassen, sondern mit kühlem Kopf das Richtige zu tun. Er hat ETH-Wissenschafter eingestellt, welche der Trainingslehre, Ernährung und Regeneration ein wissenschaftliches Fundament zu Grunde legen mit dem Ziel, das Element Zufall zu minimieren.

    Strebels Maxime hat den EVZ weit gebracht, 2021 zum ersten Meistertitel nach 23 Jahren beispielsweise. Aber es ist eine Sache, sich in der Stunde des Erfolgs eine noble Gelassenheit zu bewahren. Die Frage ist, ob es den Zugern auch jetzt gelingt, in dieser Play-off-Finalserie gegen die ZSC Lions, in der sie am Mittwoch im zweiten Vergleich die zweite Niederlage erlitten. Alle Vorteile liegen jetzt auf Zürcher Seite; die Dynamik der Serie hat sich radikal verändert, seit der EVZ am Montag im Schlussdrittel eine 2:0-Führung verspielte.

    Die Worte von Dan Tangnes dienen der Imprägnierung

    Zugs Trainer Dan Tangnes sagt, sein Team stehe vor einer grossen Prüfung, gerade was die mentale Stärke betreffe. Auch er wird mit Sorge konstatiert haben, dass die Nerven zu flattern beginnen, beim sonst oft fehlerfreien Torhüter Leonardo Genoni beispielsweise, der im Hallenstadion einen sehr haltbaren Treffer kassierte. Tangnes bemühte sich deshalb um fast demonstrative, staatsmännische Ruhe, er sagte: «Unser Weg ist nun ein bisschen weiter. Aber wir verfügen über gute Schuhe.» Der Norweger wirkte so, als wolle er das Zuger Schuhwerk mit seinen Worten zusätzlich imprägnieren.

    Der Stürmer Reto Suri sagte derweil, es gebe keinen Grund, die Spielweise zu verändern, denn: «Es ist die ausgeglichene, harte Serie, die wir erwartet haben. Wir erarbeiten uns genügend Chancen und hätten auch gewinnen können. Es sind wahnsinnig kleine Margen, die den Unterschied ausmachen.»

    Der ZSC sät Zweifel in den Köpfen der Zuger

    Das ist fraglos richtig. Wer zwei Mal mit nur einem Tor Unterschied verliert, muss sich keine grundsätzlichen Fragen stellen. Aber der ZSC hat am Mittwoch mit dem achten Sieg in Serie etwas in den Zuger Köpfen platziert, was dort länger keinen Platz mehr gefunden hat: Zweifel. Man kann den schönsten Schlafrhythmus, die beste Ernährung und das am cleversten ausgetüftelte Trainingsprogramm haben: Wenn man im Play-off einmal das Momentum verliert, ist es wahnsinnig schwer, seiner wieder habhaft zu werden.

    Nun ist Eishockey ein physisch intensiver, rasanter Kontaktsport. Das macht den Reiz gross, sich der Brechstange zu bedienen, um das Steuer herumzureissen. Da Emotionen statt kühle Effizienz, hier eine Abkürzung wählen, weil die Geduld abhandenkommt. Es ist ein gefährliches Spiel für den EVZ, körperliche Härte ist keine Stärke dieses Teams, schon gar nicht gegen ein Kollektiv wie den ZSC, bei dem Spieler wie Christian Marti oder Chris Baltisberger kräftig austeilen können. Es wäre ratsam, weiterhin spielerische Lösungen zu suchen, die Nerven nicht zu verlieren. Aber wie sagte schon Oscar Wilde: «Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.»

  • Ich warte sicher nicht bis nachher, wäre ja noch schöner!

    Was soll das eigentlich sein, Eissportverein? :rofl:Mit einem Norweger als Coach? :rofl:Trainieren in der OMG Baracke, was es bringt sehen wir ja jetzt! :rofl:

    vermutlich ein curlingclub oder so! oder eine selbsthilfegruppe von verwaisten eisbären! oder aa pinguine…:nixwiss:

    NieUsenandGah

  • Das ist ja die Krux von Zug, alles cool. Alles mit Sytem und Berechnung. Emotionen draussen lassen. Aber genau in den Playoffs brauchst du die Emotionen. Wir haben in der Quali ähnlich gespielt, immer nach Game Plan, immer versucht das eigene Spiel durchzuziehen.

    Erst als wir das Messer am Hals hatten fielen die taktischen Fesseln und Grönborg versuchte mit Erfolg etwas neues.

    Bei Zug scheinen mir die Strukturen aber so in Stein gemeisselt dass es vermutlich schwierig wird. Zug ist in der Situation wo sie sich jetzt dem Gegner anpassen müssen, ob sie das können?

    • Offizieller Beitrag

    Zug ist in der Situation wo sie sich jetzt dem Gegner anpassen müssen, ob sie das können?

    Das gleiche war ja schon mit Fribourg so, und Fribourg war die ganze Saison besser oder gleich gut unterwegs wie Zug. In Fribourg haben sie auch immer gesagt wir müssen nichts ändern die Tore fallen dann schon.....und sie fielen nicht.....

  • Das ist ja die Krux von Zug, alles cool. Alles mit Sytem und Berechnung. Emotionen draussen lassen. Aber genau in den Playoffs brauchst du die Emotionen. Wir haben in der Quali ähnlich gespielt, immer nach Game Plan, immer versucht das eigene Spiel durchzuziehen.

    Erst als wir das Messer am Hals hatten fielen die taktischen Fesseln und Grönborg versuchte mit Erfolg etwas neues.

    Bei Zug scheinen mir die Strukturen aber so in Stein gemeisselt dass es vermutlich schwierig wird. Zug ist in der Situation wo sie sich jetzt dem Gegner anpassen müssen, ob sie das können?

    Naja, die hatten genügend Chancen um einen Sieg einzufahren und wenn ich da an Kovar`s Hosenrutscherparade gg. Simion in Spiel 1 denke, wird mir noch immer halb schlecht.

    Simion hat auch in der Halle Top-Chancen. Immer wird er nicht darüber oder daneben schiessen.
    Im Slot kommen sie zu einigen Chancen (Simion 3-4x, Herzog Tor und und und)

    Zug ist kein bisschen schlechter als wir und wir aktuell nicht besser als sie. Das erzwungene Glück, resp. das Momentum liegt sicher aktuell eher auf unserer Seite, was das Wert ist, werden wir in Spiel 3 sehen.

    Ich glaube es war noch nie so ausgeglichen wie in dieser Serie. Aktuell haben wir die Nase etwas vorne, mehr nicht.

    Morgen weiter hart arbeiten und hinten im Slot weniger zulassen.

    Wie viele andere erwarte auch ich Klingberg für Lander im Linup der Zuger und das könnte schon ein anderes Spiel werden.

    Klingberg brauch nicht viele Chancen und schiesst selten flach..

    Egal wie, einfach den nächsten Sieg einfahren. :zsc: :zsc: :zsc:

    Russki standart!!

  • Bei Zug scheinen mir die Strukturen aber so in Stein gemeisselt dass es vermutlich schwierig wird. Zug ist in der Situation wo sie sich jetzt dem Gegner anpassen müssen, ob sie das können?

    Der Rappi Coach kommt auch vom gleichen Curling Club und ist gegen Davos mit der gleichen Prozess Struktur gescheitert.

    • Offizieller Beitrag

    Sehe ich auch so. Auch wenn wir nicht unverdient 2:0 führen, es ist schon ein brutaler Tanz auf der Rasierklinge! Klingberg ganz sicher die

    gefährlichere Waffe in der Offensive. Aber nach hinten und für die gesamte defensive Stabilität war/ist Lander besser. Bin gespannt ob er

    ihn bringt. Die meisten rechnen ja damit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!