• WTF? Holy Moly, :shock: was für ein kranker geiler Penalty von Teemu Hartikainen (jaja ich weiss, kein Tor, aber alleine schon der Versuch :wichs: :applaus: ).


    Das Spiel endete mit 4:3 nach Penaltyschiessen zugunsten von Schweden. Jesper Olofsson, Marcus Sörensen und Markus Granlund waren allesamt unter den Torschützen. Im Penaltyschiessen entschied schliesslich Sörensen die Partie. Zu reden gab aber der Versuch von Teemu Hartikainen. Er zeigte einen tollen Trick, den er allerdings nicht vollenden konnte. Aber schau am besten selbst.

    Im Rahmen des Swiss Ice Hockey Cups trafen am Samstagnachmittag Finnland und Schweden aufeinander. Dabei spielten diverse NL-Imports eine gewichtige Rolle, einer raubte aber allen den Atem.

    https://sport.ch/euro-hockey-to…uer-ein-penalty

    höllewahsinnsvereckt....

  • Wenn wir schon über Sportchefs lästern. Der Mann im edlen Zwirn aus dem Uechtland schafft es zum zweiten Mal nicht seinen aufstrebenden Goalie zu halten (weil Lausanne ja viel besser zahlt und das auch so über alles gelobte Gotteron nicht mithalten kann?). Was für eine Niederlage für Dubé.

    Und unter den Palmen scheint es nicht mal mehr für die "Einheimischen" spannend genug. Riva zieht die Notbremse... Geld hin oder her. Auch das eine massive Niederlage für Weder und Domenichelli...


    Elia Riva wechselt zum EVZ
    Verteidiger Elia Riva wechselt auf die kommende Saison hin vom HC Lugano zum EVZ. Er unterschreibt bei den Zugern einen Zweijahresvertrag.
    www.hockeyfans.ch
  • 90 Schweizer Franken eröffneten ihm eine neue Karriere
    Ein Schweizer Torhüter hat in Dresden sein Glück gefunden und weshalb sich Genoni bei ihm entschuldigte

    Janick Schwendener spielt mittlerweile in der DEL 2 bei den Dresdner Eislöwen. Einst kam er aber als Nachfolger von Marco Bührer im SCB-Tor in Frage.

    Die Karriere von Janick Schwendener begann in Davos, wo er in der Saison 2008/09 noch in der U17-Elit-Mannschaft tätig war. Schon damals wurde er ab und zu bei der ersten Mannschaft als Ersatztorhüter benötigt. Bis zu seinem ersten Einsatz in der National League dauerte es bis zur Saison 2011/12. Damals hütete Leonardo Genoni im Landwassertal das Tor. Für den jungen Schlussmann gab es also kein Vorbeikommen. Dennoch blieb er bis 2015 dem HC Davos treu und kam zu insgesamt elf Einsätzen in der National League.

    In der letzten Saison wurde Schwendener an Thurgau, Genf und Kloten ausgeliehen und konnte so wichtige Spielpraxis sammeln. Auf die Saison 2015/16 hin wechselte er dann zum SC Bern, wo er sich mit Marco Bührer die Spielzeit teilte. Beide Torhüter wussten aber nicht zu überzeugen und so wurde der Tscheche Jakub Stepanek verpflichtet und der Rest ist bekannt: Der Schlussmann hexte die Berner in den Playoffs zum Titel. Zudem war schon früh in der Saison klar, dass Leonardo Genoni nach Bern wechseln würde: "Er hat mich damals angerufen und wollte gar nicht aufhören, sich zu entschuldigen", erklärt Janick Schwendener in der neusten Ausgabe des Slapshot Magazins. Dann fügt der Torhüter an: "Dabei war das doch gar nicht nötig. Es war doch klar, dass der SCB diesen Transfer machen musste. Ich war damals noch nicht bereit für diese Rolle. Ich war zu wenig reif und kam mit der Erwartungshaltung nicht klar." Schwendener stand damals in 19 Partien für die Mutzen im Einsatz und kam auf eine Fangquote von 88,8 %.  

    Über Rapperswil-Jona nach Thurgau, bis es dort zum Streit kam

    Seine Karriere ging in der Swiss League weiter, wo er sich dem SC Rapperwil-Jona anschloss. Die St.Galler waren ein Jahr zuvor aus der National League abgestiegen und hatten die Mission, ins Oberhaus zurückzukehren. Schwendener konnte sich aber auch bei den Lakers nicht durchsetzen und wurde während der Saison zum HC Thurgau ausgeliehen.

    Der HCT verpflichtete den Schlussmann auf die Saison 2017/18 dann auch. Dabei wurde Janick Schwendener zum ersten Mal in seiner Aktivkarriere Stammtorhüter. Dort entwickelte er sich zu einem der besten Goalies der Swiss League. Das ging eine Weile gut, doch dann verstritt er sich mit Coach Christian Mair: "Die Chance, dass der Trainer gehen muss und der Torhüter bleibt, ist wahrscheinlich überall ziemlich klein." Weiter erklärt er: "Wir hatten viele Meinungsverschiedenheiten. Irgendwann haben wir uns nur noch angeschrien. Ich habe manchmal eine provokative Art und sage immer, was ich denke. Rückblickend würde ich ein paar Dinge anders machen, es gibt Sachen, die ich bereue. Aber alles in allem hatte ich keine Lust mehr, mir diese Negativität zu geben." 

    So war seine Zeit nach der Saison 2019/20 beim HC Thurgau zu Ende und nun stellte sich die Frage, wo es für den Torhüter weitergeht. Er fand damals in der Schweiz keine Position mehr, alle Teams hatten ihre Goalies bereits unter Vertrag.  

    Für 90 Franken den deutschen Pass gelöst

    Die Mutter von Janick Schwendener ist Deutsche. So entschied er sich, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Wenige Wochen hatte er den deutschen Pass, der ihn 90 Franken kostete und plötzlich taten sich für ihn ganz neue Türen auf. Er wechselte schliesslich in die DEL zu den Iserlohn Roosters. Dort kam er nicht viel zum Einsatz, wurde aber geschätzt. Man wollte ihn halten, doch Schwendener entschied sich in die DEL 2 zu den Dresdner Eislöwen zu wechseln. "Heute kann ich sagen, dass sich für mich zum Glück alles zum Guten gewendet hat. Ich möchte diese Erfahrung in Dresden nicht missen. Ich konnte mir hier ein völlig neues Umfeld aufbauen", erklärt er.

    In der DEL 2 lief es ihm von Beginn weg hervorragend und er wurde nach der letzten Saison zum Torhüter des Jahres ausgezeichnet. Er erhält vom Team endlich die Wertschätzung, die ihm in der Schweiz oft verwehrt geblieben ist. Mit 30 Jahren hat der gebürtige Churer also endlich sein Glück gefunden. Mit Dresden liegt er derzeit auf dem sechsten Platz. Die Eislöwen haben aber nur vier Punkte Rückstand auf Rang zwei.  

    Schwendener hofft, dass er noch bis Mitte 30 Eishockey spielen kann. "Aber wenn nicht, ist das auch kein Weltuntergang. Ich wäre auch gerne Musiker. Oder würde irgendwo ein Café führen." Die Pläne gehen ihm also nicht aus.

    Russki standart!!

  • Wenn wir schon über Sportchefs lästern. Der Mann im edlen Zwirn aus dem Uechtland schafft es zum zweiten Mal nicht seinen aufstrebenden Goalie zu halten (weil Lausanne ja viel besser zahlt und das auch so über alles gelobte Gotteron nicht mithalten kann?). Was für eine Niederlage für Dubé.

    Das Problem ist wahrscheinlich eher, sie haben Berra einen sehr hoch dotierten Vertrag gegeben, damit er nicht nach Biel geht... Und nun will man vermutlich nicht einem "zweiten" Goalie der sich für besseres berufen sieht, auch noch ein fürstliches Gehalt zahlen. Zudem ist auch die Frage, wie viel Spielpraxis man ihm wirklich geben wollte. Wenn Berra wieder fit ist, spielt er ja jeweils 90% der Spiele. Dassselbe Problem hatten wir damals ja mit Sulo auch, dass uns reihenweise top ausgebildete Goalies verlassen haben (Genoni, Berra, Nyffeler etc.)

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem ist wahrscheinlich eher, sie haben Berra einen sehr hoch dotierten Vertrag gegeben, damit er nicht nach Biel geht... Und nun will man vermutlich nicht einem "zweiten" Goalie der sich für besseres berufen sieht, auch noch ein fürstliches Gehalt zahlen. Zudem ist auch die Frage, wie viel Spielpraxis man ihm wirklich geben wollte. Wenn Berra wieder fit ist, spielt er ja jeweils 90% der Spiele. Dassselbe Problem hatten wir damals ja mit Sulo auch, dass uns reihenweise top ausgebildete Goalies verlassen haben (Genoni, Berra, Nyffeler etc.)

    Wobei Nyffeler nicht an Sulo, sondern nicht an Flüeler vorbei kam :nick:

  • Der 22-Jährige soll Connor Hughes ersetzen

    Der HC Fribourg-Gottéron hat für die nächste Saison einen Torhüter verpflichtet

    Connor Hughes verlässt Ende Saison den HC Fribourg-Gottéron bekanntlich in Richtung Lausanne. Deshalb mussten sich die Saanestädter auf die Suche nach einem neuen Schlussmann begeben. Dabei wurden sie nun im Kanton Thurgau fündig.

    Beim HC Thurgau steht nämlich derzeit der 22-jährige Bryan Rüegger zwischen den Pfosten. Der Torhüter wurde beim EV Zug ausgebildet und durchlief sämtliche Nachwuchsstufen. Über den EHC Seewen hat er den Weg in die Swiss League gefunden, wo er seit der Saison 2020/21 für den HC Thurgau aufläuft. In jener Saison spielte er übrigens auch sein bislang einziges Spiel in der National League bei den SC Rapperswil-Jona Lakers. Jetzt hat Rüegger beim HC Fribourg-Gottéron einen Vertrag über ein Jahr unterzeichnet.  

    In dieser Spielzeit kommt der junge Torhüter beim HCFG auf 25 Spiele und eine Fangquote von 90.2%.

    https://sport.ch/hc-fribourg-go…er-verpflichtet

    Russki standart!!

  • Bei Grossmann hat Lugano Berufung eingelegt
    Grossmann vom EHC Biel wird nachträglich gesperrt und gegen SCB-Goloubef wird ein Verfahren eröffnet

    In der National League werden zwei Spieler gesperrt. Robin Grossmann vom EHC Biel und Cody Goloubef vom SC Bern.

    Vorsorgliche Sperre und Verfahrenseröffnung gegen Cody Goloubef

    Cody Goloubef vom SC Bern wird wegen eines Checks gegen die Bande gegen Michael Raffl vom Lausanne HC in der 26. Minute des Meisterschaftsspiels der National League vom 20. Dezember 2022 vorsorglich für ein Spiel gesperrt. Gleichzeitig wurde gegen Goloubef ein ordentliches Verfahren eröffnet. 

    Das Verbandssportgericht heisst die Berufung des HC Lugano im Fall Robin Grossmann gut

    Das Verbandssportgericht sperrt Robin Grossmann vom EHC Biel-Bienne für zwei Spiele und büsst ihn mit Fr. 5'415.- (inkl. Verfahrenskosten). Dies aufgrund eines Checks gegen die Bande gegen Daniel Carr vom HC Lugano im Meisterschaftsspiel der National League vom 3. Dezember 2022. Grossmann war nach dieser Aktion vom Einzelrichter für Disziplinarsachen Leistungssport nicht gesperrt worden. Gegen dieses Urteil hat der HC Lugano beim Verbandssportgericht Berufung eingelegt.


    Russki standart!!

  • Wer kann mir diese Statistik erklären? Ich hab sie nicht verstanden.

    In dieser Statistik steht Hrubec ja viel besser da als Waeber.

    diese Statistik schein auszusagen, wieviele Tore Hrubec (und die anderen Torhüter) gegenüber dem 'Durchschnitts-Torhüter' der Liga aufgrund der erhaltenen Schüsse mehr verhindert hat - bei Hrubec also ~10 Tore. Sprich, mit einem durchschnittlichen NL-Torhüter hätten wir 10 Gegentore mehr kassiert bisher.

  • Muss vielleicht bald Subaru (resp. Walter Frey) wieder einspringen als Sponsor auf dem Trikot (wie auch schon mal geschehen vor ein paar Jahren ...):

    https://insideparadeplatz.ch/2022/12/25/tum…n-immo-startup/

    Man hat damals beim FCZ mit ante pay gesehen was da rauskommen kann…

    Ehemaliger FCZ-Sponsor Antepay mit fragwürdigen Geschäften?
    Zwei Jahre lang prangte der Schriftzug «AntePay» gross auf den Trikots des FC Zürich. Nun stellt sich heraus: Die Firma dahinter betrieb ein fragwürdiges…
    www.luzernerzeitung.ch

    11.4% Rendite verspricht ImmoZins wow. Dann müssten aber unsere ehemaligen wie Flüeler, Sulo auch nicht mehr arbeiten… Wirkt jetzt halt nicht so seriös.

  • EVZ holt Verteidiger Almquist

    Nach der Verletzung von Niklas Hansson hat der EV Zug für den Rest der Saison den 31-jährigen schwedischen Verteidiger Adam Almquist verpflichtet. Zuletzt stand er bei Traktor Tscheljabinsk in der KHL unter Vertrag. In 25 Spielen gelangen ihm ein Tor und ein Assist.

    Almquist wurde in Schweden bei HV71 Jönköping ausgebildet. 2009 wurde er in der siebten Runde von den Detroit Red Wings gedraftet. Zwischen 2012 und 2014 kam er zu zwei Einsätzen in der NHL, den Grossteil seiner Zeit in Nordamerika verbrachte er jedoch beim Farmteam in der AHL. 2018/19 wurde Almquist mit dem SC Bern Meister. «Adam ist ein intelligenter Verteidiger, der das Spiel durch sein gutes Passspiel schnell machen und offensiv Akzente setzen kann», kommentierte Zug-Sportchef Reto Kläy. (ram/sda)

  • EVZ holt Verteidiger Almquist

    Nach der Verletzung von Niklas Hansson hat der EV Zug für den Rest der Saison den 31-jährigen schwedischen Verteidiger Adam Almquist verpflichtet. Zuletzt stand er bei Traktor Tscheljabinsk in der KHL unter Vertrag. In 25 Spielen gelangen ihm ein Tor und ein Assist.

    Almquist wurde in Schweden bei HV71 Jönköping ausgebildet. 2009 wurde er in der siebten Runde von den Detroit Red Wings gedraftet. Zwischen 2012 und 2014 kam er zu zwei Einsätzen in der NHL, den Grossteil seiner Zeit in Nordamerika verbrachte er jedoch beim Farmteam in der AHL. 2018/19 wurde Almquist mit dem SC Bern Meister. «Adam ist ein intelligenter Verteidiger, der das Spiel durch sein gutes Passspiel schnell machen und offensiv Akzente setzen kann», kommentierte Zug-Sportchef Reto Kläy. (ram/sda)

    Kein „Königstransfer“, sollen sie ruhig verpflichten.😃 Mittlerweile habe ich den grösseren Respekt vor Genf als vor Zug, was die kommenden Playoffs anbelangt. Immerhin setzen sie den Hebel an der richtigen Stelle an - der Verteidigung.

    • Offizieller Beitrag

    Mittlerweile habe ich den grösseren Respekt vor Genf als vor Zug, was die kommenden Playoffs anbelangt. Immerhin setzen sie den Hebel an der richtigen Stelle an - der Verteidigung.

    Genf hat meinen Respekt, ganz klar. Waren im Unterschied zu Biel ja auch schon mehrmals im Final ohne diesen aber gewonnen zu haben.

    Biel scheitert ja immer vorher schon! Kann sie darum nicht wirklich für voll nehmen.

    Zug ist schwer im Sumpf, Meisterblues vom feinsten. Die Fans dort finden es schon lange nicht mehr lustig. Die Spieler können sich im Moment nur für die CHL motivieren und ich hoffe sie bleiben dort noch lange dabei. Dann könnte das gleich passieren wie bei uns 2009: CL gewonnen und dann in der 1. PO Runde sang- und klanglos raus!

  • Zug ist schwer im Sumpf, Meisterblues vom feinsten. Die Fans dort finden es schon lange nicht mehr lustig. Die Spieler können sich im Moment nur für die CHL motivieren und ich hoffe sie bleiben dort noch lange dabei. Dann könnte das gleich passieren wie bei uns 2009: CL gewonnen und dann in der 1. PO Runde sang- und klanglos raus!

    Erstaunlicherweise hat man aber gerade kürzlich mit Trainer Tangnes vorzeitig um 2 weitere Jahre verlängert. Kam mir gerade Canepa in den Sinn, der damals ohne Grund und trotz Krise mit Magnin verlängerte, nur um ihn dann......

    • Offizieller Beitrag

    Erstaunlicherweise hat man aber gerade kürzlich mit Trainer Tangnes vorzeitig um 2 weitere Jahre verlängert. Kam mir gerade Canepa in den Sinn, der damals ohne Grund und trotz Krise mit Magnin verlängerte, nur um ihn dann......

    Und das bei einem Skandinavier ..... igitt-igitt, wie kann man auch nur - unfassbar!!

    *Ironie off*

    • Offizieller Beitrag

    Erstaunlicherweise hat man aber gerade kürzlich mit Trainer Tangnes vorzeitig um 2 weitere Jahre verlängert. Kam mir gerade Canepa in den Sinn, der damals ohne Grund und trotz Krise mit Magnin verlängerte, nur um ihn dann......

    Das habe ich mir auch gedacht. Könnte ihnen durchaus um die Ohren fliegen. Auf der anderen Seite habe ich Verständnis das man mit dem zweifachen Meistertrainer verlängert, ob es schlau war wird sich zeigen.

  • Pauli Jaks im Interview – «Ich verstehe bis heute nicht, warum das passierte»
    Einst war er der erste Schweizer in der NHL, vor elf Jahren beging sein Bruder Peter Suizid. Ambris Goalie-Legende über sein Leben und die Verarbeitung dieses…
    www.tagesanzeiger.ch

    «Ich verstehe bis heute nicht, warum das passierte»

    Einst war er der erste Schweizer in der NHL, vor elf Jahren beging sein Bruder Peter Suizid. Ambris Goalie-Legende über sein Leben und die Verarbeitung dieses Schicksalsschlages.

    Was wir gleich klären müssen, Herr Jaks: Sie, die Tessiner Goalielegende, sind gemäss offiziellen Daten ein Schaffhauser!

    Ja, ich kam dort auf die Welt. Meine Eltern flohen 1968 aus der Tschechoslowakei mit meinem damals zweijährigen Bruder Peter vor den Sowjets in die Schweiz. Sie landeten via Basel in Schaffhausen, weil mein Vater dort als Eishockeytrainer Arbeit fand. Dort kam ich 1972 auf die Welt. Vier Jahre später zogen wir nach Bellinzona, wo mein Vater das lokale Team trainieren konnte. Darum fühle ich mich durch und durch als Tessiner. Im Ticino machten sie aus Paul, wie ich eigentlich heisse, Pauli. Und auch im Tessin, beim Beobachten der Torhüter auf der offenen Eisbahn in Bellinzona, entdeckte ich die Leidenschaft für das Spiel der Goalies.

    Und um ein Haar wären Sie nicht Torwart geworden.

    Ja, weil ich Linkshänder war und folglich einen Fanghandschuh für die rechte Hand brauchte. Das war damals noch speziell, mein Vater befürchtete, dass wir keine passende Ausrüstung für mich finden würden. Doch der Materialwart von Bellinzona, der übrigens noch heute im Amt ist, half uns. Von da an war ich Goalie, meine Vorbilder waren Jiri Kralik, der Weltmeister von 1985, sowie der Davoser Richard Bucher.

    Es ging dann alles sehr schnell. Mit 17 schon spielten Sie in der NLA, mit 21 wechselten Sie nach Nordamerika – für Goalies beides in sehr jungem Alter.

    Ich wusste früh, was ich wollte: Profi werden. Ich wurde 1991 von den Los Angeles Kings gedraftet, im Sommer nach der U-20-WM, an der ich ins All-Star-Team gewählt worden war. Es war nicht vergleichbar mit der heutigen Zeit, in der man sich im Internet über alles informieren kann. Ich bekam weder den Draft mit, noch wusste ich, was es genau bedeutete, «gedraftet» zu sein. Es war mein Vater, der von meinem Draft hörte und es mir dann auch erklärte. Zwei Jahre später wagte ich den Schritt nach Nordamerika. Und auch da galt: Ich hatte keine Ahnung, keine Informationen, was mich da erwarten würde. (lacht)

    Sie landeten im ersten Jahr in der Wüste Arizonas, in Phoenix, beim damaligen Farmteam der Kings.

    Im ersten Jahr lief es gut, im zweiten war es etwas schwieriger: Es war die Lockout-Saison 1994/95, die NHL begann darum erst im Januar, bis dann kamen viele junge NHL-Spieler ins Farmteam, da brauchte ich Geduld. Kaum begann die NHL, hatte ich aber Glück im Unglück, weil sich die beiden Goalies der Kings verletzten. Ich musste sofort nach Los Angeles, um als Ersatzgoalie in einem Heimspiel gegen Chicago auszuhelfen. Dann lagen wir nach dem ersten Drittel 1:4 zurück, und der Trainer sagte mir in der Pause: «Pauli, du gehst jetzt ins Tor!» So kam ich zu meinem NHL-Einsatz. Was schön war: Mein Vater war zufällig genau in jener Woche in den USA auf einer Reise, so konnte er mein Debüt live im Stadion schauen.

    «Heute blicke ich mit einem guten Gefühl zurück. Der Erste in der NHL zu sein, ist etwas Schönes, etwas, das mir immer bleiben wird.»

    Es war der 29. Januar 1995. Sie schrieben Schweizer Sportgeschichte als erster Schweizer in einem NHL-Match.

    Das war mir in jenem Moment gar nicht so bewusst. Es war ja eine andere Zeit. Die ersten Mobiltelefone kamen da erst auf, ich hatte nicht einmal einen Computer, um mich zu informieren. Heute blicke ich aber mit einem guten Gefühl zurück. Der Erste zu sein, ist etwas Schönes, etwas, das mir immer bleiben wird. Ich hatte zudem Super-Mitspieler in jenem Match: Wayne Gretzky, Jari Kurri, Luc Robitaille, Rob Blake, Tony Granato, Marty McSorley – das ist unglaublich, das war perfekt! Aber auch diese Dimensionen waren mir damals nicht so klar. NHL-Bilder kannte ich zuvor nur von VHS-Kassetten. (lacht) Übrigens: Mein Spiel wurde am TV übertragen, darum habe ich eine Kassette davon erhalten. Später konnte ich sie auf eine DVD überspielen lassen.

    Sie waren Abenteuern nicht abgeneigt: Zehn Jahre später wechselten Sie völlig überraschend als erst zweiter Schweizer Goalie in Russlands höchste Liga.

    Ich hatte in Ambri eine schlechte Saison hinter mir. Ich dachte mir: Das ist meine letzte Chance, so ein Abenteuer in einer anderen Kultur zu erleben. Meine Kinder waren noch klein, mussten noch nicht in die Schule. Meine damalige Ehefrau war einverstanden, ich nahm die Familie also mit. Man versprach mir vieles, zum Beispiel, dass die Kinder in einen Kindergarten gehen könnten mit englischsprachigen Lehrerinnen. Das stimmte dann natürlich alles nicht. (lacht) Aber es war dennoch eine sehr gute Erfahrung, sowohl menschlich als auch sportlich.

    Sie waren ja nicht in Moskau oder in St. Petersburg, den damaligen russischen Wunschdestinationen von westeuropäischen Spielern.

    Nein, ich war in Omsk, in Sibirien. Von dort kam halt das Angebot. Und bis November war es zwar kalt, aber nicht extrem. Spiele im Winter in der alten Valascia in Ambri hatte ich als kälter empfunden. Und ich konnte leider nicht lange bleiben. Es war 2004/05, also wieder eine Lockout-Saison in der NHL. Als dann im November plötzlich NHL-Stars in unser Team wechselten, zum Beispiel Jaromir Jagr, mussten einige der anderen Spieler gehen. Es gab eine Ausländerbeschränkung, und so traf es mich als Schweizer halt auch.

    Sie wurden für viele junge Torhüter zum Vorbild. Wissen Sie, welcher aktuelle NLA-Goalie als allererstes Fan-Leibchen ein Pauli-Jaks-Jersey hatte?

    Nein. (lacht)

    «Du willst, dass es deinen Goalies gut geht, auch auf der menschlichen Ebene. Es geht darum, sie mental zu stärken.»

    Nationalgoalie Leonardo Genoni!

    Wirklich?

    Ja. Sein älterer Bruder Gaetano hatte eines von Ihrem Bruder Peter, sein kleiner Bruder Tiziano eines von Oleg Petrov. Alles Ambri-Legenden.

    Dass sie Ambri-Fans waren, wusste ich. Aber das von den Jerseys nicht. Wow! Das freut mich wirklich, da bekomme ich gleich Hühnerhaut.

    Sie wurden unmittelbar nach der Karriere Goalietrainer. Einmal Goalie, immer Goalie?

    Ich hatte im Nachwuchs Ambris zu Beginn nebenbei auch «normale» Trainerjobs, aber der Goalie-Teil war immer dabei. Ich wollte im Eishockey bleiben und den Jungen meine vielen Erfahrungen weitergeben. Ich komme auch mit 50 immer noch jeden Tag mit Freude in die Eishalle und arbeite genauso gerne mit den Goalies der 1. Mannschaft, wie auch mit den Nachwuchs-Torhütern. Ich selbst hatte in meiner Spielerkarriere ja erst spät einen richtigen Goalietrainer, vorher brachte ich mir das meiste selber bei. Einmal durfte im Training eine Weile ein Verteidiger auf mich schiessen, weil er einen extrem harten Schuss hatte. Das war damals halt normal.

    Heute müssen Goalietrainer individuell auf ihre Spieler eingehen … Sie zum Beispiel haben mit Benjamin Conz und Janne Juvonen zwei Torhüter bei Ambri mit komplett unterschiedlichen Spielstilen.

    Das ist so. Ich versuche bei routinierten Profis aber auch nicht, ihr Spiel komplett zu ändern, nur anzupassen.

    Wie sehr sind Sie Psychologe? Conz hat derzeit deutlich schlechtere Statistiken als Juvonen - wie bauen Sie ihn auf?

    Statistiken sind wichtig, aber nicht alles. Wichtig ist darum, dass ich mit den Goalies nicht nur über Eishockey rede. Sondern auch über das Leben, über Privates. Als Goalietrainer arbeitest du meistens mit nur zwei Spielern pro Team zusammen. Du willst, dass es ihnen gut geht, auch auf der menschlichen Ebene. Es geht darum, sie mental zu stärken. Im Sommer zum Beispiel unternehmen wir auch ausserhalb des Eishockeys Dinge zusammen: Tennis, Paddle oder Squash, da bin ich dann auch dabei. Und wie gesagt: Ich will ihnen auch Lebenserfahrung vermitteln.

    Zu Ihrer Lebenserfahrung gehören auch die ganzen Umstände rund um den Tod Ihres Bruders Peter, auch er ein früherer grosser Eishockeyspieler in der Schweiz, der aber 2011 als 45-Jähriger durch Suizid aus dem Leben schied.

    Es gelingt mir mittlerweile immer besser, damit umzugehen. Zunächst war das sehr schwierig. Er war ja nicht nur mein Bruder, sondern auch ein sehr guter Freund. Wir hatten so viel miteinander zu tun, auch neben dem Eis. Ich erinnere mich auch daran, wie wir viel gemeinsam lachten, wenn wir uns zu einem Kaffee trafen. Und plötzlich war er nicht mehr da. Wenn ich zurückdenke, verstehe ich bis heute nicht, warum das passierte. Dann frage ich mich, ob ich mehr hätte machen können. Ob ich es hätte ahnen müssen, dass etwas nicht mehr stimmte mit Peter.

    «Wenn du zu lange nach einer Antwort suchst, bekommst du höchstens Kopfschmerzen. Peter hat sich so entschieden, man muss es akzeptieren.»

    Diese Frage nach dem Warum werden Sie wohl nie beantworten können.

    Nein, und wenn du zu lange nach einer Antwort suchst, bekommst du höchstens Kopfschmerzen. Er hat sich so entschieden, man muss es akzeptieren. Schon so viele Freunde und Kollegen, auch hier bei Ambri im Staff, haben mir auch gesagt: «Nein, du konntest das nicht ahnen! Lass es sein, weil es sonst nur schlimmer wird!» Und sie haben recht. Schwieriger ist es für meine Mutter (Pauli Jaks’ Vater Peter senior verstarb bereits 1998, die Red.), weil sie einen ihrer Söhne nicht mehr hat. Wir sind nun zu zweit, wir haben die schönen Erinnerungen, die helfen und uns stärker machen.

    Kamen Sie sich näher?

    Ja, nicht nur wegen Peters Tod. Meine Eltern gingen 1998 zurück nach Tschechien, wollten im Alter in der Heimat sein und dort noch ein schönes Leben führen. Meine Mutter kam vor sechs Jahren zurück in die Schweiz, weil alle ihre Angehörigen hier sind. Sie wohnt im Tessin unweit von mir. Sie ist mittlerweile 80, wir hören uns jeden Tag, ich helfe ihr zum Beispiel bei den Einkäufen.

    Peter verstarb in jener Zeit, als Sie für eine Weile nicht im Tessin, sondern im Wallis bei Sierre Goalietrainer waren.

    Ja, Sierre war damals eine Art Farmteam von Ambri. Ich erinnere mich an spätere Fahrten vom Tessin ins Wallis, als ich im Auto Zeit hatte für die Gedanken, für die Trauer und für die Tränen.


    Das war in den Tagen unmittelbar vor und nach Peters Tod noch anders. Man findet in den Zeitungsarchiven viele Artikel aus den Tagen, an denen Ihr Bruder noch als vermisst galt. Für Tessiner Medien wurden Sie da zur Ansprechperson, die über den Stand der Ermittlungen Auskunft geben musste.

    Du funktionierst einfach, bist wie in Trance. Du hast gar keine Zeit für Emotionen, hast so viel zu tun. Es war ein Sonntagabend, als mich seine Kinder anriefen, dass sie Peter nicht mehr erreichen konnten. Er hatte gesagt, dass er unsere Mutter in Tschechien besuche, nahm aber das Handy nicht mehr ab. Ich war gerade in Bellinzona, wo wir beide wohnten. Ich ging vorbei, fand ihn nicht und ging zur Polizei, um eine Vermisstmeldung aufzugeben. Man fand ihn erst ein paar Tage später in Italien. Danach half ich auch seinen Töchtern, seiner Ex-Frau, meinen Kindern. Und man musste auch die Beerdigung organisieren. Die Zeit zum Herunterfahren, zum Trauern, die kam erst später.

    Über Peters Tod wollten Sie früher nicht reden. Hilft es Ihnen mittlerweile sogar, darüber zu sprechen?

    Ja, ich denke schon. Ich habe kein Problem mehr damit, ich habe sogar Freude, über Peter zu reden. Die Zeit hat natürlich geholfen.

  • https://www.nzz.ch/sport/morddrohungen-die-kraft-der-natur-und-die-zsc-lions-als-karriereknick-hinter-dem-trainer-hans-wallson-liegen-bewegte-jahre-ld.1718831?reduced=true

     Morddrohungen und die ZSC Lions als Karriereknick: Hinter dem Trainer Hans Wallson liegen bewegte Jahre

    Der Schwede Hans Wallson war der gefragteste Trainer Europas. Dann wechselte er zu den ZSC Lions und wurde entlassen. Beim letzten Job in der Heimat erhielt er Morddrohungen. Nun ist er am Spengler-Cup zurück in der Schweiz – als Assistenztrainer von Sparta Prag. 

    In Zürich zwischen Sommer 2016 und Weihnachten 2017 glücklos: der Trainer Hans Wallson.

    In Zürich zwischen Sommer 2016 und Weihnachten 2017 glücklos: der Trainer Hans Wallson.

    Wenn ihm alles zu viel wird, zieht Hans Wallson sich in sein Haus in den Bergen in Nordschweden zurück. Er wandert dann stundenlang durch die Wälder, entert die Loipen, klettert – und sortiert am Abend in der Sauna seine Gedanken. «Die Natur», sagt Wallson, «gibt mir Kraft.» Wallson, 56, hat den Rückzugsort in den letzten Jahren ein paar Mal gebraucht, hinter ihm liegen turbulente Zeiten.


    Es ist noch gar nicht so lange her, da war Wallson der begehrteste Eishockeytrainer Europas. Drei Mal war er zum schwedischen Coach des Jahres gewählt worden, mit Skelleftea wurde er 2014 Meister. Das weckte Begehrlichkeiten, er konnte sich den Arbeitgeber wo auch immer aussuchen und den Preis diktieren. Im Prospekt stand, er sei ein gescheiter, bescheidener, erfolgreicher Coach, der Nachwuchsspieler weiterbringen könne.


    In Schweden arbeitete er mit diversen Spielern, die es später in die NHL schafften. Und er galt als Zeitgenosse, dessen Horizont nicht am Plexiglas endet. Als grösste Inspirationsquelle nennt er bis heute Olof Palme, den 1986 in Stockholm ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten. 

    2016 verpflichteten die ZSC Lions Wallson gemeinsam mit Skellefteas Sportchef Lars Johansson, der Klub liess die Muskeln spielen; dass sich die beiden für Zürich entschieden, war ein kräftiges Signal an die nationale und europäische Konkurrenz. «Lasse» und «Hasse», das waren ihre Spitznamen in der Heimat, sollten in Zürich als gleichberechtigte Co-Trainer agieren, ein Novum. Die Klubführung erhoffte sich nach vier Jahren unter dem Kanadier Marc Crawford neue Impulse und dass das Duo den ZSC mit jenem ganzheitlichen Denken bereichert, mit dem es in Skelleftea trotz kleinem Budget und fast fanatischem Fokus auf die Nachwuchsförderung eine Dynastie erschaffen hatte.


    Dort hatten die beiden nichts dem Zufall überlassen: strenge Einheiten, kognitives Training, strikte Ernährungspläne. Neue Spieler wurden umfassenden Charakterstudien unterzogen. Ein Lokaljournalist sagte der «NZZ am Sonntag» damals über Johansson: «Es würde mich nicht überraschen, wüsste er, auf welcher Seite seine Spieler jeden Abend einschlafen.» Wallson sagt noch heute: «Die Dynamik in Skelleftea war einzigartig. Alle haben am gleichen Strang gezogen, jeder war ein wichtiges Teil des Puzzles. Von den Spielern über den Eismeister bis hin zum Hotdog-Verkäufer, der sichergestellt hat, dass die Speisen die richtige Temperatur haben. Das ist es, was uns stark gemacht hat.» 

    Wallsons Nachfolger Hans Kossmann führte den ZSC zum neunten Titel der Klubgeschichte

    In Zürich aber endete die schwedische Ära nach eineinhalb Jahren: Das Duo wurde kurz nach Weihnachten 2017, der ZSC lag auf Platz 7, entlassen und durch Hans Kossmann ersetzt. Ein paar Monate später feierte der ZSC seinen neunten Meistertitel. 

    Es hatte gewirkt, als sei der Cheftrainer Wallson in der Schweiz nie richtig angekommen, er schien keine Verbindung zum Team gefunden zu haben, der ZSC wirkte oft passiv, an der Grenze zur Gleichgültigkeit. Einer, der dabei war, sagt, es sei Wallsons erster Job ausserhalb Schwedens gewesen, er habe sich mit der Kommunikation schwergetan. Seine Kompetenz stehe ausser Frage, aber er habe seine Ideen auf Englisch irgendwie nicht richtig vermitteln können. 

    Nicht förderlich war, dass sich Wallson und Johansson, am Wochenende als Assistenztrainer bei Rögle entlassen, in Zürich offenbar zunehmend entfremdeten. Es heisst, die beiden hätten in den Wochen vor der Entlassung kaum mehr miteinander gesprochen.


    Um Wallson wurde es nach der Freistellung still, er zog sich zurück, Langlauf und die heile Bergwelt, ein erstes Mal. 2020 übernahm er Björklöven, einen Zweitligisten, der eine innige Feindschaft zu Skelleftea pflegt, so etwas wie die schwedische Version des unversöhnlichen Schweizer Eishockey-Derbys Ambri-Piotta gegen Lugano. Mit seiner ruhmreichen Vergangenheit beim Rivalen war Wallson für einen Teil der Anhängerschaft ein rotes Tuch. Auch der Einzug in den Play-off-Final in der ersten Saison besänftigte die Gemüter nicht. Wallson sah sich Beleidigungen ausgesetzt, Anfeindungen, und irgendwann: ziemlich konkrete Morddrohungen. Zusammen mit Daniel Rahimi, einem ehemals im HC Davos beschäftigten Verteidiger, verständigte der Trainer die Polizei.


    Seine Familie fühlte sich nicht mehr sicher; am 20. Februar 2022 trat er zurück. Er sagt: «Wenn die Leute, die dir wichtig sind, Angst empfinden, dann ist es nicht mehr lustig. Und das alles wegen Eishockey . . . Es ist verrückt, in was für einer Welt wir leben.» Die mutmasslichen Täter wurden ermittelt, der Fall kommt im Mai vor Gericht. Wallson sagt, er sei froh, müsse er nicht an Ort und Stelle sein und könne seine Aussage per Telefon machen.


    Wieder verabschiedete er sich in sein Refugium, um zur Ruhe zu kommen, dieses Mal für acht Monate. Dann erhielt er einen Anruf aus Tschechien. Und plötzlich ging alles ganz schnell. So kommt es, dass Wallson an diesem Montagabend in den Katakomben des Davoser Eisstadions steht und neugierig unter seiner Brille hervorlugt. Seit knapp vier Wochen ist Wallson Assistenzcoach bei Sparta Prag, gerade hat sein Team den Turnierfavoriten Team Canada 3:2 bezwungen, es war der elfte Sieg in den letzten zwölf Partien. Wallson lächelt und sagt: «Ja, es läuft ganz gut.» 

    Wallson ist der erste schwedische Trainer in der Geschichte der tschechischen Extraliga

    Es wäre eine Untertreibung, würde man die Jobwahl für einen Trainer mit Wallsons Vita als unkonventionell umschreiben. Denn noch nie hat ein Schwede in der tschechischen Extraliga gecoacht, weder als Cheftrainer noch als Assistent – es mangelt an Scheinwerferlicht, Prestige und Geld. In der Schweizer National League beträgt der Lohn eines Assistenztrainers zwischen 70 000 und 120 000 Franken. In Tschechien dürfte es in den allermeisten Fällen weniger als die Hälfte sein, selbst beim schlafenden Riesen Sparta Prag, einem der traditionsreichsten Klubs des Landes, der seit nunmehr 15 Jahren auf einen Titel wartet.


    Wallson sagt, es handle sich um einen bewussten Entscheid, er habe Schweden verlassen wollen. Weg von den dunklen Gedanken, der Furcht, dem Ärger. Sparta, das ist sein Versuch, Frieden zu finden. In diesem Sport, den er so sehr mag, auch nach all den Jahren. Er sagt: «Das Hockey lässt mich nicht los. Ich arbeite gerne. Und wissen Sie, mir ist es eigentlich egal, welche Rolle ich bekleide. Ich habe kein grosses Ego. Ich muss nicht im Mittelpunkt stehen und mein Gesicht in der Zeitung sehen. Und ich brauche nicht viel Geld. Die Arbeit, die Berge, der Wald, das ist meine Welt. Sie sollten das auch mal versuchen.»


    Nach fünf Jahren temporär zurück in der Schweiz: Hans Wallson (Zweiter von rechts).

    Nach fünf Jahren temporär zurück in der Schweiz: Hans Wallson (Zweiter von rechts).

    Melanie Duchene / Keystone

      

    Der Abschied von Zürich ist inzwischen ziemlich genau fünf Jahre her. Bereut er in der Retrospektive sein Engagement im ZSC? «Nein», sagt Wallson, «ich habe viel für das Leben gelernt. Es gibt viele Sprachen in der Schweiz, die Mentalität ist anders als in Schweden. Daran musst du dich erst gewöhnen. Ich denke, heute wäre ich besser vorbereitet.» Und er ergänzt: «Es ist schade, hat es mit der Entlassung geendet. Aber so ist das Geschäft, das gehört dazu. Ich habe das Ende irgendwann kommen sehen, man entwickelt ein gewisses Bauchgefühl. An meinen guten Erinnerungen ändert das nichts. Als der ZSC kürzlich in der Champions Hockey League in Skelleftea gastierte, bin ich hingefahren und habe die Leute getroffen. Im Mai werde ich mit meiner Familie nach Zürich in die Ferien fahren.»


    Was erhofft er sich noch von seiner Trainerkarriere nach der wilden Achterbahnfahrt der letzten Jahre? Wallson lächelt und sagt: «Ich mache keine Pläne mehr, das Leben hält genug Überraschungen bereit. Im Moment bin ich bei Sparta, trainiere die Stürmer und betreue das Powerplay. Es ist gut so, wie es ist.»


    Russki standart!!

  • Wurde der NZZ-Magazin-Formenton Bericht schon gepostet?

    Hier zwei Berichte einmal über Formenton und einer über Kanada Hockey:

    Einer der kontroversesten Transfers in der Geschichte des Schweizer Eishockeys

    Ambri-Piotta hat einen Kanadier verpflichtet, der womöglich an einem sexuellen Übergriff beteiligt war. In der NHL ist Alex Formenton momentan nicht mehr erwünscht.

    Nicola Berger 25.12.2022, 09.00 Uhr

    Wie hoch ist die Unschuldsvermutung zu gewichten? Ambris Alex Formenton im Match gegen Zug. (20. 12. 2022)

    Wie hoch ist die Unschuldsvermutung zu gewichten? Ambris Alex Formenton im Match gegen Zug. (20. 12. 2022)
    Alessandro Crinari

    In der Nacht auf den 19. Juni 2018 sollen Spieler der kanadischen U-20-Nationalmannschaft gegenüber einer jungen Frau sexuell übergriffig geworden sein. Passiert ist das mutmassliche Delikt im Nachgang einer Gala von Hockey Canada im Delta Armouries Hotel in London, Ontario. Die Geschehnisse jener Nacht beschäftigen bis heute die Behörden. Eine erste Untersuchung war eingestellt worden, nachdem die Parteien einen Vergleich geschlossen hatten.


    Immer wieder entsteht das Bild, das Hantieren mit Schweigegeld sei bei Hockey Canada gängige Praxis. Seit 1989 hat der skandalumwitterte kanadische Eishockeyverband 8,9 Millionen Dollar ausgegeben, um 21 Fälle von sexueller Gewalt aussergerichtlich zu regeln (siehe Text unten).


    Im kanadischen London jedoch hat die lokale Polizei den Fall inzwischen neu aufgerollt. Sie besitzt offenbar genug belastendes Material, um eine Klage gegen fünf Männer möglich zu machen. Der «Globe and Mail» berichtet, dass im Oktober einem Gericht eine 94 Seiten umfassende Untersuchungsakte vorgelegt worden sei.


    Bis dato gibt es kein Prozessdatum und erst recht keine Verurteilung. Dennoch stellen sich Fragen. Welche Signale sendet ein Klub aus, der einem unter Tatverdacht stehenden Spieler eine Plattform bietet, einen Vertrag? Fühlt sich ein Opfer so ernst genommen? Und bestätigt sich wieder einmal der Eindruck, dass bei Profisportlern über besonders vieles hinweggesehen wird?

    Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Frage lautet, wie hoch sie zu gewichten ist. Im HC Ambri-Piotta wurde die Frage eindeutig beantwortet. Am 14. Dezember hat Ambri, der Zehntplatzierte der National League, bis zum Saisonende Alex Formenton engagiert. Im Communiqué schrieb der Klub, er «freue sich, die Verpflichtung bekanntzugeben». 

    Ottawa bot ihm keinen Vertrag mehr

    Formenton ist einer der Verdächtigen jener Nacht von 2018. Er hat sich bis heute nicht öffentlich zum Fall geäussert. Der 23-Jährige ist einer der talentiertesten Spieler seines Jahrgangs, in der letzten Saison war er Stammkraft bei den Ottawa Senators in der NHL. Er würde, ginge es nur ums Sportliche, auch in diesem Winter in der besten Liga der Welt spielen. Doch Ottawa hat ihm keinen neuen Vertrag angeboten. Das würde sich wohl frühestens ändern, wenn Formenton freigesprochen werden sollte.


    Ambri hatte weniger Hemmungen. In der Medienmitteilung schrieb der Klub: «Nach ­Gesprächen mit dem Spieler, der während der von der Polizei, der NHL und dem kanadischen Eishockeyverband durchgeführten Ermittlungen mit allen Behörden uneingeschränkt kooperiert hat, sowie seinen Anwälten ist der HCAP der Ansicht, dass es keinen Grund gibt, die Unschuldsvermutung gegen ihn nicht gelten zu lassen. Sollten die neuen Ermittlungen der kanadischen Polizei Elemente zutage fördern, die heute noch nicht bekannt sind, behalten sich der Club und der Spieler das Recht vor, ihre vertraglichen Beziehungen neu zu bewerten. Aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen werden der Spieler und der Club keine weiteren Erklärungen zum genannten Vorfall abgeben.»

    Formenton hat seit seiner Ankunft im Tessin einige Interviews gegeben. Der RSI sagte er nach seinem Debüt, seinem ersten Pflichtspiel seit April: «Wenn die Herausforderungen so verrückt sind, muss man einfach versuchen, dem Gameplan treu zu bleiben. Das haben wir getan.» Es muss etwas Erleichterndes haben, in ungezwungener Atmosphäre wieder über eine Nebensache wie das Eishockey plaudern zu können. In seiner kanadischen Heimat wurde Formenton das, anders als bei Ambri, nicht mehr gewährt.


    Der Transfer hat in der Schweiz bisher ein überschaubares Echo ausgelöst, doch «Le Matin» schrieb, das hiesige Hockey habe «keine Moral mehr», die Unterschrift sei «eine Schande für das Schweizer Eishockey» und «ein Schlag ins Gesicht aller weiblichen Fans im Land».


    Anruf bei Paolo Duca, dem Sportchef von Ambri-Piotta. Duca, 41, ist ein ehemaliger Nationalspieler mit viel Erfahrung, er ist der Mann, der Formenton verpflichtet hat. Er wiederholt auf Anfrage die Position des Klubs: Es gelte die Unschuldsvermutung, Ambri habe den Fall intensiv geprüft, auch der Verwaltungsrat habe der Verpflichtung zugestimmt. Mehr gebe es nicht zu sagen, das Team habe den Zuzug wohlwollend aufgenommen. Der Captain Daniele Grassi sagte zu RSI: «Formenton hat viele Qualitäten. Wir wissen, was er kann, und das verheisst Gutes für die Zukunft.»


    Grassi und Duca scheinen Formenton als potenziellen Glücksgriff zu begreifen, sportlich, weil die Akquise eines Spielers von diesem Kaliber für Ambri im Jahr 2022 unter normalen Umständen nicht vorstellbar wäre, finanziell und auch was das Standing angeht. Wie immer in diesem Geschäft geht es nicht zuletzt um die Jobsicherheit von Entscheidungsträgern, um Resultatdruck und verkaufte Tickets.

    Busse wegen Bandencheck

    Ambri ist nicht der einzige Schweizer Klub, der sich in den letzten Wochen mit der Personalie Formenton beschäftigt hat. Das Meinungsspektrum bei den Entscheidungsträgern reicht von «wir hätten wahrscheinlich auch grünes Licht gegeben» bis zu «unter keinen Umständen hätten wir das gemacht, ich weiss nicht, was Ambri geritten hat». Ein Dritter findet: «Früher wäre ein Spieler mit einer solchen Geschichte in Russland gelandet, wo keine Fragen gestellt werden. Es ist erstaunlich, dass Ambri sich diesem Risiko aussetzt, dieser Fall ist wahnsinnig heikel, ich hätte mir da nicht die Finger verbrennen wollen.»


    Am Freitag erzielte Formenton beim 6:2-Sieg über die ZSC Lions sein erstes Saisontor, kurz darauf erhielt er eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, einen Restausschluss. Er durfte für den Rest der Partie nicht mehr mittun und muss eine Busse von 510 Franken zahlen. Das Vergehen: Bandencheck.

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    Kanadas Eishockey-Verband versinkt in Skandalen

    Scott Smith trat im Oktober nach nur drei Monaten als CEO von Hockey Canada zurück.

    Scott Smith trat im Oktober nach nur drei Monaten als CEO von Hockey Canada zurück.

    Im Juli sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau: «Es ist für alle Menschen hart, Hockey Canada derzeit zu vertrauen oder diesem Verband irgendetwas zu glauben.» Deutlicher kann man sich kaum ausdrücken. Kanada, der Eishockey-Rekordweltmeister mit mehr als 500 000 lizenzierten Spielerinnen und Spielern, versinkt im Jahr 2022 in einem Sumpf von Skandalen.

    Es geht unter anderem um eine nicht zuletzt durch Mitgliederbeiträge finanzierte geheime Kasse, über die der Verband während Jahren sexuelle Übergriffe per aussergerichtlichen Vergleichen möglichst diskret aus der Welt zu schaffen versuchte. Allein 2022 hat Hockey Canada 2,9 Millionen kanadische Dollar für solche Zahlungen ausgegeben. Entscheidungsträger mussten daraufhin vor einem parlamentarischen Ausschuss aussagen.

    Im Oktober sah sich der erst im Juli eingesetzte CEO Scott Smith zum Rücktritt gezwungen, mit ihm ging der gesamte Vorstand. Der öffentliche Druck war zu gross geworden, auch Sponsoren äusserten ihren Unmut. Scotiabank hatte in einem ganzseitigem Inserat im «Globe and Mail» umfassende Veränderungen gefordert. Ein Vertreter des Ausrüstungsunternehmens Bauer sagte, die Gespräche mit den Verbandsvertretern seien enttäuschend verlaufen. Man habe den Eindruck, Hockey Canada gehe es um PR und nicht darum, die Kultur ernsthaft zu verbessern.

    Der Imageschaden für den Verband war gewaltig. Der neue Vorsitzende Hugh L. Fraser, ein ehemaliger Richter, sprach von einem «entmutigenden Jahr». Alle fragten sich «Wie konnte das nur passieren? So viele Anschuldigungen von sexueller Gewalt, Rassismus und Frauenfeindlichkeit. Jetzt geht es darum, etwas zu verändern.» Die Skandale werden Hockey Canada noch lange beschäftigen. Zeiten, in denen weggeschaut wurde, sind passé. In der breiten Gesellschaft wird fassungslos registriert, wie sich eine der stolzesten Institutionen des Landes selbst zerstört.

    Morgen Montag beginnt in Moncton und Halifax die U-20-WM. Der Gliedstaat Nova Scotia hat in den Vertrag für die Ausrichtung eine Klausel einbauen lassen, die besagt, dass die Mitglieder von Hockey Canada «von gutem Charakter sein müssen und kein unethisches Benehmen an den Tag legen dürfen». In Juristensprache wird das tiefe Misstrauen ausgedrückt, welches dem Verband inzwischen entgegenschlägt.


    Auch in Davos tritt ab Montag eine kanadische Auswahl an: Das Land ist am Spengler-Cup Rekordsieger und Quotengarant. Und könnte im Laufe des Turniers auf Ambri-Piotta und Formenton treffen.


    NZZ am Sonntag, Sport

    https://magazin.nzz.ch/nzz-am-sonntag/sport/einer-der-kontroversesten-transfers-in-der-geschichte-des-schweizer-eishockeys-ld.1718356?reduced=true

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