• Natürlich hat er das nicht. Das ist doch nicht seine Art. Also bitte.

    Das sind doch Themen die einem einfach interessieren. Draussen regnet es. Den Blick auf dem I Pad geöffnet und Puff.. "Waasssss .Rappi darf das Schloss nicht rot beleuchten?". Sofort mit Stricker von Stricker TV in Kontakt getreten. Ob es jetzt der freien Schweiz den letzten Nuggi rausgehauen hat. Ob man nicht mit Massvoll und Co. eine kleine Demo vor dem Kinderzoo machen könnte. Bürer könnte dann eine kleine Rede halten .Allenfalls ganz rot angezogen und mit Krone des Schlosskönigs?

    :rofl:

  • Beitrag von Larry (10. März 2023 um 13:08)

    Dieser Beitrag wurde von larlf aus folgendem Grund gelöscht: lösch ahwalt (30. März 2024 um 23:07).
  • Der EHC Visp hat seinen neuen Head Coach gefunden
    Heinz Ehlers ist zurück in der Schweiz, allerdings in der Swiss League

    Heinz Ehlers coachte in der Schweiz den Amateurclub SC Altstadt Olten und die Profiteams des EHC Biel, des SC Langenthal, des Lausanne HC und die SCL Tigers. Seit 2020 steht er allerdings ausschliesslich bei der dänischen Nationalmannschaft an der Bande. Nun ist der erfahrene Coach zurück in der Schweiz.

    Auch in der National League suchen mehrere Vereine noch den Trainer für die kommende Saison. Mehrfach wurde Heinz Ehlers genannt, denn das Gerücht um seine Rückkehr in die Schweiz hielt sich hartnäckig. Jetzt hat es sich bestätigt, der 57-jährige Trainer kehrt in die Schweiz zurück. Biels Aufstiegstrainer, im Seeland coachte er zwischen 2007 und 2009, übernimmt allerdings keine Mannschaft in der National League. Der EHC Visp vermeldet den Coup, Ehlers hat im Wallis einen Zweijahresvertrag unterzeichnet. Der neue Head Coach des EHC Visp bringt ordentliche Ambitionen mit.

    Zitat
     „Das Wallis muss in Zukunft auf der Eishockeylandeskarte wieder mehr wahrgenommen werden. In Visp sind Voraussetzungen und Rahmenbedingungen geschaffen, dies zu erreichen. Wir sind uns bewusst, dass wir für den Erfolg hart arbeiten werden müssen. Ich will Teil des Projektes sein, den EHC Visp in Zukunft wieder auf die Erfolgsstrasse zu bringen.“
    Heinz Ehlers, 10. Oktober 2023
     

    Neben dem neuen Head Coach wird beim diesjährigen Playoff-Viertelfinalisten auch die Position des Sportchefs neu besetzt. Daniel Wobmann, der diese Aufgabe bisher innehatte, gibt sein Amt ab. Noch sei unklar, ob Wobmann eine andere Funktion im Verein übernehmen wird. Gespräche bei der Suche nach einem neuen Sportchef laufen gemäss der Mitteilung des Vereins. Zumindest hinter den Punkt Trainer auf der To-do-Liste kann ein Haken gemacht werden.

    Heinz Ehlers ist zurück in der Schweiz, allerdings in der Swiss League
    Der EHC Visp hat seinen neuen Head Coach gefunden
    sport.ch

    Russki standart!!

  • Schlaflos im Spitzensport – Die heisse Saisonphase macht das Schlafmanko noch gefährlicher
    Hohe Intensität, kurze Nächte: Diese Kombination kann schlimme Folgen haben. Wie Eishockeyspieler damit umgehen, welche Rolle Suchtmittel spielen – und was der…
    www.tagesanzeiger.ch

    Die heisse Saisonphase macht das Schlafmanko noch gefährlicher

    Hohe Intensität, kurze Nächte: Diese Kombination kann schlimme Folgen haben. Wie Eishockeyspieler damit umgehen, welche Rolle Suchtmittel spielen – und was der Schlafforscher rät.

    Am Dienstag beginnt in der National League das Playoff. Der Schlaf erhält für die Spieler eine noch grössere Bedeutung. Denn es wird jeden zweiten Tag gespielt, und im Gegensatz zur Qualifikation können Spiele nun «unendlich» lange gehen. Steht es nach 60 Minuten unentschieden, folgen Verlängerungen bis zum nächsten Tor. Es gab schon Partien, in denen dieses erst nach 1 Uhr fiel – beim Weltrekord-Match in Norwegen mit acht Verlängerungen fiel das Siegestor trotz relativ früher Anspielzeit von 18 Uhr gar erst um 2.32 Uhr.

    Wie soll man da einen guten Schlafrhythmus finden? Vor allem, wenn man bedenkt, dass Schlafprobleme im Eishockey verbreitet sind. Es gibt Spieler, die auch nach normalen Heimspielen erst um 2 Uhr einschlafen können, obwohl sie bereits um 23 Uhr zu Hause sind.

    Albrecht Vorster ist Schlafforscher und Leiter des Swiss Sleep House in Bern, er sagt: «Eishockey ist wahrscheinlich die Sportart mit den meisten Schlafproblemen.» Dabei bräuchten auch Hockeyspieler ausreichend Schlaf: «Sportlerinnen und Sportler benötigen tendenziell eine Stunde mehr als die Normalbevölkerung. Also eher acht statt sieben.» Beim Eishockey kämen aber viele Faktoren zusammen, die guten Schlaf erschweren.

    Der Spielplan

    In der Schweizer Meisterschaft werden alleine in der Qualifikation 52 Partien pro Team bestritten, fast alle finden abends bis spätabends statt. Danach beginnt das Playoff mit bis zu 24 weiteren Spielen. Daneben gibt es Testspiele, Champions Hockey League und Nationalmannschaft: Einzelne Spieler können von Ende August bis Ende Mai im Extremfall auf bis zu 100 Einsätze kommen.

    Was weder bei Spielern noch Medizinern für Freude sorgt, sind die in der Qualifikation regelmässig angesetzten Doppelrunden am Wochenende mit zwei Spielen innert 24 Stunden.

    Die Heimreise nach Auswärtsspielen

    Mit Davos, Lugano und Genf sind drei Clubs besonders von langen Fahrten betroffen. Da kann es vorkommen, dass das Team auch in der Qualifikation erst nach 3 Uhr zu Hause eintrifft. Schlafforscher Vorster plädiert für komfortablere Busse mit Stühlen, die sich in Liegen verwandeln lassen: «Und wenn dadurch nicht die ganze Mannschaft Platz hat, könnte man ja mit zwei Bussen anreisen.»

    Hier zeigt sich erst-, aber nicht letztmals eine Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität. Denn vieles, das Vorster aus der Sicht des Schlafforschers als vernünftig oder notwendig ansieht, wäre mit Kosten verbunden. Auch die erwähnten Doppelrunden gibt es aus finanziellen Gründen. Bei Samstagsspielen sind die Einnahmen am höchsten. Darauf will kaum ein Club verzichten, genauso wenig wie auf ebenfalls attraktive Freitagrunden.

    Vorster empfiehlt regelmässige Einschlafzeiten, vor allem während des intensiven Playoffs. Dies liesse sich aber häufig nur mit Hotelübernachtungen realisieren – erst recht nach den Spielen mit langen Verlängerungen. Unter anderem hat der HC Davos früher mit Hotelübernachtungen experimentiert. Doch hier kommt der Faktor Gewohnheitsmensch dazu: Die Spieler schlafen lieber in ihren eigenen Betten und nehmen die späte Heimkehr in Kauf, statt im Hotelzimmer auf das Herunterfahren des Körpers zu warten.

    Und wenn wir schon bei Routinen sind: «Sportler sollten tendenziell nahe zu jenem Zeitpunkt trainieren, an dem sie auch die Leistung erbringen müssen – der Nachmittag wäre also wahrscheinlich geeigneter», sagt Vorster. Die Trainings sind aber traditionell am Vormittag, kaum ein Spieler würde das ändern wollen.

    Die legalen Suchtmittel

    Es sind nicht nur die Gewohnheiten, die einem regelmässig guten Schlaf entgegenwirken, es sind auch diverse legale Suchtmittel, die im Eishockey verbreitet sind. Da wäre der Konsum von Snus. Wie eine Umfrage dieser Zeitung letzte Saison zeigte, greifen in der höchsten Liga im Schnitt pro Team neun Spieler zum Oraltabak – also fast die Hälfte. Der Koffeingebrauch: Dieser sei im Eishockey so hoch, wie er es von keiner anderen Sportart je gehört habe, sagt Vorster.

    Der Kaffeekonsum am Morgen in der Garderobe sei das eine. Vor allem aber Koffeinshots und Ähnliches, um für die Partien hellwach zu sein, seien nicht zu unterschätzen: «Die bis zu drei Shots pro Abend entsprechen mindestens vier Tassen Espresso», erklärt Vorster. «Koffein hat zudem selbst bei austrainierten Athleten eine Halbwertszeit von drei bis vier Stunden.»

    Dazu kommt der Gebrauch von Schlafmitteln. Dieser dürfte zwar im Vergleich zu früheren Spielergenerationen in der Schweiz abnehmend sein, ist aber nach wie vor verbreitet. «Ich vermute, dass er unter Sportlern im Eishockey immer noch mit am höchsten ist», sagt Vorster. Erstmals hellhörig wurde er, als ihn ein Profispieler fragte, ob es ein Problem sei, wenn er zum Herunterfahren zusätzlich noch Alkohol trinken würde.

    Zwar sei gegen einen kurzfristigen Einsatz von Schlafmitteln aus medizinischer Sicht nicht viel einzuwenden. Aber: «Schlafmittel verbessern die Qualität nicht. Sie sorgen dafür, dass wir schneller einschlafen, die Menge an Tiefschlaf wird aber reduziert.» Und Tiefschlaf benötigen Sportler, weil dann die Wachstumshormone ausgeschüttet werden, die die Muskeln zur Regeneration brauchen. Und damit wären wir gleich beim nächsten Thema: «Leidet der Schlaf, steigt das Verletzungsrisiko», sagt Vorster.

    Der Zusammenhang zwischen Schlaf und Verletzungen

    Ist der «Schlafrucksack» dank gutem Schlaf während der ganzen Woche voll, wird der Spieler, zumindest was die Erholung angeht, auch eine Doppelrunde wahrscheinlich gut bewältigen können. Prekär wird es aber schon, wenn der Schlaf zwei, drei Nächte lang zu kurz ausfällt. Die Studienlage dazu sei leider dünn, generell gebe es nur wenig Forschung zum Thema Schlaf im Sport, sagt Vorster. «Deshalb braucht es nationale Studien darüber, wieviele Athleten zu Schlafmitteln greifen und insbesondere von welchen Arten von Schlafproblemen sie betroffen sind.»

    Dennoch gibt es deutliche Anzeichen: Wenig Schlaf ist im Eishockey besonders gefährlich, weil das Spiel derart schnell ist. Ein Schlafmanko kann zu Konzentrationsschwächen und sogar zu ganz kurzen kompletten Aussetzern führen, in der Fachsprache «Lapses» genannt. Gerade bei Checks kann das schlimme Folgen haben.

    Ein Problem ist: Die Spieler bemerken die Anzeichen der Müdigkeit häufig gar nicht. Vorster sagt, man könne durch Emotionen trotz Schlafmangel auch vieles aus dem Körper herausholen. Aber: «Ob es längerfristig gesund ist, ständig die Reserven anzuzapfen, ist eine andere Frage.»

    Die körperlich bedingten Schlafstörungen

    Was den Spielern vielleicht gar nicht bewusst ist: Der Grund für Schlafprobleme kann auch organischer Natur sein. «Sie sind, ähnlich wie Boxer oder Schwinger, anfällig für Schlafapnoe», sagt Vorster. «Je mehr Muskelmasse man beim Nacken hat und je enger damit die Atemwege sind, desto häufiger kommt es zu Atemaussetzern im Schlaf.»

    Der frühere Schwinger Matthias Sempach sorgte vor acht Jahren für Schlagzeilen, als er seine Schlafapnoe öffentlich machte. Vorster schätzt, dass bis zu 20 Prozent der Eishockeyspieler davon betroffen sind. Entsprechend könnten sie mit den gängigen Mitteln wie Überdruckmaske, Kiefer-Protrusionsschiene oder Positionstherapie-Geräten zur Rückenlage ihren Schlaf verbessern.

    Ähnliches gilt für das Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS. Das Ziehen, Zerren, Kribbeln oder ein genereller Bewegungsdrang in den Beinen wird bei Sportlern mitunter als Krampf und Muskelschmerz abgetan. «Rund 7 Prozent der Bevölkerung leiden an RLS», sagt Vorster. Entleerte Eisenspeicher und übermässige Bewegung tagsüber können das Syndrom verstärken. «Häufig wissen die Sportler gar nicht, dass sie RLS haben», sagt Vorster. «Sie merken nur den Drang zur Bewegung mit den Beinen beim Liegen.» Natürlich stört auch das beim Einschlafen: «Das kann die Ursache einer bis zu einer Stunde längeren Einschlafzeit sein.» Auch hier gilt: Bei RLS ist Hilfe möglich.

    Was hilft für besseren Schlaf? Und was nicht?

    Es ist individuell, wie viel Schlaf vonnöten ist. «Die Schlafenszeit ist zudem keine private Entscheidung», sagt Vorster. Darum würden Athletinnen und Athleten, teilweise wohl unbewusst, ihre Sportart auch nach ihrem Chronotyp auswählen: «Triathleten sind eher Morgenmenschen, Fussballer und Eishockeyaner eher Abendmenschen.»

    Fehlt der Schlaf in der Vornacht, empfiehlt Vorster etwas, was viele Spieler bereits tun: den Power Nap. «Je nach Typ reichen bereits 15 Minuten», sagt Vorster. Ein Power Nap bringe Energie für die nächsten drei Stunden, ein längerer Mittagsschlaf könne auch dafür sorgen, dass der Körper «vorgeschlafen» hat und erst später müde wird – ein willkommener Effekt am Spieltag. «Wichtig ist aber, dass zwischen Schlaf und Match mindestens drei Stunden liegen.» Dies, weil nach einem längeren Mittagsschlaf, bei dem der Körper in den Tiefschlaf gehen kann, mindestens zwei Stunden vonnöten sind, bis er wieder volle Leistung bringen kann.

    Will in der Nacht nach dem Spiel der Schlaf nicht kommen, plädiert Vorster für Geduld: «Erst ins Bett gehen, wenn man gähnt und merkt, dass man jetzt einschlafen kann.» Simple Routinen, die dem Körper den Schlaf ankündigen, seien empfehlenswert, selbst wenn es bloss um den Placeboeffekt gehe: «Zudem kann eine Atemmeditation von fünf Minuten den Körper schneller runterbringen als 30 Minuten Fernsehen.»

    Apropos TV: Da will Vorster mit einem Mythos aufräumen: «Blaues Licht von Bildschirmen ist weniger ein Problem – sonst würden wir ja nie vor dem Fernseher einschlafen.» Es gehe um den Inhalt, und hier hat er einen Tipp, der wohl für alle nützlich ist: «Es sind vor allem die sozialen Medien, mit denen wir uns die Claqueure und Hater ins Schlafzimmer holen.»

  • Guter Witz! :rofl: Aber er hat ihn auf Platz 3 geschrieben, also muss er das sagen.

    gut genug sind sie tatsächlich nicht!

    ABER: würde mich nicht überraschen, wenn sie mindestens das halbfinale erreichen. die haben jetzt null druck. während biel seit jahren mehr oder weniger sorglos durch die qualis läuft um am ende aber doch jedes playoff zu verkacken. vor 3 (oder 2?) jahren sogar das preplayoff als 7. gegen den 10. rappi. und als qualisieger hat der zuschauer halt schon einige erwartungen.

    und sollte bern die bieler tatsächlich rauswerfen, ist auch das finale möglich. genau für solche mannschaften - und für solche welche die saison zu stark dominieren - wurde das playoff ja erfunden!

    NieUsenandGah

  • Paul-André Cadieux prägte das Schweizer Eishockey wie wenige andere – nun versucht sein Sohn Jan, Servette zum Titel zu coachen https://www.nzz.ch/sport/der-eish…ndre-ld.1729543

    Paul-André Cadieux prägte das Schweizer Eishockey wie wenige andere – nun versucht sein Sohn Jan, Servette zum Titel zu coachen

    Der Trainer Jan Cadieux will mit dem Qualifikationssieger Genf/Servette nachholen, was Paul-André Cadieux verpasst hat: in den Play-offs den Titel zu gewinnen. Der Vater wird genau hinschauen, obwohl er sich gerade von zwei schweren Eingriffen erholt.

    Seit dem Samstagabend und dem Ende der Pre-Play-offs stehen die Paarungen in den Play-off-Viertelfinals fest. Der Qualifikationssieger Genf/Servette trifft ab Dienstag auf den HC Lugano, der EHC Biel als Zweiter der Regular Season auf den SC Bern. Titelanwärter Nummer eins sind die Genfer. Obwohl sie sich die beste Ausgangslage erst am letzten Spieltag der Qualifikation sicherten, waren sie das erste Team, das sich in der ausgesprochen ausgeglichenen Meisterschaft definitiv für die Play-offs qualifizierte.

    Praktisch ohne Baisse kam der Genève-Servette HC durch die 52 Qualifikationsrunden. Sein Erfolgsrezept war denkbar einfach: sechs überdurchschnittliche Ausländer kombiniert mit ein paar starken Schweizer Individualisten und ganz viel Leidenschaft. Die Handschrift jenes Mannes, der Genf auf die Schweizer Eishockey-Landkarte gerückt hat, ist noch heute deutlich erkennbar. Sechs Monate lang spielte das Team «McSorley-Hockey». Was insofern falsch ist, als Chris McSorley seit drei Jahren keine Funktion mehr innehat im Klub. Stattdessen liegt er mit ihm in einem erbitterten Rechtsstreit, bei dem es um sehr viel Geld geht.

    McSorleys Nachfolger sitzt an diesem Mittwochnachmittag im Stadionrestaurant der Patinoire Les Vernets und sagt: «Manchmal bin ich selber überrascht, wie gut es läuft.» Am 10. November 2021 hatte Jan Cadieux Patrick Emond als Headcoach abgelöst. Seither gewann er mit seinem Team in 81 Partien durchschnittlich mehr als zwei Punkte pro Match.

    Der Glaube an den Wert der harten Arbeit

    In Jan Cadieux steckt einiges von Chris McSorley. Er teilt mit dem Kanadier den Glauben an den Wert der harten Arbeit. «Ich versuche, den Kampfgeist und die Intensität, die mich als Spieler ausgezeichnet hat, auch als Trainer einzubringen.»

    Als Spieler hatte Cadieux während acht Jahren für McSorleys Genf/Servette gespielt und mit seiner Einstellung schnell den Respekt des Trainers gewonnen. «Jan war für mich immer ‹Mister serious›», sagt McSorley. «Ich hatte nie den geringsten Anlass, mir seinetwegen Sorgen zu machen. Ich bin nicht überrascht, welch hervorragenden Job er in Genf macht.»

    Wenn Cadieux über seinen Weg und die Menschen, die ihn auf diesem inspiriert haben, spricht, dann kommen McSorley und seine Überzeugungen an zweiter Stelle – gleich hinter seinem Vater Paul-André.

    Der Name Cadieux und der Weg, für den dieser steht, ist in der Schweiz legendär. Die Geschichte beginnt 1971, und am Anfang steht ein Irrtum. Als eine Delegation der Klubführung des SC Bern um den TK-Chef Max Sterchi zum Flughafen ins Berner Belpmoos fuhr, um dort den neuen Spielertrainer Raymond Cadieux abzuholen, erschien statt dem Stürmer dessen sechs Jahre jüngerer Bruder Paul-André, ein Verteidiger, von eher schmächtiger Statur.

    «Wir fielen aus allen Wolken», sagt der damalige geschäftsführende Vizepräsident Hugo Steinegger. Relativ schnell aber wurde ihm und auch seinen Mitstreitern bewusst, dass der Lausbubenstreich der Brüder, der Bern den falschen Cadieux gebracht hatte, ein Glücksfall für den damaligen B-Ligisten war. Schon im ersten vollen Jahr unter dem neuen Spielertrainer stieg der SCB auf. 1974, 1975 und 1977 wurden die Berner mit dem Kanadier auf dem Eis und an der Bande Meister und im Schweizer Eishockey wieder zur Macht.

    Paul-André Cadieux hat Bern im Sturm von sich überzeugt. Steinegger sagt, es habe damals im Team des SCB einen Spieler gegeben, der seine Eiszeiten eigenmächtig noch stärker ausgedehnt habe als Chris DiDomenico heute. «Stand er einmal auf dem Eis, dann war er kaum mehr runterzubringen.» Cadieux ist heute in Bern eine legendäre Figur, populär und verklärt wie einst Dällebach Kari, der legendäre Coiffeurmeister, der seiner Kundschaft in der Neuengasse Lebensweisheiten näherbrachte.

    Paul-André Cadieux oder «dr Pole», wie er in Bern bis heute genannt wird, ist einer der populärsten SCB-Spieler in der Geschichte dieses Volksklubs. Er spielte nur sieben Jahre für den SCB. Dann zog er weiter zum HC Davos, mit dem er ebenfalls aufstieg. Später trug er auch die Dresses des EHC Chur, von Fribourg-Gottéron, des SC Langnau und von Genf/Servette, ehe er als Trainer und Sportchef praktisch in allen Landesteilen der Schweiz seine Spuren hinterliess und auch noch einmal für eine Saison nach Bern zurückkehrte.

    Legendär ist seine Zeit als Geschäftsführer beim EHC Basel, als die meisten seiner Telefongespräche in der totalen Verwirrung endeten. Weder verstand Cadieux, was man eigentlich von ihm wollte, noch konnten seine Gesprächspartner auch nur ansatzweise nachvollziehen, was ihnen der legendäre Kanadier mitzuteilen versuchte.

    Cadieux führte nicht durch Worte, sondern durch Taten

    Riccardo Fuhrer stiess als junger Spieler zum SCB, als Cadieux dort gerade damit begonnen hatte, den Klub umzukrempeln und seine Legende aufzubauen. «Er war mit seinen Gedanken meistens drei, vier Sätze voraus, weil sein Deutsch noch nach mehreren Jahren in der Schweiz einfach zu schlecht war, als dass er sie so hätte ausformulieren können, dass seine Gesprächspartner sie hätten nachvollziehen können.»

    Doch Cadieux führte nicht durch Worte, sondern durch Taten. Er führte tägliche Trainings ein und machte das Eishockey vom Hobby zur ernsthaften Beschäftigung. Er erkannte das Talent im jungen Fuhrer. Doch gleichzeitig tat er sich schwer mit dessen Arbeitsethos, das sich nicht mit dem seinen deckte. Er nahm ihn sich zur Brust und sagte ihm: «Rico, künftig bekommst du von mir pro gelungenen Check im Match jeweils ein Coca-Cola.»

    Für Fuhrer wurde es danach zum festen Ritual, nach dem Match zur Abrechnung des neusten Guthabens zum Spielertrainer zu schreiten. Schnell aber musste der Schöngeist erfahren, dass das, was er unter einem Check verstand, nach nordamerikanischer Diktion nicht zwingend auch als solcher gewertet wurde.

    Fuhrer sagt: «Paul-André war mein erster echter Förderer. Ich hatte zuvor noch nie einen richtigen Trainer gehabt. Manchmal vergass er, mir zu sagen, dass ich tags darauf beim Match im Team sei. Doch er hat mich immer mit Respekt behandelt und mir die innere Härte beigebracht, die mir später enorm half. »

    Riccardo Fuhrer bezeichnet Paul-André Cadieux als einen Visionär, der bei seiner Ankunft in der Schweiz seiner Zeit weit voraus gewesen sei und einen ähnlichen Einfluss auf das Schweizer Eishockey gehabt habe wie John Slettvoll ein Jahrzehnt später mit seiner Arbeit beim HC Lugano.

    Cadieux forderte und förderte. Er wollte, dass seine Teams sein Arbeitsethos übernahmen und hart spielten. Man verspottete den Stil des SCB, seines Trainers und die Art, in der er es Eishockey spielen liess. Klotens legendärer Präsident Jürg Ochsner bezeichnete es als «Agumpi-Hockey», in der Romandie wurden die Berner als «tapeurs de tambour», als «Trommelschläger», verspottet.

    Video-Sitzungen am Sonntagvormittag

    Es waren dieses Klima und diese Überzeugungen, unter denen der junge Jan Cadieux zuerst Eishockeyspieler, dann auch Trainer wurde. Schon als Junge sei es für ihn klar gewesen, dass er dem Beispiel seines Vaters dereinst folgen werde. Es habe zu den üblichen Sonntagmorgen-Ritualen gehört, mit dem Vater vor dem Fernseher zu sitzen und ab VHS-Videokassetten die Spiele vom Vorabend auseinanderzunehmen.

    Jan Cadieux sagt: «Ich habe meinen Vater nie als Spieler, sondern immer als Trainer gesehen. In meinen ersten Jahren bei den Junioren hatte ich immer zwei Coachs: jenen im Team und einen zweiten zu Hause. Es war nicht immer einfach, der Sohn des grossen Paul-André zu sein. Es gab eine Zeit, da schwor ich mir, sofort nach dem Ende meiner Spielerkarriere das Eishockey Eishockey sein zu lassen und etwas eigenes zu tun.»

    Doch Jan Cadieux merkte schnell, dass man seine Wurzeln nicht so einfach loswird. Mit 34 Jahren beendete er seine Spielerkarriere und begann im Nachwuchs von Fribourg-Gottéron als Trainer zu arbeiten. Über die Ticino Rockets kehrte er zusammen mit seinem heutigen Sportchef Marc Gautschi zu Genf/Servette zurück, wo er mit 41 Jahren zum Headcoach aufstieg. Gautschi hatte den Vater Cadieux als Junior einst im Nachwuchs der SCL Tigers erlebt. «Ich sehe sehr viel von Paul-André in Jan wieder. Sie teilen die Intensität, die Leidenschaft, aber auch die Ehrlichkeit, mit der sie mit den Spielern umgehen.»

    Jan Cadieux’ Vertrag in Genf läuft nach dieser Saison aus. Doch Gautschi sagt, sie alle seien sich einig, in welche Richtung es weitergehen solle. «Es würde einiges an Mut brauchen, würde ich jemanden, der von seinen Konkurrenten gerade zum Coach des Jahres gewählt worden ist, nicht weiterbeschäftigen.» Noch stehen die wichtigsten Partien der Saison bevor. Sollte Genf/Servette im Viertelfinal scheitern, wären all die vergangenen Monate auf einmal nicht mehr viel wert.

    Jan Cadieux sagt, er habe viel von seinem Vater übernommen. Die Cadieux-Intensität früher als Spieler, nun aber auch als Trainer. «Doch wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben: Auch wenn meine Liebe für das Eishockey sehr gross ist, die meines Vaters ist noch um zehn Prozent grösser. Vielleicht auch deshalb hätte ich nie einer seiner Spieler sein wollen. Wahrscheinlich sind wir uns zu ähnlich.»

    Gottéron als einziger blasser Schatten

    Wenn es im Lebenslauf von Paul-André Cadieux einen Mangel gibt, dann wahrscheinlich jenen, den Sprung in die Zukunft nie ganz geschafft zu haben. Er lebt bis heute jene urkanadische Philosophie, die man in Europa leicht abschätzig auch als «smoke eater», als Rauchfresser, bezeichnet. Irgendwo auf seinem bemerkenswerten Weg ist der Visionär hängen geblieben.

    In Freiburg hat man Cadieux bis heute nicht ganz verziehen, zu Beginn der neunziger Jahre trotz Slawa Bykow und Andrei Chomutow den Titel nie an die Saane geholt zu haben. Dreimal stand Gottéron unter dem Trainer Paul-André Cadieux im Final, der SC Bern (1992) und der EHC Kloten (1993, 1994) waren jeweils besser. Cadieux, sagt man in Freiburg, habe das Geschenk der beiden Überrussen unzulänglich zu nutzen vermocht.

    Mittlerweile ist Paul-André Cadieux 75 Jahre alt. In der Nähe von Freiburg erholt er sich in einer Pflegeeinrichtung von zwei schweren Eingriffen. Wegen einer Infektion musste ihm der Unterschenkel des einen Beins amputiert werden. Nun droht er auch noch den zweiten Unterschenkel zu verlieren. Zu lange hat er die Infektion am Zeh ignoriert und sie als Lappalie abgetan, wegen der ein Cadieux nicht zum Arzt geht.

    Riccardo Fuhrer hat ihn jüngst besucht. Er sei dabei auf einen Patienten gestossen, der nichts von seiner positiven Ausstrahlung, nichts vom Kampfgeist verloren habe, der ihn zu einem der aussergewöhnlichsten Spieler in der Geschichte des Schweizer Eishockeys gemacht hat. Cadieux habe gewitzelt, die Beine müsse er nun nicht mehr trainieren. Die Arme seien wichtiger geworden. Mit ihnen werde er sich künftig fortbewegen.

    Der Weg in der Schweiz ist lang geworden

    Paul-André Cadieux wird genau hinschauen, wenn sein Sohn Jan am Dienstag mit dem Genève-Servette HC gegen den HC Lugano in die Play-offs steigt. Solange Cadieux’ Herz weiterschlägt, wird seine Lunge Eishockey atmen.

    Am 20. März 1990 bestritt Paul-André Cadieux im zarten Alter von 42 Jahren in Canazei gegen Italien sein erstes und auch letztes Länderspiel für die Schweiz. Kurz zuvor war er Schweizer Staatsbürger geworden. Und weil dem damaligen Nationalcoach Simon Schenk die Verteidiger auszugehen drohten, tauschte Cadieux seine Rolle als Assistent des Emmentalers ein letztes Mal gegen die Schlittschuhe.

    Für einen, der 1971 mehr irrtümlich in der Schweiz gelandet war und am Anfang wiederholt gesagt hatte, er werde maximal ein Jahr bleiben, ist der Weg hier ziemlich lang geworden. Und Paul-André Cadieux hat auf diesem praktisch in jedem Winkel des Landes seine Spuren hinterlassen.


  • Biel ist in einer ähnlichen Lage wie Gottéron - man ist nicht erst seit gestern kein "arme Leute" Klub mehr, sondern hat ein ordentliches und keineswegs günstiges Team beisammen, dass in den letzten Jahren regelmässig vorne mitspielt. Das Zeitfenster für den letzten Schritt schliesst sich aber langsam, da die tragenden Figuren auch in Biel nicht jünger werden. Im Gegensatz zu Gottéron haben die Bieler die Qualifikation aber ohne gröbere Durchhänger und souverän abgespult. Auf dem Papier weisen der ZSC oder der EVZ mehr Qualität auf, aber in den PO's zählen nur die PS, die man auch auf den Boden bringt. Und das ist dem EHCB bisher relativ gut gelungen.

    Beim SCB müsste in verschiedener Hinsicht eine wundersame Wandlung vonstatten gehen, um die spielstarken Bieler in Verlegenheit zu bringen. Am wahrscheinlichsten dürfte eine gewisse Entkrampfung sein, weil die ultimative Blamage gegen Kloten verhindert worden ist. Wer aber mitbekommen hat, wie dass zu- und hergegangen ist, wird dem SCB nur beschränkten Kredit einräumen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!