Nostalgie-Thread

  • er war für mich das salz in der zsc suppe...

    Apropos Legende und Notalgie:

    Habe gerade die Doku DVD von Sulo geschaut, da ist ebenfalls Walti mit seinem gelben Pulli der in seiner bekannten und emotionalen Aussprache Sulo würdigt. Dann sieht man Mitch Micheli, Samuelsson, Zeiter, Zesi, Jung Streit und Seger, Forster, Gardner, Wichser, Blindenbacher, Pittis, Suchy, etc etc. und eben Sulo. Ich weiss da wird nur der beste Part der Zeit gezeigt (z.B. die Play-Outs) aber Junge Junge das war noch eine geile Mannschaft. 07/08 bis zum Victoria‘s Cup.

    Falls jemand Interesse auf die DVD hat, einfach melden. :)

  • Vor luuter Russe Hockey grad drüber gstolperifiziert: Aus dem Jahr 2010

    Kuraschew und die russische Welle
    Publiziert: 28.10.2010, 23:25

    Kolumne Werner Schweizer Konstantin Kuraschew ist der letzte Russe in einer zentralen Position in einem Schweizer A-Klub. Der Ausbildungschef der SCL Tigers rettete das Team im vergangenen Frühling im Playout vor dem Abstieg und ermöglichte einen weiteren Anlauf Richtung Playoff in dieser Meisterschaft. Der bei den Spielern beliebte Kuraschew gilt mittlerweile als einer der besten Ausbildner überhaupt.

    Nur noch Zuschauer ist die Trainerlegende Wladimir Jursinow, die in Kloten lebt, aber noch als Präsident der russischen Juniorenliga amtiert.
    Weil die Schweizer Liga – anders als die nordamerikanisch kontrollierte deutsche DEL – traditionell für Einflüsse aus verschiedenen Eishockeykulturen offen ist, dürfte die russische Flaute vorübergehend sein. Die meisten der früheren Protagonisten sind in ihre Heimat zurückgekehrt, die guten Spieler finden in der panrussischen Liga heute ein Auskommen. Aber eine Gegenbewegung ist nicht ausgeschlossen.

    Zurzeit machen hier vor allem ausgemusterte oder frustrierte Kanadier aus der KHL Station. Man erinnert sich an die Welle von Spielern und Trainern, die vor 20 Jahren nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums und der anschliessenden Öffnung die Schweizer Liga überschwemmte.

    Auslöser der neuen Mode war der Transfer von Slawa Bykow und Andrei Chomutow von ZSKA Moskau zu Fribourg. Das Duo fabrizierte fast von Stunde null an Tore und ein Spektakel, das alle Zuschauer verzückte.
    Als 18 neue Russen hier kurvten
    Der ZSC eiste Wochen nach dem Einstand von Bykow/Chomutow mit Wladimir Krutow einen noch grösseren Namen aus dem Exil in Vancouver los. Die Geschichte des übergewichtigen «Tanks» mit den genialen Händen, der auch einmal im dritten Drittel an eine Sauerstoffflasche angeschlossen werden musste :mrgreen: , passte zum ZSC wie der Dunst zum alten Hallenstadion.

    Eine Saison später hatten die Zürcher mit Anatoli Tschistjakow bereits ihren vierten Russen im Kader und Arno Del Curto an der Bande.
    Im Herbst 1991 kurvten 18 neue Spieler aus der ehemaligen Sowjetunion in den beiden obersten Ligen herum. Manche Trouvaille war darunter.
    Ambri zog mit Malkow/Leonow wieder ein gutes Los.
    Igor Larionow, der Kopf und Center des einstigen Superblocks, veredelte ein Lugano, das sich müde gesiegt hatte.
    Um das Duo Schirjajew/Juldaschew entbrannte ein Transferstreit zwischen Davos und Biel, den die Berner gewannen.
    In der Nationalliga B fristetensowjetische Nationalspieler zuweilen ein tristes Dasein ohne Jobgarantie.Im damaligen Lido von Rapperswil überdauerte die hochkarätige Troika mit Trainer Boris Michailow und den Weltmeistern Ilja Bijakin und Alexander Koschewnikow den Winter nicht.
    Die kanadische Mafia sei dafür verantwortlich, klagte Michailow, einer der Grossen des sowjetischen Eishockeys. Es war vielleicht die spannendste Phase der Meisterschaft seit Einführung des Playoffs.
    Für die beiden Ausländerjobs in den Teams war bei den damaligen Spitzenklubs nur das Beste gut genug. Der SC Bern, welcher der russischen Welle auswich, hatte die überragenden Rexi Ruotsalainen und Alan Haworth, der EHC Kloten setzte mit Anders Eldebrink und Mikael Johansson auf schwedische Klasse, Coolness und Cleverness.
    Deshalb wurden Bykow und Chomutow in ihrer Karriere Olympiasieger, Weltmeister, aber nie Schweizer Meister.
    Das gelang nur Kuraschew als Assistent beim HCD und Krutow junior 2008 mit den ZSC Lions.
    Zurzeit machen hier ausgemusterte oder frustrierte Kanadier aus der KHL Station. :heul doch:

    Russki standart!!

  • Die Regeln der Regeländerung

    Schon über 100 Regeländerungen wurden in der Geschichte des Eishockeys vorgenommen. Die jüngste Anpassung ist, dass die fünfminütige Verlängerung mit drei gegen drei Feldspielern gespielt wird.

    Hermann Pedergnana 12.09.2016, 09.00 Uhr

    Seit dieser Saison dürfen im Schweizer Eishockey in der Verlängerung nur je drei Feldspieler eingesetzt werden. Die Änderung hatte ihren Ursprung in den Köpfen nordamerikanischer Sportmanager. Einmal ausgeheckt, folgte die Testphase, erst in Vorbereitungsspielen, dann eine Saison lang in der American Hockey League. Und als sie ins NHL-Regelbuch aufgenommen wurde, zog der Internationale Eishockeyverband nach. So war der Ablauf in der Vergangenheit fast immer.

    Zwei Faktoren bestimmten viele der Regeländerungen: die Beschränkung der Ausgaben und der Wunsch, das Spiel schneller und attraktiver zu machen. Auf die Kostenbremse traten die NHL-Klubbesitzer 1912, als sie die Spielerzahl auf dem Eis von sieben auf sechs reduzierten. Nur missfiel dies den Professionals im Westen, so dass sich das Kuriosum ergab, dass die Finalserien im Osten mit sechs und jene im Westen mit sieben Mann ausgetragen wurden – der Siebente war ein Rover oder Libero.

    Am Kaderbestand wurde laufend herumgedoktert, ebenso an der Funktion der blauen Linien. Lange waren Steilpässe nicht oder nur innerhalb der Abwehrzone und des neutralen Drittels erlaubt. Hatte der Puck die Verteidigungszone verlassen, durften nur zwei oder drei Feldspieler zurückbleiben. Bis 1917 durfte der Torhüter nicht zu Boden gehen, auch hatte er anfänglich Strafen selbst abzusitzen.

    Oft drängten sich Änderungen aufgrund von Ausnahmeleistungen auf. Dass der Goalie George Hainsworth 1929 in 44 Partien 22 Shutouts verzeichnete, zeigte auf, dass offensivere Spielweise angezeigt war. Die Torproduktion stieg, nachdem Steilpässe in die neutrale Zone erlaubt worden waren. Als einschneidendste Massnahme wurde 1943 die das Eisfeld teilende rote Linie eingeführt. Die Europäer widersetzten sich energisch, auch die damals nebst den Tschechen massgebenden Schweizer.

    Der grosse Bibi Torriani war einer der vehementesten Kritiker. Zur Demonstration wurde 1947 auf dem Dolder ein Testspiel gegen ein kanadisches Militärteam ausgetragen – die Schweizer verloren klar. In den 1970er Jahren drohte Kanada mit dem Austritt aus dem Weltverband, sollten Bodychecks in Europa nicht auch ausserhalb der Abwehrzone erlaubt werden. Eine Dekade später öffnete die Abschaffung des Red-Line-Offsides das Spiel noch mehr. Pässe bis an die gegnerische blaue Linie wurden zur Norm. Auch wenn die Regeländerungen meist denselben Verlauf nehmen, bleibt gelegentlich etwas im Dunkeln: Wer ausgeheckt hat, dass in Europa die Rinkbreite 30 statt 26 Meter beträgt, lässt sich nicht mehr eruieren.


    In welcher Saison / Wann wurde das Red-Line-Offside abgeschafft?

    Russki standart!!

  • In welcher Saison / Wann wurde das Red-Line-Offside abgeschafft?

    Redline-Offside aufgehoben

    Montag, 13. Juli 1998, 00:00 - HF_LEGACY

    Die Präsidenten der Nationalliga-Clubs im Schweizer Eishockey haben sich vergangene Woche dem Entscheid des internationalen Eishockey-Verbandes angeschlossen, das sogenannte Redline-Offside aufzuheben. Die Regel verbot bislang, dass der Puck über zwei der markierten Linien der Mittelzone gespielt wird. Schon in der letztjährigen Euroliga gab es dieses Redline-Offside nicht mehr und man erhofft sich somit offensivere Spiele.

    In der NHL wurde sie zur Saison 2005/06 abgeschafft.

  • In welcher Saison / Wann wurde das Red-Line-Offside abgeschafft?

    Redline-Offside aufgehoben

    Montag, 13. Juli 1998, 00:00 - HF_LEGACY

    Die Präsidenten der Nationalliga-Clubs im Schweizer Eishockey haben sich vergangene Woche dem Entscheid des internationalen Eishockey-Verbandes angeschlossen, das sogenannte Redline-Offside aufzuheben. Die Regel verbot bislang, dass der Puck über zwei der markierten Linien der Mittelzone gespielt wird. Schon in der letztjährigen Euroliga gab es dieses Redline-Offside nicht mehr und man erhofft sich somit offensivere Spiele.

    In der NHL wurde sie zur Saison 2005/06 abgeschafft.

    Danke Zappa10

    Russki standart!!

  • ZSC-Legenden im Interview – «Ich fiel fast in Ohnmacht, konnte kaum reden»
    Severin Blindenbacher (39) und Andri Stoffel (38) wurden in der Swiss-Life-Arena auf Bannern verewigt. Ein Gespräch über Freuden und Leiden von Hockeyprofis.
    www.tagesanzeiger.ch

    «Ich fiel fast in Ohnmacht, konnte kaum reden»

    Severin Blindenbacher (39) und Andri Stoffel (38) wurden in der Swiss-Life-Arena auf Bannern verewigt. Ein Gespräch über Freuden und Leiden von Hockeyprofis.

    «Komm, gehen wir fürs Interview ins Venus Bistro», schlägt Severin Blindenbacher vor. Das Lokal in Oerlikon ist das Herzensprojekt von Mathias Seger, dem Freund und langjährigen ZSC-Kollegen von Blindenbacher und Andri Stoffel. Zum Brunch gibts gebeizten Lachs auf Toast und eine Oat Bowl mit Granola. Zwischendurch schaut der Chef kurz rein, mit einer Stirnlampe am Kopf, weil er gerade den oberen Stock des früheren Sexkinos am Umbauen ist. Da soll ein Kulturzentrum entstehen.

    Wie fühlt es sich an, mit einem Banner in der Swiss-Life-Arena verewigt zu sein?

    Blindenbacher: Natürlich bin ich megastolz. Es ist eine Riesenehre.

    Stoffel: Was mir recht einfährt, ist die Dimension. Dass das Banner jetzt einfach dort oben hängt, für immer. Oder zumindest bis auf weiteres. Das ist schon emotional.

    Blindenbacher: Voll.

    Sie waren vor dem Spiel gegen Davos, als Sie geehrt wurden, noch in der Kabine beim Team. Wie war das?

    Blindenbacher: Total surreal. Ich fiel fast in Ohnmacht, konnte kaum reden. Mich holte alles nochmals ein. Die Hälfte der Mannschaft kenne ich ja. Ich liebe diese Dudes. Wir haben zusammen Meisterschaften gewonnen. Ich war nach meinem Rücktritt auch sonst schon in der Garderobe gewesen. Aber nie vor einem Spiel. Crawford stellte uns vor, megaherzig, übergab uns das Wort. Da schluckte ich leer.

    Stoffel: Die Mannschaft wusste ja nicht, dass wir kommen würden. Wir kamen in die Garderobe, als die Mannschaft schon fokussiert war. Das erinnerte mich an meine Zeit, wie es für mich war kurz vor den Spielen, wenn ich mich konzentrierte.

    Inzwischen ist Marc Crawford, den Sie beide mehrere Jahre erlebt haben, wieder der ZSC-Coach. Haben Sie sich gefreut, als er zurückkehrte?

    Stoffel: Ich dachte, dass er der Mannschaft guttun würde. Am Anfang hatten sie zwar auch mit ihm Mühe, aber jetzt sind sie am Kommen.

    Blindenbacher: Ich freute mich. Ich fand immer, dass Crawford gut nach Zürich passt mit seinem Stil und seiner Persönlichkeit. Ich glaube, die Mannschaft brauchte diesen Wechsel. Er ist ein Freak im positiven Sinne. Er unternimmt alles, um dich individuell besser zu machen, pusht dich im Training.

    Stoffel: Er gibt den Tarif durch.

    Blindenbacher: Wenn er destruktive Tendenzen im Team sieht, spricht er die sofort an, vor allen. Und er ist fair. Jeder bekommt bei ihm eine Chance. Mir gefielen auch immer die taktischen Details, die er reinbrachte. Er lässt ein attraktives Eishockey spielen.

    Wenn Sie in der neuen Swiss-Life-Arena Spiele mit 12’000 Zuschauern erleben, denken Sie manchmal: Da wäre ich auch noch gerne dabei gewesen?

    Stoffel: Einerseits denke ich, dass es schon cool gewesen wäre. Andererseits ist es bei mir eine Weile her (er trat 2015 zurück). Meine Zeit als Spieler ist schon weit weg. Ich freue mich für den Club, dass es geklappt hat mit dem Stadion.

    Blindenbacher: Die ganze Organisation hat nochmals einen Riesensprung gemacht. Auch vermarktungstechnisch, wie die Spieler präsentiert werden, wie sie den Fans zugänglich gemacht werden. Früher gab es gar keine Berührungspunkte mit uns Spielern.

    Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Zeit als Hockeyprofi?

    Blindenbacher: Den Lohn. (lacht)

    Stoffel: Das Mittagsschläfchen. Oder wenn man einem einen Crosscheck versetzen konnte, wenn er einem nicht passte.

    Blindenbacher: Definitiv.

    Stoffel: Spass beiseite. Für mich ist es die Garderobe, der Zusammenhalt in der Mannschaft, die Leute, die ich am meisten vermisse. Mehr noch als den Sport.

    Blindenbacher: Ich fand den Lifestyle als Hockeyprofi schon immer recht cool. Du bist in Topform. Und ich liebte das Spiel. Das Adrenalin. Das Gewinnen und Verlieren. Ich spielte immer gerne. Das vermisse ich noch mehr als das Teamleben.

    Haben Sie etwas gefunden, um das Adrenalin zu ersetzen?

    Stoffel: Ich habe es nicht ersetzt. Aber es fehlt mir auch nicht. Man gewöhnt sich an einen neuen Lebensrhythmus. Früher war es so: Am Donnerstagabend gegen Davos zählt es, du hast immer diese Highlights und kriegst sofort ein Feedback. Das fällt in der normalen Arbeitswelt weg. Irgendwann gewöhnst du dich daran. Ich ging nie Fallschirmspringen, um das Adrenalin auf andere Art zu erzeugen.

    Blindenbacher: Beim Athletes Network habe ich schon Momente, die Adrenalin erzeugen. Wenn ich vor Mannschaften hinstehe und uns präsentiere. Oder wenn ich an unseren Events auf der Bühne rede. Das ist schon ein Nervenkitzel. Was ich noch sagen möchte: Gegen das Ende der Karriere hatte ich immer mehr Mühe, mich für die Spiele in den optimalen mentalen Zustand zu bringen. Dieses innere Feuer zu entfachen.

    Wieso?

    Blindenbacher: Wegen der Routine. Du hast alles schon einmal erlebt. Ich musste mich mental extrem pushen, um da hinzukommen. Schon am Tag zuvor begann ich mit Visualisieren. Es gibt Spieler, die brauchen das gar nicht. Aber ich musste immer darauf bedacht sein, in diese Zone zu kommen. Sonst spielte ich nicht gut.

    «Wenn man einen Meistertitel gewinnt, schweisst das zusammen. Je mehr Erfolge wir feierten, desto mehr wurde der Kern gestärkt.»
    Andri Stoffel

    Severin Blindenbacher, Sie sind der Götti der Tochter von Andri Stoffel und von einer Tochter von Mathias Seger. Sie beide pflegen immer noch rege Kontakte zu Zürcher Ex-Teamkollegen. War die Verbundenheit beim ZSC zu Ihren Zeiten besonders gross?

    Stoffel: Wir hatten einen Kern von Spielern, die lange in Zürich spielten. Da bildeten sich viele Freundschaften. Man wird aber auch geprägt durch die Erlebnisse. Wenn man einen Meistertitel gewinnt, schweisst das zusammen. Dann hat man eine andere Basis. Das wurde zu einer Stärke der Mannschaft. Und je mehr Erfolge wir feierten, desto mehr wurde der Kern gestärkt.

    Blindenbacher: Leader zu sein, ist aber auch nicht immer einfach. Manchmal muss man auch einen Teamkollegen kritisieren vor der ganzen Mannschaft. Wir hatten die Verantwortung für das Team. Die Ausländer übernehmen sie nicht. Die kommen hierher, um Tore zu schiessen. Es liegt am Kern. Und weil wir gut miteinander auskamen, entstand auch privat etwas.

    Vergisst man das nie mehr, wenn man zusammen Meister geworden ist?

    Blindenbacher: Nein, das vergisst man nie mehr. Die Krisen vergisst man eher. (lacht)

    Stoffel: Das glaube ich auch. Wenn man Spieler trifft, die man Jahre nicht mehr gesehen hat, ist es schnell wieder so, als hätte man gerade gestern noch zusammengespielt.

    Blindenbacher: Wir haben auch immer investiert ins Team. Wir tranken auch einmal ein Bier zusammen oder zwei, gingen in den Ausgang. Das machte es auch aus.

    Gibt es nun einen Chat der Ehemaligen? Trifft man sich ab und zu?

    Stoffel: Wir haben einen kleinen Kern von Freunden, treffen uns regelmässig. Andere sieht man nur noch sporadisch. Aber Severin hat nun gerade ein Alumni-Netzwerk ehemaliger ZSC-Spieler ins Leben gerufen. Die Idee ist, dass man sich zwei-, dreimal im Jahr trifft. Aber erzähl du!

    Blindenbacher: Es gibt ja die Initiative des Sponsorenclubs Club 21, der einmal im Jahr Ehemalige einlädt. Ich fand: Wenn wir von Oerlikon nach Altstetten ziehen, muss etwas passieren mit den Ehemaligen. Man kann nicht nur ihre Bilder an die Wand malen. Also suchte ich das Gespräch mit den Verantwortlichen des Club 21 und der ZSC Lions. Ich schrieb ein Konzept, schickte es Andri, Seger und Bühler. Ich definierte fünf Kriterien, die Spieler müssen drei davon erfüllen, damit sie in dieses Netzwerk aufgenommen werden. Wir haben mit dem ZSC abgemacht, dass sie uns für ein Qualifikationsspiel und nun für ein Viertelfinalspiel Tickets geben, damit wir uns am Match treffen können.

    Wie viele sind dabei?

    Blindenbacher: Ich glaube 48. Es reicht zurück bis 2000. Und dann haben wir noch acht verdiente Spieler aus der Steinzeit dazugenommen. Ich bin überzeugt, dass das megaviel Potenzial hat und für den ZSC auch vermarktungstechnisch wertvoll sein kann. Die Vergangenheit ist die Seele des Clubs.

    Stoffel: Die Spieler haben Freude daran. Aber es braucht jemanden, der das organisiert. Es braucht ein Gefäss. Das wollen wir schaffen. Im Winter gehen wir ein Spiel schauen, im Sommer essen wir zusammen eine Bratwurst und haben einen lustigen Abend.

    Interessant sind die unterschiedlichen Wege, die verschiedene Ex-Spieler eingeschlagen haben. Sie, Severin Blindenbacher, gründeten das Athletes Network mit. Sie, Andri Stoffel, arbeiten bei der Fifa. Roman Wick betreibt eine Bar und Escape-Rooms. Mathias Seger das Restaurant, in dem wir gerade essen. Wie erklären Sie sich, dass die Wege so unterschiedlich sind?

    Stoffel: Es gibt alles. Viele bleiben im Eishockey. Wie Bastl, Micheli, Zeiter, Salis, Alston. Das ist der grösste Teil. Aber es ist schon so: Jeder muss sich eine neue Beschäftigung suchen, und das kann in alle Richtungen gehen.

    Blindenbacher: Was lustig ist: Viele wollen Trainer werden. Aber nach zwei Jahren merken sie: Als Trainer muss ich morgens um 7 Uhr den U-13-Spielern beibringen, rückwärts zu übersetzen.

    Stoffel: Und am Samstag und Sonntag bist du voll engagiert.

    Blindenbacher: Genau. Was mir Thierry Paterlini sagte, der übrigens in Langnau einen super Job macht: Als Spieler gehst du nach dem Spiel nach Hause und musst dich um nichts mehr kümmern. Aber der Trainer ist konstant unter Druck. Das Karussell dreht sich ständig. Wie viele Trainer wurden diese Saison entlassen? Sieben, glaube ich.

    Trainer zu werden, war für Sie also nie ein Thema?

    Stoffel: Für mich nicht.

    Blindenbacher: Ich hatte ausschliesslich Toptrainer, die mich förderten und forderten. Jursinow, Horacek, Hybler, aber auch Hansjörg Egli ganz am Anfang in Bülach. Eigentlich sollte man ja schon etwas zurückgeben. Ich bin momentan noch nicht so weit, aber ich könnte mir vorstellen, einmal in der Woche die Junioren zu trainieren.

    Stoffel: Das wäre für mich auch denkbar. Aber nicht, das ganze Wochenende auf der Eisbahn zu sein. Ich schätze die freien Wochenenden.

    Blindenbacher: Den Jungen die Schönheit des Spiels weiterzugeben, das wäre schon wichtig.

    Sie erlebten drei Meistertitel gemeinsam, 2008, 2012 und 2014, und den Champions-League-Sieg 2009. Welcher Triumph ist Ihnen am meisten geblieben?

    Blindenbacher: Der erste Meistertitel war schon der schönste.

    Stoffel: Für mich war er recht speziell: Ich kugelte mir im Final gegen Servette die Schulter aus und erlebte das entscheidende Spiel neben der Spielerbank. Alle Titel waren einzigartig. Der zweite mit dem Last-Second-Tor von McCarthy in Bern. In Kloten war es auch genial mit dem Penalty von Nilsson.

    Blindenbacher: Stimmt.

    Bekamen Sie Meisterringe?

    Stoffel: Ja, wir bekamen jeweils Ringe. Riesendinger. Die kannst du nicht anziehen. Die verstauben irgendwo in einem Schrank.

    Blindenbacher: Keine Ahnung, wo die sind.

    Und wie war die Champions League?

    Blindenbacher: Die war natürlich auch genial. Wir hatten einen solch guten Spielplan, dass wir nach jedem Auswärtsspiel in den Ausgang gehen konnten und mit den Fans feierten. In Linköping, Prag, Helsinki. Dann mussten wir ja für den Final nach Rapperswil ausweichen. Die Atmosphäre da war unglaublich. Die Russen rieben sich die Augen, so laut war es. Die konnten gar nicht mehr spielen.

    Stoffel: Da war ich auch verletzt. Leider. Aber ja, was für eine Stimmung!

    «Die Stunden vor dem Spiel, bis es endlich losgeht. Das machte mich fertig.»
    Severin Blindenbacher

    Was vermissen Sie gar nicht vom Profidasein?

    Stoffel: Die Verletzungen, die Schmerzen …

    Blindenbacher: … den Druck. Und die viele tote Zeit. Die Stunden vor dem Spiel, bis es endlich losgeht. Das machte mich fertig. Andere wären gerne schon fünf Stunden vor dem Match im Stadion gewesen, um ihre tausend Dinge zu machen. Ich hockte einfach herum und wartete.

    Stoffel: Das störte mich weniger. Die Schmerzen waren definitiv nicht angenehm.

    Wie fühlt sich Ihr Körper heute an?

    Stoffel: Nicht schlecht, aber ich spüre schon noch einiges. Im Alltag kann ich mich gut arrangieren. Aber ich gehe nicht joggen wegen der Knie, kann nicht Padel spielen wegen der Schulter. Hockey geht lustigerweise. Ich spiele nun bei den Senioren B beim EHC Glattbrugg.

    Auf welcher Position?

    Als Verteidiger. Meine Rolle hat sich nicht gross verändert. (lacht)

    Wie geht es Ihnen nach sieben Gehirnerschütterungen, Severin Blindenbacher?

    Blindenbacher: Recht gut. Ich merke kaum noch etwas. Aber mein Körper brauchte recht lange, um sich zu adaptieren nach der Karriere. Als Athlet sind bei dir gewisse Muskelpartien überdimensioniert. Und du bist immer am Feuerlöschen während der ganzen Karriere. Das kannst du auch. Du hast die Leute, die sich um dich kümmern. Du kannst bei den Ärzten und Physios einfach reinlaufen. Plötzlich hast du das nicht mehr.

    Welchen Sport betreiben Sie heute?

    Blindenbacher: Ich jogge, gehe ins Gym, spiele leidenschaftlich gerne Padel.

    Mit Standardpartner Roman Wick?

    Ich spiele oft mit Wick. Aber ich glaube, wir zwei haben noch keinen Match gewonnen. Das können Sie schreiben. (lacht) Wir sind eine Gruppe von Freunden, die alle gleichzeitig begonnen haben. Wir sind nun alle auf einem ähnlichen Niveau. Es macht total Spass.

    «Lukas Flüeler gratulierte, dann sagte er: Unsere Banner hängen zwar oben, aber wir bezahlen immer noch sechs Franken fürs Bier.»
    Andri Stoffel

    Nun, da Sie beide Ihr Banner unter der Hallendecke haben, brauchen Sie da noch Tickets für die Spiele? Oder genügt es, dass Sie Ihre Gesichter zeigen?

    Stoffel: (lacht) Ich kann anrufen, dann bekomme ich ein Ticket. Lukas Flüeler war auch am Match, als wir geehrt wurden. Er gratulierte, dann sagte er: Unsere Banner hängen zwar oben, aber wir bezahlen immer noch sechs Franken fürs Bier. Das kann ich bestätigen. Im Playoff werde ich sicher viele Spiele schauen gehen.

    Blindenbacher: Letztes Jahr war ich im Playoff immer dabei an den Heimspielen. Im Final wäre ich besser einmal runtergegangen und hätte ihnen gesagt, sie sollten nicht immer die gleichen dummen Strafen verursachen. Das hat sie den Meistertitel gekostet. Wenn sie wieder im Final sind, gehe ich in die Kabine. Wir haben zwei Businesskarten mit dem Athletes Network gekauft. Natürlich gehe ich oft schauen.

    Welche Träume haben Sie noch, nun, da Ihr Konterfei in der Swiss-Life-Arena hängt?

    Stoffel: Ein zufriedenes Leben führen und etwas Sinnvolles machen. Aber ich kann jetzt keine spezifischen Ziele nennen.

    Fifa-Präsident werden?

    Stoffel: (lacht) Eher nicht.

    Blindenbacher: Irgendwann steht bei mir die Familienplanung an. Ein bisschen runterkommen. Stoffel ist schon länger zurückgetreten als ich, er ist da schon weiter.

  • Vielen Dank fürs posten Oumiet, TOP!

    Beide einfach genial!

    Soll mir keiner jemals mehr sagen der Blindi sei ein Klöti! Er ist durch und durch Zürcher, vom Scheitel bis zur Sohle!!

    Russki standart!!

  • Ja merci Ouimet!

    Cooles, ehrliches und bodenständiges Interview der beiden.

    Es freut mich auch zu wissen, dass viele ehemalige Spieler sich im Stadion treffen werden. Das wertet die Ambience sehr auf.

  • Danke auch von meiner Seite fürs posten!

    Blindi ist eine richtige Z-Legende, auch wenn er zu Beginn bei den Flüügerlis war!

    Wäre noch spannend zu wissen, welche 48 Ehemaligen vor Ort sein werden. Vor allem die Steinzeit-Spieler würden mich interessieren.

    Vielleicht hat ja jemand insights? ;)

    • Offizieller Beitrag

    Blindenbacher: Es gibt ja die Initiative des Sponsorenclubs Club 21, der einmal im Jahr Ehemalige einlädt. Ich fand: Wenn wir von Oerlikon nach Altstetten ziehen, muss etwas passieren mit den Ehemaligen. Man kann nicht nur ihre Bilder an die Wand malen. Also suchte ich das Gespräch mit den Verantwortlichen des Club 21 und der ZSC Lions. Ich schrieb ein Konzept, schickte es Andri, Seger und Bühler. Ich definierte fünf Kriterien, die Spieler müssen drei davon erfüllen, damit sie in dieses Netzwerk aufgenommen werden. Wir haben mit dem ZSC abgemacht, dass sie uns für ein Qualifikationsspiel und nun für ein Viertelfinalspiel Tickets geben, damit wir uns am Match treffen können.

    Wie viele sind dabei?

    Blindenbacher: Ich glaube 48. Es reicht zurück bis 2000. Und dann haben wir noch acht verdiente Spieler aus der Steinzeit dazugenommen. Ich bin überzeugt, dass das megaviel Potenzial hat und für den ZSC auch vermarktungstechnisch wertvoll sein kann. Die Vergangenheit ist die Seele des Clubs.

    :applaus:

  • Jaaaa, er lebt noch...

    Han vor churzem müesse erfahre, dass de Gabet vor me jahr gstorbe seg.

    22.07.22, wänns mer rächt isch.

    Weiss no öpper wie er richtig gheisse hät? Hät en italienische Vorname gha

    und de Nachname isch glaub Nicolet gsi.

    Anyway, falls no öpper es Foti vo de Todesazeig hetti, wäri schaurig dankbar.

    Chume dänn i 5 Jahr wiedermal go nahläse, öbs öpperem igfalle seg :mrgreen:

    • Offizieller Beitrag

    Ohni Seich, ich weiss echt nöd wie er mit vollem Name g'heisse hät. Aber eine vo Garde Larry, Schalamüts, Gysino, Snowcat, Mushu müessti das eigentlich wüsse.

  • Ohni Seich, ich weiss echt nöd wie er mit vollem Name g'heisse hät. Aber eine vo Garde Larry, Schalamüts, Gysino, Snowcat, Mushu müessti das eigentlich wüsse.

    Kann nicht helfen; Gabet war schon Gabet, als ich noch viiiiil jünger war (und noch ordentlich den Schiss vor ihm in den Hosen hatte).

  • Was aber viele nicht wissen ist die Tatsache dass Gabet dann noch über die Gleise zu GC gewechselt hat. Den Gerüchten nach wurde er irgendwo angegriffen und die FCZ Fans halfen ihm nicht, die GC Fans aber schon. So geht die Legende um.

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