ZSC vs. SC Bern 13.09.2011

    • Offizieller Beitrag

    Problematische Zürcher Selbstfindung

    Von Simon Graf, Zürich

    Die ZSC Lions verloren auch ihr zweites Heimspiel, 0:3 gegen Bern, und offenbarten, dass bei ihnen vieles noch Stückwerk ist.

    Das Positive für die ZSC Lions vorweg: Die Saison ist noch jung, und sie haben noch viele Trainings und Spiele vor sich, um sich zu verbessern. Das Negative: Das ist auch bitter nötig. Denn die Zürcher hinterliessen auf dem Weg zur zweiten Heimniederlage einen konfusen Eindruck. 0:3 stand es am Ende gegen einen SC Bern, der mit nur gerade fünf Verteidigern angetreten war und sich noch weit weg von seiner Hochform befindet.

    Nach dem dritten Berner Tor ins leere Zürcher Gehäuse verliess ein Grossteil der 6676 Zuschauer ernüchtert das Hallenstadion. Einige dürften es sich das nächste Mal zweimal überlegen, ob sie den Weg nach Zürich-Oerlikon wieder antreten werden.

    Von Aufbruchstimmung ist bei den ZSC Lions, die nochmals kräftig investiert haben, jedenfalls noch nichts zu spüren. Die Mannschaft steckt immer noch tief in der Findungsphase, scheint die Ideen des neuen Starcoaches Bob Hartley noch nicht verinnerlicht zu haben. Würde ein weniger prominenter Mann an der Bande stehen, die Rezensionen würden wohl noch etwas schärfer ausfallen. Der Kanadier bewahrte nach dem mässigen Auftritt die Contenance und versicherte den Journalisten, er habe nicht in der Kabine herumgeschrieen. «Selbstzerfleischung bringt uns nicht weiter», erklärte er. «Aber natürlich haben wir noch einen langen Weg vor uns. Zum Glück haben wir ein Team von harten Arbeitern.»

    Hauptproblem: Toreschiessen

    Vielleicht hätte sich die Zürcher Verkrampfung etwas gelöst, wenn sie ein Tor geschossen hätten. So wie gegen den EVZ, als sie nach einem 1:4 mit einem kräftigen Finish immerhin noch einen Punkt geholt hatten. Doch der Treffer fiel nicht, oder besser: Er fiel auf Zürcher Seite. Der flinke Vermin war in der 44. Minute vor dem Tor schneller als Blindenbacher und verwertete einen Querpass Déruns’ zum 1:0. Die Führung gab den Bernern Aufschwung, der sonst diskrete Ritchie (52.) erhöhte auf 2:0, weil er schneller war als Schnyder. Und schliesslich liess Gardner (59.) Blindenbacher beim 3:0 schlecht aussehen. Erst sieben Sekunden zuvor hatte der tadellose Flüeler sein Tor verlassen.

    Hartley sah ein harziges erstes Drittel und eine Steigerung im zweiten und trauerte den verpassten Chancen von Schommer (35.) und Ambühl (53.) nach, die beide das leere Tor nicht getroffen hatten. «Sie haben das sicher nicht absichtlich gemacht», schob der ZSC-Coach mit einem Anflug von Humor nach. Hartley hat das Toreschiessen, schon letzte Saison als Hauptproblem, als Schwachpunkt seines Teams ausgemacht. In sechs von neun Dritteln haben die Zürcher kein Tor zustande gebracht. Doch die Problematik beginnt schon hinten, bei der Angriffsauslösung. Ein schneller erster Pass gelang den Löwen fast nie, der Puck wird viel zu lange getragen. So kam bei den ZSC-Angriffen nie Tempo auf.

    Nebst Flüeler zählten Tambellini, der erstmals torlos blieb, der unermüdliche Ambühl und Schäppi noch zu den Besseren. Der Jungcenter führte seiner Leistung entsprechend ab der Spielmitte den ersten Sturm an. Noch nicht ihren Rhythmus gefunden haben Blindenbacher und Bärtschi, deren vergangene Saison frühzeitig zu Ende ging. Von den beiden, vom prominenten Zuzug in der Abwehr und vom temporären Captain, müssen mehr Impulse kommen. Am Samstag in Biel ist für die ZSC Lions nun ein Sieg Pflicht, damit nicht schon Nebengeräusche aufkommen. Klar ist inzwischen: Ein NHL-Coach garantiert noch lange kein NHL-Niveau.


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  • Der Spielaufbau war ja sowas von grottenschlecht, Einzelkritiken spare ich mir. Es war kein Siegeswille spürbar und auch die Spielzüge (wenn es denn mal welche gab) wirkten einstudiert, von überraschenden Momenten keine Spur (mit Ausnahme von zwei drei überraschenden Pässen von Tambi, womit seine Kollegen aber offenbar nicht viel anfangen konnten).

  • es war vor allem eins: ein unglaublich langweiliger, stereotypischer match bei dem man 60 minuten immer den gleichen spielzug auf beiden seiten sah.

    und bis jetzt sehe ich keinen unterschied zu den vorangegangenen saisons. tambellini gefaellt und der zusammen mit ambuehl koennte gut kommen. aber der rest (fluehler ausgenommen) bewegt sich zwischen schwach und sackschwach. blindenbacher in der form ist eine verschwaechung und keine verstaerkung. und der rest der neuen fiel auch nicht auf. und von baertschi muesste dann schon mal was kommen. an den habe ich eigentlich im gegensatz zu ziegler und konsorten noch erwartungen.

    lugano habe ich nicht gesehen, soll aber v.a. flueler gewesen sein und zug hat einen sicheren sieg vergoiggelt. gegen bern gab es eigentlich nur die chance von schommer. es koennten auch weniger als die 3 punkte aus 3 spielen gegeben haben! das reicht nicht fuer die obere tabellenhaelfte. da gibt's noch enorm viel zu tun. und von schnellem offensivem eishockey wie angekuendigt ist bis jetzt nix zu sehen.

  • Zitat von Ali Bengali

    Kompliment an Bern, ihr habt unser Team gepflegt vom Eis gelangweilt.

    Feststellung korrekt. Der SCB wird es diese Saison schwer haben; die Probleme mit dem Toreschiessen bzw. der Angriffsauslösung sind vergleichbar mit dem ZSC. Man wird vom SCB bzw. den vielen jungen Spielern zwar viel Einsatz und guten Willen sehen, welcher aber oft nicht belohnt werden dürfte. Es fehlt an Spielwitz und Kreativität, zudem sind die (teuren) Routiniers wie Rüthemann, Plüss, Gardner oder Déruns keine ausgeprägten Skorer. Bei den Ausländern ist die Sache durchzogen, bisher trifft immerhin Ritchie das Tor. Vigier ist Kampfsau und kein Spielmacher oder Torschütze, Roche wäre eigentlich gut wenn er seine Form mal wieder findet, und Kwiatkowski hat man versucht abzuschieben und "schleikt" ihn nun aus finanziellen Überlegungen noch eine Saison mit. Allgemein hofft man in Bern darauf, dass die GL das Spardiktat etwas lockert und (träum, wünsch...) noch ein guter ausl. Stürmer geholt wird. Andererseits, wenn sich das teure Team nicht noch steigern kann, fehlt's halt nicht nur beim Ausländer X oder Y....

  • Zitat von Ali Bengali

    Kompliment an Bern, ihr habt unser Team gepflegt vom Eis gelangweilt.

    Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Das Spiel war langweilig ohne Ende, die Stimmung im Stadion desolat. Kurz gesagt, es waren 2-3 völlig verschwendete Stunden.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Sputnik

    Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Das Spiel war langweilig ohne Ende, die Stimmung im Stadion desolat. Kurz gesagt, es waren 2-3 völlig verschwendete Stunden.

    Stimmung kommt nur auf wenn das Team den Funken zündet.

    Bei diesem Grottenspiel konnte das natürlich nicht passieren, ausser man hätte sich selber gefeiert, dass soll ja aktuell sein....

  • Zitat von Larry

    Stimmung kommt nur auf wenn das Team den Funken zündet.

    Bei diesem Grottenspiel konnte das natürlich nicht passieren, ausser man hätte sich selber gefeiert, dass soll ja aktuell sein....

    Der Funken könnte ja auch von den Fans kommen, oder? Man merkt ja schnell wenn das Team den Support von den Rängen braucht. Nur war dies in den letzten Jahren zu viel der Fall. Leider kam vom Eis dan eben doch wenig bis nichts, daher verstehe ich die 3.Rängler Stimmunngskanonen dass sie es schwer haben. Und schliesslich kam ja die Ansage vom Team dass der Funken vom Team gezündet wird.

    Hartley lass dir etwas einfallen, nur die Aufstellung an Gegner & Medien nicht mitteilen reicht eben doch nicht für 3 Punkte.

  • Ich bin ehrlich gsesagt überrascht, wie negativ ihr alle seid.

    Kann ja nicht sein, dass dem Team nur 3 Spiele Zeit gegeben wird, die Ideen von Hartley zu verinnerlichen! Auch Hartley wird wohl noch Anpassungen vornehmen müssen, da er das CH-er Hockey erst kennenlernt.

    Klar, es war bis anhin eine Enttäuschung, was unser Team gezeigt hat, aber etwas Zeit sollten die Jungs schon bekommen.

    Mal ehrlich:

    Hätte das Team nach einem 1:4 letzte Saison noch ein 5:5 rausgeholt? Auch gestern hat sich das Team gegen die Niederlage gestemmt, aber 2 mal das leere Tor nicht zu treffen, wird hoffentlich nicht in jedem Match wiederholt. Also. Die Einstellung stimmt.

    Positiv: Tambelini und Flüeler, auch Schäppi gefällt
    Negativ: Murphy/Pittis/Monnet/Bärtschi......

    Bin mir sicher, dass auf den Ausländerpositionen noch was geht....

    Erste Bilanz kann nach 15 Spielen gezogen werden. Aber es passt halt in die heutige "allgemeine" Stimmung, alles schlecht zu reden.


  • genau die spieler wo negativ auffallen bei dir sollten eigentlich führungsspieler sein für die jungen. do gäbe es noch paar andere....
    und pittis in meinen augen hat seinen zenit auch längst erreicht. hoffe mal da laufen paar verträge aus auf ende saison :haare:


  • Alles schlecht reden nach 3 Spielen ist sicherlich nicht angebracht, gebe ich Dir recht.
    Allerdings hat man im Vorfeld der Saison durch Aussagen von Hartley, dass er schnelles, attraktives Hockey spielen lassen will, die Latte natürlich auch entsprechend hoch angesetzt. Kein Wunder, dass die Fans nun nach der grossen Hoffnung desillusioniert sind und entsprechend negativ reagieren.
    Was sich nun nach 3 Spielen leider wieder zeigt ist, dass Hartley geholt wurde, um einen sehr schwierigen Job zu erfüllen. Nun ist er tatsächlich gefordert, aus unseren hochdotierten Spieler entsprechende Leistungen herauszuholen. Nun ist Schluss mit den positiven Phrasen wie gut die Mannschaft und deren Einstellung sei, es zählen Resultate.
    Alles schlecht reden, nein das ist nicht zulässig. Allerdings darf man schon besorgt sein, ob die Mission Hartley's wirklich erfüllbar ist.

  • Die Mission ist bestimmt erfüllbar! Die Frage ist nur wie. Bei den GCK Lions sehe ich Spieler mit viel Willen! Kampf bis zum letzten! Eine Einheit die gewillt ist alles zu tun (mit Ausnahme von unserer ex. 97) und da genau liegt das Problem!

    In dem Punkt hat Zaugg leider recht, die Hierarchie innerhalb der Mannschaft ist falsch. Es haben nicht diejenigen das sagen die die Leistungen bringen, sondern diejenigen welche lang dabei sind und viel abkassieren!! Da muss der Hebel angesetzt werden.

  • klar braucht es zeit, und ein urteil zu fällen, wenn seger,breitbach,cunti,wichser und down wieder spielen sollte die mannschaft breiter und erfahrener abgestützt sein, bis allerdings die verletzten wirklich eine stütze sind, wird wieder zeit vergehen.
    was mich jedoch negativ stimmt, ist unser angriff, auch wenn namhafte kaliber darunter sind, stimmt für mich die mischung nicht optimal, und warum man down weiter beschäftigt hat, bleibt für mich ein rätsel.
    klar einige von euch sehen das anders.
    klar kann der junge hockey spielen , keine frage.
    nur hätte ich mir eine körperlich robusten typen eher gewünscht, denn ganz ehrlich, down ist für mich von seiner ganzen körper haltung kein winnertyp, eher zerbrechlich und klein, und wie wir alle wissen brauchts das halt je länger wie mehr, einen typen wie schrepfer z.b würde meines erachtens der mannschaft viel eher stehen,eben auch in der garderobe.

  • Zitat von Ali Bengali

    mal öpis neus, vorher häter immer vom soldat schwejk gschnurrt, jetzt chunter mit de französische revolution. geile typ, de weiss so einiges. :friss:

    Er isch scho vo 10 Jahr es A-Loch gsi!

  • Zitat von u2

    ...und warum man down weiter beschäftigt hat, bleibt für mich ein rätsel.

    nur hätte ich mir eine körperlich robusten typen eher gewünscht, denn ganz ehrlich, down ist für mich von seiner ganzen körper haltung kein winnertyp, eher zerbrechlich und klein, und wie wir alle wissen brauchts das halt je länger wie mehr, einen typen wie schrepfer z.b würde meines erachtens der mannschaft viel eher stehen,eben auch in der garderobe.

    Wenn man noch könnte, dann müsste man Jan Marek (Gott hab ihn selig) befragen. Den hat nämlich Down mit einem Mords-Check im ersten Finale in Magnitogorsk herrrrlich erwischt. "You're going doooooown!" Wow, war das ein Kracher!

    Schrepfer ist sogar ein Mü kleiner als Down.... :roll:

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