• Offizieller Beitrag

    Cli Öl fürs Füür und so :) (Quelle NZZ / 20.07.23)

    «GC-Sympathisanten können sich in Zürich nicht mehr sicher fühlen» – ein Hooligan-Experte blickt mit Sorge auf die Radikalisierung gewisser FCZ-Ultras

    Vor dem Start der neuen Super-League-Saison spricht der Soziologe und Sicherheitsberater Maurice Illi über die Rivalität der Zürcher Fussballvereine – und über die Gewalt rund um Fussballspiele.

    Daniel Fritzsche20.07.2023, 05.02 Uhr

    8 min

    Maurice Illi bereiten gerade die jungen Ultras zwischen 15 und 20 Jahren Sorgen. «Sie kennen die alten Regeln nicht und wollen durch immer ruchlosere Aktionen ausserhalb der Stadien auffallen.»

    Maurice Illi bereiten gerade die jungen Ultras zwischen 15 und 20 Jahren Sorgen. «Sie kennen die alten Regeln nicht und wollen durch immer ruchlosere Aktionen ausserhalb der Stadien auffallen.»

    Imago

    Herr Illi, am Züri-Fäscht haben gewalttätige FCZ-Fans einen Stand von GC überfallen und Familien mit Pfefferspray eingedeckt. Sind Sie als Hooligan-Experte überrascht von einer solchen Aktion?

    Maurice Illi: Leider war so etwas zu erwarten. Ein Teil der FCZ-Ultras hat sich in den letzten Jahren radikalisiert. Diese Gruppe agiert militant und schreckt vor Aktionen gegen wehrlose, unbeteiligte Gruppen nicht zurück. Aus ihrer Sicht schien dieser GC-Stand am Züri-Fäscht ein lohnendes Ziel, ein gefundenes Fressen. Es ist traurig, dass es so weit gekommen ist.

    Es ist nicht die erste solche Aktion. Letzte Saison haben FCZ-Ultras nach einem Cup-Spiel von GC gezielt eine S-Bahn angehalten, einen Wagen verwüstet und Personen angegriffen. Es gab fünf Verletzte.

    Ich verfolge Sicherheitsfragen rund um Fussballspiele seit über zwanzig Jahren. Diese Entwicklung ist neu und erschreckend. GC-Sympathisanten können sich in Zürich heute nicht mehr sicher fühlen. Wer mit Hopper-Shirt durch die Stadt geht, braucht ein gesundes Selbstbewusstsein. Das sollte für Präventions- und Sicherheitsfachleute ein Alarmsignal sein.

    Zur Person

    dfr. Maurice Illi beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Gewalt in und um Fussballstadien. Der Soziologe hat seine Abschlussarbeit zu Hooliganismus in der Schweiz verfasst. Von 2007 bis 2020 hat er als Sicherheitsmanager der Stadt Luzern gearbeitet, später war er Berater für urbane Sicherheit bei Basler & Hofmann in Zürich. Zurzeit bildet er sich zum Primarlehrer weiter.

    Inwiefern unterscheidet sich das Verhalten dieser FCZ-Ultras von jenem früherer Hooligans?

    Hooligans suchen Gewalt und Schlägereien unter Gleichgesinnten. Unbeteiligte Dritte lassen sie in Ruhe. Doch die Szene der klassischen Hooligans, die sich an Vorbildern aus England orientierten, ist klein geworden. Sie treffen sich für ihre Konfrontationen auf Feldern und Wiesen – abseits der Öffentlichkeit. Maurice Illi, Soziologe und Sicherheitsexperte.

    Maurice Illi, Soziologe und Sicherheitsexperte.

    PD

    Die Behörden sprechen von 400 bis 800 Personen, die in der Schweiz zum harten Kern der gewalttätigen Fans gehören . . .

    Das könnte hinkommen. Wobei es schwierig ist, die genaue Zahl zu schätzen. Wer mir Sorgen bereitet, sind neue, vielfach sehr junge Ultras zwischen 15 und 20 Jahren, welche die alten Regeln nicht kennen und durch immer ruchlosere Aktionen ausserhalb der Stadien auffallen wollen – wie jüngst am Züri-Fäscht.

    Ist es ein Zufall, dass es in Zürich vor allem FCZ-Ultras sind, die gegen GC-Sympathisanten vorgehen?

    Natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall. Aber die Verhältnisse in Zürich sind zurzeit klar: Der FCZ hat in den letzten Jahren viel mehr junge Fans angezogen als GC, bei dem es sportlich und wirtschaftlich nicht läuft. In der FCZ-Südkurve sind regelmässig 5000 bis 6000 Personen. Entsprechend oft kommt es bei und abseits von Spielen zu Problemen (siehe Grafik). Wegen des schnellen Wachstums und des Unterbruchs der Corona-Jahre sind viele Junge dazugekommen, die nicht genügend in der Kurve sozialisiert werden konnten.

    Anhänger der Zürcher Fussballvereine sorgen für den meisten Ärger

    Involviertheit der Klubs bei rot bewerteten Spielen, Saisons 2015/16–2021/22

    Involviert als Heimklub

    Involviert als Gast 0204060

    FC ZürichGrasshoppersFC St. GallenYoung BoysFC Basel

    2739

    1336

    1531

    1227

    1026 Quelle: KKPKS/SFL NZZ / dfr.

    Wie meinen Sie das?

    Früher war klar: An einen ersten Match geht man als kleines Kind mit seinen Eltern. Dann wächst man mit den Sitten und Gebräuchen eines Klubs auf. In der Fankurve schaut man zu den älteren Fans hoch, orientiert sich an ihnen. Solche Sozialisationsprozesse dauern lange und kamen in letzter Zeit bei vielen neuen FCZ-Fans zu kurz.

    Welche Verantwortung trägt die FCZ-Marketingabteilung, die offensiv mit Slogans wie «Eine Stadt, ein Verein» oder «Züri isch ois» wirbt?

    Solche absoluten Slogans bestätigen den Teil der FCZ-Ultras, der gar nicht so sehr für den eigenen Verein einstehen, sondern sich vor allem vom anderen Zürcher Klub abgrenzen möchte. «Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!» Das ist bei aller gesunden sportlichen Rivalität ein gefährliches Motto.

    Wieso?

    Wer die falschen Vereinsfarben unterstützt, wird zum Feind, zum Unmenschen degradiert. Dagegen sollten sich alle vernünftigen Fans wehren. In der Schule lehren wir unsere Kinder, dass alle Menschen gleich sind, egal, welche Hautfarbe, welches Geschlecht oder welche Religion sie haben. Das muss auch für Fussballklubs gelten. Den Vereinsverantwortlichen und Profispielern sollte das bewusst sein.

    Der frühere Chef der Krawallgruppe der Zürcher Staatsanwaltschaft sagte der NZZ, er beobachte bei gewissen Ultras eine zunehmende «Brutalisierung» und ein «bandenmässiges Vorgehen». Wenn es so weitergehe, gebe es bald einmal einen Toten. Wie sehen Sie es?

    Mit Blick auf ausländische Ligen ist das leider im Bereich des Möglichen. Dort werden teilweise Messer und sogar Schusswaffen eingesetzt. Ich hoffe, wir reissen in der Schweiz das Ruder herum.

    Die gewaltbereiten jungen FCZ-Ultras kleiden sich alle gleich: schwarze Südkurve-Jacke, Jeans, weisse Turnschuhe. In diesen Uniformen stürmten über fünfzig von ihnen vorletztes Jahr durch den Letzigrund und warfen Pyrofackeln in die volle GC-Fankurve. Man kann ungute historische Parallelen ziehen . . .

    Die uniforme Bekleidung würde ich nicht überbewerten. Sie dient dem Gemeinschaftsgefühl, hat aber auch mit der verstärkten Videoüberwachung in den Stadien zu tun. Kleiden sich alle Gewaltbereiten gleich, wird die Identifikation nach einem Ereignis wie dem Fackelwurf von 2021 schwieriger. Die Täter können so leichter wieder in der Masse untertauchen.

    Auffällig ist, dass selbst solche Gewalttaten von den übrigen, friedlichen Ultras immer wieder gedeckt werden. Wieso?

    Bei den Hooligans gilt: Auch wenn mir der Gegner das Nasenbein bricht, zeige ich ihn nicht an. Man trifft sich in der Rückrunde ja wieder. Bei den Ultras heute geht es eher darum, dass man sich keine Probleme einhandeln will. Ein langjähriger Kurvengänger sagte mir einmal: «Ich bin Fussballfan und kein Sozialarbeiter.» So geht es wohl den meisten.

    Immer wenn es zu solchen Gewaltausbrüchen während oder rund um Fussballspiele kommt, flammt in der Schweiz die gleiche Diskussion auf: Was kann man tun, um des Problems Herr zu werden?

    Tatsächlich führen wir diese Diskussion immer wieder. Die Fanszene in der Schweiz ist wie ein Vulkan, der vor sich hin köchelt und alle paar Jahre heftig ausbricht – in Zürich, Basel, Bern oder Luzern. Dann folgen jeweils die üblichen Floskeln. Man verurteilt Gewalt, bildet Arbeitsgruppen, holt alte Ideen aus der Schublade und verstaut sie nach ein paar Monaten wieder in derselben. Das ist ärgerlich.

    Warum ändert sich nichts?

    Viele Massnahmen kosten die Steuerzahler (mehr Polizei) oder die Klubs (mehr Auflagen) viel, und die Wirkung ist nicht garantiert. Das Interesse an der Problematik sinkt immer dann, wenn es wieder etwas ruhiger ist. Dabei wäre es wichtig, gerade in friedlichen Phasen am Thema dranzubleiben und unbedingt den Kontakt zu den vielen vernünftigen Fans zu suchen und zu pflegen. Sie sollten früh und beständig eingebunden werden. So steigt die Akzeptanz für wirksame Massnahmen. Am besten funktioniert es, wenn man gemeinsam etwas entwickelt.

    Ein Beispiel?

    Etwas Kleines: Die Fanarbeit des FC Luzern realisierte mit den Fans zusammen ein Anti-Littering-Projekt für Auswärtsfahrten. Die SBB monierten zu Recht, dass ihre Extrazüge nach einer Fahrt jeweils grässlich aussahen. Einige Fans zeigten sich bereit, die Züge eigenständig sauber zu halten. Im Gegenzug erhielten sie ein vergünstigtes FCL-Jahresabo. Das Problem entschärfte sich, zum Nutzen aller.

    Das ist ein nettes Projekt, aber braucht es nicht viel mehr repressive Massnahmen?

    Doch, die braucht es auch. Aber die bekannten Kollektivstrafen wie Geisterspiele, Sperrung von Gästekurven oder Verbot von Stehplätzen bringen wenig und führen eher zur Verärgerung der guten Fans im Stadion. Wenn Repression, dann gezielt und konsequent.

    Wo konkret?

    Täter rascher identifizieren, verfolgen und verurteilen. Mehr als ein paar Dutzend ernsthafte «Troublemaker» pro Verein gibt es nicht. Die sollte man konsequent aus dem Verkehr ziehen und mit Meldeauflagen versehen.

    Das heisst?

    Heute sprechen die Klubs für Täter Stadionverbote aus. Bei gravierenderen Vergehen verhängen die Behörden auch Rayonverbote. Solche Verbote zu kontrollieren, bindet aber viele personelle Ressourcen. Bei einer Meldeauflage muss ein Täter sich während des Spiels seines Lieblingsvereins selbständig auf einer Polizeistelle melden. Tut er es nicht, wird er belangt. Das ist viel effektiver als Rayon- oder Stadionverbote, die immer wieder umgangen werden.

    Eine Studie der Kantone und der Liga kam kürzlich zum Schluss, dass repressivere Ansätze in einigen europäischen Ländern zwar keine Probleme im Kern gelöst haben, aber doch Verbesserungen brachten. Warum setzt man nicht auch in der Schweiz auf eine härtere Gangart?

    Wie gesagt: wenn Repression, dann richtig. Man muss aber immer die öffentlichen Finanzen im Blick behalten. Dass wir für einzelne Spiele Tausende von Polizisten abstellen, wie das in Deutschland teilweise geschieht, hielte ich bei uns für übertrieben und nicht bezahlbar.

    Der Bundesrat hat kürzlich die Kantone kritisiert, die zu wenig täten. Zudem fordert er zusätzliche Massnahmen, wie zum Beispiel personalisierte Tickets. Was halten Sie davon?

    Versuchen könnte man es, die Umsetzung hat aber hohe Kosten zur Folge. Ein Allerheilmittel ist diese Massnahme wohl nicht. Für die Aktion am Züri-Fäscht brauchte es ja beispielsweise keine Tickets. Im dümmsten Fall kommt es vor dem Stadion wegen aufwendigerer Kontrollen zu einem gefährlichen Gedränge. Das will niemand. Ich würde am Einlass stichprobenartig die ID von Personen kontrollieren und mit den entsprechenden Datenbanken abgleichen. Mit geringem Aufwand erreicht man eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Gewalttäter.

    Vor über zehn Jahren trat in den meisten Kantonen – mit Ausnahme der beiden Basel – das revidierte Hooligan-Konkordat in Kraft. Hatte es einen Effekt?

    Kritisch muss man sagen, dass es wohl weniger gebracht hat als ursprünglich erhofft. Wichtig war, dass die Kantone das Problem auf die Agenda gesetzt haben. Aber die Fangewalt hat es nicht aus der Welt geschafft.

    Gibt es Beispiele aus dem Ausland, die als Vorbild für die Schweiz dienen können? England beispielsweise hatte früher ein ausgeprägtes Hooligan-Problem, heute vernimmt man kaum mehr negative Nachrichten.

    Für die oberste Liga stimmt das. Allerdings kam die Änderung mit einem Preis. Viele echte Fans schauen sich in England die Spiele nicht mehr im Stadion, sondern im Pub an, weil die Tickets so teuer geworden sind. Stehplätze gibt es auch keine mehr. Die Stimmung hat definitiv gelitten.

    Dafür knallt es nicht mehr . . .

    In den unteren Ligen durchaus, die Gewalt hat sich verlagert. Davon hört man im Ausland weniger, weil der mediale Fokus nicht darauf liegt. Wenn es um ausländische Vorbilder geht, würde ich einen Best-Practice-Ansatz verfolgen. Von praktisch allen europäischen Ligen kann man etwas lernen.

    Zum Beispiel?

    Die Deutschen setzen stark auf Fanarbeit und pflegen so einen intensiven Austausch mit den Fans. Etwas, das in der Schweiz etwas eingeschlafen ist. In Österreich und Skandinavien verfolgen sie interessante Ansätze im Bereich Pyrotechnik. Dort gibt es in den Stadien gekennzeichnete Sektoren, wo Feuerwerk legal und sicher gezündet werden darf – zum Beispiel, wenn die Heimmannschaft ein Tor schiesst.

    Und die Fans halten sich daran?

    Zu 90 Prozent, ja. Es musste sich zuerst einspielen. Aber mittlerweile läuft es gut. England kennt die stichprobenartigen Identitätskontrollen, von denen ich sprach. Viel lernen kann man im Ausland auch darüber, wie ein Stadion ideal gebaut und erschlossen wird . . .

    Was ist entscheidend?

    Heim- und Gäste-Ultras müssen schon bei der Ankunft vor dem Stadion sauber getrennt werden können. Dazu braucht es genügend Platz für die «normalen» Fans. In der Schweiz sind viele Stadien in zu dicht besiedeltem Gebiet. München oder Amsterdam sind positive Beispiele.

    Was sagen Sie zum geplanten neuen Zürcher Stadion auf dem Hardturm-Areal?

    Das alte Hardturm-Stadion wurde vor fast hundert Jahren gebaut. Damals lag das Areal im Kreis 5 am Stadtrand, heute ist es wegen der gewachsenen Stadt mittendrin. Ich halte es darum aus Sicherheitsüberlegungen für keinen idealen Standort mehr. Auch wenn ich als Fussballfan alten Stadien wie dem Hardturm nachtrauere.

    Apropos: Können Sie nach so langer Beschäftigung mit Sicherheitsfragen rund um den Fussball überhaupt noch ein Spiel als einfacher Zuschauer geniessen?

    Selbstverständlich. Ich freue mich auf die Frauen-WM in Australien und Neuseeland sowie auf die neue Super-League-Saison, die dieses Wochenende beginnt. Ich liebe es, ins Stadion zu gehen, wenn die Stimmung gut ist, wenn die Fans eine Choreografie zeigen, wenn das Spiel packend ist. Und, natürlich, wenn alles friedlich bleibt.


    • Offizieller Beitrag

    und grad nomal NZZ / 20.07.23

    Gegen Hooligans ist ein hartes Vorgehen angezeigt. Die Instrumente dazu sind vorhanden, jetzt müssen die Kantone sie einfach konsequent einsetzen

    Pyro-Werfern und Gewalttätern muss es unmöglich gemacht werden, sich in der Anonymität der Fankurve verstecken können.

    Zeno Geisseler20.07.2023, 05.02 Uhr

    In den Fankurven von Vereinen wie dem FCZ gibt es Gewaltbereite.

    In den Fankurven von Vereinen wie dem FCZ gibt es Gewaltbereite.

    Imago

    Wer Freude am Fussball hat, sollte in seinem Fan-Shirt ins Tram steigen können, im Stadion bei einem Bier und einer Bratwurst zwei spannende Stunden unter Gleichgesinnten verbringen können und danach gemütlich wieder nach Hause fahren ohne irgendwelche Zwischenfälle.

    Das ist das Idealbild des Fussballs. Es ist eines, das die grossen Verbände, die Vereine und auch die Sponsoren zelebrieren. Fussball ist friedlich. Fussball macht Spass. Fussball vereint sogar.

    Die Realität sieht anders aus.

    Wer in Zürich mit einem Shirt der Grasshoppers durch die Gassen spaziert, «braucht ein gesundes Selbstbewusstsein», sagt der Hooligan-Experte Maurice Illi im Interview mit der NZZ. Das ist noch nett formuliert.

    Wer zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort auftaucht, riskiert einen Angriff. Dieser falsche Ort muss sich nicht einmal zwingend im Umfeld eines Fussballstadions befinden: Am Züri-Fäscht überfielen gewalttätige FC-Zürich-Fans einen GC-Stand und deckten selbst Familien mit Pfefferspray ein.

    Wenn am kommenden Wochenende die neue Fussball-Saison beginnt, werden sich die Attacken wieder in die Stadien und auf die Anfahrtsrouten verschieben.

    Personalisierte Tickets sind wichtig

    In der Schweiz zählen etwa 400 bis 800 Personen zum gewaltbereiten Kern der Fussballfans, es sind in erster Linie junge Männer zwischen 19 und 29. Sie gilt es unter Kontrolle zu behalten, und dabei sind alle Akteure gefragt, vor allem aber die Polizei und die Vereine.

    Gerade in den Stadien ist Gewalt zu verhindern. Anfangen muss es damit, dass sich Pyro-Werfer und Schläger nicht mehr in der Anonymität der Gruppe verstecken können. Die St. Galler Kantonsregierung fordert deshalb zu Recht personalisierte Tickets und ein Verbot von Stehplätzen.

    So könnten Übeltäter leichter identifiziert werden. Unverständlich ist, dass sich die Vereine gegen persönliche Eintrittskarten aussprechen, weil sie negative Auswirkungen auf die Ticketeinnahmen befürchten. Denn an jedem grösseren Pop-Konzert sind personalisierte Tickets heute Standard und akzeptiert.

    Die eindeutige Identifikation von Pyro-Werfern und Gewalttätern hilft bei der Umsetzung von weiteren Massnahmen. Erstens können die Vereine Hooligans mit einem Stadionverbot belegen. Zweitens kann die Polizei Rayonverbote erlassen.

    Die Polizei kann weiter auch eine Meldepflicht einführen: Eine Person muss zum Beispiel während eines Fussballspiels auf dem Polizeiposten vorbeigehen und sich registrieren lassen.

    Diese Massnahmen, die heute im Rahmen des Hooligan-Konkordats schon erlaubt sind, sind vielleicht nicht perfekt. So können Stadion- und Rayonverbote und personalisierte Tickets nicht verhindern, dass Hooligans in den Fanzügen mitreisen und randalieren. Sie sind auch wirkungslos gegen Attacken, die gar nicht im Umfeld eines Fussballspiels stattfinden, wie kürzlich am Züri-Fäscht.

    Dennoch ist es richtig, den Fokus auf die Stadien zu legen. Denn am Ende geht es auch den meisten gewaltbereiten Fans um das Spiel. Wer als Gewalttäter konsequent vom Fussball ferngehalten wird, ist bald nicht mehr Teil der Fangruppe.

    Klar ist, dass eine Lösung auch die Fangemeinschaften einbinden muss. Sie können vor allem eine präventive Wirkung entfalten, indem sie den Einsatz von Gewalt deutlich ablehnen. Auch gewaltbereite Ultras, die sich wenig vorschreiben lassen, hören auf jene, die genauso für ihren Verein einstehen und das gleiche Shirt tragen wie sie.

    Das alles heisst nicht, dass es einfache Lösungen für die Gewalt im Fussball gibt. Doch gerade das Hooligan-Konkordat liefert den Kantonen wertvolle Mittel, um das Problem anzugehen. Je konsequenter sie angewendet werden, desto besser.

  • Ich verstehe bis heute nicht, wie personalisierte Tickets helfen würden? Erstens passieren die meisten Vorfälle ausserhalb der Stadien, zweitens bei einem Ereignis wie letztes Jahr, als ca. 50 aus der Südkurve rüberrannten - dann weisst du, es sind 50, aber hast dafür 4’000 Namen - was hilft dir das?

    Der einzige Wirkung würde dadurch entstehen, dass ein Grossteil der Kurve nicht mehr kommen würde mit permanenten personalisierten Trikots, die Frage ist für wie lange.

    Ich glaube schlussendlich könnten vor allem die Clubs mehr machen. Aber die Kurve macht halt gerade beim FCZ ein grosser Teil der Zuschauer aus.

  • Bis sich sogar Kinder nicht mehr im Trikot blicken lassen können

    Gemobbte Jugendliche und verprügelte Familienväter: Teile der Fanszenen der Zürcher Clubs FCZ und GC machen Unbeteiligte zu Beteiligten. Wie es dazu kommen konnte.

    Marcel Rohner
    Marcel Rohner
    Publiziert heute um 06:00 Uhr

    Ein Bild einer Schlägerei zwischen GC- und FCZ-Fans aus dem Jahr 2018: Die Fangewalt hat sich aus den Stadien in die Stadt verlagert.  Ein Bild einer Schlägerei zwischen GC- und FCZ-Fans aus dem Jahr 2018: Die Fangewalt hat sich aus den Stadien in die Stadt verlagert. Bild: Screenshot

    Diesmal geschah es am Züri-Fäscht, zweimal, einmal am helllichten Tag und dann am Abend, als es schon dunkel war. Eine Gruppe von 30 bis 40 Personen griff einen Stand der Grasshoppers an, pöbelte, sprühte Pfefferspray und warf Tische und Bänke. Beim ersten Vorfall waren viele Kinder vor Ort, junge GC-Fans, sie holten gerade Autogramme von den Fussballerinnen des Vereins.

    GC-Mitarbeitende und -Fans beobachteten, dass die Gruppe der Angreifer dem Umfeld der Fanszene des FC Zürich zuzuordnen ist. Die Stadtpolizei bestätigt das. GC hat Anzeige gegen unbekannt erstattet. Vizepräsident Andras Gurovits spricht von einem feigen Angriff, der ihn traurig und sprachlos stimme.

    Eine Attacke beim grössten Schweizer Volksfest, mitten am Nachmittag – eigentlich unvorstellbar. Maurice Illi sagt trotzdem: «Ich habe zwar stark gehofft, dass es nicht passiert, aber es hat mich nicht überrascht.» Illi ist Soziologe mit Spezialgebiet Hooliganismus. Für ihn passt der Angriff zur Entwicklung, die die Fangewalt in Zürich in den letzten Jahren genommen hat.

    «Das versteht ausserhalb dieser kleinen Welt niemand»

    Der Zürcher Rapper MC Hero, ein FCZ-Anhänger und einer der Gründer der Fangruppe Lochergut-Jungs aus Zürich-Wiedikon, erzählte im Magazin «Republik» kürzlich: «Nach jedem Spiel suchten wir früher Kontakt mit den anderen Ultras, griffen sie an, vor allem die Ultras der Grasshoppers. Die haben wir regelmässig durchs ganze Quartier gejagt.» Verhaftet worden sei kaum jemand.

    Er sagt auch: «Das versteht ausserhalb dieser kleinen Welt niemand. Das ist vielleicht aber auch ein bisschen egal.»

    Was der Rapper beschreibt, ist kein neues Phänomen. Prügeln, Zündeln, Pöbeln, Hooligan gegen Hooligan, 30 gegen 30 auf einer Wiese oder sonst wo, vor oder nach Spielen. So ist das schon lange, die Fankurven der Zürcher Clubs gehören in der Schweiz zu den aktivsten der Szene. Gleichgesinnte unter sich.

    Aber was ist, wenn Mütter ihren Söhnen im Tram das GC-Leibchen ausziehen müssen, weil sie erfahren, dass am Hauptbahnhof eine Fangruppe des FCZ ankommt? Wenn ein FCZ-Fan beim Warten auf den Bus überfallen wird? Wenn Kinder auf dem Pausenplatz schikaniert werden, weil sie ein Logo auf ihrer Kleidung tragen, das den älteren Schülern nicht gefällt?

    Dann hat der Fussball ein Problem. Dann hat Zürich ein Problem.

    Als 2008 die Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich stattfand, mussten neue Stadien und neue Sicherheitsvorkehrungen her. Sektoren wurden getrennt, Pyros galten plötzlich nicht mehr als Ausdruck der Freude, sondern als Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz. Es gab Videokameras, Drehkreuze und separierte Anfahrtswege. Konnten sich Gewaltbereite in den 90er-Jahren noch im Stadion prügeln, war das nun nicht mehr möglich. So versammelten sie sich eben draussen und schlugen sich.

    Ein praktisch exklusives Zürcher Phänomen

    Neu sind Gewalttaten oder -androhungen gegenüber Personen, die nicht zu einer Gruppierung gehören, die selbst Gewalt ausübt. Gemobbte Kinder, verprügelte Familienväter, bedrohte Normalos – das sind keine erfundenen Schreckensszenarien. Das spielt sich derzeit so ab, in der Stadt, wo die Anhänger des FCZ die Oberhand haben. Und in den Gemeinden der Agglomeration, wo das Kräfteverhältnis teilweise umgekehrt ist, wo «GC-Gebiet» ist. Vermummter mit Kampfansage: Eine Choreo inszeniert die GC-Fans als «zu allem bereit». Vermummter mit Kampfansage: Eine Choreo inszeniert die GC-Fans als «zu allem bereit». Foto: Jean-Christophe Bott (Keystone)

    Es gibt kleine Gruppen in den Fanszenen, für die keine Hemmschwelle mehr existiert. Denen es egal ist, dass die von ihnen angegriffenen Menschen nicht Teil der gewaltbereiten Szene sind. Und denen es genauso egal ist, ob ihr Team an diesem Tag überhaupt Fussball spielt. «Unbeteiligte wurden plötzlich zu Beteiligten gemacht», sagt Illi.

    In der Schweiz gibt es dieses Phänomen praktisch exklusiv in Zürich. In keiner anderen Schweizer Stadt treffen zwei derart grosse und für den Schweizer Fussball wichtige Vereine aufeinander. Einer der Clubs wurde im letzten Jahr Meister und gab einmal ein Buch heraus mit dem Titel «Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte», angelehnt an ein Südkurven-Lied, in dem es heisst: «Ei Stadt, ein Verein, i eusere Stadt gitts nur ein Verein.» Der FCZ ist in der Stadt präsent, mit Fanshop und Museum, der Letzigrund im Kreis 9 ist seine Heimstätte. Das Wachstum seiner Kurve ist seit den Meistertiteln in den Nullerjahren enorm. Klarer Besitzanspruch: Die Fahne der FCZ-Fans mit dem Satz «Züri isch ois». Klarer Besitzanspruch: Die Fahne der FCZ-Fans mit dem Satz «Züri isch ois». Foto: (Christian Merz) Keystone

    Der andere Verein kämpft um seine Identifikation und wird von China aus geführt. Er ist nach Niederhasli gezogen, trainiert nicht mehr in Zürich, hat seit bald 16 Jahren kein eigenes Stadion mehr und so zumindest in der Stadt den Bezug zu seiner Basis verloren. Anders als dem FCZ schadete den Grasshoppers der zwischenzeitliche Abstieg 2019. Die Zuschauerzahlen sind seither noch tiefer. Aktionen wie ein Stand am Züri-Fäscht sollen gegensteuern, man will GC wieder zu den Leuten bringen, die ganze Breite des polysportiven Clubs präsentieren.

    Gemein ist den beiden Rivalen, dass ihre Fankurven in letzter Zeit jünger geworden sind. «In einer Kurve gab es immer erfahrene Exponenten, die sagten, was gemacht wird, und es gab Jüngere, die das umsetzten, auch im positiven und kreativen Sinn», sagt Illi. Heute sei zu beobachten, dass gerade in der Südkurve mehr Personen nachrückten, als die Alteingesessenen kontrollieren könnten oder wollten, auch weil sich ihre Prioritäten verschoben hätten.

    «Jung, wild und männlich»

    Fankurven sind auch Jugendtreffs. Teenager bezahlen keine 60 Franken für ein Ticket auf der Haupttribüne, sie gehen für 20 bis 25 Franken in die Kurve, haben eine gute Zeit, trinken Bier, erleben Emotionen. Einige kommen in Kontakt mit dem harten Kern, jenen, die in der Szene einen gewissen Status haben. Sie werden Teil einer Gemeinschaft und dürfen bei Choreografien mithelfen. Auswärtsfahrten sind Highlights. Derzeit zieht dieser Freiraum ohne Konsumzwang auch viele junge Frauen an.

    Aber es gibt sie eben auch, die Klientel, die von der Möglichkeit angezogen wird, Gewalt auszuüben. Wirklich zu charakterisieren sind diese Jugendlichen nicht, sagt Illi. «Jung, wild und männlich», das treffe es am ehesten. Meist sind sie jünger als 25, sie steigen in der Hierarchie schneller auf als ihre Vorgänger, die Ehrenkodexe von einst kennen sie nicht, oder sie interessieren sie schlicht nicht mehr. Tabus wie das Treten gegen am Boden liegende Personen oder das Mitbringen von Waffen wie Schlagringen oder Eisenstangen gelten nicht mehr überall.

    Zitat
    «Es werden nicht alle Delikte gemeldet. Gerade in Fussballkreisen wird oft auf eine Anzeige verzichtet.»
    Stadtpolizei Zürich

    Prügeleien ziehen nur selten juristische Konsequenzen nach sich, weil die Täter Teil einer Masse sind und die Geschädigten aus Angst vor weiteren Repressalien keine Anzeige erstatten – oder bei Offizialdelikten die Aussage verweigern. Auf Anfrage schreibt die Stadtpolizei Zürich: «Der Stadtpolizei werden nicht alle Delikte gemeldet. Gerade in Fussball-Fankreisen wird oft auf eine Anzeige verzichtet.» Entsprechend schwierig sei es, festzustellen, wie oft Unbeteiligte tatsächlich angegangen würden.

    Ein Treiber war zuletzt das Ende der Pandemiemassnahmen. Noch bevor die Jugendlichen in den Ausgang oder an Konzerte gehen konnten, durften sie in die Fussballstadien. Sie bewegten sich wieder in Massen, gehörten dazu, einige vielleicht zum ersten Mal. Sie erfuhren auch das Gefühl von Macht, einige trugen das aus den Stadien in die Stadt – mit der Folge, dass man sich in gewissen Quartieren besser gar nicht erst mit Fanutensilien blicken lässt.

    Wenn GC-Sportchef Bernt Haas im Interview mit dieser Redaktion sagt: «Es ist fast eine Mutprobe, in Zürich das GC-Trikot zu tragen», dann ist das keine Floskel. Das Gleiche könnte aber auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagen, wenn er in die Agglomeration blickt, dort ist das Verhältnis oft umgekehrt.

    Zum Beispiel Dübendorf, Zürcher Oberland, knapp 24’000 Einwohner, GC-Hochburg. Auf Anfrage schreibt die Jugendarbeit der Stadt: «Bereits Schulkinder werden von Fangruppierungen rekrutiert oder bedroht.» Um im Rang aufzusteigen, müssten Kinder Aufgaben erledigen. Das beginnt bei Klebern und Graffiti, kann aber bis zu körperlichen Angriffen führen. In Zürich sind viele Signaltafeln vollgeklebt – besonders oft sieht man FCZ-Kleber. In Zürich sind viele Signaltafeln vollgeklebt – besonders oft sieht man FCZ-Kleber. Foto: Boris Müller

    Giacomo Dallo ist Geschäftsführer der Offenen Jugendarbeit Zürich. In den Einrichtungen der Organisation komme es kaum zu Vorfällen, sagt er. Aber er fügt auch an, dass in den Jugendtreffs heutzutage eigentlich nur Teenager zusammenkommen, die sich als FCZ-Anhänger «outen». GC-Supporter sind in der Stadt derart in der Unterzahl, dass sie sich oft nicht als solche zu erkennen geben.

    In der Stadt haben Schulen die Möglichkeit, sich an die Fachstelle Gewaltprävention zu wenden. Genauso im Oberland. In Dübendorf beispielsweise wird schon gehandelt. Ab der zweiten Sekundarstufe werden Kinder für die Themen Zivilcourage, Vandalismus und Gewalt sowie zu den strafrechtlichen Folgen sensibilisiert. Sie sind da 13 oder 14 Jahre alt.

    Ein gemeinsames Video als verpasste Chance

    Wird ein Vorfall öffentlich, folgen die Clubs dem üblichen Muster: Appelle an die Vernunft, Verurteilung von Gewalt – und garantiert ein Hinweis darauf, dass da nur eine Minderheit der breiten Fanschar über die Stränge geschlagen habe. Gerne wird auch der «Dialog» beschworen. Illi findet, gerade das müsse früher geschehen. «Heute gibt es den Austausch nur noch, wenn etwas passiert. Und die, die es verbockt haben, sitzen nicht mit am Tisch.» Die aktiven, aber auch zum Dialog bereiten Fans haften für wenige Gewalttäter.

    Je weiter sich die Vorfälle von den Stadien ins öffentliche Leben verschieben, desto machtloser sind die Clubs. Auch darum veröffentlichten die Grasshoppers vor einem Derby im Oktober 2022 ein Video, in dem Captain Amir Abrashi durch die Stadt läuft und erklärt, Gewalt habe im Fussball nichts verloren. Es war eine gelungene Aktion mit einer GC-Identifikationsfigur. Abrashi, sonst ein gut gelaunter Zeitgenosse, der die Menschen zum Lachen bringen kann, war anzusehen, wie wichtig ihm die Botschaft war.

    Doch es gab einen Makel: Der FCZ unterzeichnete die Kampagne zwar und trug wie der Rivale ein Trikot mit der Aufschrift «Fuessball ohni Gwalt». Trotzdem tauchte keiner seiner Spieler im Video auf. Gemäss unseren Informationen war dies angedacht, als die GC-Verantwortlichen die Aktion planten.

    «Ein Video mit den Captains der zwei Stadtzürcher Clubs wäre sensationell gewesen», sagt Illi, «das schafft Bilder, die sich einprägen und mit denen man arbeiten kann.» Er sei auch begeistert gewesen, als sich FCZ-Präsident Canepa und GC-Vizepräsident Andras Gurovits gemeinsam für das Stadion eingesetzt hätten.

    Illi wird immer wieder gefragt: «Prävention oder Repression?» Seine Antwort: «Beides, aber richtig. Wenn Regeln gebrochen werden, müssen die 15 bis 20 Täter gefunden werden.» Allerdings ist ihm hier wichtig zu betonen: «Eine Kurve ist keine dumpfe Masse. Und der Fussballfan ist kein Gewalttäter.»

    Zitat
    «Wir reden immer von mehr Vielfalt und Akzeptanz in unserer Gesellschaft, aber wenn einer eine bestimmte Kappe anzieht, fällt dieses Denken komplett weg»,
    Maurice Illi, Soziologe

    Die Prävention schliesslich müsse so früh wie nur möglich beginnen. «Wir reden immer von mehr Vielfalt und Akzeptanz in unserer Gesellschaft, aber wenn einer eine bestimmte Kappe anzieht, fällt dieses Denken komplett weg», sagt Illi. Dass Kinder einander schon auf dem Pausenplatz beleidigen und schikanieren, gibt auch ihm, der viel Erfahrung hat, zu denken.

    GC-Vizepräsident Gurovits kündigte bereits an, beim nächsten Züri-Fäscht wieder mit einem Stand präsent zu sein. Alles andere sei ein Einknicken, sagt er. Und auch Illi sagt: «Ich begreife jede Person, die sagt, das müssen wir uns nicht mehr antun – aber gebt nicht auf.»

  • Rohners Artikel ist soviel wert wie seine Geografiekenntnisse. Dübendorf im Zürcher Oberland ja klar und Schlieren ist Aargau? Nur weil es ihn Dübendorf ein paar Jungs gibt, die alles mit GC vollschmieren, ist es noch lange keine Hochburg.

  • Rohners Artikel ist soviel wert wie seine Geografiekenntnisse. Dübendorf im Zürcher Oberland ja klar und Schlieren ist Aargau? Nur weil es ihn Dübendorf ein paar Jungs gibt, die alles mit GC vollschmieren, ist es noch lange keine Hochburg.

    Es ist eine. Dort hast du als FCZ-ler die gleichen Problem wie sonst GC.

  • Es ist eine. Dort hast du als FCZ-ler die gleichen Problem wie sonst GC.

    Hochburg bedeutet für mich, es hat mehr Fans und das klar als von den anderen Team und nicht du hast ein paar Halbschlaue die Stunk machen. Wenn man diese Daten anschaue (klar nicht mehr die neusten), scheint es mehr ein Vorwand zu sein um sicherzustellen prügeln, als sie wirklich eine Bindung zum Verwin haben. Oder es ist eine ziemlich kleine Gruppe. Habe glaube ich von einigen Jahren mal ein Artikel gelesen, dass es mehr um Stunk geht als um die Vereine selber.

    Die Zürcher Fan Hochburgen | Tages-Anzeiger
    FCZ, GC, Flyers, Lions: Wer wo herrscht
    interaktiv.tagesanzeiger.ch
  • Dann sind wir uns einig, dass es in der Schweiz keine einzige Fan-Hochburg gibt?

    Idioten-Hochburgen findet man allerdings wohl ziemlich viele.

    Die Stadt Zürich ist eine FCZ Hochburg wenn man die Zahlen anschaut. Zürich Nord (Oerlikon, Schwammendingen…) ist eine ZSC Hochburg: Dübendorf gemäss dieser Zahlen eine ZSC Hochburg da doppelt soviele Saisonkarten als der FCZ, welcher dann nochmals ein gutes Stück mehr als GC hat.

    Oberwil-Lieli ist wegen Glarner nicht automatisch eine SVP Hochburg nur weil er der lauteste ist, wenn im Gemeinderat z.B. nur ein SVPler sitzt und der Rest wäre SP, ist das eine SP Hochburg. Wird wohl nicht so sein aber du verstehst nun hoffentlich was ich meine.

  • Die Stadt Zürich ist eine FCZ Hochburg wenn man die Zahlen anschaut. Zürich Nord (Oerlikon, Schwammendingen…) ist eine ZSC Hochburg: Dübendorf gemäss dieser Zahlen eine ZSC Hochburg da doppelt soviele Saisonkarten als der FCZ, welcher dann nochmals ein gutes Stück mehr als GC hat.

    Oberwil-Lieli ist wegen Glarner nicht automatisch eine SVP Hochburg nur weil er der lauteste ist, wenn im Gemeinderat z.B. nur ein SVPler sitzt und der Rest wäre SP, ist das eine SP Hochburg. Wird wohl nicht so sein aber du verstehst nun hoffentlich was ich meine.

    Ich möchte dir nicht zu Nahe treten aber glaube das Teil ist von 2014...es lässt gewisse Rückschlüsse zu. Aber die Home Base vom Z ist neu in Altstetten. Es wurden noch mehr Saisonkarten verkauft etc. Beim FCZ sicher auch. Bei GC wohl eher noch weniger. Und Kloten war in der Zwischenzeit in der Swiss League.

    Zudem gibt es Leute die keine SK haben und sehr regelmässig an Spiele gehen. Ich zum Beispiel.

    2 Mal editiert, zuletzt von Blackstar (21. Juli 2023 um 16:01)

  • Die Stadt Zürich ist eine FCZ Hochburg wenn man die Zahlen anschaut. Zürich Nord (Oerlikon, Schwammendingen…) ist eine ZSC Hochburg: Dübendorf gemäss dieser Zahlen eine ZSC Hochburg da doppelt soviele Saisonkarten als der FCZ, welcher dann nochmals ein gutes Stück mehr als GC hat.

    Oberwil-Lieli ist wegen Glarner nicht automatisch eine SVP Hochburg nur weil er der lauteste ist, wenn im Gemeinderat z.B. nur ein SVPler sitzt und der Rest wäre SP, ist das eine SP Hochburg. Wird wohl nicht so sein aber du verstehst nun hoffentlich was ich meine.

    Gibt es Glarner mit Saisonkarten ? :suff:

  • Ich finde es einfach gefährlich, wenn man Orte wegen ein paar "einzelnen" zu Hochburgen macht. Hombrechtikon ist auch nicht einfach eine Nazigemeinde bzw. Hochburg nur weil es dort ein paar solche gibt. Mir ist klar, das Zürifest mit dem Stand war nun der richtige Trigger um alle Storys rauszuholen und Stimmung zu machen. Schlussendlich ist es ein gesellschaftliches Problem und passiert immer ausserhalb des Stadions. Vor ein paar Wochen waren in dem Zug, in welchem ich war rund 30 Jugendliche, welche von Ort A nach B fuhren und es war gemäss den Gesprächen klar, dass es nur darum am Ort B gegen eine Gruppe zu kämpfen. Keiner von denen hatte irgendetwas von einem Verein an.

  • «Auch wir wägen Risiko jeweils ab»: Für FCZ-Canepa war GC-Stand am Züri Fäscht eine Provokation

    https://www.blick.ch/sport/fussball…m=blick_app_ios

    Isches würkli nöd möglich, ihm z'Verwürkliche:
    "Reden ist Silber; Schweigen ist Gold"????????!

    Er wird noch zum PR Gott. Der FCZ ist in aller Munde… ohne das ein Spiel gespielt wäre oder ein Wahnsinnstransfer getätigt wurde😂😂.

    Es gibt ja nicht wenige die vermuten, dass Malenovic der neue Sportchef werden könnte..

    • Offizieller Beitrag

    Ja ,)

    «Auch wir wägen Risiko jeweils ab»: Für FCZ-Canepa war GC-Stand am Züri Fäscht eine Provokation

    https://www.blick.ch/sport/fussball…m=blick_app_ios

    Isches würkli nöd möglich, ihm z'Verwürkliche:
    "Reden ist Silber; Schweigen ist Gold"????????!

    Nur das gelesen:

    Für FCZ-Canepa war GC-Stand am Züri Fäscht eine Provokation

    Aber das ist schon ziemlich bedenklich.

  • Die ersten beiden Spiele der Schottenliga sind ganz nach meinem Gusto verlaufen. 🙂

    die fortsetzung heute im letzi auch!

    kein gutes spiel, aber trotzdem bereits 1 punkt mehr, als letzte saison nach 8 runden. der erste wirkliche gradmesser nächste woche in genf.

    über 13‘000 zuschauer? na ja, demfall sehr viele noshows. schebe feriezit! :nick:

    viel städt händ en fuessballclub, euse hät e stadt! :mrgreen:

    NieUsenandGah

    2 Mal editiert, zuletzt von snowcat (23. Juli 2023 um 19:36)

  • Soweit gelungener Saisonstart mit 3 Punkten, aber dafür brennts am Transferhimmel. Tosin und Aliti sind auf dem Absprung und Okita schwafelt was von seinem letzten Tag. Mal schauen, was morgen kommuniziert wird.

    Okita und Aliti sind ersetzbar,

    Tosin wird extrem viel schwieriger...

    Russki standart!!

  • [quote='Sbornaja','https://forum.zscfans.ch/thread/964-d%C3%A4-fcz-fred/?postID=164059#post164059']

    Soweit gelungener Saisonstart mit 3 Punkten, aber dafür brennts am Transferhimmel. Tosin und Aliti sind auf dem Absprung und Okita schwafelt was von seinem letzten Tag. Mal schauen, was morgen kommuniziert wird.

    Okita und Aliti sind ersetzbar,

    Tosin wird extrem viel schwieriger...

    [/quote]

    Ersetzbar?

    Durch vorhandenes Personal; oder durch nicht erfolgte Transfers?

    Apropos "Transfers":

    Alles schreit nach einer Tormaschine/einem Stürmer (wäre schon gut); aus meiner Sicht bräuchten wir vor allem noch einen schnellen IV, der Löcher stopfen kann.

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