• Geil wie Wohlwend auf Konfrontation mit den eigenen Fans geht im Interview! Solange der Erfolg da ist ok, ansonsten wird das Eis ganz dünn.... wer so hoch gelobt wird, kann auch tief fallen! Für Unterhaltung ist gesorgt.

    • Offizieller Beitrag


    Geil wie Wohlwend auf Konfrontation mit den eigenen Fans geht im Interview! Solange der Erfolg da ist ok, ansonsten wird das Eis ganz dünn.... wer so hoch gelobt wird, kann auch tief fallen! Für Unterhaltung ist gesorgt.

    Noch geiler: Da ich mich aus - für mich persönlich - gutem Grund dem SC verweigere, habe ich nicht mitbekommen, wie's dort oben für
    den HCD sportlich so läuft. Weil: I really just couldn't care less.
    Aber wenn ich nun den 20min. - Artikel lese und das Interview schaue - meine Fresse!! Ein User hat's in der Kommentar-Box sehr schön
    geschrieben:
    "Ein Eigentor ist im Eishockey also doch möglich"....!! - Die eignen Kunden zu beleidigen (wenn auch wahrscheinlich zu Recht!) ist NIE
    und nimmer ein probates Mittel um ein "Wir-Gefühl" zu kreieren und langfristig Erfolg zu haben. Klar, wenn's sportlich rund läuft, dann
    ist alles in Butter. Ist ja auch so beim HCD z.Z., muss man respektvoll anerkennen. Aber die Fan-Seele vergisst NIE. Und sobald es evtl.
    anfängt zu stocken und der Wind sich dreht....... tja.
    Was für ein absoluter Anfänger-Fehler von Volvo! Schade für ihn. Bin überzeugt, dass er dies so NIE mehr sagen wird, never ever.

  • Volvo ist ein Selbstdarsteller der vor allem auf sich selbst schaut! Mit dieser Story hat er sich den ersten Sargnagel gleich selbst eingeschlagen!
    Kein Fan von irgendeinem Verein sagt etwas wenn man verliert und alles gibt, aber was die Davoser geboten haben an einem eigenen Turnier ohne jegliche Sportliche Relevanz ist an Dummheit nicht zu überbieten.
    Raffainer und Wohlwend sind komplett abgehoben!

  • Zitat von ZSC4E

    Na hoffentlich nimmt Noreau den Flow mit in das neue Jahr. Guten Rutsch euch allen.


    Da reded‘s immer vo „Meisterschaftspause“, Schoned ihri eigene Spieler aber d‘Kanadier wo‘s vo de Ligakonkurrente rekrutiered, därfed dure spiele... mieses Spiel !


  • Volvo ist ein Selbstdarsteller der vor allem auf sich selbst schaut! Mit dieser Story hat er sich den ersten Sargnagel gleich selbst eingeschlagen!
    Kein Fan von irgendeinem Verein sagt etwas wenn man verliert und alles gibt, aber was die Davoser geboten haben an einem eigenen Turnier ohne jegliche Sportliche Relevanz ist an Dummheit nicht zu überbieten.
    Raffainer und Wohlwend sind komplett abgehoben!


    Nun ja kann von dem Turnier halten was man will. Jedem das Seine. Allerdings hat es sich in diesem Jahr für meinen Geschmack vollends zum Showturnier "gemausert". Die Russen schicken schon vor dem Turnier ihre Top Leute Heim. Der HCD schont im Topspiel mit saftigen Eintrittspreisen sein besten Leute. Und geht danach trotzdem grandios unter...
    Und ja Ambri. Sieger der Herzen. Tolle Stimmung. Super Fans. Grandioser Trainer. Toller Präsident. Eine Halle die noch an gute, alte Zeiten erinnert. Alles Mythos oder auch nicht.
    Da kommt mir der ZSC in den 80-er und 90-er in den Sinn. Wer Stimmung, Präsident etc. über alles Loben muss bringt meist auf dem Eis wenig zu Stande. Siehe Ambri. Gewinnen nicht mal den SC Blumentopf.

    • Offizieller Beitrag

    Nun ja kann von dem Turnier halten was man will. Jedem das Seine. Allerdings hat es sich in diesem Jahr für meinen Geschmack vollends zum Showturnier "gemausert". Die Russen schicken schon vor dem Turnier ihre Top Leute Heim. Der HCD schont im Topspiel mit saftigen Eintrittspreisen sein besten Leute. Und geht danach trotzdem grandios unter...
    Und ja Ambri. Sieger der Herzen. Tolle Stimmung. Super Fans. Grandioser Trainer. Toller Präsident. Eine Halle die noch an gute, alte Zeiten erinnert. Alles Mythos oder auch nicht.
    Da kommt mir der ZSC in den 80-er und 90-er in den Sinn. Wer Stimmung, Präsident etc. über alles Loben muss bringt meist auf dem Eis wenig zu Stande. Siehe Ambri. Gewinnen nicht mal den SC Blumentopf.

    Völlig korrekt. Aber letzten Endes: Who cares? Jeder der - wie ich - nichts mit dem SC anfangen kann schaut ihn einfach nicht. Aber ja, man wird auf allen
    Kanälen mit diesem Müll eingedeckt, von daher sehr schwierig ihn ganz zu umgehen.

  • Wobei ja bemerkenswert ist, dass mittlerweile die HCD-Exponenten nicht mehr so laut verkünden, was für ein Qualitätsturnier der SC doch sei. Denn es ist seit Jahren offensichtlich, dass die angeblichen Topmannschaften das Ganze eher als einen Familienausflug betrachten, und nicht mit letzter Konsequenz dabei sind, und es überhaupt immer schwieriger wird, konkurrenzfähige Teams zu verpflichten, da in vielen Ligen durchgespielt wird. Kommt dazu, dass der HCD selber auch nicht mehr die Qualität hat, um entscheidend mitzumischen. Bleibt noch das Team Canada, welchem man offenbar insoweit entgegenkommen muss, als dass sie stets am 1en Tag spielen dürfen, um mit einem Sieg einen Ruhetag herausholen zu können. Natürlich muss der Sieg auch zuerst eingefahren werden, aber eben, bei der Konkurrenz....

    Aber um zum eigentlichen Punkt zurückzukehren: Es ist hauptsächlich das Schweizerische Farbfernsehen bzw. dessen Moderatoren, welche sich bemüssigt fühlen, künstliche Begeisterung zu verbreiten und ein leicht überzogenes Bohei ablassen. Was insoweit verständlich ist, als dass der Sender ordentlich Geld in das Turnier buttert, und natürlich entsprechend Werbung verkaufen und Einschaltquoten generieren muss. Ergo muss die Sache halt auf Tod und Leben schöngeschwätzt werden, egal was auf dem Eis tatsächlich abgeht. Wenigstens hat man mittlerweile aufgehört, jeden (ausländischen...) Interviewpartner zu fragen, wie es ihm hier am SC gefalle, um dessen absehbar höfliche Antwort umgehend als Beweis zu verkaufen, was für ein Top-Event der SC doch ist.

    Gegen die Punkte "Tradition" und ähnliches hat kaum jemand etwas einzuwenden, und schön haben die Ambri-Fans natürlich auch gesungen - was aber die meisten Hockeyfans so oder so bereits in der Leventina live miterlebt haben. Nur eben, auch wenn es selten taktisch bierernst zu und her gegangen ist und eher Freistil angesagt war, so hatte das Turnier vor etlichen Jahren einiges mehr an sportlicher Qualität zu bieten. Dieses Jahr habe ich nur das 1e Drittel Team Canada gegen den HCD gesehen und die Tschechen gegen die Russen. Zum Davos Spiel muss man nichts mehr hinzufügen, und beim vermeintlichen Leckerbissen der alten Erzrivalen war die Kost wegen des russischen Schonganges auch eher mager.

    Ich bin durchaus kein notorischer "SC-Hasser", aber meine Einschaltquote hat in den letzten rund 10 Jahren massiv nachgelassen.

  • nimmt mich wunder, ob nun unser Team die nächsten Spiele eine Reaktion auf die letzten Resultate und die „Korrektur“ in der Tabelle zeigen kann/wird!
    Am Können dürfte es eigentlich nicht liegen....

  • nzz am sunntig:

    Mit voller Wucht gegen die Wand

    Gehirnerschütterungen sind eine Bedrohung im Eishockey. Sie zerstören Karrieren. Alle fordern härtere Strafen bei groben Fouls. Doch kaum jemand unternimmt etwas. Nun treten Betroffene wie der Berner Verteidiger Ramon Untersander die Flucht nach vorne an. Von Daniel Germann  

    Die Karriere eines der besten Techniker auf Schweizer Eis endete in drei Zeilen. Kurz vor Weihnachten kommunizierten die ZSC Lions: «Der Stürmer Robert Nilsson gibt per sofort seinen Rücktritt aus dem Eishockeysport bekannt.» Am kommenden Samstag wird der 35-jährige Schwede vor dem Meisterschaftsspiel gegen den HC Lugano verabschiedet.

    Doch geendet hat Nilssons Karriere im Prinzip bereits zwei Jahre früher: Am 19. Januar 2018 wurde er im Meisterschaftsspiel gegen den EHC Biel vom Bieler Verteidiger Beat Forster in die Bande gecheckt. Der Aufprall war nicht sonderlich hart. Doch er reichte, um eine Gehirnerschütterung auszulösen, von der sich Nilsson bis heute nicht vollständig erholt hat.

    Robert Nilsson ist ein Gezeichneter. Er hatte in seiner Karriere vor der fatalen Kollision im Januar 2018 bereits sechs oder sieben Gehirnerschütterungen erlitten. So genau weiss er das selber nicht mehr. Fünf Jahre zuvor verpasste er wegen derselben Verletzung in der russischen KHL fast eine Saison. Nilsson wechselte im Herbst 2013 auch deshalb zu den ZSC Lions, weil er sich in Russland medizinisch zu wenig gut betreut fühlte. Geholfen hat es ihm nicht. Seine Verletzungsgeschichte liess ihn nicht los.

    Das Lachen der Kinder

    Schicksale wie jenes von Nilsson sind glücklicherweise relativ selten. Und doch gibt es sie immer wieder. Andrew McKim, Erik Westrum, Dan Fritsche, Daniel Schnyder, Marcel Jenni: Sie alle mussten ihre Karrieren wegen Gehirnerschütterungen beenden. Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

    Eishockey ist eine Sportart, in der der Körperkontakt gewünscht ist und gesucht wird. Fast jeder professionelle Spieler erleidet in seiner Karriere mindestens einmal eine Gehirnerschütterung. Gemäss Gery Büsser, dem Teamarzt der ZSC Lions und Leiter der Task-Force Gehirnerschütterungen im Schweizer Eishockeyverband, nehmen nur zehn Prozent der Verletzungen einen Verlauf, der die Karriere des Spielers gefährdet oder wie im Fall von Nilsson sogar beendet.

    Und doch sind die Gehirnerschütterungen die grösste Gefahr in den Kontaktsportarten, weil sie das Leben des Betroffenen zur Hölle machen und über die Karriere hinaus beeinträchtigen können. Chuck Kobasew bestritt zwischen 2014 und 2016 42 Partien für den SC Bern. Doch öfter als auf dem Eis war der Kanadier in der Rehabilitation. Irgendwann kam er an den Punkt, an dem er das Lachen der eigenen Kinder nicht mehr ertrug, weil es schier unerträgliche Kopfschmerzen auslöste. Kobasew zog die Konsequenzen und trat mit 33 Jahren zurück. Auch seine Karriere wurde von einer Gehirnerschütterung beendet.

    Der verheerende Schaden, den Gehirnerschütterungen anrichten können, wurde lange unterschätzt und kleingeredet. Lange waren sie ein Tabu-Thema, über das man nicht sprach. Wer es doch tat, der lief Gefahr, als Weichling abgestempelt zu werden.

    Ramon Untersander erzählt, wie er in seiner ersten Saison beim SC Bern trotz eindeutigen Symptomen weiterspielte und sich durchbiss. «Ich war neu in Bern, und ich wollte mich beweisen. Ich hatte Angst, meinen Platz im Team zu verlieren. Niemand hat das von mir verlangt. Es war ein selbstauferlegter Druck. Doch ich ignorierte die Symptome, die meist erst nach den Trainings oder den Spielen richtig heftig wurden. Bis ich irgendwann realisierte, dass es mir nicht gut geht und ich nicht so weitermachen kann.»

    Untersander zahlt heute den Preis dafür, seinem Gehirn nicht die nötige Erholungszeit gewährt zu haben. Auch deshalb hat er es sich zur Aufgabe gemacht, über Gehirnerschütterungen zu sprechen. Er sagt: «Ihre Auswirkungen sind in der Gesellschaft immer noch zu wenig bekannt. Viele denken, da hat einer ein wenig Kopfschmerzen und ruht sich nun aus.» Dabei ging Untersander vor allem nach seiner vierten und bisher letzten Gehirnerschütterung im vergangenen Winter durch die Hölle. Wochenlang sass er zu Hause, kämpfte mit Kopfschmerzen und starkem Schwindel. Alltägliche Dinge wie der Einkauf wurden zur Tortur.

    Untersander verpasste fast die ganze Saison. Wann immer er dachte, es gehe ihm besser, und begann, seinen Körper mehr zu belastete, kehrten die Symptome zurück. «Es sind nicht nur die körperlichen Beschwerden, sondern auch die psychische Belastung, die einen herunterziehen und verzweifeln lassen», sagt er. Mit 27 Jahren dachte er an Rücktritt.

    Die Offenheit, in der er heute über die schwere Zeit spricht, ist Teil der Therapie, die ihm der Sportpsychologe Jörg Wetzel auferlegt hat. Untersander sagt: «Es braucht Überwindung, über das Thema zu sprechen. Wer psychische Probleme oder Depressionen zugibt, der gilt in unserer Gesellschaft schnell als Sonderling. Doch ich habe gemerkt, dass es mir hilft, zu meinem Problem zu stehen.»

    Nicht alle denken wie er. Der Freiburger Julien Sprunger hat neun Gehirnerschütterungen erlitten. Seine Karriere hing mehrmals an einem seidenen Faden. Darüber sprechen will er heute nicht mehr. Es ist seine Art, mit der Angst fertig zu werden, erneut in einen Check zu laufen und zurück in den dunkeln Tunnel zu stürzen.

    Untersander sagt, er gehe bis heute mit einem gewissen Respekt aufs Eis. Die Erinnerung an die Beschwerden hatten sich in ­seinem Schmerzgedächtnis eingebrannt. Das Gehirn signalisierte auch da noch Alarm, als medizinisch alles ausgeheilt war. Ein tief ­dossiertes Antidepressivum half ihm, die falschen Signale auszublenden und die Hemmschwelle zu überwinden. Heute ist er symptomfrei. Doch ein einziger Check kann ihn in die Dunkelheit zurückstossen. Es ist eine latente Gefahr, die ihn begleitet, wann immer er die Schlittschuhe schnürt und aufs Eis geht. Untersander sagt: «Mit etwas mehr gegenseitigem Respekt könnten viele der Unfälle verhindert werden. Es wird viel darüber gesprochen. Geschehen aber ist bis heute wenig.»

    Respekt ist das Schlagwort, das im Zusammenhang mit Gehirnerschütterungen immer wieder fällt. Der Eishockeyverband hat sogar eine Kampagne, die den Namen «Respect» trägt. Denis Vaucher, der Direktor der Nationalliga, sagt: «Wir versuchen, die Spieler für das Problem zu sensibilisieren. Seit zwei Jahren beschäftigen wir auch einen Skill-Coach Checking, der in die Klubs geht und vor allem den Junioren zeigt, wie man Checks richtig austeilt, aber vor allem auch einsteckt, damit die Verletzungsgefahr möglichst klein ist.»

    Informationskampagne, Checking-Coach, der Appell zum gegenseitigen Respekt – das alles sind gutgemeinte Absichten. Doch die Zahl der Gehirnerschütterungen verharrt auf einem unverändert hohen Niveau. Gery Büsser zählt pro Saison rund 100 Fälle (siehe Interview). Seine medizinische Kommission hat eine Erhöhung des Strafmasses gefordert. Danach wurden die Bussen leicht angehoben. Doch wirklich schmerzen sie die Spieler nicht. Der Freiburger Victor Stahlberg etwa wurde diese Woche für einen unfairen Check gegen den Langnauer Anthony Huguenin mit 4000 Franken gebüsst. Das entspricht rund einem Prozent seines Lohns.

    Peter Zahner, der CEO der ZSC Lions, sagt: «Es gibt die Forderung, den Täter so lange zu sperren, bis sein Opfer auch wieder auf das Eis zurückkehrt. Das aber ist arbeitsrechtlich nicht möglich. Doch zumindest müssten die finanziellen Konsequenzen für den fehlbaren Spieler massiv gravierender werden. Solange wir nicht wie die NHL die Möglichkeit haben, ein Sperre mit einem Lohnstopp zu verbinden, dürften wir das Problem nur schwer in den Begriff bekommen.»

    Zahners Rechnung ist einfach: Kürzt man einem Spieler den Lohn anteilsmässig pro verhängte Spielsperre, dann summiert sich das schnell auf einen fünfstelligen Betrag, der dann auch die gutbezahlten Spieler schmerzt. Er sagt, die Verletzungen und Strafen hätten für die Klubs auch einen betriebswirtschaftlichen Aspekt: «Wir verlieren nicht nur Spieler, die wir zahlen und nicht auf dem Eis stehen. Auch die Versicherungsprämien steigen. Unsere Unfallversicherung ist durch die zahlreichen Verletzungen in den letzten zwei Jahren 400000 Franken teurer geworden.»

    Man ist sich unter den Klubs einig: Es muss etwas geschehen. Doch es fehlt die Konsequenz, die Sache entschlossen anzugehen. Man befürchtet, sich mit einem entschlossenen Durchgreifen einen Wettbewerbsnachteil beim Werben um neue Spieler aufzuladen. Der EHC Biel etwa hat in seinen Verträgen eine Grobfahrlässigkeitsklausel eingebaut. Doch angewendet wird sie nicht. Sportchef Martin Steinegger sagt: «Wir haben schnell gemerkt, dass die juristisch nur schwer durchsetzbar ist. Würden wir auf ihr beharren, würde wohl kein Spieler mehr bei uns unterschreiben.»

    Der Ligadirektor Vaucher sagt: «Längere Sperren bei schweren, vorsätzlichen Fällen würden allenfalls helfen. Gleichzeitig aber müssten die Spieler akzeptieren, dass daraus eine Lohneinbusse resultiert. Doch die Initiative dafür müsste von den Klubs und den Spielern kommen. Das Thema wurde bereits mehrere Male diskutiert. Ein formeller Antrag wurde jedoch an einer Ligaversammlung bisher noch nicht gestellt.»

    Das könnte sich nun ändern. Die SCL Tigers haben in dieser Saison bereits vier Spieler längere Zeit durch Gehirnerschütterungen verloren. Der Sportchef Marco Bayer sagt: «Es ist Zeit, dass wir etwas unternehmen. Wir müssen alles diskutieren: von Regelanpassungen bis zu der Verkleinerung der Eisfelder, um dem Spiel die Wucht zu nehmen. In der NHL, wo die Intensität gewiss nicht tiefer ist, aber auf engeren Rinks gespielt wird, gibt es weniger Gehirnerschütterungen als bei uns.»

    Rücktritt mit 21 Jahren

    Ein erster Schritt wäre es, die Gehirnerschütterung als das zu anerkennen, was sie sind: als Bedrohung für die Gesundheit der Spieler und als massives Imageproblem für den Sport. Doch im Eishockey tut man sich schwer damit. Man verteilt Strafen, die kaum mehr als symbolisch sind. Und man verweist auf den Charakter des Spiels, bei dem Unfälle nie ganz auszuschliessen seien.

    Bisher führt Swiss Ice Hockey noch nicht einmal eine verlässliche Statistik über die Zahl der Gehirnerschütterungen. Die sei im Aufbau, sagt die Mediensprecherin. Romana Brunner ist dem Verband einen Schritt voraus. Die Physiotherapeutin und Tochter des ehemaligen Klotener Teamarztes Ueli Brunner wertete in der Saison 2017/2018 für ihre Doktorarbeit die Verletzungen von fünf NLA-Teams aus. Von 321 registrierten Verletzungen betrafen 96 oder fast jede dritte den Kopf- und Nackenbereich. Nur Hüft- und Leistenverletzungen waren noch häufiger.

    Das sind erschreckende Zahlen. Und hinter jedem Eintrag in dieser Statistik steht ein Schicksal – wie jenes von Tim Dubois. Dubois hatte einen Traum. Er träumte davon, Eishockeyprofi zu werden. Bereits als Zwölfjähriger erlitt er seine erste Gehirnerschütterung. Als Elite-Junior beim SC Bern folgten innerhalb von zwei Jahren die Gehirnerschütterungen Nummer 4, 5 und 6. Das war zu viel für den Kopf. Vier Monate lang kämpfte er um sein Comeback. Doch alleine schon das Lesen eines Buches bereitete ihm Mühe. «Irgendwann», sagt er, «wuchs der Gedanken: Lohnt es sich wirklich, für einen Traum die Gesundheit aufs Spiel zu setzen?»

    Mit 21 Jahren trat Tim Dubois zurück.


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    NieUsenandGah

  • nzz am sunntig:


    DIE SICHT DES ARZTES

    «Höhere Strafen könnten die Zahl der bösartigen Fouls reduzieren»

    Was passiert bei einer Gehirnerschütterung medizinisch?

    Das Gehirn besteht aus einer weichen, gelartigen Masse von Milliarden von Nervenzellen. Bei einer unkontrollierten raschen Kopfbeschleunigung kann diese Masse so stark verformt werden, dass es zu Verletzungen und Zerrungen führt. Daraus resultieren Beeinträchtigungen bei der ­Reizverarbeitung und -leitung. Die Ausheilung hat eine sehr gute Prognose. Nach 4 Wochen sind 70, nach 12 Wochen sogar 90 Prozent beschwerdefrei.

    Wie therapiert man eine Gehirnerschütterung?

    Glücklicherweise regenerieren sich die Hirnzellen selber. Doch wir müssen diese Heilung unterstützen respektive dürfen sie nicht stören. Die verletzte Zelle muss ihr normales elektrisches Potenzial wieder aufbauen können. Ich erkläre es meinen verletzten Spieler anhand eines Vergleichs mit dem Handy: In der Nacht wird der Akku am Strom geladen. Am Morgen ist das Handy wieder 100 Prozent geladen und leistungsfähig. Ein Hirnerschütterter verfügt nach einem Trauma aber trotz Schlaf vielleicht über 60 Prozent Ladung. Bereits nach kurzer Zeit ermüdet er. Dann tauchen die typischen Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Konzentrationsprobleme auf. Der Trick bei der Regeneration besteht darin, jede Gelegenheit zum kurzen Aufladen beziehungsweise Relaxen zu nutzen, damit das Gehirn eine Gelegenheit hat, sich zu erholten.

    Und wann ist ein Spieler wieder einsatzbereit?

    Für die Rückkehr in den Sport gibts ein Stufenprotokoll. Die einzelnen körperlichen, aber auch kognitiven Belastungsstufen müssen symptomfrei durchlaufen werden, bevor ein Spieler wieder spielen darf. Eine zeitliche Prognose ist kaum zu stellen. Sie hängt von individuellen Faktoren ab.

    Wie viele Gehirnerschütterungen erfassen Sie pro Saison?

    Es gibt pro Klub und Saison zwischen 4 bis 7 Fälle. Dies bestätigt eine laufende Studie, welche in National- und Swiss League rund 100 Gehirnerschütterungen pro Saison registriert.

    Robert Nilsson musste seine Karriere beenden, Ramon Untersander verpasste beinahe eine Saison. Oft leiden Spieler über Monate. Wie gross ist die Gefahr im Eishockey?

    Nilsson und Untersander sind Athleten mit aussergewöhnlichen Verläufen. Doch glücklicherweise sind sie Ausnahmen. Kontaktsportarten wie Eishockey, Fussball oder Handball bergen ein erhöhtes Risiko für Gehirnerschütterungen, auch wenn gesagt werden muss, dass Velounfälle vor allem bei Kindern immer noch die führende Ursache für Gehirnerschütterungen sind. Doch wir dürfen uns nichts vormachen. Eishockey ist eine dynamische Sportart, in der es immer wieder zu Kollisionen kommt. Fahren zwei Spieler auf offenem Eis ineinander, dann wirken Kräfte, die ungefähr einem Aufprall mit 40 km/h entsprechen. Das ist massiv, vor allem wenn diese Energie muskulär nicht aufgefangen werden kann.

    Man spricht dann immer wieder von mangelndem Respekt.

    Ungefähr 30 bis 40 Prozent der Gehirnerschütterungen werden durch Ellbogenchecks, sogenannte Blind-Side-Hits oder Fouls an der Bande ausgelöst, bei denen der betroffene Spieler keine Chance hat, sich zu schützen. Auf die müssen wir unser Augenmerk legen. Wir von der medizinischen Kommission haben höhere Strafen gefordert. Vielleicht könnte dies den Respekt erhöhen und die Zahl dieser bösartigen, gefährlichen Fouls reduzieren.

    Darüber, dass solche Attacken härter sanktioniert werden müssten, ist man sich einig. Passiert aber ist bisher nichts.

    Die Sportchefs fordern härtere Strafen für den Täter, solange dieser nicht für ihr Team spielt. Kein Sportchef will einen seiner Spieler für längere Zeit auf der Tribüne sehen. Stattdessen möchten sie die Bussen erhöhen, die die Spieler zahlen müssen. Bei den Spielern ist es genau umgekehrt: Sie sitzen lieber auf der Tribüne, als dass sie mehr bezahlen. Es ist immer eine Frage der Perspektive.

    Was können Sie als Leiter der Task-Force Gehirnerschütterung von Swiss Ice Hockey tun?

    Aufklären, sensibilisieren und hartnäckig bleiben. Die Gehirnerschütterung gibt es seit Menschengedenken, aber erst seit 20, 30 Jahren lernt man mehr über diese «Sportsconcussion». Ich darf sagen, dass diese Erkenntnisse im Schweizer Eishockey über die letzten Jahre gut eingeflossen sind. Seit 2011 führen wir in den Profi- und Junioren-Elite-Stufen regelmässig neurokognitive Baselinetests durch. Diese stehen im Falle einer schwereren Gehirnerschütterung als Vergleichs-Hirnfunktionstest zur Verfügung. Wir haben bei diesen Tests immer wieder gesehen, wie sehr sich die Spieler für das Thema interessieren. Sie nehmen es ernst und fragen nach. Noch scheint diese Sensibilisierung aber nicht zur gewünschten Reduktion der Gehirnerschütterungen geführt zu haben. Wir müssen noch andere Wege finden, um das Problem mit den Gehirnerschütterung besser in den Griff zu bekommen.


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    NieUsenandGah

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