Sochi 2014 Winter Olympics

  • Die Probleme der CH-Nati am Olympia-Turnier waren die wohlbekannten: Wenn man das Spiel "machen" muss bzw. offensiv etwas kreieren sollte, bekundet man nach wie vor grosse Mühe. Man hätte auch gegen ein Deutschland vermutlich nicht viel besser ausgesehen, allenfalls wäre man mit einem 1:1 in die Verlängerung. Hinten hineinstehen, verteidigen und auf einen Lucky Punch spekulieren kann die CH-Nati fast in jeder Zusammensetzung und Lebenslage. Die nächste Stufe, wo man das Spiel machen muss und Tore gefragt wären, klappt in lichten Momenten, und sonst halt noch nicht.

    Etwas zu denken geben musste einem gestern, dass man die Mehrheit der Zweikämpfe verlor, wobei Moser und Niederreiter noch am ehesten dagegen halten konnten. Im Gegensatz zu den Spekulationen im Vorfeld ist man nun nicht an der geballten Klasse von Kanadiern oder Russen gescheitert, sondern an taktisch geschickt aufspielenden, physisch präsenteren Letten. Bringt den einen oder anderen abgehobenen Journalisten evtl. wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurück.

    Dennoch hatte das Team durchaus seine Chancen vor dem lettischen Tor. Aber eben, mit maximal einem Treffer pro Partie ist nichts zu wollen. Fazit: An der WM etwas "über den Verhältnissen" gelebt, jetzt etwas unterhalb. Insgesamt stimmt's dann wohl wieder.

  • Zitat von cm8

    wenigschtens müemer eus kei Sorge mache, das Endi Saison Wick oder Cunti uf NA wechsled :wink:

    Die Angst wär absolut unbegründet wie mr i dene 4 Spiel gseh hät. :rofl:

  • Zitat von cm8

    wenigschtens müemer eus kei Sorge mache, das Endi Saison Wick oder Cunti uf NA wechsled :wink:


    Wämmer i de PO glich Körperlos spilled, dänn müemer eus anderi Sorge mache.... :roll:

  • Zitat von Messier


    Wämmer i de PO glich Körperlos spilled, dänn müemer eus anderi Sorge mache.... :roll:

    I dä PO spillt aber zum Glück dä Kenins wieder uf eusere Siite.
    Dä wird mier ab nächster Saison sowieso vill meh fähle alses dä Ambüehl jemals hätt und Cunti/Wick jemals werded.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Iceman

    Fazit: An der WM etwas "über den Verhältnissen" gelebt, jetzt etwas unterhalb. Insgesamt stimmt's dann wohl wieder.

    :applaus:

    Und Simpson meint noch:

    «Wir hatten genug Chancen um gegen Schweden zu gewinnen – und dann wäre es möglich gewesen, die Vorrunde auf Platz 1 zu beenden, wir wären direkt im Viertelfinale gewesen und hätten gegen Slowenien ums Halbfinale gespielt. Ich will das nicht als Ausrede verstanden wissen und weiss sehr wohl: Nur das Resultat zählt. Ich will bloss zeigen, wie ausgeglichen ein solches Turnier ist und wie nahe Erfolg und Enttäuschung sind.»

    :nick:

  • Ich war froh, als Simpson den ZSC verliess und enttäuscht, als er zu uns geholt wurde.

    Die Nati braucht jetzt einen anderen Trainer, der im übrigen nicht Vollzeitangestellter zu sein braucht.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Blackstar

    Da hat vieles nicht gestimmt. Auch bei unseren hochgelobten NHL Cracks nicht und solchen die es gerne wären. Ausnahme die Goalies.


    Grundsätzlich einverstanden Blackstar.

    Betreffend der Goalies: Von den insgesamt 3 erhaltenen Toren müssten Goalies in Olympia-Form, bzw. solche, die ihre Mannschaft auf die Medaillenränge zu hexen vermögen, 2 halten. (Klarer Fehler von Berra beim Schweden Tor. Unmöglicher Fehler von Hiller beim zweiten Lettland Tor gestern. Er verschiebt sich langsam, wie eine Schildkröte. Allerdings sei auch Tukka Rasks entscheidendes Gegentor gegen die Kanadier erwähnt. Solches sieht man normalerweise vom überragenden Boston Bruins Goalie selten bis nie. Nur sind die Finnen vorläufig immer noch im Turnier.)

    Aber schon klar, wenn du vorne Ladehemmungen hast mag es hinten eben nullkommanichts leiden.

    • Offizieller Beitrag

    Der selbsternannte Titelfavorit ist draussen bevor das Turnier richtig angefangen hat.

    Die Russen gehen wieder mal ohne Medaille nach Hause, nicht zum ersten Mal wenn an einer Olympiade die besten Spieler der Welt aufeinander treffen.

    Seit das Land wieder Russland heisst wurde an Olympia nie mehr gewonnen!

    Für die Russen dürfte es in Zukunft noch viel schwerer werden, denn die NHL Clubs verzichten praktisch vollumfänglich auf Nachwuchs aus Russland, da in der Vergangenheit div. Spieler lieber das schnelle und einfache Geld in der KHL nahmen als den mühsamen Weg über die AHL.

    http://de.wikipedia.org/wiki/NHL_Entry_Draft_2014

    Dass sich dies in der Qualität der Spieler auswirken wird liegt auf der Hand, denn die KHL ist bei Weitem nicht die NHL!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Eggi

    Die Letten bereiten scheinbar auch anderen, scheinbar mächtigeren Nationen wie der Schweiz, grosse Mühe...

    Richtig!

    Und das Gejammer über unser Team, das eh nur in Internetforen stattfindet, kann getrost aufhören!

    Die US Boys bieten weiter das grösste und beste Spektakel! :cool: :geil:

    Hier noch ein sehr guter Artikel zur Selektion des US Teams:

    http://www.nzz.ch/aktuell/sport/…taet-1.18244807

    Die Amis können/müssen aus 218 NHL Spielern wählen, das sind 8 komplette 25er Teams!

    Bei Canada ist es noch verreckter: Aus 473 (!) Spielern könnten sie 18 (!) komplette Teams formen!

    Die beiden Finalisten von Vancouver 2010 stehen sich nun also im Halbfinale schon gegenüber, während die Skandinavier den zweiten Finalisten unter sich ausmachen.

    Der Osten wie schon vor vier Jahren nur Zuschauer.

    Tippe auf Schweden, hoffe aber auf die Finnen und hoffe mit Dustin "ZSC" Brown und seinen US Boys. :cool:

  • Zitat von Benny


    Genau de Gedanke isch au mir öppe zur gliiche Ziit cho!


    Hoffe Cunti kommt wieder etwas besser in Fahrt. Er war schon im Vorfeld der Olympiade nicht mehr so unwiderstehlich. Hat bei uns einfach keine Rolle gespielt.

  • Revanche für 2010… :fight: :applaus: :feuer:
    GO USA GO

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

    • Offizieller Beitrag

    Analyse

    Wieso die Eishockeyaner im ersten Turnier als Medaillenanwärter scheiterten.

    Von Simon Graf

    Eine neue Rolle, die gelernt werden muss

    Während Monaten war von Sotschi die Rede gewesen, am Dienstagabend platzte der Traum der Eishockeyaner jäh. Das Ausscheiden gegen die zuvor sieglosen Letten und die nur drei erzielten Tore in vier Partien liessen die meisten Beteiligten ratlos zurück und warfen viele Fragen auf: Sind die Schweizer, was ihr Offensivspiel betrifft, in frühere Zeiten zurückgefallen? Konnten sie mit der neuen, ungewohnten Rolle als Medaillenanwärter nicht umgehen? Störten die zusätzlichen NHL-Spieler die Teamchemie? Es gilt, all dies gründlich zu analysieren. Man darf scheitern, aber man muss daraus lernen.

    Wick und Brunner enttäuschend

    Nach dem 1:0-Sieg über Tschechien fragte der Reporter der «Hockey News»: «Ist es denkbar, dass die Schweizer dieses Ding sogar gewinnen?» Drei Tage später waren sie ausgeschieden. Sie haben, ob sie es wollen oder nicht, seit der WM-Silbermedaille eine neue Rolle als Medaillenanwärter. Man muss lernen, damit umzugehen – das braucht Zeit, ist ein Prozess. Mental ist es einfacher, der Underdog zu sein. Sogenannte Pflichtsiege einzufahren, ist auch eine psychologische Herausforderung. Im ersten grossen Turnier nach Stockholm taten sich die Schweizer schwer mit ihrer Rolle, gelang es ihnen nie, ihre Verkrampfung zu lösen.

    Aber was war sonst anders als an der WM? 19 der 25 Spieler waren schon dort dabei gewesen, die Mannschaft war also nicht auf den Kopf gestellt worden. Und es wäre vermessen, zu behaupten, die zusätzlichen NHLCracks hätten die Teamchemie gefährdet. Die Stimmung in der Garderobe war nicht das Problem. Das Problem war, dass auf dem Eis in der Offensive vieles nicht ineinandergriff. Und da spielten personelle Veränderungen gegenüber Stockholm durchaus eine Rolle: Roman Wick als NLA-Topskorer und NHL-Flügel Damien Brunner kamen im Angriff dazu – und erhielten sehr viel Eiszeit und Verantwortung, die sie nicht gewinnbringend nutzten.

    Simpson hoffte, dass die beiden irgendwann die von ihnen erwarteten Tore schiessen würden, und suchte fortwährend nach dem richtigen Center für sie. Immer wieder stellte er die Linien um, um sie in Schwung zu bringen. Doch sie blieben bis zuletzt eine Enttäuschung. Brunner rannte seiner Form nach seiner Verletzungspause hinterher – Wick war bemüht, aber glücklos. Und die Wechselspiele Simpsons steckten zusehends auch andere Mannschaftsteile an. Es wäre wohl am schlausten gewesen, die Formschwäche Brunners zu akzeptieren und das Spiel nicht mehr auf ihn auszurichten. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.

    Nicht angebracht ist die vielerorts beliebte Kritik an Mark Streit, weil der die Verkörperung des NHL-Profis ist. Der Verteidiger spielte ein gutes Turnier. Dass die Schweizer mit ihm zuletzt weniger Erfolg hatten – in Helsinki und Sotschi verpassten sie den Viertelfinal – als ohne ihn, ist nicht mit Streit zu erklären. Es stützt aber die erstaunliche Tendenz, dass die Schweizer unter Simpson am erfolgreichsten waren, wenn sie am meisten Absenzen hatten, am wenigsten von ihnen erwartet wurde: an den Weltmeisterschaften in Mannheim und Stockholm. Wieso das so ist, ob die Mannschaft Mühe hat, sich als Kollektiv zu finden, wenn mehr spielerische Klasse vorhanden ist, muss man analysieren.

    Ein Punkt, den es auch zu untersuchen gilt, ist, wieso die Schiedsrichter an Olympia nach anderen Massstäben pfiffen als in der nationalen Liga. Vor allem Aktionen, die in der Schweiz regelmässig als Behinderungen sanktioniert werden, wurden hier kaum geahndet. In den letzten drei Spielen bekam das Team Simpsons nur fünf Überzahlspiele zugesprochen. Man muss sich fragen: Hat die Schweiz da einen internationalen Trend verpasst? Wenn ja, gilt es, das auf nächste Saison unbedingt einfliessen zu lassen in unsere Schiedsrichterausbildung. Denn es ist wichtig, dass wir den internationalen Richtlinien folgen, sonst handeln wir uns einen Rückstand ein.

    Keine neue Erkenntnis ist, dass kräftige Flügel wie Nino Niederreiter für die Schweiz immer noch Mangelware sind. Wenn es spielerisch nicht läuft, muss man das Glück auch einmal mit Gewalt auf seine Seite zwingen. Und dazu braucht es Muskeln. Solche Spieler werden aber nur ungenügend in der nationalen Liga produziert, die vor allem vom Tempo und der Kreativität lebt. In Sotschi haben die Schweizer eine gute Gelegenheit verpasst, die Mischung zwischen jüngeren und älteren Spielern und jenen aus der nationalen Liga und Nordamerika schien ideal. Bald steht ein Umbruch an. Leaderfiguren wie Mathias Seger und Martin Plüss, die das Nationalteam auf und neben dem Eis lange prägten, müssen in den nächsten Jahren durch andere ersetzt werden.

    Simpsons Vertragsverlängerung

    Umso wichtiger ist, dass bald Klarheit herrscht auf der Coaching-Position. Sean Simpson mochte seine Zukunft an Olympia nicht diskutieren, und das ist verständlich. Doch es gilt, mit ihm noch vor der WM in Minsk, nach der sein Vertrag ausläuft, eine Einigung zu finden. Nicht alle Fragen, die Olympia aufgeworfen hat, können schnell beantwortet werden. Die Trainerfrage aber schon.

    © Tages Anzeiger

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