Die Probleme der CH-Nati am Olympia-Turnier waren die wohlbekannten: Wenn man das Spiel "machen" muss bzw. offensiv etwas kreieren sollte, bekundet man nach wie vor grosse Mühe. Man hätte auch gegen ein Deutschland vermutlich nicht viel besser ausgesehen, allenfalls wäre man mit einem 1:1 in die Verlängerung. Hinten hineinstehen, verteidigen und auf einen Lucky Punch spekulieren kann die CH-Nati fast in jeder Zusammensetzung und Lebenslage. Die nächste Stufe, wo man das Spiel machen muss und Tore gefragt wären, klappt in lichten Momenten, und sonst halt noch nicht.
Etwas zu denken geben musste einem gestern, dass man die Mehrheit der Zweikämpfe verlor, wobei Moser und Niederreiter noch am ehesten dagegen halten konnten. Im Gegensatz zu den Spekulationen im Vorfeld ist man nun nicht an der geballten Klasse von Kanadiern oder Russen gescheitert, sondern an taktisch geschickt aufspielenden, physisch präsenteren Letten. Bringt den einen oder anderen abgehobenen Journalisten evtl. wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurück.
Dennoch hatte das Team durchaus seine Chancen vor dem lettischen Tor. Aber eben, mit maximal einem Treffer pro Partie ist nichts zu wollen. Fazit: An der WM etwas "über den Verhältnissen" gelebt, jetzt etwas unterhalb. Insgesamt stimmt's dann wohl wieder.