• Offizieller Beitrag

    «Das war eigentlich unser Rezept für den Erfolg»

    ZSC-Coach Hans Kossmann erklärt, wieso seine Lions in Spiel 3 gegen Lugano den Kürzeren zogen. Und warum er den zuletzt starken Drew Shore zuschauen liess.

    Simon Graf
    Redaktor Sport

    Wie erklären Sie sich diese 0:3-Niederlage?
    Das erste Tor war wegweisend. Nach einer blöden Strafe, die nicht nötig gewesen wäre. Lugano hat sie ausgenützt und mit der Führung Selbstvertrauen getankt. Nachher war es hart umkämpft. Aber die Luganesi waren immer ein bisschen entschlossener und gradliniger.

    War Ihr Team am Anfang zu passiv?
    Wir hatten sehr gute erste fünf, sechs Minuten. Danach verloren wir zu viele Pucks in unserer Zone, und so nahm Lugano Schwung auf.

    Schon in Spiel 2 hatten sich bei Ihrem Team vermehrt Puckverluste eingeschlichen. Was ist der Grund dafür?
    Wir müssen einfacher spielen. Lugano hat heute sehr gradlinig gespielt, den Puck tief gebracht und nachgesetzt. Das war bis jetzt eigentlich unser Rezept für den Erfolg. Wir müssen wieder zurück zu unseren Grundlagen finden.

    War es diesmal für die Spieler schwierig, die richtigen Emotionen zu finden?
    Nein, ich glaube nicht. Die Emotionen und die Stimmung in der Garderobe stimmten. Aber wir sind im Final und erwarteten nicht, dass wir 4:0 gewinnen würde. Das wäre eine wunderschöne Welt gewesen. Aber es gibt einen starken Gegner auf der anderen Seite. Lugano steht nicht grundlos in diesem Final.

    Lugano ist unberechenbarer als Bern, einverstanden?
    Ja. Die Berner waren sehr regelmässig darin, was sie taten. Die Luganesi spielen auch sehr diszipliniert, aber sie bringen mehr Emotionen rein. Emotionen helfen ihrem Spiel.

    Am Mittwoch folgt das vierte Spiel innert sieben Tagen. Wie geht Ihr Team damit um?
    Wir hatten das auch schon gegen Bern. Und da war es gut für uns. Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir zu Hause reagieren.

    Hat Fredrik Pettersson Beisshemmungen gegen seinen Ex-Club?
    Unsere Stärke ist, dass jeder etwas beisteuert. Aber natürlich muss man ein bisschen Offensive haben von den Ausländern. Momentan kommt da etwas zu wenig.

    Liegt das am Gegner?
    Oh ja, Lugano spielt gut. Es hat zwei hervorragende Abwehrduos mit Furrer und Johnston und Sanguinetti und Vauclair. Die Luganesi haben sehr viel Erfahrung hinten. Wie wir. Sie machen es uns nicht einfach, Tore zu schiessen.

    Shore spielte stark am Samstag. Wieso liessen Sie ihn in Spiel 3 zuschauen?
    Damit er eine Chance hat, am Mittwoch wieder heiss zu laufen. (lächelt)
    (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)

  • Zitat

    Lugano hat heute sehr gradlinig gespielt, den Puck tief gebracht und nachgesetzt. Das war bis jetzt eigentlich unser Rezept für den Erfolg. Wir müssen wieder zurück zu unseren Grundlagen finden.

    Genau dieses Gefühl hatte ich auch. Lugano macht eins auf "besseren ZSC". und wir machen die Fehler die Bern auch gerne einstreute.

  • Kossmanns Analyse macht Mut. Gradliniges, einfaches Spiel ist sicher ein wichtiger Faktor und die Basis um dumme Abspielfehler zu vermeiden.
    Allerdings braucht es aus meiner Sicht noch mehr Aufopferung und Kampf als in den bisherigen Finalspielen.

  • Leute, gegen Zug und Bern waren wir die klaren underdogs und liessen die anderen das Spiel machen. gegen Lugano ist es eine ganz andere Serie. Wir müssen nun das Spiel machen und Lugano mischt Beton an mit gezielten Nadelstichen in der Offensive. Wir führen die Serie mit 2:1 an und haben Heimrecht,so schlecht haben wir es bis jetzt nicht gemacht. Und trotz den Fehlern gestern hätten wir das Spiel auch gewinnen können wenn die Schüsse reingegangen wären statt Pfosten und Latte. Wir haben sicher noch Luft nach oben,Lugano scheint mir doch ziemlich am Limit zu sein was sie aber nicht ungefährlicher macht. Wir müssen laufen, laufen und Tempo machen, dann kommt es gut!

    Einmal editiert, zuletzt von Der Weise (17. April 2018 um 10:59)


  • Kossmanns Analyse macht Mut. Gradliniges, einfaches Spiel ist sicher ein wichtiger Faktor und die Basis um dumme Abspielfehler zu vermeiden.
    Allerdings braucht es aus meiner Sicht noch mehr Aufopferung und Kampf als in den bisherigen Finalspielen.


    Und das bisschen mehr Druck, das es braucht - für einmal stimme ich mit Klaus Z. überein :shock:

    Zitat

    Die Rede ist von zu vielen Fehlern. Das, was halt nach so einer Niederlage erzählt wird. Dabei war es einfach das typische Verhalten von Spielern, die gewinnen möchten, aber nicht unbedingt müssen.


  • Leute, gegen Zug und Bern waren wir die klaren underdogs und liessen die anderen das Spiel machen. gegen Lugano ist es eine ganz andere Serie. Wir müssen nun das Spiel machen und Lugano mischt Beton an mit gezielten Nadelstichen in der Offensive. Wir führen die Serie mit 2:1 an und haben Heimrecht,so schlechjt haben wir es bis jetzt nicht gemacht. Und trotz den Fehlern gestern hätten wir das Sopiel auch gewinnen können wenn die Schüsse reingegangen wären statt Pfosten und Latte. Wir haben sicher noch Luft nach oben,Lugano scheint mir doch ziemlich am Limit zu sein was sie aber nicht ungefährlicher macht. Wir müssen laufen, laufen und Tempo machen, dann kommt es gut!

    Das sehe ich schon auch so aber ich finde einfach, dass wir den Spielen zu wenig den Stempel aufdrücken. Die Luganesi dagegen haben eine kompakte und vor allem sehr gefährliche Strategie. Und sie sind cool, das 1:0 war einfach super gespielt. Und hier fehlt mir noch das Gegenmittel. Also ich meine, es kann ja gut kommen. Aber wir müssen wirklich sofort besser spielen, denn es ist 5 vor 12.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

  • Ich denke, dass man teilweise vom Gameplan, der gegen Zug und Bern fast immer umgesetzt wurde abgewichen und teilweise wieder in alte Muster zurück gefallen ist. Die Frage ist, kann die Mannschaft dort wieder anschliessen ?!?

    Ich hoffe, dass Shore und Berni wieder eingesetzt wird.
    Ich nehme mal, dass es das letzte Spiel von Seger war, wenn keine weiteren Personelle Ausfälle anfallen.

  • Was mich etwas stört ist auch wie Pickel schreibt dass der allerletzte Wille und Einsatz gefehlt hat. Man hat sich auch nicht mehr so leidenschaftlich in die Schüsse geworfen wie es Lugano gestern getan hat.

    Ich denke spätestens jetzt sollten sie kappiert haben dass 100% wiederum nicht mehr reichen! 110 % müssen wieder her! Dann wirds gut kommen!

  • Es waren auch gestern 100 %. Man hat weniger geblockte Schüsse gesehen weil Lugano eigentlich gefühlte 4 Torchancen hatte und davon 3 verwertet hat. Die Serie läuft einfach unterschiedlich zu den 1/4 und 1/2 Finale. WIR sind jetzt die spielbestimmende Mannschaft. Lugano hat schon die ganzen playoffs hindurch auf Konter gespielt, und das machen sie wirklich gut! Aber wie gesagt, dass Resultat hat nicht den Spielverlauf und die gezeigten Leistungen wiederspiegelt!
    Wir waren bei weitem nicht so schlecht wie das einige Leute sehen wollen!


  • Es waren auch gestern 100 %. Man hat weniger geblockte Schüsse gesehen weil Lugano eigentlich gefühlte 4 Torchancen hatte und davon 3 verwertet hat. Die Serie läuft einfach unterschiedlich zu den 1/4 und 1/2 Finale. WIR sind jetzt die spielbestimmende Mannschaft. Lugano hat schon die ganzen playoffs hindurch auf Konter gespielt, und das machen sie wirklich gut! Aber wie gesagt, dass Resultat hat nicht den Spielverlauf und die gezeigten Leistungen wiederspiegelt!
    Wir waren bei weitem nicht so schlecht wie das einige Leute sehen wollen!

    Schon so. Man kann HF und Final nicht vergleichen. Lugano spielt seit den VF so. Sprich überlassen dem Gegner das Spieldiktat und lauern auf Konter. Wichtig dabei sind auch Emotionen und ein absolut fabelhafter Merzlikins. Zudem eine hohe Effizenz. Hatten in allen Spielen HF und Final weniger Schüsse als der Gegner. Spielerisch sind sie uns unterlegen (wie auch schon gegen Biel). Aber wenn die Kombi aufgeht wie gestern sind die Pizzafresser schwierig zu schlagen. Zu Hause eh. Zumal wir noch nicht unsere besten Tag hatten.
    Das System Lugano birgt aber auch gefahren. Fehlen Effizienz und ein fehlerfreier Merzlikins wird's schon eng. Zudem ist man in vielen Aktionen mit einem Bein oft schon auf der Strafbank. Braucht als die absolut richtige Dosierung und gute Beine. Ob die wirklich in Spiel 5 oder 6 bei Lugano noch gleich sind ? Die Linien 1+2 haben schon verdammt viel Eiszeit. Und Verteidiger haben sind es genau 4 die fast ohne Unterbruch auf dem Eis stehen.

    Wir haben es immer noch in den eigenen Händen. Und die "Probleme" sind erkannt.

  • Hab soeben nochmals das erste Drittel angeschaut. Wir waren sicher nicht das schlechtere Team, dann das saudumme Stockhalten von Künzle direkt vor dem Linesman. Das 1:0 war die Folge, denke darauf hätten wir reagieren können. Dann bald das Missverständnis Seger/Marti und Bertaggia versenkt sie locker.

    Danach Lugano vom Publikum getragen. Zwei Fehler zuviel und Merzlikins wie eine Wand. Das 2:1 nach 3 Spielen geht in Ordnung.

    Mund abwischen, nach vorne schauen. Berni für Segi sowie Shore wieder rein würde ich unterschreiben. Dazu den ersten Treffer schiessen!

  • Schon so. Man kann HF und Final nicht vergleichen. Lugano spielt seit den VF so. Sprich überlassen dem Gegner das Spieldiktat und lauern auf Konter. Wichtig dabei sind auch Emotionen und ein absolut fabelhafter Merzlikins. Zudem eine hohe Effizenz. Hatten in allen Spielen HF und Final weniger Schüsse als der Gegner. Spielerisch sind sie uns unterlegen (wie auch schon gegen Biel). Aber wenn die Kombi aufgeht wie gestern sind die Pizzafresser schwierig zu schlagen. Zu Hause eh. Zumal wir noch nicht unsere besten Tag hatten.
    Das System Lugano birgt aber auch gefahren. Fehlen Effizienz und ein fehlerfreier Merzlikins wird's schon eng. Zudem ist man in vielen Aktionen mit einem Bein oft schon auf der Strafbank. Braucht als die absolut richtige Dosierung und gute Beine. Ob die wirklich in Spiel 5 oder 6 bei Lugano noch gleich sind ? Die Linien 1+2 haben schon verdammt viel Eiszeit. Und Verteidiger haben sind es genau 4 die fast ohne Unterbruch auf dem Eis stehen.

    Wir haben es immer noch in den eigenen Händen. Und die "Probleme" sind erkannt.

    der zsc war gar nicht schlecht...tolles spiel...
    lugano spielt wirklich fast wie gegen den ehcb.... nur frage ich mich auch, ob die strategie mit knapp 3 linien aufgeht.
    elvis ist wirklich bärenstark.

    • Offizieller Beitrag


    Pickels Artikel ist sicherlich etwas überspitzt, aber in der Tendenz finde ich hat er recht. In den bisherigen Finalspielen kam der Z nicht an seine Leistungen vom Halbfinale ran. Man hat sich Lugano angepasst und möchte etwas kreieren und schön spielen. Beispiel gefällig: Petterson will in guter Abschlussposition statt zu schiessen noch den Todespass spielen, natürlich gehts dann schief.
    Dieses Verhalten kann brandgefährlich werden, sollten wir nicht zurück zu vollem Einsatz, Kampf und Leidenschaft finden.
    Es geht hier nicht um ein verlorenes Spiel auswärts (dies kann immer vorkommen), es geht um eine Tendenz wie die Mannschaft im Final auftritt.
    Kein Anlass zu Panik, aber ich hoffe die Mannschaft deutet die Zeichen richtig.

    @weise: Dass Du solche Zeichen nicht siehst, oder besser sie nicht sehen willst, wundert mich jetzt nicht wirklich. Pickel stört mit seiner Analyse halt mal wieder Deine Welt der einzig wahren, reinen Positivität.

    Du merkst aber schon, dass du und Mr. Pickel im Resultat das gleiche Sagen, jedoch aus völlig unterschiedlichen Gründen, oder?
    Pickel hat eine berauschende Leistung von Lugano gesehen. Auch wenn's überspitzt formuliert ist: Findest du DAS wirklich auch?
    Ich meine ..... WIRKLICH?
    Denn: Das der Z nicht wirklich gut gespielt hat sehen du und der Weise sicherlich ziemlich ähnlich. Und dass es bereits beim 2. Spiel
    so war (und auch in die andere Richtung hätte kippen können) ist doch auch ziemlich unbestritten!
    D.h. nochmals: Waren wir eher nicht gut oder Lugano "berauschend"? Und ja, man ist immer nur so gut wie es der Gegner zulässt.
    Trotzdem ist die Frage berechtig............ - und ich behaupte jetzt mal stinkfrech, dass ich ihr gar nicht soweit auseinander liegt.

    • Offizieller Beitrag

    Aus dem Interview mit Geering:

    Ihr habt einen Gegner, der schon ein wenig am Boden lag, wieder aufstehen lassen. Wie sehr schmerzt das?

    "Ach, von solchen Thesen halte ich nicht viel. Eishockey ist ein so kurzlebiges Spiel. Jedes Spiel fängt wieder bei 0:0 an, das nächste steht ja schon vor der Tür, und es kann so schnell so viel passieren. Es gilt jetzt, dieses Spiel abzuhaken, den Mund abzuwischen und weiterzugehen."

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