• Offizieller Beitrag

    Kolnik, die süsse Versuchung

    Der Slowake blickt auf turbulente Zeiten zurück und will sich beim ZSC für einen Vertrag empfehlen.

    Von Simon Graf, Zürich

    Juraj Kolnik dürfte das erste Training mit den ZSC Lions als Schocktherapie empfunden haben. Bei den Linienläufen, die Bob Hartley seinen Spielern gerne zum Dessert verordnet, hechelte der Slowake meist hinterher. Später sagte er: «Es war eine sehr intensive Einheit, nicht zu vergleichen mit den Trainings in Genf. Dort ist es lockerer.» Dann machte er sich Mut: «Der erste Tag ist immer der härteste. Die Spieler hier sind dieses Tempo eben schon gewohnt.»

    Der 31-Jährige ist nach turbulenten Zeiten in Zürich gelandet und will sich diese Woche für einen Vertrag aufdrängen. Und sein Name weckt grosse Hoffnungen: In 163 NLA-Spielen erzielte er 198 Punkte, 2008/09 war er Liga-Topskorer. Doch der versierte Flügel wäre nicht da, wenn zuletzt nicht etwas schiefgelaufen wäre. Oder besser: einiges.

    Er wechselte im Herbst 2010 zu Dynamo Moskau, wo das grosse Geld lockte, inzwischen sagt er: «Am liebsten würde ich die letzten zwei Jahre streichen.» Gerade mal neun Spiele bestritt er in der russischen Metropole, er war verletzt und krank, hatte Mitte November 2011 endlich genug von der fremden Welt und einigte sich auf eine Vertragsauflösung. In der ersten Saison stoppte ihn eine Knieverletzung, und die Erholungszeit nach einer Operation betrug vier Monate statt der drei, vier Wochen, die ihm der Arzt genannt hatte. Kurz vor der zweiten Saison wurde er von einer Lungenentzündung befallen.

    27 Tage im Moskauer Spital

    «Vielleicht hatte ich einfach Pech», sagt Kolnik kopfschüttelnd. Hinter die medizinische Betreuung in Russland setzt er aber schon ein Fragezeichen. Und weil er nicht mehr zur Generation gehört, die in der Schule Russisch lernen musste, erfuhr er nie genau, wie er verarztet wurde. Prägend war für ihn, wie er im vergangenen Oktober nach einer einmonatigen medikamentösen Behandlung seiner Lungenentzündung das Comeback im Farmteam gab und tags darauf 39,8 Grad Fieber hatte. Er wurde umgehend ins Spital überwiesen – und blieb 27 Tage lang dort. «Danach wollte ich nur noch weg», sagt Kolnik mit seiner ruhigen Stimme. «Denn alles lief schief, was ich probierte.»

    Chris McSorley nahm den verlorenen Sohn auf und liess ihn bei Servette trainieren, doch den gewünschten Vertrag offerierte er ihm nicht. «Ich bin McSorley dankbar, dass ich mich bei ihm wieder in Matchform bringen durfte. Aber nun wollte ich nicht länger warten. Weil er schon fünf Ausländer hat, wollte er mich momentan nicht verpflichten.» Am Wochenende kam Kolniks Agent Gérald Métroz mit den ZSC Lions überein, dass er auf Probe hierherkommen könne.

    Der richtige Spielertyp, aber...

    Knie und Lungenentzündung seien ausgeheilt, versichert Kolnik. «Jetzt brauche ich einfach Spiele.» Viel Zeit hat er nicht, sich Hartley zu empfehlen. Einen kreativen Flügel und Skorer wie ihn könnten die ZSC Lions gut gebrauchen. Die Frage ist, wie lange er nach eineinhalb Saisons beinahe ohne Matchpraxis braucht, um sich in Form zu spielen.

    «Ich muss etwas zeigen», ist er sich bewusst. «Jedes Team hat seine Ausländer. Aber viele suchen auch noch etwas fürs Playoff.» Kolnik verhehlt nicht, dass er sich eine Zukunft in der Schweiz gut vorstellen könnte. Seine Frau lebt mit den beiden Söhnen momentan in Montreal, und künftig möchte er nicht mehr, wie in Russland, länger von seiner Familie getrennt sein. Langfristig planen mag er dieser Tage aber nicht. Er wolle die Saison mit einem Happy End abschliessen, sagt er – und dann weiterschauen.

    Immerhin weiss er, wie es ist, wenn die ZSC Lions Meister werden. Er muss den Kopf schütteln, wenn er an die verlorene Finalserie 2008 mit Servette denkt: «Beim sechsten Spiel im Hallenstadion stürmten die Zuschauer nach dem Penaltyschiessen das Eis. Alle spielten verrückt. Man hatte den Titel in Zürich offenbar sehnlichst erwartet.»

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  • Ich wür ihm e Chance gä. Es erinneret irgendwie a 2008...das letzt Puzzle-Teil damals war Sejna :cool:
    Träumen muss erlaubt sein.

  • Zitat

    ch wür ihm e Chance gä. Es erinneret irgendwie a 2008...das letzt Puzzle-Teil damals war Sejna :cool:
    Träumen muss erlaubt sein.

    Wohl eher Pittis;), Senja kam ja schon im Herbst 2007. Pittis löste seinen Vertrag bei Kloten im Januar 2008 auf und wechselte ein Woche später zum Z.

    Pro Kolnik, auch wegen dem Alter. Sollte er es diese Saison nicht mehr zu 100% bringen, dann sicher ein Versprechen für die Zukunft.

  • Wenn ich das richtig interpretiere, hat er seit April 2010 gerade mal 9 Spiele gespielt !? Wirklich nicht viel...

    Was für eine schwere Knieverletzung hatte er überhaupt und nun ja, eine Lungenentzündung ist
    auch keine Lapalie !

    Also der Mann kommt aus einem langen, dunklen Tunnel zurück auf die Eisfelder und es wird sicherlich
    Geduld und Zeit brauchen, bis er wieder "Der Alte" sein kann und hoffentlich auch wird.

    Wenn er im Training gute Ansätze zeigen kann, dann würde auch ich in diesen Spieler investieren und ihm
    eine Chance geben. Wer weiss, vielleicht ist der ZSC genau der richtige Klub für ihn und umgekehrt. Robin Breitbach kann an dieser Stelle sicher ein schönes Lied davon singen !

    PS: Seine Skorerwerte 09/10 waren im Vergleich zu 07/08 & 08/09 deutlich schwächer aber ich gebe es zu, dies auf relativ hohem Niveau !

  • Salis: Kolnik-Verpflichtung ''völlig offen''
    Seit ein paar Tagen befindet sich Jurai Kolnik bei den ZSC Lions im Probetraining. Der ehemalige NLA-Topskorer will sich für einen neuen Vertrag verpflichten, nachdem er in der KHL wegen einer Knieverletzung und einer Lungenentzündung in den letzten anderthalb Jahren nur gerade neun Meisterschaftsspiele absolvieren konnte. Bis Freitag wollen sich ZSC-Sportchef Edgar Salis und Trainer Bob Hartley entscheiden, ob Kolnik einen Vertrag erhält. Aktuell sei der Stand "völlig offen", wie Salis gegenüber "Newsnet" bekannt gab.

    Quelle: slapshot.ch

  • Zitat von ZSColin

    Nylander fix bei Kloten.

    Gemäss Blick und Hockeyfans.ch. Wurde bei uns u.a. nicht weiterverpflichtet weil nicht grade billig und sehr verletzungsanfällig..
    Kloten MUSS einen neuen Geldgeber haben. Sonst liesse sich das alles schlicht nicht finanzieren.

  • Zitat von Blackstar

    Gemäss Blick und Hockeyfans.ch. Wurde bei uns u.a. nicht weiterverpflichtet weil nicht grade billig und sehr verletzungsanfällig..
    Kloten MUSS einen neuen Geldgeber haben. Sonst liesse sich das alles schlicht nicht finanzieren.


    wahrschinli dä Phillip Hildebrand :floet:

  • Artikel zu Nylander


    Kloten holt Nylander
    Michael Nylander kommt nach Zürich zurück, diesmal jedoch nach Kloten. Laut "Blick" erhält er einen Vertrag bis Ende Saison und erteilte dem schwedischen Club Södertälje SK eine Absage.

    Der schwedische Ex-NHL-Stürmer spielte bis vor Weihnachten für die ZSC Lions, musste dann jedoch den ZSC verlassen. In 15 NLA-Spielen kam er auf 5 Tore und 5 Assists. Zudem verstärkte der 39-Jährige die Kloten Flyers am Spengler Cup (3 Spiele, 0 Tore, 1 Assist).

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